12.
"Toby,Caleb, was macht ihr denn hier?" frage ich die beiden.
"Sieht man das denn nicht, wir besuchen dich" , sagt Toby und lächelt mich an.
"Wir haben dir auch was mitgebracht, damit dir nicht langweilig wird" , fügt Caleb noch hinzu.
Die beiden drücken mir ein paar Spiele in die Hand, die ich aber nicht alleine spielen kann. Also weiß ich, was wir nun gleich tun werden. Es ist auch unser Spiel dabei, welches wir immer zusammen gespielt haben und ich werde traurig, aber das soll keiner wissen. Und keiner soll wissen, was der wahre Grund für meinen Autounfall war. Wir setzten uns dann an den Tisch in meinem Zimmer und spielen ein paar Runden Uno, und auch noch die anderen Spiele die sie mitgebracht haben. Bis irgendwann unser Spiel dran ist, Toby geht heraus und meint, Kit solle mitkommen. Kit, so heißt meine Beste Freundin. Die beiden wollen etwas zu trinken und was zu knabbern holen. Nun bin ich mit Caleb alleine und er fängt an zu reden, ich baue das Spiel auf.
"Weißt du noch, wie wir das immer gespielt haben? Wie steht es eigentlich?" fragt er mich, aber ich höre ihn erst gar nicht, da ich völlig in meinen Gedanken gefangen bin. Doch er wiederholt die Frage und dann reagiere ich auch.
"Ich glaube es stand wieder 1:0 für mich, da wir irgendwann mit den Punkten durcheinander kamen. Ich bin mir aber nicht mehr sicher. Und ja, ich kann mich daran erinnern ", sage ich und versuche ein lächeln zu stande zu bekommen, es ist eine traurige Erinnerung für mich und ich muss mich zusammenreißen. Ich darf bloß nicht anfangen zu weinen, nicht hier und erst recht nicht vor ihm.
"Dann lass uns mal weiter aufbauen.", füge ich noch hinzu.
"Hast du etwas mitbekommen, als du im Koma warst?" fragt er mich. Mich verwirrt diese Frage, aber dennoch antworte ich mit einem Nein auf seine Frage.
"Ich war jeden Tag hier und habe gehofft, das du aufwachst. Und heute war ich nicht da, als du aufgewacht bist. Es tut mir Leid" , erklärt es mir, warum er die Frage gestellt hat.
"Du warst jeden Tag hier?" frage ich ihn.
"Ja, ich saß jeden Tag an deinem Bett und habe dir Geschichten erzählt. Ich habe dir auch Blumen mitgebracht, aber sie sind mittlerweile verwelkt, schade das du sie nicht mehr sehen konntest, heute habe ich leider keine dabei, da ich so schnell wie möglich zu dir kommen wollte,eine Krankenschwester muss die anderen gestern mitgenommen haben"
"Danke" ist alles, was aus mir herauskommt. Das heißt, er hat sein Versprechen von damals gehalten, er kann sich daran erinnern. Es macht mich aber nur ansatzweise glücklich, weil ich will das wir immernoch zusammen sind, und ich nicht mehr dieses leere Gefühl in mir haben will. Nicht mehr dieses Gefühl, nach seiner Nähe, die ich unbedingt brauche, aber nicht mehr bekomme. Ich will das dieser Wunsch endlich in Erfüllung geht. Aber ich vermute, dies ist auch ein Seifenblasentraum, der niemals in Erfüllung gehen wird. Dann kommen Kit und Toby auch schon wieder in unser Zimmer und wir haben das Spiel aufgebaut, dann spielen wir eine Runde, was unendlich viel Spaß macht. Kit gewinnt. Ich finde, das könnte eine tolle vierer Freundschaft werden. Toby, Kit, Toby und Ich. Das könnte Wahnsinn werden.
"Das heißt wohl das es immernoch 1:0 steht" ,sage ich und grinse Caleb an. Er lächelt zurück. Mit diesem unglaublich süßem Lächeln,dass ich hätte stundenlang anschauen können.
"Ich kriege meine Revance noch", sagt er. Und dann müssen Toby und Caleb auch schon wieder nach Hause. Kit bleibt noch ein bisschen, wir reden und hören Musik, sie hat ihren Laptop mitgebracht.
"Es tut mir Leid, das aus unserem Mädchentagen nichts mehr wird" , sage ich und sie winkt ab, sie findet es nicht schlimm. "Das holen wir schon noch früh genug nach" , sage ich. Woher wusste sie es? Ich hatte es ihr doch gar nicht erzählt.
Meine Eltern,fällt mir dann ein.
Die Hauptsache ist, das ich jetzt erst einmal wieder gesund werde. Irgendwann muss Kit dann aber auch gehen und ich bleibe alleine zurück. Ohne Zimmenachbarn ist es echt langweilig hier. Also werde ich eben losziehen und mir Freunde suchen, und so mache ich mich wieder auf den Weg durchs Krankenhaus. Ich finde einen Rollstuhl in meinem Zimmer und nehme denn, denn dann kann ich gleich ein paar andere Sachen, wie Spiele mitnehmen, was auf Krücken ja schlecht geht. Ich gehe lieber noch auf Nummer sicher,falls irgendwas passieren sollte. Ich finde einen Aufenthaltsraum, in dem ein paar Kinder spielen und ich frage sie, ob sie Lust hätten ein paar Runden Uno mit mir zu spielen. Ich freunde mich gleich mit Ihnen an, sie sind alle total nett. Ja, auch wenn der Altersunterschied etwas groß ist, aber ich kann mich ja trotzdem noch mit Ihnen verstehen. Und dann haben sie alle irgendwann keine Lust mehr, also gehe ich auch und suche noch jemanden. Bis ich auf einen Arzt treffe und Ihn frage, ob ich vielleicht das Zimmer wechseln könnte, ob ich mit jemanden zusammen getan werden könnte. Er meinte, er würde das Regeln und so rolle ich zufrieden in mein Zimmer zurück. Ich bewundere jeden Rollstuhlfahrer, ich komme wie eine Schnecke voran und bleibe überall hängen. Und sie rasen alle immer so, Respekt an jeden einzelnen. Dann bin ich wieder in meinem Zimmer angekommen und schaue noch ein bisschen Fern.
Eine neue Nachricht
"Hey, wie gehts dir? Kommst du gut klar? Soll ich morgen vorbei kommen und Clown spielen?"
"Hey, Caleb. Danke, mir gehts den Umständen entsprechend gut, und dir? Ich habe ein paar Kinder kennen gelernt und mit Ihnen Uno gespielt. Ich bekomme morgen vielleicht einen Zimmerwechsel, mit jemanden zusammen gewürfelt zu werden, wäre echt cool. Es ist so stinklangweilig hier alleine. Ich schreibe dir morgen, wenn alles gut verläuft und in welchen Zimmer ich dann bin, du kannst dann sehr gerne vorbei kommen und Clown spielen. Bis morgen. Gute Nacht" schreibe ich zurück und lege mich dann schlafen.
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