15.
Ich quäle mich jeden einzelnen Tag immer noch mit diesen Fragen, die ich an ihn habe. Die ich ihm aber nie stellen konnte. Ich frage mich jeden Tag, warum er Schluss gemacht hat. Klar, er hat mir einen Grund genannt, aber irgendwie glaube ich das da noch was anderes war. Es konnte nicht so enden. Ich wünsche mir so sehr diese Zeit zurück.
2 Wochen später
Heute werde ich aus dem Krankenhaus entlassen, ich darf endlich wieder nach Hause gehen und mein Leben leben. Ich packe meine Sachen und dann hilft mir Caleb dabei, die Sachen zum Auto zu bringen. Meine Eltern holen mich ab. Luna muss noch zwei bis drei Tage im Krankenhaus bleiben, aber ich werde sie auf jeden Fall besuchen und den Kontakt zu ihr halten. Caleb kommt dann mit mir nach Hause und hilft mir bei allem. Die Sachen werde ich später auspacken. Wir kommen in mein Haus hinein und er weiß noch, wo mein Zimmer sich befindet. Er steht vor meiner Tür, aber er geht nicht hinein. Er bleibt davor stehen.
"Wow, du hast die Fotos nie abgehängt. Die sind alle noch von früher, oder?" fragt er.
"Es sind ein paar neue dazu gekommen, aber ja, die meisten Fotos sind noch von damals. Du weißt doch, wie schwer ich mich von Dingen trennen kann" ,sage ich und lächel ein trauriges lächeln. Er sieht es allerdings nicht, weil er sich die Fotos weiterhin anschaut und mit dem Rücken zu mir steht. Dann betritt er mein Zimmer.
"Krass, du hast ja kaum was verändert. Das sah früher ja genauso aus" , sagt er und schaut mich an. Ich gucke verelegen und weiß noch, wie das damals war,als er Schluss gemacht hat. Ich habe bloß alle Bilder weg gelegt oder umedreht, auf dennen wir uns küssen oder so. Aber ich habe sie alle in ihren Rahmen gelassen und mich nie von Ihnen getrennt. Ebenfalls welche hängen noch an meiner Tür.
"Ich mag nunmal keine Veränderungen" , sage ich leise. Aber ich glaube, das hat er nicht gehört. Dann setzt er sich auf mein Bett und schaut sich mein Zimmer an. Er entdeckt auch die vertrocknete Rose, die ich einmal von Ihm bekommen habe und die nun immernoch am selben Platz steht, wie damals. Zum Glück guckt er nicht in meinen Schrank, denn auch da habe ich noch seine KLamotten drinnen liegen. Er hat genug von sich gesehen und ich glaube jetzt kann er sich auch denken, dass ich immernoch nicht über ihn hinweg bin. Ich werde ihn immer lieben, wie gesagt er ist die Liebe meines Lebens. Ich habe allerdings keine Erinnerungen von uns mehr offen in meinem Zimmer stehen, zum Glück. Die Geschenke und alles habe ich alle in eine Erinnerungsbox getan die er so schnell auch nicht finden wird. Meine Schatztruhe. Dann setzt er sich auf mein Bett und ich lege die Tasche vor meinen Schrank. Ich weiß nicht, was er jetzt vorhat. Ob er noch hier bleiben will, noch etwas mit mir machen will oder ob er nach Hause geht. Ich setzte mich einfach mal neben ihn und warte.
"Wieso hast du all die Fotos nie abgehängt? " fragt er.
"Weil ich Erinnerungen mag", nehme ich als Ausrede. Was auch stimmt, aber es hat nunmal auch einen anderen Grund, aber den kann ich ihm nicht sagen.
"Ist es komisch, meinen Eltern gegenüber zu treten?" frage ich ihn dann.
"Ja, irgendwie ist es ein seltsames und unangenehmes Gefühl " , sagt er. Das habe ich mir fast schon gedacht, auch wenn er sonst so selbstsicher ist. Aber er hat mir oft gesagt, dass das alles nur gespielt ist und er in echt total unsicher ist, was man damals an verschiedenen Situationen, wenn wir alleine waren gemerkt hat. Er stellt mir eine menge Fragen, auf die ich keine richtige Antwort geben kann. Ich stelle immer Gegenfragen. Normalerweise will ich mit ihm alleine sein, aber momentan ist es irgendwie unangenehm, wenn er mir diese ganzen Fragen stellt. Wenn ich nur wüsste, dass er wieder was für mich empfindet. Es wäre alles so viel einfacher.
"Wollen wir noch rausgehen? Oder einen Film schauen, irgendwas machen? " frage ich ihn also.
"Wir könnten raus gehen, auf den alten Spielplatz. Weißt du welchen?" fragt er.
Ich weiß genau welchen er meint. Er meint den im Stadtpark. Es war Winter und uns war beiden eiskalt, aber wir wollten beide nicht nach Hause, weil es so schön war. Dann saßen wir in diesem Häuschen auf dem Spielplatz und kuschelten uns aneinander. Da hatten wir uns noch nicht geküsst. In dem Moment wollte ich ihn so gerne küssen, doch ich habe mich nicht getraut. Aber schon bald, noch in dem Winter haben wir uns dann das erste mal geküsst und danach konnten wir nicht mehr aufhören. Ich wünsche mir so sehr, das es immer noch so wäre.
"Ja" ,s age ich einfach nur und lächel. Er sieht die Trauer darin nicht. Ich stehe auf und ziehe mir meine Jacke an. Er ebenfalls. Dann hole ich eben noch Fanta und diese Snackbox aus dem Keller und stecke beides in meinen Rucksack. Dann kommt noch meine Musikbox mit und wir machen uns auf den Weg. Es ist nicht weit dahin, aber wir müssen trotzdem ein bisschen laufen.
Früher wären wir Hand in Hand gelaufen, das haben wir immer gemacht. Wir konnten uns quasi nicht loslassen, wir waren wie aneinander geklebt und nun gingen wir nebeneinander, die Hände weit auseinander und es entstand eine Stille, die irgendwie unerträglich war, also machte ich die Musik an und es wurde besser.
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