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Ich ging, nachdem ich noch eine Weile am Fluss geblieben bin, zurück zu nach Hause. Es war bereits 11 Uhr und ich musste meiner Mutter beim Essen bereiten helfen, denn sie hatte um 13 Uhr einen Auftritt bei einer Feier, weil sie eine Musikantin war, und sollte ordentlich gekleidet und pünktlich dort hinkommen.

Sie war bereits dabei die Karotten zu waschen und zu schälen, damit sie in die Suppe konnten. Ich setzte mich ihr gegenüber und nahm mir eine Handvoll Kartoffel, um diese ebenfalls zu waschen, zu schälen und klein zu schneiden.

Ich war noch am schneiden, als meine Schwester rief: „Der Bericht fängt gleich an!". Der Tägliche Bericht der Königsfamilie kam immer um Punkt zwölf. Meine Eltern und meine Schwester waren deswegen immer aus dem Häuschen. Mich hingegen interessierte es wenig, denn wir konnten sowieso nicht viel gegen die Rebellen ausrichten und über die Politik wusste ich bestens Bescheid, da ich von meinem Opa alte Bücher geerbt hatte und diese voll von Politik und Geschichte waren. Damals hatte mich der Bericht richtig interessiert, doch heute ärgere ich mich darüber. Es war ja nicht so, als könnten sie versuchen mit den Rebellen zu kooperieren oder sie selbst anzugreifen!

Währenddem das Essen köchelte, setzten wir uns vor den Fernseher und schauten den Bericht an. „ Willkommen Neufasia! Und damit begrüßen wir auch den König, der uns gleich auf den neusten Stand über die Rebellenangriffe bringt und danach etwas großartiges zu verkünden hat, und seine Familie. Doch erstmal zum..." begann der Moderator, Steve Koskavsci, seinen Bericht. Er war der einzige Moderator, der mit der königlichen Familie zutun hatte und sie interviewen durfte, wegen sämtlicher Schutzmaßnahmen. Er redete über die Geschehnissen der nächsten Tage und die derzeitigen Politischen Ereignisse.

Als endlich das Essen fertig war, setzten wir uns an den Tisch und hörten dem König, nachdem der über den aktuellen Rebellen stand geredet hatte, deutlich zu! „... Nun ist der Tag gekommen, an dem unsere Söhne alt genug sind, um die Tradition weiter zu führen! Beide sind nun 18 und suchen eine Frau fürs Leben! Der Tradition nach, findet eine Selektion statt, bei der 42 junge Damen, im Alter von 16 bis 21 Jahren, auserwählt werden. Aus jeder Provinz kommt lediglich eine  Dame zu uns und hat die Chance, die Partnerin einer unserer Söhne zu werden. Jede Woche werden fünf der Auserwählten Damen ausscheiden, bis nur noch die entscheidenden zwei übrig bleiben, die von meinen Söhnen auserwählt wurden. Jedoch kann es auch passieren, dass, wenn eine der Damen gegen die Regeln verstößt, diese auch dann raus fliegen! Für den Aufenthalt der Damen, wird eine Entschädigung den jeweiligen Familien, in form von geld, überreicht! Diese kommt ebenfalls wöchentlich, bis die eigene Tochter ausscheidet!..." er erklärte noch weitere Einzelheiten, doch die Blicke, die auf mir lagen, machten mich etwas unsicher. Was hatten die denn? Hatte ich mich bekleckert oder blutete meine Nase etwa?

Meli schmiss sich auf mich fragte mich, ob ich jetzt eine Prinzessin werden würde und ob sie ebenfalls eine werden würde...! Jetzt viel auch der Groschen! Sie waren darauf fixiert, mich zum Casting anzumelden! Aber ich... wollte ich das wirklich? Ich mochte mein Zuhause und meine Freunde wollte ich nicht verlassen, dafür sind sie mir zu sehr ans Herz gewachsen. Ich kannte die meisten schon aus meiner Kindheit und war damals schon mit ihnen befreundet! Ich konnte sie doch nicht einfach verlassen, falls ich ausgewählt werden würde!

Mein Schwester sah mich aus ihren glitzernden Augen an und auch in den Blicken meiner Eltern spiegelte sich die Hoffnung. Die Hoffnung darauf, dass ich mich anmelde und es schaffen, fürs Carsting qualifiziert zu werden. Außerdem sah ich im Blick meiner Schwester, dass die Vorstellung so schön für sie aussah und ich mich halbwegs geschlagen gab. Doch ich würde noch etwas drüber schlafen, bis ich meine Entscheidung fällte, denn ich hatte noch eine Woche Zeit, bis zu den bevorstehenden Anmeldungen.

Am nächsten Morgen tat ich's mir schwer aufstehen, denn die Anmeldung bedrückte mich immer noch! Ich wollte keine Chance haben, denn ich war hier glücklich! Aber zugleich wusste ich nicht, ob wir noch Probleme mit dem Mädchen von neulich bekommen würden, denn dann währe ich daran schuld! Doch wenn ich mich anmelde und die Chance bekomme, müsste ich so lange bleiben, wie nur möglich, damit wir etwas geld bekamen und wir die eventuellen Kosten,  wegen der angeblich entführt ihre Schwester, decken konnten!

Ich schleifte mich die einzelnen Stufen der Holztreppe runter in die Küche zu meiner Mutter. Sie war bereits dabei, das Frühstück herzurichten. Ich gesellte mich an den Tisch zu ihr und half dabei, das Frühstück zusammenzustellen. Danach holte ich wie immer, Meli aus dem Bett und Frühstück mit ihr und meinen Eltern. Dann ging ich wieder laufen und legte mich erneut ins frische Gras am Fluss. Es war hier viel entspannender, als derzeit bei meiner Familie zu sein, den Mama und Meli redetet pausenlos darüber, dass ich mich anmelden sollte, und versuchten mich zu überreden! Mein Vater war der einzige, der mich etwas verstand und mir die Entscheidung selber überließ. Er ließ mich diesbezüglich in Ruhe und war immer schon der ruhigere Elternteil von beiden gewesen. Aber lieben tat ich sie alle drei gleich doll!

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