Kapitel 24: Maskenball
"Wie ihr habt Urlaub bekommen?" mit offenem Mund sehe ich die anderen an. "Wir haben ab Donnerstag Urlaub fahren dann mit dir nach Piombino an den Strand. 2 Wochen." "Wie geil ist das denn? Aber ihr dürft doch tagsüber gar nicht raus." "Dann geht es halt nach Sonnenuntergang an den Strand und du musst in die Nacht hineinleben Süße", Alec legt einen Arm um mich und grinst. Urlaub mit den 5 und dann noch an den Strand. Bei dem Wetter. Geil.
Glücklich liege ich in meinem Bett und wähle die Nummer von meinem Freund. Weil mir hier aber viel zu heiß ist, ziehe ich noch kurz mein Kleid aus und liege nur in Unterwäsche auf dem Bett. Besser. "Hey Süße", höre ich von der anderen Seite der Leitung. "Hey Paul." "Na wie geht's dir so?" "Spitze. Am Donnerstag ist ein Maskenball und Freitag fahren Jane, Alec; Felix, Heidi und Deme für 2 Wochen mit mir an den Strand. Die haben da wohl irgend ein Ferienhaus. Und dir?" "Auch ganz ok. Ich vermisse dich nur." "Ich bin doch gerade mal 2 Tage weg großer. Du musst dich also noch gedulden." "Ich weiß", murmelt er und man hört etwas im Hintergrund rascheln:" Lass das Mila." Vorsichtig frage ich nach:" Wer ist denn Mila?" "Meine kleine Cousine. Die schlafen hier die Woche. Bzw. nur die kleinen. Mila, Sophie und Jacob." "Das hast du mir gar nicht erzählt." "War auch ehr spontan. Jacob hat vor ner Woche meine Eltern gefragt und jetzt sind die drei Rabauken seit eben gerade hier. Ich darf mir jetzt mein Zimmer teilen. Mit 2 kleinen Mädchen." "Also begeistert klingt anders", grinse ich und kann mir seinen genervten Gesichtsausdruck bestens vorstellen. "Das ist so typisch das mein Bruder wieder Jacob bekommt. Der ist wenigstens 12 und mit dem kann man was anfangen." "Wie alt sind denn deine Cousinen?" "Mila ist 6 und Sophie ist 4." "Ach das klingt doch süß." "Nicht wenn du sie bei dir hättest. Sie klettern ständig auf einem rum und wollen irgendwas." "Das heißt doch nur das sie dich mögen. Stell dich nicht so an. Außerdem helfen dir die anderen Jungs doch bestimmt." "Du hast gut reden." "Ja hab ich, weil das ja wohl nicht so kompliziert ist. Es ist doch nur eine Woche und si efreuen sich doch so." "Jaa." "Jetzt sei doch nicht so genervt." "Was hast du denn heute noch so vor?" "Ich gehe später noch in den Wald und lasse meinen Wolf mal wieder raus. Höre ich dann eigentlich immer noch eure Gedanken?" "Ne, du bist zu weit weg." "Sehr schön. Endlich hat man mal ruhe." "Also so schlimm ist das ganze doch nicht." "Oh doch. Ich will weder eure Gedanken höre, noch gehen meine Gedanken euch etwas an." "Ach.. was verheimlichst du uns denn?" "Gar nichts. Nur müsst ihr ja trotzdem nicht alles mitbekommen." "Tja, jetzt kannst du es leider nicht mehr ändern." "Will ich auch gar nicht."
Nach ungefähr einer Stunde musste Paul dann auflegen, weil er zum essen gerufen worden ist. Also lege ich mein Handy beiseite und schnappe mir erneut mein Kleid. Dieses werfe ich mir über und gehe durch die Flure nach draußen. Durch den hinteren Garten laufe ich zum Wald und ziehe meine Klamotten aus. Diese verstecke ich unter einen Busch und verwandle mich. Am Anfang war es immer verwirrend und ehr gruselig, aber jetzt ist es einfach nur noch befreiend. Im Kopf grinsend werde ich immer schneller und schlage richtige Harken. Als ich über mir plötzlich ein rascheln höre, bleibe ich stehen und gucke mich wachsam um. Bäh riecht das hier ekelhaft nach Vampir. Schnell gehe ich in Angriffsposition und drehe mich um meine eigene Achse. "Hallo Wolfi", Zähnefletschend drehe ich mich schnellstmöglich um, entspanne mich aber wieder, als Felix und Alec hinter mir bzw. vor mir stehen. Winselnd lege ich mich hin und schaue sie mit großen Augen an. "Du hättest uns bescheid sagen sollen. Das komplette Schloss ist in Lauerstellung", vorwurfsvoll sieht Felix mich an. Murrend stehe ich auf und laufe zum anderen Waldrandende. Bevor ich mich zurück verwandle, vergewissere ich mich, das keiner hier ist und mich beobachten kann. Als alles frei ist, verwandle ich mich einen Menschen und ziehe mich schnellst möglich an. Keine Sekunde später stehen die 2 neben mir und legen ihre Arme um mich. Grinsend gehen wir drei rein. An meinem Zimmer verabschiede ich die Jungs dann und falle erschöpft ins Bett.
