Kapitel vier
Mit dem Fuß ungeduldig auf den Boden tippend, stand Ben vor dem Mast und sah nach oben. "Lilith, jetzt komm da runter!", rief er hoch. Bereits vor Stunden hatten sie angelegt aber das Mädchen saß noch immer da oben und weigerte sich das Schiff zu verlassen. "Nein", gab sie trotzig von sich und dachte nicht einmal daran einen Schritt auf diese Insel zu setzen um damit das Urteil, das Shanks über ihren Verbleib gefällt hatte, zu akzeptieren. "Zwing mich nicht dazu dich zu holen", ertönte die Stimme des Vizen mittlerweile etwas genervt.
"Versuch es doch"
Er sah wie sie über den Rand des Krähennestes lugte und ihm die Zunge herausstreckte. "Lilith!", die Hand seines Captains auf seiner Schulter unterbrach ihn. Fragend blickte er in seine Richtung. "Geh schon mal in die Bar zurück, ich versuche es noch einmal", sagte der Rothaarige. Ben seufzte, nickte und folgte der Anweisung von Shanks sofor aber nicht ohne noch einmal nach oben gesehen zu haben. Der rothaarige junge Mann wartete bis sein Vize das Schiff verlassen hatte, sah ihm nach und wendete seine Aufmerksamkeit dann wieder nach oben, wo sein sturer Schützling saß, der jedes Wort vernommen hatte und nur schnaubte. Auch Shanks würde sie hier nicht heruntergekommen. "Lilith!", rief der Captain nun und wartete ob sie überhaupt antwortete, kannte er sie und traute ihr zu ihn einfach zu ignorieren. "Geh weg", schmollte diese hingegen, lehnte sich wieder an den Mast und sah in den Abendhimmel. "Ach komm. Ich weiß du hast sicher Hunger und in der Bar gibt es wirklich leckeres Essen. Wenn du dich nicht beeilst hat Lou alles weggefuttert", versuchte er sie zu ködern. Wie auf Kommando knurrte ihr Magen und die Hand des Mädchens wanderte zu dem Punkt an dem dieser lag. Natürlich hatte sie Hunger, war sie seit heute morgen hier oben und Lou oder einer der Anderen hatte sich wehement geweigert ihr etwas zu bringen. "Lilith, genau wegen diesem Verhalten kann ich dich nicht mitnehmen. Wie soll ich sicher gehen, dass du mir gehorchen würdest, sollte ich dir etwas befehlen und du jedesmal so stur reagierst und versuchst deinen Kopf durchzusetzen?", fragte Shanks und versuchte sie es nun auf diese Art und Weise, die zugegeben nicht ganz fair war, zu locken. Das Mädchen spitzte die Ohren und raffte sich auf, bevor sie an den Rand des Krähennestes ging und zu dem jungen Mann nach unten sah. "Wenn ich dir verspreche zu gehorchen und jedem Befehl zu folgen, nimmst du mich dann mit?", fragte sie gerade heraus und wartete sehnsüchtig auf ein Ja. "Wenn du mir zeigst das du dazu in der Lage bist", hielt er sich wage und bejahte nicht direkt, wohl bewusst was sein letzter Befehl an sie sein würde, bevor sie sich entschieden weiterzusegeln. Das Strahlen in den Augen des Mädchens sorgte für augenblickliche Gewissensbisse, doch sie musste irgendwann runter von dem Schiff. Bei ihrer sturen Art würde sie wirklich noch verhungern, ehe sie da herunter kam. "Aye Aye Captain", rief sie fröhlich aus und Shanks glaubte ihm würde gerade eine Dolch ins Herz gerammt werden. Das Mädchen sprang indes auf den Rand des Krähennestes, an eines der Seile und schwang sich hinunter bevor sie leichtfüßig vor dem Rothaarigen landete. "Na komm", sagte er hielt ihr wie bei ihrem ersten Treffen schon die Hand entgegen, die sie fröhlich in ihre nahm. Es tat ihm leid, doch so lange er noch niemanden gefunden hat der auf sie aufpasste, wäre sie sowieso noch bei seiner Crew, weshalb er den Gedanken eines Abschiedes vorerst beiseite schob. Gemeinsam verließen sie das Schiff und gingen zu der Bar, von der der Rothaarige sprach.
