Kapitel 31. Werk des Teufels⚠️
Erschrocken japste Guy nach Luft, als er Kakashi näher getreten war und nun seine Tat betrachtete. Die Narben seines Armes sah er zum ersten Mal, aber am meisten schockierten ihn die tiefen Wunden. Eine normale Schnittwunde von einem Kunai. Eine Weitere, die einer aufgeschürften Wunde ähnelte, so wie die Hautfetzen darin herumblätterten und langsam Blut aus dieser heraus trat. Langsam füllte es sich mit dem roten Lebenssaft und ein Hügel entstand, ehe dieser sich nicht mehr halten konnte und hinab tropfte. Ein Rinnsal schleierte an seinem Arm hinab und die Tropfen fielen zu Boden in den von Windböen mitgebrachten Schnee. Dieser war bereits rot gefärbt, aber das meiste Blut kam von der Stichstelle. Eine Starre bildete sich in dem Körper des Tai-Jutsu-Spezialisten, so als wäre er gelähmt und seine Augen weit aufgerissen wurden.
,,K-Kakashi..." flüsterte er fassungslos und setzte sich neben seinen Rivalen, der ihn erst jetzt bemerkte. Seine Gedanken waren komplett woanders gewesen, aber er erschreckte sich nicht, sondern sah weiterhin dem Blut bei dem Wettrennen zu. Es kullerte in den Schnee, färbte diesen gefährlich rot und ließ es schrecklicher aussehen, als es schon war. ,,W-Was hast du gemacht?" der hyperaktive Guy sprach leise und starrte auf die Verletzungen, bis sein Blick zu Kakashis Gesicht wanderte. Erneut zog er scharf die Luft ein, da sein Gegenüber nicht wie gewohnt seine Maske trug. Die hing an seinem Kinn und ein monotoner aber dennoch verletzter Ausdruck schaute ihm entgegen. ,,Ist egal." Bekam er nur zu verstehen und vehement versuchte dieser nun die Tränen zurückzuhalten, da er so schwach dann auch wieder nicht wirken wollte.
Stumm nahm Guy ihm das Kunai weg und schmiss es hinaus in den Sturm, in welchem es im Schnee unterging und verschwand. ,,Wie lange machst du das schon?" der Topfschnitt-Kopf wollte keinen Grund haben, warum er es machte, aber er wollte es nachvollziehen können. Er wollte es sich selbst zusammenreimen können, da es immerhin um seinen Freund ging. Tief atmete Kakashi durch. Davor, vor genau diesem Gespräch, hatte er sich immer gefürchtet. ,,Seit ein paar Jahren." stumpf fiel die Antwort, aber es reichte nicht aus, um es zu einer unerträglichen Stille kommen zu lassen. ,,Durchgängig oder waren auch Tage oder Wochen dabei, in denen du nicht... naja du weißt schon." Guy wollte dieses eine Wort nicht zu Klang kommen lassen. ,,Ja, die gab es." unmerklich drehte der Anbu seinen Kopf zu den am Feuer sitzenden, um Nori anzusehen. Sie lag immer noch neben der Wärmequelle und Kuro hatte sich an ihren Rücken gekuschelt, dabei lag sein Kopf nah an ihrem. Ein kleines, unscheinbares Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, als er sah, dass sie noch da war und er es sich nicht ausdachte, doch der Schwarzhaarige bekam den Blick mit und verstand.
,,Das alles wegen Nori? Du musst sie wirklich gern haben." wortlos nickte der Grauhaarige und starrte weiterhin auf seinen Arm. ,,Ich habe sie vor ein paar Jahren kennengelernt, als ich mein Gedächtnis verloren hatte." entrann ein leiser Hauch seiner Kehle und die Worte wurden von dem Wind davon getragen, sodass Guy sie verstand. ,,Und als du zurück nach Konoha gekommen bist, hast du sie allein gelassen, aus welchen Gründen auch immer. Dann stand sie wieder vor dir und du hast dich abgeschottet, ohne sie auch nur einmal angesprochen zu haben und dann war sie weg." fasste er alles zusammen, vergas zwar, dass sie kurzzeitig bei ihm gelebt hatte, aber es reichte, um die tiefen Wunden noch weiter aufzureißen. Es führte ihn ungewollt zurück zu seinem Versagen, weshalb er sich ein weiteres Kunai schnappte und vor seiner Haut anhielt.