"Ach Tante Linda. Warum kann ich denn nicht das tragen was ich will?" genervt stehe ich vor den Kleiderstangen und habe ein rotes Kleid in der Hand. "Es gibt nun mal Etiketten und deswegen trägst du was dunkles. Blau oder schwarz. Da drüben ist doch ein schönes." Sie holt ein dunkel blaues Kleid mit ein wenig Tüll raus. Ohne Glitzer, Spitze oder anderen Dingen. Die Träger gehen nicht über die Schultern sondern über die Oberarme. Im großen und ganzen ist es eigentlich ganz schön und elegant. "Probiere es wenigstens mal an", seufzend nicke ich. Zusammen mit der älteren Dame gehe ich in die Kabine und sie schnürt mich ins Kleid. "Perfecto" grinst sie. "Ja, das nehmen wir", schwärmt meine Tante als ich rauskomme.
Tag des Balles
"Ey Jane", meckere ich sie an, als sie mir das Handy aus der Hand nimmt und meinen Freund weg drückt. "Sorry, aber wir müssen uns jetzt fertig machen." "Ich hätte mich wenigstens noch verabschieden können." "Dann schreib ihm kurz. Danach fangen wir mit Beauty-time an." "Du brauchst doch gar keine Beauty-time. Du bist ein Vampir, also kannst du gar nicht hässlich sein." "Trotzdem", grinsend wirft sie mir mein Handy zu und geht dann ins Bad. Schnell schreibe ich Paul und gehe Jane dann hinter her. Es ist gerade mal 8 Uhr morgens und ich bin nur wach, weil die Zeitverschiebung Paul und mir das leben schwer macht. Es geht entweder früh morgens oder abends. Sonst könnte ich jetzt noch in meinem schönen warmen Bett liegen. Obwohl.. Nein. Dann hätte Jane mich aus dem Bett geworfen. "So du nimmst jetzt ein Bad und dann quatschen wir einfach ein bisschen." Kopfschüttelnd lasse ich das Wasser ein und gebe ein wenig Schaum dazu. Danach ziehe ich mich aus und lege mich gemütlich in die Wanne, während Jane sich an der anderen Wandseite gemütlich macht. "Wann geht es heute Abend eigentlich los?" "18 Uhr. Also 18 Uhr ist quasi Einlass und um 18:30 Uhr ist dann Eröffnungsrede." "Und dann fangen wir jetzt schon an?" "Ja, damit kein Zeitdruck entsteht. Außerdem will ich ja auch mal alleine mit dir Zeit verbringen. Deme nimmt dich ja immer in Anspruch", dabei wackelt sie mit den Augenbrauen und grinst verführerisch. "Du musst gar nicht so grinsen. Wir sind nur Freunde und du hättest jederzeit dabei sein können." "Genau. Nur Freunde", sagt sie ironisch und verschränkt ihre Arme. "Jane, ich habe einen Freund den ich liebe." "ich weiß aber auch von Deme das du dich nicht geprägt hast." "Das kommt bestimmt noch." "Vielleicht kannst du ja mal bei Marcus nachfragen. Vielleicht kann er dir den Grund verraten." "Ja, vielleicht sollte ich das mal machen. Paul ist deswegen echt gekränkt. Auch wenn er sich das nicht anmerken lassen will." "Ich wäre da auch gekränkt. Immerhin fühlt es sich für ihn ja auch nochmal anders an." "Ich kann dafür ja auch nichts." "Ja klar. Aber vielleicht bringt das Gespräch mit Marcus was." "Hoffentlich", damit lasse ich mich unter Wasser gleiten und genieße kurze Zeit die Ruhe.
