Kapitel acht
Wütend auf die Worte von Ace und dem Drang nachgegeben ihn vom Gegenteil zu überzeugen, setzte sich ihr Sturkopf über die Vernunft und sie rannte ohne weitere Worte direkt zu dem Schiff. An der Planke, die Schiff und Land miteinander verband angekommen, schlüpfte sie unter diese machte sich klein und starrte auf das dünne Holz über ihr auf dem kurz darauf Schritte zu vernehmen waren. „Dann wollen wir den Landgang mal genießen", hörte sie eine rauhe Stimme, die deutlich von einem Mann auf dem Weg über ihr war. „Hehe, Mal sehen was es in der Stadt so gibt... Sind ausreichend Männer zur Bewachung an Bord? ", der Nächste hielt in seinen Schritten inne während er zu überlegen schien. „Ja der Captain hat vier Mann an Bord gelassen", versicherte der Erste, der ebenfalls stehen geblieben war, sich nun aber wieder in Bewegung setzte. Der Zweite sagte nichts mehr und Lilith hörte wie er sich wieder fortbewegte, lugte unter dem Verbindungsstück hervor, das die beiden Männer verlassen hatten und sah ihnen nach, bis sie außer Sichtweite waren. 'Vier Mann also' dachte sie, schlich hervor und schmuggelte sich über das Stück Holz. Bevor sie das Deck erreichte ging sie in geduckter Haltung, spitzte ihre Ohren und konzentriere sich auf ihr empfindlichen Geruchssinn ehe ihe Kopf zu allen Seiten ging um sich zu versichern das niemand hier war der sie sehen konnte. Bestenfalls würde man sie verscheuchen, aber als Wolf würde sie sicher niemand verdächtigen auf Schätze aus zu sein. Das hatte auch in der Stadt ein paar Mal für Verwirrung gesorgt, neben der Angst die sie verbreitete. Als Schattenwolf war es so das sie größer als ein dem Menschen bekannter Wolf war. Trotzdessen waren ihre Gliedmaßen kürzer und kräftiger. Ihr Kopf war größer und das Gebiss einfach stärker, als der eines normalen Alltagswolfes. Sabo hatte kurz gebraucht um die Unterschiede, die sie ihm beim ersten Treffen genannt hatte, begriff aber bei genauerem Hinsehen, war es ihm auch aufgefallen, angefangen bei der eigentlich unnormalen Größe. Aber auf der Insel lebte ja auch ein übergroßer Tiger, weshalb er sich diesbezüglich gar keine Gedanken darüber gemacht hatte. Wenn sie verwandelt war konnte ein Mann sicher auf ihr Platz nehmen, auch wenn sie nicht für Langstrecken als Reittier geeignet war. Ihre Ausdauer ließ nämlich zu wünschen übrig. Sie schüttelte den pelzigen Kopf und damit die gerade unsinnigen Gedanken ab. Das war jetzt zweitrangig und sie hatte keine Zeit in den vergangenen Tagen zu schwelgen und über ihre Fähigkeiten nachzudenken, also schlich sich auf das Deck. In geduckter Haltung tapste sie voran, ihr Gehör immer noch geschärft und auf alles achtend was sich bewegen könnte, um nicht erwischt zu werden. Da hier oben niemand zu sein schien, ging sie weiter, schlüpfte durch die offene Tür die zum Unterdeck führte und huschte in den nächsten Gang. Sich unauffällig in den Schatten zu bewegen hatte sich eingeprägt, war sie in der Einrichtung auch von einem Schatten in den anderen gehuscht und auch wenn sie bei ihren unzähligen Ausbruchaktionen, die bis zu dem einen Tag immer schiefgingen, erwischt worden war, hatte sie sich mit jedem Mal verbessert sich zu verstecken. Die Nase leicht in die Höhe gestreckte und tief ein und ausgeatmet, ihre Ohren in alle Richtung zucken gelassen, merkte sie das niemand in der Nähe war und schlich aus dem Gang, weiter ins Innere des Schiffes. Shanks und auch die anderen wären sicher fuchsteufelswild wenn sie davon erfuhren. Sie machten sich eh schon zu viele Sorgen, was alleine die mehrmaligen Mahnungen vorsichtig zu sein zeigten. Dennoch.... Sie liebte die Mannschaft, ihr Zuhause und auch den Kapitän, der ihr geholfen hatte, weshalb sie ihnen auch nie wirklich erzählt hatte was sie hier so trieb. Sie war immer vage geblieben und meinte sie würde durch die Gegend streifen. Von dem Zeitverlauf her hätte sie dementsprechend die ganze Insel in und auswendig kennen müssen. Ihrer Nase folgend, landete sie in dem Bereich in dem die Männer schliefen. Hinter jeder Tür war ein anderer Geruch, aber nichts war zu hören. Sie war sich sicher das wenn sie Schätze hatten, diese irgendwo im hinteren Bereich und in der Nähe der Kajüte des Kapitäns sein musste. In Shanks Fall war die in der Nähe der Schlafplätze seiner Männer, aber der Rothaarige war eh etwas anderes, also glaubte das Mädchen das dies hier nicht der Fall sein durfte. Die Nase auf dem Boden folgte sie einer weiteren Abzweigung und blieb vor einer Tür stehen, rümpfte die Nase und schnaubte, als der Geruch von Schießpulver überhand nahm. 'Waffenkammer' schoss es ihr in den Kopf und sie wendete sich eilig ab um weiter zu gehen. Auch wenn sie keine wirkliche Angst vor Waffen hatte, so waren ihr die Verletzungen durch die Schusswaffe noch deutlich in Erinnerung geblieben.
