Kapitel fünf
"Hey Lilith, wo willst du hin?", hörte das Mädchen Ben fragen, als sie gerade versuchte sich von Bord zu schleichen. Der gestrige Abend war lang gewesen und so schlief die gesamte Crew noch, naja abgesehen von dem Vizen der sich weitaus besser im Griff hatte als ein gewisser Captain der Crew. "Ich wollte die Insel erkunden und ihr habt noch alle geschlafen, also wollte ich niemanden wecken", gab diese etwas verlegen von sich und drehte sich zu dem Schwarzhaarigen um und wartete auf die Standpauke. "Ist gut, sei aber vor dem Dunkelwerden wieder hier. Die Insel ist fremd und wer weiß was hinter dem Dorf wartet. Außerdem kommen hier des öfteren Banditen vorbei, also pass auf dich auf. Wenn etwas ist, ruf nach uns", sagte dieser zu ihrer Überraschung und sie sah ihn ungläubig an. Bevor er seine Meinung aber noch ändern konnte nickte sie wie wild, nahm die Gestalt des Schattenwolfes an und rannte über den Steg an Land und durch das Dorf. Ihr Ziel waren die Wälder und Berge die hinter diesem lagen. In dieser Form würde sie diese schnell erreichen und keine Zeit verschwenden.
Zur selben Zeit saß ein schwarzhaariger Junge, dessen Nase von kleinen Sommersprossen geziert wurde auf dem Baum in der Nähe einer kleinen Hütte in den Bergen die er sein Zuhause nannte. "Hey, Ace komm da runter und mach sich nützlich du Faulpelz", hörte er die Stimme Dadan's. Er sah kurz zu der Anführerin der Bergbanditen und ignorierte sie in dem er den Kopf wieder mit einem Tch-Laut abwandte. "Du frecher Bengel, komm, da runter.....", doch weiter hörte der Schwarzhaarige nicht zu, sondern sprang vom Baum und eilte in den Wald. Sabo wartete sicher schon auf ihn, waren sie schließlich verabredet.
Währendessen erreichte Lilith die Bäume, preschte durch das Unterholz und versuchte sich ihre derzeitige Umgebung einzuprägen, damit sie nachher wieder zurück fand. Der letzte Abend war der schönste ihres Lebens gewesen. Endlich hatte sie ein ein Zugause gefunden und sie musste sich nur gut anstellen damit Shanks sie mitnahm. Kurz dachte sie darüber nach wie für sie die erste Zeit auf dem Schiff des Piraten war, das es etwas gedauert hatte bis sie sich an die vielen Männer gewöhnt hatte und sah die Crew als Familie, die sie nie wirklich hatte. Was aus ihren Blutsverwandten geworden war, wusste sie nicht, war sie noch zu klein gewesen, als ihre Mutter sie in die Einrichtung gab, aus der sie vor Wochen ausgebrochen war. Keine Erinnerung war ihr an sie geblieben bis auf ein Lied. Das Schlaflied der Seele des Meeres. Sie erinnerte sich an die Melodie, teilweise sogar an den Text und an die Stimme die ihr das Lied immer vorgesungen hatte. Doch das Gesicht der Person war völlig verschwommen sobald sie versuchte sich zu erinnern. Sie war drei als sie fortgeschafft wurde. Sieben Jahre hatte sie an dem Ort ihres Leids verbracht. Sieben Jahre voller Schmerzen, Willenlosigkeit und Experimente mit Teufelsfrüchten. Schnaubend schüttelte sie den Kopf, war es das erste Mal seit langem das sie an diese grausame Zeit zurückdachte. In ihrem Lauf und völlig vertieft in ihre Gedanken übersah sie, das sich jemand auf ihrer Route befand und sie konnte gerade so noch zum Sprung ansetzen, landete leichtfüßig auf dem Boden und drehte sich direkt um, damit sie sehen konnte in wen sie da beinahe hineingerannt war. Den Kopf schief gelegt und immer noch in leicht geduckter Haltung, sah sie sich den Jungen vor sich an, der sie mit großen Augen ansah und kurz wie erstarrt wirkte. Er durfte ungefähr in ihrem Alter sein, vielleicht etwas älter aber nicht mehr als ein Jahr wenn sie ihn so musterte. Seine welligen schwarzen Haare fielen ihm ein wenig ins Gesicht und seine ebenso schwarzen Iriden veränderten sich in der nächsten Sekunde, blitzten kampfeslustig auf und er begab sich in eine Angriffshaltung. Lilith Instinkte schlugen direkt auf Verteidigung um, als sie sah das er eine rohrartige Waffe in der Hand hielt, mit welcher er wohl anzugreifen gedachte. Knurrend wich das Mädchen in Wolfsgestalt zurück, während der Schwarzhaarige nicht länger zögerte und sich abstieß, ziemlich schnell so musste Lilith feststellen vor ihr war und mit seiner Waffe ausholte. Die Wölfin sprang zurück, ging in geduckte Angriffshaltung und fletschte die Zähne. Ihre Ohren waren angelegt, das Fell an ihrem Rückrat stellte sich auf und schon sprang der Junge wieder auf sie zu. Ein "Hey Ace, heute mal Wolf zum Abendbrot?", unterbrach den Angriff des Schwarzhaarigen, der in seinem Sprung innehielt und sich zu einem Blonden Jungen umdrehte der an einen Baum gelehnt stand. Wieder auf dem Boden angekommen, grinste der angesprochene und nickte, bevor er sich wieder der weißen Wölfin zuwandte, welche mit den Ohren zuckte und glaubte nicht richtig gehört zu haben. Er....hatte.....vor sie zu....Essen? Es dauerte nicht lange und sie war in schallendes Gelächter ausgebrochen, rollte sie sich auf den Rücken und bekam sich nicht mehr ein. "Der Wolf lacht dich aus", stellte der gerade aufgetauchte fest und besah sich das Schauspiel, hatte er noch nie einen Wolf lachen hören und diese Reaktion war sicher alles andere als normal. Auch Ace sah sich verwundert das Tier an, das ihm am Abend als Mahlzeit dienen sollte und das gerade wild mit den Pfoten strampelte, fragte sich was für ein schräges Ding das denn war. "Essen... der war gut", brachte Lilith unter Mühen heraus und kugelte sich noch eine Weile vor Lachen, ehe sie sich wieder auf den Bauch drehte und die Jungs, deren ungläubige Blicke auf ihr lagen musterte. "Es spricht", flüsterte Ace woraufhin Sabo nur nickte und seine Augen nicht von dem weißen Raubtier nahm. "Ich fürchte den Zahn ziehe ich dir jetzt, ich bezweifle das ich sehr gut schmecke", erhob das Tier erneut seine amüsierte Stimme und das Mädchen verwandelte sich, kaum stand sie wieder auf ihren vier Pfoten, vor den Augen der Beiden zurück in ihre menschliche Gestalt. Ace sah wie gebannt auf das hellhäutig, weißhaarige Mädchen, deren hellblaue Augen abwechselnd zwischen ihm und seinem Partner hin und her wanderten und das gerade garantiert noch ein Tier gewesen war. "Was...", mehr brachte er nicht heraus, war er viel zu verwirrt über das eben geschehene. Sabo war nicht weniger überrascht glaubte aber zu wissen das sie Teufelskräfte haben musste.
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