7.Kapitel- Tag der Abreise

7.Kapitel.Tag der Abreise

Als ich am Morgen des ersten Septembers die Augen aufschlug wusste ich sofort welcher Tag mir bevor stand. Es ging nach Hogwarts. In diese Schwach-maten Schule. Mein Koffer stand gepackt bereit und als ich fertig zur Abreise die Treppen hinunter schritt, war ich mir für einen Moment nicht sicher ob ich Malfoy Manor nicht vermissen würde. Oder primär das Training und die Gespräch mit meinem Vater. Draco und sein Mutter standen schon an der Haustür und zielstrebig lief ich auf sie zu. Es war nur logisch das mich meine Tante mit zum Bahnhof brachte. Ich würde ohnehin schon genug Aufmerksamkeit erregen. Eine Black und dann auch noch so spät eingeschult.

Bella bekam noch eine letzte Verabschiedung, bevor wir zu dritt den Steinweg entlang liefen und nach der Grenze nach Kings Kross apparierten.

Die rote Dampflock sah aus als hätte man sie einem glänzenden Kinderbuch mit einer perfekten weißen Welt entnommen und zum Abfahren bereit auf die Gleise gestellt. Während ich über die Gleise lief erntete ich einige Blicke. Kein Wunder, ich kam mit den Malfoys, hatte aber kaum Ähnlichkeit mit ihnen. Einzig die aristokratischen Wagenknochen hätten unsere Verwandtschaft andeuten können. Meine dunkelbraunen fast schwarzen Haare von meinen Eltern und die Eisblauen Augen meiner Mutter, die bleiche Haut meiner Eltern, ja ich sah genau aus wie die beiden und hätte man ein Bild ihrer mit mir verglichen, wäre es vermutlich jedem sofort aufgefallen.

Das Gewusel um uns herum kostete mich fast alle Nerven. Ich konnte große Menschenmassen nicht leiden, was wohl ein Überbleibsel aus dem Waisenhaus war und diese ganzen naiven Kinder um mich herum, machten es mit Sicherheit nicht besser.

Den Potter Jungen und seine Freunde erblickte ich erst als ich schon im Zug saß und aus meinem Abteilfenster hinaus auf den Bahnsteig starrte.

Ein dünner schwarzhaariger Junge mit einer großen runden Brille, ein Mädchen mit buschigem braunen Haare und eine ganze Familie von rot-Schöpfen. Zu Potters Füßen befand sich ein sehr ungewaschen aussehender Hund, welcher ihm glücklich entgegen hechelte.

Für einen kurzen Moment drehte der Hund den Kopf in meine Richtung, sein Kopf drehte sich zur Seite, sein Maul schloss sich und für einen Moment schien es mir als würde er direkt in meinem Seele starren. Als würde er mich kennen. Aber das war unmöglich, dass war ein Hund, woher sollte er mein Gesicht denn schon kennen?

Genervt über meine Gedanken lehnte ich meinen Kopf zurück in die weichen Polster und schloss die Augen, während meine Hand motorisch über mein Medaillon strich.

Immer wieder musste ich an die Verabschiedung von meinem Vater denken, an seine letzten eindringlichen Worte.

„Ich erwarte Ergebnisse von dir Victoria. Du bist meine Erbin, ich vertrau dir. Du wirst meine Aufgabe gut machen. Gewinne die Lehrer für dich, sie werden dir bis auf Dumbledore aus der Hand fressen, hast du ihr vertrauen, kannst du die ganze Schule infiltrieren! Sobald du Potter gefunden hast behältst du ihn im Auge. Ich erwarte wöchentliche Berichterstattungen. Ich werde dich vermissen meine Tochter, enttäusche mich nicht!"

Enttäusche mich nicht... ich wollte ihn wirklich nicht enttäuschen, schließlich ging ich nur für ihn in dieses dämliche Hogwarts. Doch wie sollte ich sie alle täuschen, vor allen anderen Dumbledore den alten Muggle-Liebhaber.