Ace und Sabo hatten sich derweil überlegt was sie tun sollten, nachdem der Blonde seinen Freund davon abgehalten hatte überstürzt hinterher zu sprinten, während Lilith das Schiff betrat.
Der junge Schwarzhaarige wollte es sich nicht zum Ziel machen sie mit seinen Worten, welche er gerade mehr als nur ein bisschen bereute, auf den Kahn zu treiben. Er hatte sie in eine Gefahr getrieben, die er eigentlich verhindern wollte. Schuld kam in ihm auf. Ihren Sturkopf hatte er nicht wirklich bedacht, sondern eher darauf gehofft das ihre Wut über die Sätze sie dahin treiben würden wo er nicht war.... In den Wald. Anscheinend kannte er sie doch nicht so gut wie er geglaubt hatte, obwohl sie beinahe jeden Tag miteinander verbrachten, was ihm ein unschönes Gefühl gab. „Du hättest wissen müssen, das sie so reagiert", seufzte Sabo leise, als sie den Entschluss gefasst hatten ihr nachzugehen und da raus zu holen, bevor wirklich noch etwas passierte. Ace richtete seine Augen auf den Boden und spürte Wut in sich aufkeimen die ihm selbst galt. Sabo war ein guter Menschenkenner und auch wenn die Zwei gleichzeitig mit ihr zusammen waren so wusste er dennoch besser über sie und ihre Gefühle bescheid, als er es tat. Wären sie am Anfang ihrer Freundschaft gewesen, hätte es ihn nur wenig gestört, aber wenn er jetzt darüber nachdachte....
Sie war, wenn auch am Anfang sehr zurückhaltend, nun immer fröhlich, alberte mit Sabo herum und lachte sehr viel in seiner Gegenwart. Wenn er mit ihr sprach verstand sie oft nur Bahnhof, legte den Kopf fragend schief und schien verwirrt. Bei ihm war sie nicht so.... ausgelassen, aber selbst wenn sie etwas nicht verstand, das er sagte, sie den Kopf wie ein Hund zur Seite geneigt hatte, lächelte sie im Anschluss. Ein hübsches Lächeln wie er fand und das den Tag ein wenig schöner machte, wenn dieses ihm galt. Er hatte schon einige Mädchen gesehen und dennoch war sie so völlig anders. Immer trug sie dieses Hemd, das sie seltsam zusammengeknotet hatte und nie sah er das sie Schuhe an den Füßen trug. Die Mädchen der Stadt kümmerten sich viel um ihr Aussehen, waren empfindlich und heulten immer nur.
Sie?
Sie war stark und mutig, scheute keine Aufgabe oder Herausforderung die sie von den Beiden bekam und scherte sich nicht um ihre Kleidung oder dergleichen. Ein Wildfang wenn man es so sehen mochte. Schon oft hatte sich der Schwarzhaarige gefragt was sie wohl erlebt hatte, das sie nicht von ihrer Familie, mit der sie hier ankam, sprach oder irgendetwas aus ihrer Vergangenheit erzählte, doch er glaubte das es etwas sein musste das sie sehr geprägt hatte. Offen tat er seine Neugier nicht kund stand es ihr zu Geheimnisse zu bewahren, taten die beiden Jungs es schließlich auch, aber er wollte wissen was mit ihr passiert war und nachdem sie von ihren Verletzungen sprach, war diese Neugier nur noch gewachsen. „Also los jetzt", sagte Sabo und holte Ace aus seinen Gedanken, welcher nur kurz nickte. Er musste sie da unbedingt heile wieder rausholen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top