"Da ist sie ja!", rief Yasopp der augenscheinlich schon angeheitert war und winkte sie zu sich, kaum das sie eingetreten waren. Lilith sah zu Shanks der ihr zunickte und schon war sie verschwunden. "Wie hast du das gemacht?", fragte Ben an dessen Tisch der Rothaarige Platz nahm. Shanks zuckte mit den Schultern und sah zu dem Mädchen das gerade mit Lou um eines seiner letzten Fleischstücke kämpfte. Mit Makino, der Barbesitzerin hatte er noch nicht gesprochen, aber sie war sehr geduldig und fürsorglich, also definitiv die Richtige um ein Auge auf die Weißhaarige zu haben. "Shanks", gab sein Vize ernst von sich und musterte den Angesprochenen durchdringend. "Ich hab ihr vielleicht ein wenig Hoffnung gemacht", seufzte dieser und nahm den Krug den die Barbesitzerin ihm gerade gebracht hatte. "Das wird es nicht leichter machen, wenn wir fahren", gab dieser ebenso seufzend zurück. "Das ist mir bewusst, aber sie ist sowieso noch eine Zeit bei uns bis ich... Naja, alles in die Wege geleitet habe", sagte dieser und nahm einen großen Schluck aus seinem Krug, nachdem er Makino ein dankendes Lächeln entgegen gebracht hatte und ihr zeigte sie sollte noch kurz bleiben, wollte er direkt mit ihr sprechen. "Und wer weiß, vielleicht gewöhnt sie sich hier ja ein und bleibt freiwillig hier", fügte er hinzu und musste schmunzeln, als er sah wie ausgelassen Lilith dort zwischen seinen Männern saß. "Das glaubst du doch selber nicht. Die Kleine ist stur, fasst zu fremden Personen nur schwer vertrauen und sie fühlt sich einfach zu wohl bei uns, wobei wir daran ja nicht ganz unschuldig sind, verhätscheln wir sie viel zu sehr", entgegnete der Vize und folgte dem Blick des Rothaarigen. "Lass uns erst einmal abwarten, wir sind ja gerade erst angekommen und wir haben noch eine Menge Zeit, schließlich plant sich die Reise auf die Grandline nicht von selbst und in kürzestem Zeitraum. Außerdem glaube ich eine Lösung gefunden zu haben", winkte er ab und blickte in Makino's Richtung die ihren Blick auf das Mädchen gerichtet hatte und warm lächelte.
"Na Lilith, wie hat der Captain es geschafft duch aus dem Krähennest zu bekommen. Was hat er dir versprochen?", grinste Lou breit, hatte er ihr das Stück Fleisch freiwillig überlassen, um das sie hart gekämpft hatte und das sie genüsslich verschlang. "Er meinte, wenn ich jedem seiner Befehle gehorchen kann und dieses auch Beweise, darf ich bei euch bleiben", grinste diese breit und achtete gar nicht auf die um sie Sitzenden, die wussten was das zu bedeuten hatte. Sein letzter Befehl würde sie hier auf der Insel festsetzen. "Was ist denn?", fragte das Mädchen, als sie aufsah und die doch ein wenig bedrückten Mienen sah. "Freut ihr euch denn nicht?", stellte sie die nächste Frage, hatte sie gehofft die anderen würden sich mit ihr freuen. "Doch natürlich", sagte Lou schnell, wuschelte ihr durch die Haare und setzte eine freundliche Miene auf, sah die Männer mahnend an, die direkt verstanden hatten. Sie sollte sich wohl fühlen, so lange sie noch bei ihnen war, also hoben sie die Krüge, bewahrten den Schein, des kleinen Mitgliedes und tranken auf sie, wohlwissend, dass sie bei der Abreise nicht mehr bei ihnen sein würde.
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