.....

Erst kurz vor Hogwarts stellte ich fest das ich die gesamte Zugfahrt in meinen Gedanken gehangen war und die anderen im Abteil vollständig ignoriert hatte.

Endlich nahm ich war, dass neben Draco ein dunkelhäutiger Junge mit Ozean blauen Augen und ein eine dunkelhaarige, mit einem sehr sehr rundem Gesicht im Abteil saß. Ich erfuhr das ihre Namen Zabini und Pakinson waren, aber ehrlich gesagt hatte ich wenig Interesse daran mich mit ihnen zu unterhalten.

Stattdessen starrte ich einfach weiter aus dem Fenster und ließ die weiten Landschaften und grünen Wiesen an mir vorbeiziehen.

Ich verließ Draco und seine Freunde direkt nachdem der Hogwarts Express gehalten hatte. Es war Zeit geworden sich etwas umzuschauen und diesen Potter wiederzufinden.

Ich erblickte das kleine Grüppchen Gryffindors bei einigen Kutschen, welche uns wohl die letzten Meter des Weges befördern sollten. Langsam und scheinbar zufällig lief ich in ihre Richtung

„ Seht ihr diese Dinger aus, die die Kutschen ziehen...", der Potter Junge war an die Thestrale herangetreten und betastete mit großen Augen ihren Knochigen Körper.

„Was für Tiere Harry? Sie werden von nichts gezogen... wie gewöhnlich!", das Mädchen mit den buschigen Haaren zog besserwisserisch eine Augenbraue hinauf.

„Du bist nicht verrückt, ich sehe sie auch!", meldete sich ein blondes Mädchen zu Wort.

Das war meine Chance...hastig trat ich an das Grüppchen heran und legte eine Hand auf die Schnaze des Thestrales: „Ihr braucht euch beide keine Sorgen machen, sie sind ganz liebe Wesen!", vorsichtig tätschelte ich das Tier vor mir und lächelte Potter und dem blonden Mädchen scheinheilig zu.

Potter legte des Kopf schief: „Und was genau ist das?"

„Ein Thestral...", scheinbar in Gedanken überlegte ich sehr genau wie ich die nächsten Worte formulieren sollte, „... nur derjenige der den Tod gesehen hat kann sie sehen, jemand der einen anderen geliebten Menschen hat sterben sehen...", bei diesen Worten sah ich Potter direkt in seine schimmernden grünen Augen.

Das stimmte zwar nur zum Teil, aber irgendwie musste ich ja Potters Interesse an mir wecken. Er war leichter zu durchschauen als jeder Mensch der mir sonst begegnet ist.... Ich hatte das Gefühl als könnte ich durch seine großen Augen direkt auf den Grund seiner Seele blicken.

„Und wer bist du?", der rothaarige Junge neben Potter schien sichtbar gereizt zu sein, dass ich die Aufmerksamkeit des Gesprächs bekommen hatte.

Lächelnd streckte ich meine Hand in die Gruppe: „Victoria Elaine Black! Ich bin neu auf Hogwarts, eine Freude euch kennen zu lernen?"

„Black...", der Potter Junge schien als nicht ganz ungebildet zu sein, denn mit leicht offen stehendem Mund und vor erstaunen geweiteten Augen ergriff er ohne zu zögern meine Hand..."Und du bist?", hackte ich scheinheilig nach.

„Äh oh...entschuldige...mein Name ist Harry, Harry Potter und das sind Hermine...", er deutete auf das buschige Mädchen und „Ronald..", er deutete auf den Jungen mit den roten Haaren.

„Ist mir eine Freude...", scheinheilig lächelte ich die drei und das blonde Mädchen in der Kutsche an, um mich anschließend zu ihnen zu setzen.

Während wir uns dem großen leuchtenden Schloss näherten, ergriff Hermine erneut das Wort: „Wie kommt es das du erst jetzt nach Hogwarts kommst Victoria?"

