Kapitel 3: Der Hundelieverant


Ich werde von einem Bekannten Hundegebell aus dem Schlaf gerüttelt.
Sofort bin ich hellwach. In meinem Top und meiner kurzen Schlafhose renne ich die Wendeltreppe runter, mache freudig die Haustüre auf und werde augenblicklich von Toffee, meinem Collie umgerannt.

"Toffee meine Süße ich habe dich sooo vermisst!"
Sie mich anscheinend auch, denn ich bekomme einen feuchten Hundekuss während ich durch ihr dichtes Fell wuschel.

Plötzlich höre ich ein Lachen und da fällt mir ein, dass irgendjemand sie ja hergebracht haben muss. Ich wende den Blick von meiner Hündin zu einem Jungen in meinem Alter, der in der Tür lehnt. Er hat ein wenig zerzaustes braunes Haar und leichte Muskeln. Seine Haut ist von der Sonne gebräunt und er lächelt mir zu.
Plötzlich ist es mir total peinlich wie ich hier in meinem Pyjama vor ihm stehe.
Ich hatte heute noch keinen Blick in einen Spiegel geworfen, aber ich kann mir vorstellen, dass meine Haare in alle Richtungen abstehen.
Unter einem breiten Grinsen ergreift er das Wort
"Ich hatte gar nicht mit so einer stürmischen Begrüßung gerechnet. Ist das deiner?"
Ich antworte ihm während ich vergeblich versuche meine Haare einigermaßen in Ordnung zu bringen.

"Der ist eine Sie aber ja es ist mein Hund"
Er fängt wieder an zu lachen und streichelt Toffee, die daraufhin seine Hand ableckt.
"Sie mag dich" sage ich freundlich.
Er grinst "Das könnte eventuell an dem Steak liegen dass sie gestern von mir bekommen hat."
"Dann ging es dir ja sehr gut am Flughafen Toffee."
Ich sehe zu wie sie schwanzwedelnd das neue Wohnzimmer erkundet.

"Naja eigentlich geht es den Tieren in den meisten Fällen eher schlecht am Flughafen."
Fragend schaue ich ihn an.
"Nachts werden die Tiere ohne jegliche Versorgung ihn ihren Zwingern gehalten."
Erschrocken halte ich die Luft an.
"Da- dass wusste ich ja gar nicht, dass kann ja bei dieser Hitze. .. "
"Tödlich ausgehen." beendet er meinen Satz.
"Ja und das war auch der Grund warum ich gestern endlich gekündigt habe. Diese elende Tierquälerei habe ich einfach nicht länger ausgehalten."

Er schaut ernst und einen kurzen Augenblick erscheint mir der Junge sehr verletzlich doch im nächsten Moment ist dieser Eindruck auch schon verschwunden.

"Na dann Danke dass du sie hergebracht hast. Wie heißt du eigentlich?"
"Ethan. Ethan Cartwright. Und du?"
"Viola". Ich lächle
"Schöner Name. Ich habe dich noch nie in dieser Gegend gesehen. Bist du neu hier?" fragt er interessiert.
"Äh, ja wir sind gestern erst von London hier her gezogen und ich kenne mich hier noch nicht so gut aus."
"Wenn du willst... Kann ich dir ja... Die Gegend ein bisschen zeigen...?" Fragt Ethan gespannt während er sich nervös mit der Hand über seinen Hinterkopf streicht.
"Ja klar das wäre echt nett von dir." antworte ich und streiche mir eine Haarsträhne zurück.
"Gut. Na dann muss ich auch wieder los, bestimmt triffst du mich am Strand ich bin fast jeden Tag hier."
Er strahlt während er mir die Richtung zeigt.
"Sicher!" antworte ich mit einem breiten Lächeln. Äh woher hattest du eigentlich meine Adresse?"
"Du solltest mal einen genaueren Blick auf das Halsband deiner Hündin werfen!" ruft er über die Schulter.
"Bis bald!"
Dann steigt er auf ein schwarzes sportliches Motorrad. Es brummt kurz auf and kurze Zeit später ist er auch schon weg.

