6.
Wieso hab ich mich damals nicht in Toby verliebt,sondern in Caleb? War Caleb der falsche? Nein,er war der richtige,er ist der richtige für mich. Aber er sieht es nicht ein. Aber ich könnte mich einfach in Toby verlieben und eine glückliche Zukunft mit ihm haben, doch mein Herz spielt da einfach nicht mit. Meine Gefühle spielen da nicht mit.
Scheiß Herz. Scheiß Gefühle.
"Es tut mir so Leid, Toby" , sage ich noch einmal, als ich mich verabschiede. Ich kann keinen Satz bringen, wie wir können gerne Freunde bleiben, ich weiß wie beschissen dieser Satz ist. Außer man hat noch Hoffnung. Ich drehe mich um, doch Toby sagt noch etwas. "Maddy, können wir Freunde bleiben?" fragt er mich. "Selbstverständlich " , sage ich. "Ich will dich nicht nocheinmal verlieren, also ich meine so ganz. Bekomme ich noch eine Umarmung, bevor du gehst?" fragt er mich und ich umarme ihn. Irgendwie bin ich glücklich in diesem Moment, vielleicht weil ich weiß das ich jemanden gerade so einfach glücklich machen konnte,auch wenn er wegen mir traurig ist. Dann wendet er sich ab und verschwindet, ich schaue ihm noch lange nach. Irgendwie ist er ja schon süß, wieso hab ich mich bloß nie in ihn verliebt? Es ist gemein, sowas zu denken, aber es sind nunmal meine ehrlichen Gedanken. Auch wenn ich so als Arschloch dastehe.
Nachdem Toby dann gegangen war gehe ich auch nach Hause und dort erwarten mich meine Eltern auch schon.
"Wo warst du solange?" fragt mein Vater.
"Ich war nach der Uni mit einer alten Freundin aus der Schule Cafe trinken, weißt du noch, Alice?" frage ich ihn und er nickt.
"Dann bin ich irgendwann nach Hause gekommen und eben habe ich noch einen alten Klassenkameraden getroffen ", antworte ich weiter auf seine Frage.
"Wer hatte das Vergnügen?" fragt meine Mutter neugierig.
"Toby" , antworte ich und gehe anschließend in mein Zimmer.
Ich mache leise meine Playlist mit den traurigen Liedern an und fange dann an zu schreiben. Ich schreibe kein Tagebuch oder so, aber ich schreibe kleine Dinge auf, die mich glücklich machen und ich schreibe Texte in mein Buch. Einfach so, irgendwann will ich mal eine berühmte Schriftstellerin werden, aber ob ich das Talent dazu habe und wie ich das schaffen soll ist mir auch noch nicht klar. Ich schreibe einfach meine Gefühlslage auf, heute ist es eine Mischung aus Glück und Trauer, ich versuche es irgendwie niederzuschreiben. Doch es gelingt mir nicht richtig, ich finde meine Texte werden immer nur dann gut, wenn ich wirklich traurig bin und etwas verarbeiten muss.
"Heute bin ich ein Gewitter, wo immer mal wieder die Sonne durchschaut. Meine Gedanken sind das Gewitter, Toby ist der Sonnenschein ", fange ich an und schreibe einfach weiter, aber irgendwie bin ich mit meinem Werk unzufrieden und knülle den Zettel in den Müll. Ich versuche neu anzufangen, aber irgendwann gebe ich es auf. Ich schmeiße mich auf mein Bett, die leise, langsame Musik spielt immernoch im Hintergrund. Ich liege auf dem Rücken und schaue an die Decke. Ich fühle mich leer. Ich fühle nichts, ich willst weinen, aber ich kann nicht. Da ist etwas, das dich traurig macht. Ich will alles rauslassen, kann es aber nicht und ich weiß nichtmal warum. Ich fühle wieder diese Leere, ich starre mindestens eine halbe Stunde meine kahle Decke an und mache nichts. Irgendwann raffe ich mich auf und versuche etwas dagegen zu tun, oder mich noch trauriger zu machen. Ich weiß noch nicht in welche Richtung meine Stimmung nachher geht. Ich schaue auf mein Handy, ich habe es schon wieder so lange nicht gecheckt. Eigentlich ist das ein gutes Zeichen. Ohne eigentlich, es ist ein gutes Zeichen, aber jetzt nehme ich es mir und schaue drauf.
10 neue Nachrichten
Ich lese mir alle durch.
"Hey Maddy, heute war es echt schön mit dir. Wir sollten uns mal wieder öfter sehen, hat echt Spaß gemacht. Es war fast so wie in alten Zeiten." Die erste Nachricht ist von Alice und ich freue mich echt darüber, ich fand es auch total schön und antworte ihr sofort.
"Alice, wo bist du?"
"Ruf mich mal bitte zurück."
"Wann kommst du nach Hause? Du bist nirgends zu erreichen. Melde dich!" Die drei Nachrichten sind alle von meiner Mutter und da sie das inzwischen weiß, brauche ich ihr auch nicht mehr zurück schreiben.
"Hey, hier ist Toby. Ich danke dir für eben. Ich habe das echt gebraucht, bist eine gute Freundin. Ich vermisse dich jetzt schon, freue mich auf das nächste Wiedersehen." Ich schreibe sofort zurück, ich frage mich echt,warum ich mich nicht in ihn verlieben kann. Es wäre so schön unkompliziert. Und ich fange an,mich zu fragen,wieso er sich ausgerechnet in mich verliebt hat.
Dann sind da noch ein paar Nachrichten aus der Unigruppe.
"Wann haben wir morgen Beginn?"
"9:00" hat jemand anderes geantwortet. Und solche Sachen eben, genauso wie in den Klassenchats von damals.
Dann lese ich noch eine Nachricht.
"Hey, können wir uns mal treffen? Ich glaube reden würde uns beiden echt mal wieder gut tun."
Ich flippe fast aus, als ich das lese. Das hat er nicht wirklich geschrieben, was wenn ich recht habe mit dem was ich denke, was er mit reden meint? Aber was ist, wenn er einfach nur reden will? Egal, ich freue mich so. Wie ein kleines Kind, es ist echt unglaublich was die Liebe machen kann, ich hoffe er freut sich auch so, wenn er meine Antwort ließt.
"Wo wollen wir uns denn treffen? Hast du morgen Zeit?" frage ich ihn.
"Weißt du noch den Ort von damals? Da möchte ich dich treffen, wenn es für dich in Ordnung wäre " , schreibt er.
"Nichts lieber als das " , will ich erst schreiben, doch das klingt irgendwie zu glücklich, also ändere ich es nochmal um in "Geht klar, morgen um vierzehn Uhr am selbem Ort" , als ich das schreibe schleicht sich ein fettes Grinsen über mein Gesicht.
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