Kapitel 43

Samu zuckte erschrocken zusammen. Zwar hatte er damit gerechnet, aber erschrocken hatten ihn die vielen Leute trotzdem.
„Himmel, wollt ihr mich umbringen?", rief er und umarmte seine Freunde. Sogar sein guter Freund Rea war aus Deutschland eingeflogen.
„Who invited you? (Wer hat dich denn eingeladen?)", fragte Samu auf Englisch und sah Rea neckisch an.
„Hey, I can leave! (Hey, ich kann auch wieder gehen!)", beschwerte Rea sich gespielt beleidigt.
„No, don't go! I'm happy that you're here! Rea, that's my daughter, Suvi. (Nein, geh nicht! Ich bin froh, dass du hier bist. Rea das ist meine Tochter, Suvi).", sagte Samu und umarmte Rea freundschaftlich. Inzwischen hatte jemand die Musik angemacht und alle tanzten irgendwie.
„Papa, das ist Rea Garvey, oder?", fragte Suvi unsicher. Rea, der kein Wort finnisch verstand aber seinen Namen gehört hatte, nickte.
„If you asked whether I am Rea Garvey am, yes I am. But I can't speak Finnish, so we have to talk English. (Wenn du gefragt hast, ob ich Rea Garvey bin, ja der bin ich. Aber ich kann kein finnisch, also müssen wir englisch sprechen.)", lächelte er und Suvi wurde etwas rot. Sie schaltete auf Englisch um und antwortete:
„Nice to meet you, Rea! Yes, I asked that. Because... I can't really believe that you are here, with me and my father. I'm a big, big Rea Garvey Fan so... (Es ist schön, dich kennen zu lernen, Rea. Ja ich habe das gefragt, weil... ich kann es nicht glauben, dass du hier bist. Mit mir und meinem Vater. Ich bin ein großer, großer Rea Garvey Fan darum...)", erklärte sie und Rea grinste.
Samu nickte zufrieden und verschwand. Er suchte nach zwei ganz bestimmten Personen, sah sie allerdings nicht. Enttäuscht darüber das seine Geschwister nicht da waren ging er zurück zu Rea und seiner Tochter. Die beiden unterhielten sich noch immer. Gerade als er bei ihnen ankam, fiel Riku etwas weiter vorne ein Glas aus der Hand. Suvi sah auf, und eilte sofort zu dem Gitarristen. Samu stellte sich neben Rea und dieser sagte:
„She looks like you. (Sie sieht aus wie du.)"
Samu nicke. „I know. She's got the same blue eyes. (Ich weiß. Sie hat die Gleichen blauen Augen wie ich.)" 
Rea lachte auf und sagte: „And the same hair. And she's a wonderful musician, like you! Pretty talented. (Und dieselben Haare. Und sie ist eine wundervolle Musikerin wie du. Ziemlich talentiert.)"
Samu errötete etwas und grinste dann.
„Was that a compliment? (War das ein Kompliment?)", fragte er und Rea haute ihm gegen die Schulter.
„I'm not as nasty as you think I am! (Ich bin nicht so gemein wie du denkst!)", beschwerte sich der Ire und beiden fingen an zu lachen. Suvi kam zurück und sah die beiden an.
„Worüber lacht ihr?", fragte sie und Rea sah sie verständnislos an.
„What? (Was?)", fragte er und Suvi fing jetzt auch an zu kichern.
„I asked what you were laughing about. (Ich habe gefragt, warum ihr lacht?)", erklärte sie und Rea nickte.
„Because your father thinks that I'm as nasty as... I don't know what! But I'm not that nasty. (Weil dein Vater denkt, dass ich so gemein bin wie... ich weiß nicht was! Aber ich bin gar nicht so gemein.)", erklärte Rea und Suvi sah ihn skeptisch an.
„Really? (Wirklich?)", fragte sie skeptisch und Samu fing an zu lachen.
„See, even Suvi thinks that you are more nasty than I am! (Siehst du, auch Suvi denkt, dass du gemeiner bist als ich!)", lachte er und kassierte dafür noch einen Schlag von Rea.
„Pff!", sagte er und ging gespielt beleidigt davon.
„Ups.", lachte Suvi und Samu kringelte sich schon bald vor Lachen auf dem Boden.
„Papa, sollten wir uns nicht bei Rea entschuldigen?",  fragte sie, doch Samu schüttelte den Kopf.
„Der tut nur so. komm, lass uns feiern!", Suvi zuckte mit den Schultern. Später würde sie sich bei Rea entschuldigen.

Am Abend war schon so ziemlich jeder so besoffen, dass kaum einer geradeaus gehen konnte. Die einzige nüchterne Person im Partykeller war Suvi, und sie kam sich ziemlich fehl am Platz vor.
„Ich gehe mal ein bisschen frische Luft schnappen...", murmelte sie und wollte sich auf den Weg nach draußen machen, als jemand nach ihrem Arm griff und sie gegen die Wand drückte. Suvi riss erschrocken die Augen auf und erkannte einen alten Klassenkameraden von Samu. Sie hatte gar nicht gewusst, dass er eingeladen war...
„Na, Lust auf ein kleines Spielchen?", fragte er und ein starker Alkoholgestank wehte Suvi entgegen. Sie würgte und konnte nicht reagieren. Der Mann sah das offenbar als ein „ja" und näherte sich Suvis Gesicht. Schnell wandte sie den Kopf ab und schrie.
Samu am anderen Ende des Raumes war eigentlich auch noch recht nüchtern. Zu mindestens nüchterner als die meisten anderen auf der Party. Er hörte seine Tochter schreien und sofort läuteten bei ihm die Alarmglocken. Er bahnte sie seinen Weg durch die Menge und fiel mehrere Male fast hin, da er ständig angerempelt wurde. Als er bei ihnen ankam, konnte er sehen wie der Mann Suvi an die Wand drückte und versuchte sonst was mit ihr zu tun. Wut flammte in Samu auf und er riss den Mann von seiner Tochter weg.
„Was sollte das denn werden?", brüllte er den Mann an und warf ihn zu Boden. Suvi fiel ebenfalls hin, rappelte sich allerdings schnell wieder auf. Ängstlich sah sie, wie ihr Vater auf den Mann einschlug.
„Papa hör auf!", schrie sie, doch ihr Vater war blind vor Wut. Suvi fing an zu weinen und kniete sich auf den Boden. „Papa bitte...", wimmerte sie und endlich hörte Samu auf. Er drehte sich zu ihr um und sah sie weinend am Boden sitzen.
„Alles wird gut.", murmelte er und legte seine Arme um Suvi. Sofort fühlte sie sich wieder sicher und kuschelte sich an ihren Vater. „Keiner wird dir etwas tun.", murmelte er weiter und drückte sie an sich. Mit Suvi auf dem Arm stand er auf und ging, ohne sich noch einmal umzusehen zum Auto.
„Papa, du solltest nicht mehr fahren...", gab Suvi zu bedenken, doch Samu saß schon am Steuer und fuhr das Auto langsam über die Landstraßen.
„Ich fahre ganz langsam. Dann passiert auch nichts.", beruhigte er sie.
„Danke fürs Retten.", murmelte Suvi dann und Samu wandte sich kurz zu ihr.
„Keiner fasst dich an, wenn du das nicht willst."
Dann sah er wieder auf die Straße.      

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top