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„Ich tue bitte was?" fragte Traver verwirrt, doch Hope sah ihn todernst an. „Du. Buchst. Mir. Ein. Ticket. Nach. Dublin." Sagte sie noch einmal langsam und deutlich. „Und wie kommst du auf diese Schnapsidee?" Traver wollte sich gerade wieder wegdrehen und ins Haus gehen, aber Hope versperrte ihm den Weg. „Ich meine es ernst. Ich muss nach Irland und du musst mir dafür das Ticket buchen." Sagte sie und Traver seufzte. „Warum sollte ich das tun?" – „Weil Rea dein Chef ist und wenn wir ihn gefunden haben und ich ihm erzähle, dass du mir nicht helfen wolltest, wir er bestimmt nicht gerade erfreut." Meinte sie und Traver sah sich etwas nervös um. „Ist ja gut, ich buche dir deinen Flug." Gab er dann nach und Hope ließ ihn durch. So macht man das, meine Freunde. Dachte sie, grinste selbstgefällig und folgte dem Assistenten ins Haus.
Wenig später hatte Traver einen Flug für den nächsten Morgen gebucht und Hope flitzte in ihr Zimmer, um Sachen zu packen. Damit wollte sie nicht erst anfangen, wenn sie keine Zeit mehr hatte. Schnell war sie fertig und sie lief wieder nach unten, wo Traver gerade mit den Polizisten sprach. „...wäre er freiwillig gegangen, sähe sein Handy jetzt nicht so aus!" sagte er gerade als sie den Raum betrat. Innerhalb von Sekunden war für Hope klar, diese beiden Polizisten waren in ihrem Job nicht fähig. Ob sie das wirklich nicht waren, darüber lässt sich streiten. „Traver, what's up?" fragte sie und ging auf den jungen Mann zu. „Und wer sind sie?" fragte einer der Polizisten und Hope wandte sich in einer schnellen Bewegung zu ihm um. „Ich bin die Nichte von Rea Garvey. Und ich habe alle Hinweise hier gefunden." Erklärte sie und wandte sich wieder an Traver. „Sie wollen die Ermittlungen nicht aufnehmen." Sagte Traver und seine Stimme kletterte fast zwei Oktaven höher. „Und warum nicht?" Hope hoffte, dass ihre Stimme nicht ihren inneren Aufruhr verriet. „Es deutet nichts auf eine Entführung oder ähnliches hin." Sagte der andere Polizist. „Gut, dann können sie ja wieder gehen." Meine Hope bissig und warf die beiden Polizisten förmlich aus dem Haus.
„Und was sollte das jetzt?" fragte Traver und sein Gesicht verriet, dass er nicht wusste, ob er sauer oder dankbar sein sollte. „Du hast doch selber gemerkt, dass diese both völlig unfähig waren. Ich muss Onkel Rea alleine finden. Und wenn ich es nicht tue, dann tut es keiner." Traver sackte ein wenig in sich zusammen, sagte aber nichts mehr. Er hätte Hope von ihrem Vorhaben ohnehin nicht abbringen können. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt ihren Onkel zu finden, also würde sie das auch. Egal wo er gerade steckte oder was mit ihm los war. Aufgeben gab es nicht.

In der Nacht stand Hope auf ihren Balkon und sah in den klaren Sternenhimmel. Traver schlief unten auf der Couch. Da er sie fahren musste, hatte er nicht nachhause fahren können. Hope starrte die Sterne an und eine einzelne Träne kullerte über ihre Wange. Sie machte sich schreckliche Vorwürfe. Wenn ich nicht weggelaufen wäre, dann wüsste ich was mit Onkel Rea passiert ist. Dann... dann wäre vielleicht auch gar nichts passiert... Ihre Tränen wurden immer heißer und die Sorge immer schlimmer. In diesem Zustand könnte sie nicht schlafen. So leise es ging schlich sie in Reas Studio. Dort war sie nicht gewesen. Vielleicht hatte sie etwas übersehen.
Im Studio war noch immer das totale Chaos. Blätter lagen überall verteilt auf dem Boden und dem Schreibtisch, einige Gitarren lagen auf dem Boden andere hingen noch an der Wand. Möglichst ohne irgendetwas anzurühren tänzelte Hope durch den Raum und sah sich alles ganz genau an. Plötzlich fiel ihr ein Zettel an der Unterseite einer Gitarre auf. Schnell lief sie hin und holte den Zettel hervor. Darauf stand etwas. Doch in dem schwachen Licht konnte sie es nicht lesen. Sie faltete den Zettel zusammen und lief wieder in ihr Zimmer. Traver schlief noch immer seelenruhig auf dem Sofa. Sie schaltete das Licht an und las den Zettel. >Help, Tralee the ruin of the Garveys. You know.< mehr stand darauf nicht. Aber es war zweifellos Reas Handschrift. Sofort malte Hope sich die wildesten Situationen aus, in denen ihr Onkel diesen Zettel geschrieben hatte. Bald spekulierte sie über die gesamte Situation und steigerte sich immer weiter hinein. Stop! Schrie plötzlich eine Stimme in ihrem Kopf. Don't think to much stupide. Think more about the letter! Natürlich wusste Hope wo die Ruine der Garveys war. Es war früher der Ort gewesen, wo die ganze Familie sich traf und einen Kaffee oder auch zwei trank. Es war wie ein Hauptsitz gewesen. Aber dann hatten Rea und sein Vater sich gestritten, und seitdem fanden die Treffen nicht mehr statt. Und noch etwas bereitete Hope Bauchschmerzen. Das erste Wort. Help. Für Hope stand fest, ihr Onkel hatte mächtig Probleme. Irgendwer wollte ihm irgendetwas böses und das konnte kein gutes Ende nehmen. Eigentlich wollte sie sofort Traver wecken und ihm ihre Entdeckung zeigen, aber sie belehrte sich eines Besseren. Traver würde sich nur unnötig Sorgen machen, und sie vielleicht nicht mehr zum Flughafen bringen wollen. Das müsste Hope schon alleine schaffen. Für ihren Onkel. Er war der Einzige, den sie noch hatte.


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Hi Leute,
Sorry, das es heute so spät geworden ist... aber ich bin auch noch immer nicht ganz zufrieden mit dem Kapitel... naja egal. 
Ich hoffe, ihr hattet alle einen guten Tag und ihr bleibt alle gesund.
Hab euch lieb,
Thi  

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