Der Anruf

POV. Jack Clearwater

Ich hatte gerade meine Füße auf meinen Schreibtisch gelegt und mir einen Kaffee gemacht, als das Telefon klingelte.

Es war Montagmorgen 7:14 Uhr und der Alltagsbetrieb hatte begonnen. Kurz rang ich mit mir, ob ich wirklich fast 40 Minuten verfrüht in den Tag starten wollte, entschied mich dann aber letztendlich dafür. Ich meine das Telefon einfach klingeln zu lassen und so zutun als hätte ich es nicht gehört, wäre jetzt auch irgendwie blöd und kam mir kindisch und vor allem unangemessen vor. Und überhaupt, wer weiß, wenn jemand um diese Zeit anrief, war es wohlmöglich wichtig. Normale Menschen schliefen schließlich meist um kurz nach sieben oder hatten wichtigeres zu tun als in einer Schule anzurufen.

Ich holte einmal tief Luft, drehte den Lautstärkeregler meines Radio runter und nahm beherzt den Telefonhörer ab.

"Ja hallo"? fragte ich gut gelaunt.

„Was heißt hier Ja hallo ?! Muss ich ihnen jetzt wirklich erläutern wie man sie korrekt am Telefon meldet? Aus ihrer dilettantischen Art Anrufe anzunehmen, kann ich zumindest nicht schließen, ob ich mit dem Direktorat der Blue Reef high oder dem Reisebüro Summergreen verbunden bin," klärt mich eine strenge Frauenstimme am anderen Ende der Leitung auf.

oHa, das war mal eine Ansage. Fest entschlossen sich von dieser Frau nicht einschüchtern zu lassen, verdrehte ich amüsiert dich Augen, „Also eigentlich sprechen sie mit dem Direktorat der Blue Reef High, aber ich kann ihnen auch gerne einen Ort für ihren nächsten Urlaub empfehlen. Ich bin da flexibel", gab ich gelassen zurück.

Ein amüsiertes Schnauben ertönte am anderen Ende der Leitung, „Nein Urlaub hatte ich lange genug. Eigentlich möchte mich ich viel mehr bei ihnen als Lehrerin vorstellen".

Diese Frau wollte Lehrerin werden? Ich hatte zwar den Vorsatz nicht vorschnell zu Urteilen, aber nach diesem Auftritt am Telefon gerade, naja...

Anderseits vielleicht war ein Funken mehr Autorität genau das was dieser Schule fehlte? Angesichts der neusten Entwicklungen mit Lydia Lennox konnte es auf jeden Fall nicht Schaden. Und das wir Unterstützung brauchten stand auch nicht wirklich zur Debatte. Ich gab mir eine Ruck, "Am besten machen wir gleich einen Termin für ein Bewerbungsgespräch aus Miss ..? "

„Johnson, Ms. Skyler Johnson" lies sie mich Professionell wissen. Diese Frau redet nicht viel herum, kam direkt auf den Punkt und strikte keine unnötigen Geschichten. Eine private Konversation würde mit ihr sicherlich schwierig werden aber sie ließ wenig Zweifel daran, dass sie auch mit schwierigen Schülern gut zurecht kommen würde.

Damit während meiner Gedankengänge keine unangenehme Pause entstand fragte ich sie schnell, wann es ihr zeitlich passen würde und trank eine Schluck von meinem Kaffee.

"In einer dreiviertel Stunde ", kam es kurz und nüchtern zurück. Als ich Ihre Antwort notieren wollte, wurde mir gerade erst bewusst, was für eine Vorschlag Miss Johnson soeben unterbreitet hatte. In der Hektik noch mal genauer nachzuhaken verschluckte ich mich und spuckte meinen Kaffee in die Tasse zurück wobei das Meiste dummerweise auf meinen Unterlagen landete.

„Geht klar " bestätigte ich mit gepresster Stimme ihren Termin.  „Auf wieder-" doch in der Leitung war  nur noch das gleichmäßige Tuten zu hören.
„sehen ", na toll.
Unglücklich blickte ich wieder auf meinen Schreibtisch auf dem die mit Kaffee durchtränkte Unterlagen sich stapelten. Fluchend versuchte ich zu retten was zu retten war.


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