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Vor Schreck ließ Hope beinahe ihr Handy fallen. Das Messer lag, blutig wie es war, mitten auf dem Boden und stank vor sich hin. Mit einem großen Bogen ging Hope daran vorbei und ließ das Licht weiter durch den Raum wandern. Überall lag Geröll herum. Sie ließ das Licht weiter wandern, bis sie den gesamten Raum einmal ausgeleuchtet hatte. Außer Geröll gab es hier nichts. Sie wollte sich gerade wieder auf den Rückweg machen, da rutschte sie aus und fiel hin. Sie landete direkt neben einem dicken Stein und stieß sich daran den Arm. Ein stechender Schmerz durchzuckte diesen und Hope kniff die Augen zusammen. Ihr Arm kribbelte und das Blut rauschte in ihren Ohren. Sie rieb sich den Schmerzenden Arm und wartete einen Moment. Plötzlich hatte sie das Gefühl, jemanden husten zu hören. Sofort klingelten bei ihr alle Alarmglocken und ihr Schmerz war wie weggeflogen. Sie stand langsam auf und sah sich um. „Ha- Hallo?" rief sie etwas zögerlich, doch die Antwort war ein etwas enttäuschendes Husten. Hope bahnte sich ihren Weg durch das Geröll immer weiter auf das Husten zu. Zu ihrer Verwunderung war der Raum größer als sie erwartet hatte, und hatte auch mehrere versteckte Nischen. Gerade leuchtete sie wieder eine der unzähligen Nischen aus da hörte sie ein Krächzen. „Hello?" rief sie ängstlich. Gerade als sie sich fragte, wie schlau es war, hier herumzurufen, wenn sie wusste, dass die Entführer jede Sekunde wiederkommen könnten, erklang eine Stimme. „Hello? Help!" auch wenn es mehr ein Krächzen als eine wirkliche Stimme war erkannte Hope sie sofort. Diese Stimme würde sie auch zehn Meilen gegen den Wind wiedererkennen. „Onkel Rea!" rief sie und stolperte weiter auf das Husten zu.
In einer Nische fand sie ihn dann endlich. Er saß gefesselt auf einem Stuhl und Blut tropfte von seiner Lippe auf seine zerschlissene Hose. Seine Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab und sein vermutlich ehemals graues Shirt war an einem Ärmel von oben bis unten blutdurchtränkt. Auch seine Hose war an einer Seite am aufgeschnitten und Blut quoll aus einer tiefen Schnittwunde hervor. „Onkel Rea was ist passiert?" rief sie und stolperte auf ihn zu. Während sie die Fesseln löste, mit denen Rea hinter seinem Rücken gefesselt war, versuchte er etwas zu sagen, doch hustete nur. „Hör auf zu reden." Befahl sie ihm und tatsächlich hörte er auf. „Kannst du laufen?" fragte sie und ging um ihn herum, bis sie in sein blutverschmiertes Gesicht gucken konnte. Auch wenn er weder etwas sagte noch etwas anderes tat, aber Hope konnte in seinen Augen Angst, Schmerz aber auch Hoffnung erkennen.
Je länger sie ihn so ansah, desto mehr tat es ihr leid. Wäre sie nicht weggelaufen, wäre das so nicht passiert. „I'm sorry, Onkel Rea." Flüsterte sie und sah auf den Boden. Tränen füllten ihre Augen und rollten kurz darauf über ihre Wange. Plötzlich legte sich eine Hand vorsichtig unter ihr Kinn und hob es sachte an. „Don't worrie. I'll be okay." Flüsterte Rea und wischte vorsichtig mit seinem Daumen ihre Tränen weg. „But..." wollte sie widersprechen, doch Rea schüttelte den Kopf. „Don't talk. We should go now..." sagte er leise und wollte aufstehen, doch er fiel wieder auf den Stuhl. „Warte. I can help you." Sagte Hope, wischte sich auch noch die letzten Tränen aus dem Gesicht und reichte ihrem Onkel die Hand. „Follow me." Forderte sie ihn auf und langsam begannen sie den anstrengenden Weg in Richtung Treppe.
Immer wieder mussten sie kurz stehen bleiben, damit Rea sein Bein entlasten konnte. Unter normalen Umständen wäre Hope jetzt schon genervt, aber sie machte sich viel zu viele Vorwürfe. Rea war schwerverletzt verlor am laufenden Band Blut und sie trug am Ende auch noch die Schuld. „Wie hast du mich gefunden?" fragte er plötzlich. Hope, die schon wieder still weinte, räusperte sich und erklärte: „Ich hatte in der Nacht als du entführt wurdest einen Traum. Ich bin noch in der gleichen Nacht zurück gerannt und habe dich gesucht. Aber du warst nicht da. Ich habe Traver angerufen und nach Hinweisen gesucht. Da ist mir aufgefallen das Teller und eine Weinflasche fehlten. Ich habe Traver alles gezeigt und er hat die Police gerufen. Aber die waren vollkommen unfähig also habe ich sie raus geworfen. In der Nacht bin ich noch einmal in dein Studio gegangen und habe den Zettel gefunden. Traver hatte mir ein Flugticket gekauft und so bin ich her. Mit einem Reisebus bin ich nach Tralee gekommen und von da hier hin. Ich habe Carey und seinen Vater gesehen und dich gesucht. Tja, den Rest solltest du kennen." Erzählte sie das Geschehen im Schnelldurchlauf. „Du kennst Carey?" fragte Rea verwirrt und Hope nickte. „Er war mein bester Freund..." sagte sie leise und sah auf den Boden. Plötzlich fing Rea an gefährlich hin und her zu wanken. „Was ist los?" fragte sie etwas panisch. „Mir ist nur etwas... schwindelig." Murmelte Rea und kippe beinahe um. In letzter Sekunde griff Hope nach seiner Hand und hielt ihn fest. „Brauchst du etwas?" fragte sie besorgt und half ihm dabei, sich auf einen Stein niederzulassen. „Ich... weiß nicht..." murmelte Rea. „Was ist denn hier los?!" erklang plötzlich eine Stimme. Ohne zu gucken wusste Hope wer es war. Careys Dad.
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Hi Leute,
Es tut mir wahnsinnig leid, dass gestern und vorgestern keine Kapitel gekommen sind. Aber ich hatte vorgestern Besuch und gestern eine Schreibblockade, seid mir also bitte nicht böse...
Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Theoretisch sollte es ab jetzt wie gewohnt weitergehen. Sprich, jeden Abend ein neues Kapitel.
Ich hoffe, es geht euch gut.
Bleibt gesund
Thi
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