„Oh ich war zuvor in einer schule in Amerika... meine Eltern sind leider kürzlich von uns gegangen ...", ich deutete ein Schlucken an und senkte den Blick, „Ich wohne nun bei den Malfoys, sie sind die nächsten Verwandten der Blacks...", ich ließ meine dunklen Haare vor mein Gesicht fallen, um meine dreiste Lüge zu verbergen.

„das tut mir leid...", hallte es von allen vieren wie aus einem Mund...besonders Potter und das blonde Mädchen, welches sich als Luna Lovegood vorgestellt hatte, schienen besonders ergriffen zu sein.

Den Weg hinauf zum Schloss redeten wir nicht viel mit einander, aber ich hatte doch das Gefühl das ich den Gryffindors zumindest etwas sympathisch geworden war, ich hoffte es zumindest.

.............

Am Portal des Schlosses erwartete mich schon eine Frau mit grünem Spitzhut welche die drei Gryffindors neben mir freundlich begrüßte und mich anschließen mit sich nahm.

Professor McGonegall führte mich einige endlosen Gänge entlang, während sie mir die nötigen Informationen über die einzelnen Häuser gab: „Wir haben uns gedacht, es wäre in ihrem Sinne den Sprechenden Hut im Büro des Schulleiters aufzusetzen und nicht die Aufmerksamkeit aller Schüler auf sich zu ziehen."

Schmeichelnd lächelnd nickte ich: „Da stimme ich ihnen zu, dass ist sehr freundlich von ihnen Professor."

Überrascht lächelte sie zurück: „Ich bin gespannt in welches Haus man sie einteilt Miss Black.", mein einnehmendes Lächelnd zeigend zwinkerte ich sie an: „Ich ebenfalls Professor, ich freue mich schon sehr auf meine Hauskameraden und den Unterricht. Nach all den Jahren des Hausunterrichts wird es eine freudige Abwechslung sein mit meinen Mitschülern zu lernen und zu wachsen."

Dumbledores Büro verbarg sich hinter einem großen Goldenen Adler, der sich nach einem gemurmelten Passwort der Gryffindor Hauslehrerin beiseite dreht und den Weg zu einer steinernen Wendeltreppe freigab. Albus Dumbledore war anders als ich ihn mir vorgestellt hatte. Er wirkte gar nicht wie der unbesiegbare weiße Zauberer, vor welchem mein Vater so eine Furcht hatte, eher wie ein alter Mann der seine besten Jahre schon hinter sich hatte.

Doch ich würde nicht den Fehler machen ihn zu unterschätzen. Von den Erzählungen meines Vaters wusste ich das er zu seiner eigenen Zeit in Howarts in der Lage war jeden Lehrer für sich zu gewinnen, mit seinem einnehmenden Wesen und den charmanten Worten, eine Fähigkeit die ich wohl von ihm geerbt haben musste. Doch Dumbledore nicht, der Schulleiter hatte sich nie von seinem Wesen täusche lassen und so würde es auch für mich eine Herausforderung sein meine Tarnung vor diesem Mann aufrecht zu erhalten.

„Miss Black, es ist eine Freude sie nach all den jahren in Howarts begrüßen zu dürfen, nehmen sie doch bitte hier Platz.", unglaublich selbst seine Stimme klang warm wie Honig, einfach zum Kotzen. Ich setzte mich auf den angebotenen Schemel und bemerkte nur noch wie ein breite Hutkrempe mir im nächsten Moment die Sicht versperrte.

Das nächste was ich wahrnahm war eine Stimme in meinem Kopf.Ah ja Miss Black also, oder haben sie es lieber unter ihrem anderen Namen angesprochen zu werden, welchen ihr Vater trug als er hier in Hogwarts wahr.

Ein Wort und ich zünde dich an, du alter Schlabberhut, rief ich gedanklich zurück.

