15: Er tut was?!

Am Morgen des nächsten Tages lag Kyla auf dem Sofa und starrte an die Decke. Auf dem Tisch stand ein Früchtetee und wurde kalt.
„Guten Morgen...", erklang eine Stimme und ein verschlafener Paddy stolperte herein.
„Guten Morgen, Papa.", gab Kyla zurück ohne den Blick von der Decke zu wenden.
„Was gibt es denn so Spannendes an der Decke?", fragte Paddy und grinste Kyla an. Diese richtete sich auf und verdrehte die Augen.
„Soll ich dir einen Kaffee machen?", fragte sie dann.
„Ich glaube, dass schaffe ich so gerade noch.", zwinkerte Paddy und ging zur Kaffeemaschine und schaltete sie ein.
Eine Stunde später saßen Paddy und Kyla im Studio von Paddy und unterhielten sich über Gesang und wie man es am besten trainierte als Paddy plötzlich etwas einfiel.
„Ich habe noch etwas für dich.", grinste er und öffnete eine Schublade.
„Noch was? Ist denn schon wieder Nikolaus?", fragte Kyla verwundert. Sie war es definitiv nicht gewohnt, so viele Geschenke zu bekommen. Wenn sie früher etwas haben wollte, dann hatte sie es sich selber kaufen müssen.
„Nein, heute ist kein Nikolaus, aber das brauchst du, wenn du nach den Weihnachtsferien zur Schule gehst. Und Joelle und ich dachten uns, jetzt könntest du es eigentlich auch schon gebrauchen.", grinste Paddy und holte aus der Schublade eine Schachtel. „Ich bin leider nicht mehr dazu gekommen es einzupacken.", sagte er und reichte es Kyla. Sie sah die Schachtel an und verstand sofort was es war.
„Ist das ein Handy? Für mich?", fragte sie verwundert.
Paddy sah in ihr überraschtes Gesicht. „Ja, das ist ein Handy und auch ja, es ist für dich.", antwortete er. Vorsichtig legte Kyla das Handy auf den Tisch und sprang dann auf. Sie sprang zu Paddy und schlang ihre Arme um ihn.
„Danke!", rief sie und drückte ihn ganz fest.
„Bitte.", lachte Paddy und umarmte Kyla ebenfalls. „Soll ich dir beim Einrichten helfen?",  fragte er und Kyla nickt dankbar.
Gut zwanzig Minuten später hatten sie das Handy fertig eingerichtet und einige Kontakte hinzugefügt. Unter anderen die Nummer von Lilian, Luke und Leon und selbstverständlich auch die von Paddy, Joey und Joelle. Kyla freute sich, dass sie sich jetzt endlich ein Handy hatte. Im Heim hatte man den Kindern immer verboten ein Handy zu kaufen. Und das obwohl Kyla über die Jahre genug Geld gespart hatte um sich eines leisten zu können. Sie hatte ihr Geld nur für Papier, Bleistifte und Radiergummis ausgegeben (Anders als eine gewisse Franzi...). Und jetzt hatte sie ein Handy und musste dafür nicht einen Cent ausgeben. Aber irgendwie fühlte sie sich schlecht.
„Papa, aber ab jetzt brauche ich wirklich nur noch die nötigsten Dinge. Ich will nicht, dass ihr Geld für Dinge für mich ausgebt, die ich nicht brauche.", sagte sie und stupste Paddy an.
Dieser lächelte und sagte: „Na gut. Aber wegen Geld brauchst du dir eher weniger Sorgen zu machen."
Kyla nickte blieb aber bei ihrer Meinung. Plötzlich vibrierte Paddys Handy.
„Oh schau mal. Nico hat was geschrieben.", sagte er und Kylas Puls war sofort auf 180.
„Und was schreibt er?", fragte sie und spielte nervös an ihrem Pulli Ärmel herum. Paddy las die Nachricht und antwortete dann grinsend:
„Er kommt morgen vorbei und bleibt ein paar Tage."
Vor Schreck fielen Kyla beinahe die Augen aus dem Kopf.
„Er tut was?!", rief sie wieder hysterisch. Wieder verschwamm alles vor ihren Augen und ihr wurde ganz schwindelig.
„Kyla?", fragte Paddy und wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum.
„Oh, alles gut... mir ist bloß etwas schwummerig...", gab sie zu und setzte sich auf den Stuhl.
„Trink vielleicht einmal etwas.", sagte er und Kyla nickte. Dann stand sie auf und ging mit wackeligen Knien in die Küche.
Kyla nahm ein Glas aus dem Schrank und füllte Wasser hinein. Langsam trank sie das Glas Schluck für Schluck aus.
„Alles gut Kyla?", fragte Joelle die in der Küche auftauchte.
„Ja... mir ist nur ein bisschen schwindelig.", sagte sie und lächelte etwas. „Ich glaube, ich gehe ein bisschen auf mein Zimmer.", sagte sie und umarmte ihre Mutter ehe sie nach oben ging.
Ihr Zimmer war neben dem Klavierzimmer und Kyla fand es sehr schön. Gemeinsam mit Joelle hatte sie es eingerichtet.
Kyla betrat das Zimmer und überlegte. Dann nahm sie ihr Handy aus der Tasche und suchte im Internet nach den Noten von ‚Safe'. Als sie sie gefunden hatte, stellte sie das Handy ab, setzte sich an das Keyboard und begann zu üben.
Vielleicht konnte sie Nico und Paddy so morgen überraschen... zu mindestens, würde sie es versuchen.    

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