10.
Wie jeden Morgen ging sie mit hängenden Schultern aus dem Haus. Frühstücken tat sie schon lange nicht mehr. Sie fand sich zu fett.
Schweigend stand sie mal wieder an der Haltestelle, hörte Musik und schaute den glücklichen Kindern zu,die kreischend und schreiend an der Haltestelle standen.
Der Bus hielt und sie stieg mit zitternden Händen ein,setzte sich ans Fenster. Gedankenlos starrte sie in den dunklen Morgenhimmel hinaus. Im Nacken spürte sie die abschätzigen Blicke der anderen Menschen und sie zog hastig ihre Jacke über ihre Schnittwunden.
Minuten später war sie an der Schule. Früher kamen ihre Freundinnen noch zu ihr,aber jetzt wichen sie ihr aus. Keiner redete mehr mit ihr,jeder verspottete und lachte sie aus. Keiner von ihnen wusste, dass es so immer noch schlimmer wurde.
Aber heute war es besonders schlimm: ihre ganze Klasse machte einen Kreis um sie,sie war umzingelt. Man bewarf sie mit Obst und Gemüse, lachte sie schallend aus und rief ihr gemeine Sachen zu. Das war zu viel für sie. Sie rannte weg,einfach weg von allem. Am Bahnhof blieb sie keuchend stehen und fing an zu weinen. Sie hörte in der Ferne einen Zug langsam näher kam und ohne auch nur eine Sekunde zu fackeln schmiss sie sich auf die Gleise. Im letzten Moment aber bereute sie es, wollte fliehen. Aber es war schon zu spät, sie war tot.
Als ihre Klassenkameraden das erfuhren schwiegen sie betreten. Keiner wollte, dass es so ausging. Für sie war es nur ein Spaß, aber mit diesem Spaß hatten sie sie in den Tod geschickt..
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