"Wer war das denn Schatz?"
Mum steht hinter mir auf der Wendeltreppe und grinst.
"Der sah ja ganz schön heiß aus!"
"Mum!", rufe ich und muss lachen.
"Dass war Ethan, er hat Toffee gebracht."
Ich schaue nochmal auf unsere Einfahrt. Dann schließe ich sanft die Haustüre.
Nach dem Frühstück gehe ich in mein Zimmer. Ich ziehe mir einen Bikini an den ich ganz neu gekauft habe. Dann Creme ich meine blasse Haut mit Sonnencreme ein und als diese getrocknet ist ziehe ich ein Türkises Top und eine Shorts darauf.
Da unsere Umzugskartons noch nicht da sind beschließe ich mal an den Strand zu schauen. Im Wohnzimmer treffe ich auf Elly die genüsslich einen Schokomuffin isst und dabei Toffee streichelt.
"Hast du noch mehr davon?" frage ich sie grinsend.
"Nein das war der einzigste. Hab ich von Dad gekriegt." sagt sie schmatzend."Wo gehst du hin?"
"Ein bisschen raus an den Strand. Willst du mitkommen?"
"Ja warte kurz ich muss mich nur schnell umziehen" sagt Elly, stopft sich das letzte Stück Muffin in den Mund und rennt in ihr Zimmer.

Unbemerkt schleichen wir nach draußen und sind kurz darauf auch schon im Sand.
"Wow wie weich der ist"
Elly nimmt eine Hand voll Sanf und lässt ihn durch ihre Finger gleiten. Lächelnd laufe ich bis ans Wasser und warte bis eine kleine, flache Welle meine Füße erreicht. Das Türkise Wasser ist angenehm warm aber trotzdem eine erfrischende Abkühlung bei den tropischen Temperaturen.
Elly rennt so weit hinein bis das Wasser an ihre Knie reicht.
"Gehe lieber nicht zu weit rein. Vielleicht gibt es hier Haie!" rufe ich unsicher.
Sofort dreht Elly um und nimmt meine Hand.
Gemeinsam laufen wir am Wasser den Strand entlang bis wir einen kleinen Fels erreichen. Ich sehe hinüber zu einer kleinen Bucht und halte Ausschau nach Ethan.
Zu meiner Enttäuschung kann ich ihn nirgendwo entdecken.

Geschickt klettert Elly auf den Felsen und lässt sich darauf nieder. Ich laufe zu ihr und stoße dabei mit jemandem zusammen. Ich verliere das Gleichgewicht und lande auf einem Jungen. Als sich unsere Blicke treffen erkenne ich den lachenden Ethan. Unwillkürlich muss ich auch anfangen zu lachen und gehe dann von ihm runter.
"Ich hatte nicht damit gerechnet dich so schnell wieder zu sehen. Und auch noch mit so einer netten Begrüßung. Das gibt Rache!" bringt er mühsam unter seinem lachen hervor.
Er schnappt nach meiner Hand und steht auf. Ich möchte gerade fragen was er unter Rache versteht als er mich auch schon hoch nimmt und ins Meer wirft.

Ich lasse einen kurzen erschrockenen Schrei los, bevor ich auch schon im Wasser lande. Als ich wieder auftauche und mir kurz die Augen vom Meerwasser reibe, höre ich auch schon Ellys wütende Stimme:
"Was fällt dir ein einfach so meine Schwester ins Wasser zu werfen!" Dabei hat sie die Hände in die Hüften gestemmt und schaut Ethan an, der grinsend die Hände nach oben hebt.
Es sieht ziemlich lustig aus wie meine sehr viel kleinere Schwester den großen Ethan misstrauisch anstarrt.

"Das ist Ethan, unser Hundelieverant." rufe ich ihr vergnügt zu.
"Du hast Toffee gebracht?" und ohne auf eine Antwort zu warten umarmt sie auch schon seine Bauch.

