Diese Dinge, die ich denke;

Sind verschwendete Momente;

In denen ich doch andere

Dinge hätte denken können.

Über diese 17 Wörter habe ich mir länger als 17 Minuten Gedanken gemacht.

Paradox.

1 Gedanke.

1 Satz.

1 Hauptsatz.

2 Nebensätze.

Aufgeteilt in 4 Zeilen.

Jeweils 8 Silben.

Pure Zeitverschwendung.

Aber das kommt bei mir so oft vor.

„Du träumst zu viel", sagten sie.

„Was denkst du?", fragten sie.

Und jedes mal log ich.

„Nichts."

Man kann nicht „nichts" denken. Ich zumindest nicht. Aber das ist meine Art, mich von schmerzenden Gedanken abzulenken. War es zumindest. Denn damals hatte ich Musik noch nicht als Ablenkung erkannt. Heute sieht das anders aus. Trotzdem kann Musik nicht immer helfen, denn Musik kann nicht immer da sein. Vielleicht haben manche Menschen Musik im Kopf. Ich nicht. Denn da sind ja meine schmerzenden Gedanken.

Wenn man Feuer mit Feuer bekämpfen kann, warum dann auch nicht Gedanken mit Gedanken? Und so dachte ich und dachte. Aber immer in Strukturen. In Formen. T-shirt-Muster. Inneneinrichtung. Gartenbepflanzung. Schneeflockenstruktur. Immer, wenn ich ein Muster oder eine Form sah, fragte ich mich, was man verbessern könnte, damit da Muster oder die Form perfekt und symmetrisch war.

„Wie kannst du dich hier überhaupt noch wohl fühlen?", wurde ich oft gefragt, wenn mein Zimmer besonders unaufgeräumt ist. Sollte das eine ernst gemeinte Frage sein? Perfekte Ordnung macht mir manchmal Angst. Klar, es ist schön anzusehen, aber wohl fühlen kann man sich da doch nicht. Man sucht Fehler, die mit der Symmetrie des Musters nicht übereinstimmen, und man findet keine. Das macht einen doch verrückt!

Ich liebe mein Chaos. Es ist so gemütlich und vertraut, und doch gibt es immer etwas neues zu entdecken. Mein Chaos inspiriert mich, auch wenn ich nicht die Zeit habe, diese Inspiration auszuleben.

Diese Dinge, die ich denke;

Die mir auch die Freiheit geben;

Sind verschwendete Momente;

Doch ich sollte sie erleben.

Nun sind es 19 Wörter.

1 weiterer Nebensatz.

Inklusive Kreuzreim.