"Jetzt halt still, sonst wird das nichts", meckere ich Heidi an. Ich schminke sie gerade, aber das sie die ganze Zeit am zappeln ist, wird das einfach nichts:" Die Wimpern sind am schwierigsten, also ruhig." Nach 5 Minuten bin ich damit fertig und schaue sie mir an. Zufrieden lächelt sie in den Spiegel und guckt zu Jane die gerade ihren Lidstrich zieht. "So, jetzt musst nur noch du dich schminken. Und ich mache dabei deine Haare", Heidi sucht sich Haarspangen und sonstiges raus und breitet es auf dem Tisch neben mir aus. Währenddessen fange ich schonmal an mich zu schminken.
"Luft anhalten, damit ich schnüren kann", lacht Jane und zieht noch fester. "Ich sterbe gleich", hauche ich und bete, das sie gleich fertig ist. Bei den beiden ist das kein Problem, die sind schmal wie sonst was, aber ich? Ich bin zwar schlank und sportlich, aber lange nicht so dünn wie die beiden. Als sie endlich fertig ist, atme ich aus. Danach helfe ich den andern beiden in die Kleider. Da unsere Masken immer in die Frisuren mit eingearbeitet worden sind, ist dies schon erledigt. "So, jetzt machen wir für deine Familie noch ein Bild. Dein Freund soll staunen", schmunzelt stellt Jane mich in die Ecke und nimmt mein Handy. Das Bild schicke ich an Paul und stecke dann mein Handy in die Clutch. Um kurz vor 6 ziehen wir unsere Schuhe an und gehen dann zu dritt Richtung Saal. Im Saal sehen wir dann auch schon Alec, Deme und Felix. Zusammen laufen wir zu ihnen und begrüßen sie. "Man seht ihr gut aus", strahlt Deme und umarmt mich. "Ich weiß." Als der Ball endlich eröffnet ist und wir die Rede überlebt haben, fangen die ersten an zu tanzen und sich zu unterhalten. "Möchte die Dame mit mir tanzen?" Alec steht vor mir und hält mir seine Hand hin. Mit einem leichten Knicks nehme ich an und zusammen stellen wir uns hin, um beim nächsten Lied mit anzufangen. Auch wenn Alec und ich immer wieder reden, merke ich die ganzen Blicke auf mir. "Blende sie einfach aus. Ist nur das erste mal, das ein Gestaltenwandler auf so einer Veranstaltung ist." "Trotzdem unangenehm." "Genieß die Blicke doch einfach. Man steht nicht immer so im Mittelpunkt." "Bei Paul bin ich immer der Mittelpunkt", grinse ich verliebt und drehe mich. "Bääh, immer diese verliebten Menschen." Kichernd lasse ich mich von ihm führen und habe die ganze Zeit Paul vor Augen. "Jane hat mir erzählt, dass dich etwas bedrückt", Marcus hat mich von Alec abgenommen und wir fangen an zu tanzen. "Ach, eigentlich ist es nicht so wichtig." "Also meiner Meinung ist es schon wichtig. Immerhin kannst du dich nicht prägen, obwohl er sich auf dich geprägt hat." "Weißt du denn wieso? Also das ist doch nicht ganz normal. Stimmt mit mir irgendwas nicht?" "Haha, natürlich stimmt mit dir alles", lacht Marcus und bekommt das grinsen gar nicht aus dem Gesicht:" dein Herz kann sich einfach noch nicht 100% entscheiden. Dein Kopf ja, aber im inneren kannst du Deme nicht gehen lassen." "Aber ich bin doch nicht seine Seelenverwandte oder?" "Nein nicht direkt. Du bist auch erst die 2 bei der ich das je gesehen habe. Aber es ist im Entefekt deine Entscheidung ob er dein Seelenverwandter ist oder nicht." "Aber Paul hat sich doch auch auf mich geprägt." "Wie gesagt, sowas passiert nur ganz selten und erklären kann ich es mir nicht, aber wenn du dich auf Paul prägen willst, dann musst du komplett mit Deme abschließen." "Und ich dacht eimmer, sowas kann man sich nicht aussuchen." "Eigentlich geht das auch nicht. Du bist halt was besonderes." "Naja, ich finde das nicht so geil", murmle ich und atme hörbar aus. Mehr unbewusst als bewusst gleitet mein Blick zu Demetri, welcher mit einer fremden rothaarigen Vampirin tanzt. "Bist du dir bei Paul denn sicher?" "Wieso?" "Weil du Demetri so anguckst." "Es ist einfach nur so verwirrend." "Ich liebe Paul und ich will wirklich niemand anderen." "Dann musst du dein komplettes Herz daran hängen." "Wie mache ich das denn? Ich dachte immer, dass ich das schon habe." "Anscheinend nicht komplett." 'Danke, jetzt bin ich mit meinen Gedanken komplett woanders'.