Ethan hat immer noch seine Hände oben und schaut mich fragend an. "Ist das deine Schwester?"
"Ja! Sie heißt Elly", rufe ich ihm zu
"Die stürmischen Begrüßungen liegen dann wohl in der Familie." Elly und ich fangen gleichzeitig an zu lachen.

Dann rennt Ethan mit Elly zu mir ins Wasser. Eigentlich wollte ich ja nur mit Bikini angezogen ins Wasser, aber da ich sowieso schon nass bin ändert das jetzt auch nichts mehr. Ethan schwimmt ziemlich schnell mit kraftvollen Zügen voraus, also muss ich schreien damit er mich hört:
"Gibt es hier Haie oder sonst irgendwas gefährliches?"
"Ja aber im Normalfall kommen Haie nicht ins seichte Wasser also angegriffen wirst du bestimmt nicht.
Ansonsten gibt es hier noch Delfine und Manaties."
"Delfine?!" rufe ich begeistert.
"Ja immer mal wieder schwimmt eine kleine Kolonie hier in der Nähe vorbei. Halt deine Augen offen" ruft er lächelnd zurück. Elly und Ich versuchen ihn einzuholen, doch sind dafür viel zu langsam. Glücklich lasse ich mich auf dem Meer treiben. Der Rhythmus der Bewegung des Meeres ist so ruhig und entspannend, dass ich meine Augen schließe.
"Schon eine Pause nötig?" Höre ich Ethans Stimme neben meinem Ohr sagen. Kurz darauf drückt er mich auch schon unter Wasser.
"Iiiiiih!" schreie ich sobald ich wieder über Wasser bin.

Was? Was ist?!" fragt Ethan mit nervösem Unterton als er die Panik in meinen Augen sieht.
"Da war irgendwas im Wasser. Es war rundlich, flach und ein bisschen pelzig! Es hat sich ganz komisch angefühlt! "
Ohne groß zu überlegen taucht Ethan unter. Als er nicht mehr auftaucht bekomme ich noch mehr Panik und starre wie verrückt auf die Wasseroberfläche. Elly neben mir strampelt als würde sie jeden Moment von Etwas nach unten gezogen werden. Endlich taucht Ethan wieder auf. Eine Hand hält er über Wasser und zeigt mir ein komisches Ding.
"Meintest du das?" fragt er.
"Ja ich glaube schon. Was ist das?"
"Das nennt man Sand Dollar."
Elly kommt jetzt auch näher heran und betrachtet den Sanddolar."
Ethan drückt Elly den Sanddolar in die Hand.
"Man bekommt ganz gelbe Füße wenn man zu viel auf Ihnen herum läuft" sagt er und lacht kurz auf und Elly strahlt über das ganze Gesicht. Wir schwimmen alle gemeinsam zurück ans Ufer.
"Hast du morgen schon was vor?",fragt mich Ethan.

Ich schüttle den Kopf. "Na dann komm ich vielleicht bei euch vorbei ich weiß ja wo du wohnst.", meint er grinsend.
"Einverstanden, aber bitte nicht vor 12:00 Uhr ich bin für gewöhnlich ein Langschläfer." sage ich.
"Merk ich mir. Bis morgen dann. Tschüss! " Ethan dreht sich um und mit Elly laufe ich in die entgegengesetzte Richtung nach Hause.

"Ich mag ihn.",sagt Elly lächelnd

Ich auch...

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Heii,
Danke wieder an alle die bis hier hin gelesen haben
Das ist bis jetzt unser längstes Kapitel, aber wir werden es sicher noch irgendwann toppen :D
Was für eine Länge findet ihr denn gut?
Entschuldigung, dass es ein wenig länger gedauert hat dieses Mal.
Wir hoffen sehr es gefällt euch!

Wir würden uns natürlich auch wieder über jeden Kommentar oder Vote rießig freuen!

Cupcake und Ice cream ❤

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