Nana wer wird denn da gleich ausfallend werden. Du hast schon viel durchgemacht Victoria und dein leiden hat noch lange kein Ende, oh nein. Du bist intelligent und gerissen, aber tief in deinem Herzen spüre ich auch einen Mut, die Stäre dich für die zu opfern, die du liebst. Aber Wir wissen beide, als Erbin Syltherins gibt es sowieso nur ein Haus für dich. „SLYTHERIN!"

Das letzte Wort hatte der Hut herausgeschrien und als ich McGonegalls Gesicht erblickte schien ich tatsächlich so etwas wie Enttäuschung in diesem zu sehen. Freundlich lächelte ich ihr zu und erhob mich würdevoll von dem Schemel.

Die große Halle war noch imposanter als ich sie mir vorgestellt hatte. 4 lange vollbesetzte Tische, mit glitzernder Deko wurden von Millionen schwebender Kerzen beleuchtet und tauchten den ganzen Raum in ein gelblich gemütliches Licht. Die Decke, ein sternenbesetzter Himmel welcher nicht perfekter auf mich hätte wirken können. Dieser Ort, ganz Hogwarts hätte mir als Kind sicher unglaublich gefallen. Ich konnte mir deutlich vorstellen wie ich gestaunt und gestrahlt hätte hier her gehen zu dürfen.

Als erwachsene Frau jedoch und als Tochter meines Vaters fiel es mir schwer all das zu genießen. Hoch erhobenen Kopfes steuerte ich auf den Slytherintisch ganz links zu und erblickte schon nach wenigen Metern einen weiß-blonden Haarschopf. Ich beschleunigte meine Schritte und ließ mich zwischen Draco und seinen Freunden, nahe des Lehrertisches wieder.

Die meisten Professoren kannte ich nicht, doch wie von meinem Vater wusste waren es ohnehin nur unbeholfene Tölpel, die Dumbledore als alter Muggle Liebhaber wohl aus Mitleid eingestellt haben musste. Der alte Mann versuchte doch tatsächlich immer und immer wieder das richtige zu tun, ohne zu erkennen wie sinnlos so etwas war, wenn man doch alles tun konnte damit es einem selbst am besten ginge.

....

Nachdem das Abendessen beendet war, folgte ich der Gruppe von Syltherins aus der großen Halle hinaus, die Stufen hinab in die Kerker, wo sich anscheinend unser Gemeinschaftsraum befand. Das ganze kam mir sowieso seltsam skurril vor...mit all diesen Schülern wieder zur Schule gehen, den Unterricht besuchen, in Gemeinschaftsräumen schlafen und Hausaufgaben erledigen.

Es fühlte sich nicht richtig an. Es gab so viel Wichtigeres zu lernen, über Dinge klar zu werden und vorzubereiten.

Auch hatte ich noch mit niemandem geredet, naja bis auf Harry und seine Crew. Wieso auch? Das waren alles Kinder... ich hatte kein Interesse an Freundschaften, ich war einzig hier, um meinen Auftrag zu erledigen.

Der Gemeinschaftsraum der Syltherins befand sich hinter einer großen steinernen Mauer, welcher man ein Passwort zu murmeln musste, bevor sie sich beiseite bewegte. Wie der Flügel meines Vaters war hier alles in dunklem Holz und grün gehalten, also ganz annehmbar. Rechts die Treppe nach oben ging es zu den Schlafsälen der Mädchen. Mehrbettschlafsäle... wirklich nicht mein Geschmack, aber da musst ich wohl durch.

Ich las weder die Namen auf der Tür, bis auf meinen eigenen, noch beachtete ich die Anwesenden in dem Zimmer. Ich kletterte Schnurstraks in mein Himmelbett, zog die Vorhänge, um mich herum mit einem Ruck zu und begann ein Buch meines Vaters zu lesen, bis mich irgendwann der Schlaf vollends übermannte.

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