Um ca. 2 Uhr nachts werde ich dann langsam müde und gehe zu Deme rüber der immer noch mit dem roten Vampirchen steht und quatscht. "Ich will nicht stören, aber ich gehe jetzt ins Bett." "Soll ich dich bringen?" "Ach quatsch. Du bist hier ja gerade beschäftigt." "Ich bring dich aber gerne." "Deme", ich schüttele mit dem Kopf und drehe mich um. Draußen angekommen, ziehe ich erst einmal meine Schuhe aus und laufe gemächlich den Flur entlang. Währenddessen krame ich mein Handy raus, auf welches ich seit ca. 18 Uhr nicht mehr geschaut habe, und gehe die Nachrichten durch. Komischerweise habe ich von meinem Freund nur eine einzige Nachricht bekommen. Ein einfacher Daumen nach oben. Um ihn nicht zu nerven, schreibe ich nur 'Gute Nacht' und gehe dann auf Jareds Chat. Irgendwas wegen Kim. Als ich sehe, dass er online ist, will ich gerade schreiben, da ruft er mich an. Und dann auch noch per FaceTime. Lächelnd nehme ich an und grinse frech in die Kamera. "Aii, siehst du gut aus", staunend guckt er in die Kamera und ich zwinkere frech. "Kim hat irgendwas wegen nem Ball erwähnt aber ich wusste nicht das der heute ist." "Hat Paul nichts gesagt? Der hat sogar ein Bild bekommen." "Momentan ist da ein bisschen stress, aber ist ja egal. Ich will dir den Urlaub nicht versauen." "Jetzt wurde es schon angeschnitten. Erzähl", ich schließe meine Zimmertür hinter mir und setze mich aufs Bett. Während er anfängt zu erzählen, mache ich meine Haare auf und löse meine Maske vom Gesicht:" Naja, Sam hat gesagt er soll sich ein bisschen zusammen reißen. Er saß ständig vorm Handy und hat auf ne Nachricht von dir gewartet. Die Konsequenz war dann, das er zu spät gekommen ist und unaufmerksam war. Und du kennst deinen Onkel ja." "Aber er weiß doch das Zeitverschiebung ist und er deswegen keine Nachrichten tagsüber bekommt." "Wollte er nicht so einsehen." "Und wie läuft es mit seinen Cousinen?" "Das klappt erstaunlich gut. Wenn er bei sich ist, hält er sie wohl aus und spielt auch mit ihnen." "Wenigstens das." "Ja, aber zuhause läuft's wohl auch nicht gerade gut. Er hat wohl ziemlich stress." "Dann bin ich einmal weg und schon macht er nur Mist. Aber egal, du hast ja wegen Kim angerufen." "Ach Im Endeffekt ist es nichts, nur hab ich ein bisschen Blödsinn gemacht und wollte von dir wissen wie ich es wieder gut machen kann." "Was hast du denn angerichtet?" "Ich hab was doofes über ihre Eltern gesagt und sie fand das nicht so lustig." "Ach Jared", grinse ich kopfschüttelnd und lege mein Handy auf den Tisch. "Hey was ist denn jetzt?" "Ich muss mich umziehen und dabei willst du mir sicher nicht zugucken. "Stören würde es mich nicht", ich kann sein grinsen förmlich hören, ändere an der Situation trotzdem nichts. Um meinen Reißverschluss auf zu bekommen, muss ich mich zwar ein bisschen verbiegen, schaffe es aber trotzdem irgendwie. "Wie wäre es denn mit einem schönen Essen. Du kochst was und dann wird im romantischen Kirchenschein gegessen." "Ich kann doch gar nicht kochen." "Komm schon Jared. Nudeln bekommst du wohl noch gerade hin." Ich höre nur ein gemurmel und dann ein fluchen. "Alles okay?" "Jaja, mir ist nur ein Glas runtergefallen."
Wir quatschen noch ein bisschen, bis ich dann doch viel zu müde werde und einschlafe.
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