Guy hatte ihn rechtzeitig aufgehalten, bevor er sich weiter verletzen konnte. ,,Lass mich los." herrschte er seinen Rivalen an, aber er blieb in dem Ton, in welchem die anderen davon nichts mitbekamen. ,,Das ist doch keine Lösung, Kakashi." eindringlich stachen seine großen Augen seinen Blick ab. Abrupt riss Kakashi seine Hand los und schnitt in seinen Arm, da der Schwarzhaarige dies nicht erwartet hatte. Das Blut sickerte erneut zu Boden und er beruhigte sich langsam wieder, sodass er tief durchatmete und anfing eine Bandage aus seiner Gesäßtasche zu suchen. ,,Vielleicht nicht die beste, aber es hilft. Nur wegen mir ist Nori entführt wurden. Es war meine Schuld. Das war alles ein geplanter Akt gegen mich, also versuch nicht, mich irgendwie davon abzubringen." Der Schock saß tief in Guys Inneren, weshalb er es so hinnahm und aufstand. Der Hatake brauchte nun Zeit für sich, um wieder normal denken zu können. Kurz bevor der Tai-Justu-Spezialist wieder zu den anderen an das Feuer gehen wollte, erhob Kakashi leise die Stimme. ,,Sag den anderen, dass ich die erste Wache übernehme."
Mittlerweile war es dunkel geworden. Die Nacht schlang ihre schwarzen Gewänder um den Wald und nur vereinzelt wurde er vom prallen Mond erleuchtet. Das Licht spiegelte sich in dem Schnee, der nun wieder gut zu sehen war, da der Sturm sich gelichtet hatte. Leise knackten Äste, die der Masse nicht mehr standgehielten und fielen zu Boden, ehe die weiße Pracht sie verschluckte. Wenige Tiere waren zu dieser Zeit mitten in der Nacht unterwegs, sodass man gut das Knistern des Lagerfeuers vernahm. Es flackterte in der Höhle vor sich hin und Kakashi saß halb wachsam, halb im Schlaf davor, während er Wache hielt. Immer wieder huschte sein Blick zu Nori, die friedlich auf der anderen Seite der Flamme lag und schlief. Es stahl ihm jedes Mal ein Lächeln auf die Lippen, als er daran dachte, dass er sie wieder bei sich hatte und umarmen konnte, wäre da nicht sein innerer Dämon, der Teufel seiner Seele, der ihn immer wieder zurück in die Schranken wies.
Er durfte sich keine Beziehung leisten, sonst würde sie wirklich sterben. Er hatte die Bilder noch genau im Kopf, wie sie plötzlich vor ihm aufgetaucht war und er sie beinahe durchbohrt hätte. Genauso wie es vor ein paar Jahren mit Rin schon geschehen war. Das konnte er sich heute noch nicht verzeihen und litt weiterhin darunter, aber die Rothaarige brachte Licht in seine dunkle Welt. Sie erhellte seinen Weg emens und führte ihn über jede Schlucht hinweg. So oft stand er schon am Abgrund, doch mit ihr hatte er es immer geschafft. Aber wenn das so weitergehen würde, stürzte er sie in den Tod, sodass er sich innerlich sagte, dass er sich von ihr fernhalten würde, da machte sein Herz aber nicht mit. Kakashi wollte sie in Sicherheit wissen, jedoch war dies extrem schwer und er brachte es einfach nicht über sein Herz, sie allein zu lassen. Trotz allem, was passiert war, würde er an ihrer Seite stehen und er wollte sich trauen, ihr zu sagen, wie er fühlte, auch wenn es riskant war. Wenn er nur ein Wort falsch wählte, konnte er sie wirklich für immer vergraulen.
Eine Bewegung in seinem Augenwinkel, als er einmal kurz in dem Feuer herumgestochert hatte, weckte seine Aufmerksamkeit und er schien hellwach. Die Uzuki drehte sich leicht um und begann kurz darauf leise zu meckern. ,,Mensch Kuro... Hast du mal wieder zu tief in Marc's Glas geschaut oder warum liegst du in meinem Gesicht?" sie hatte nun genau sein Fell im Mund und es kitzelte sie unter der Nase, sodass sie sich wieder in die andere Richtung drehte und nun Kakashi ansah. Eine Weile starrten sie sich gegenseitig an und beiden fiel schnell auf, dass ihr Gegenüber am Ende seiner Kräfte war. Dicke Augenringe zierten den Grauhaarigen, während Nori ihre Augen nur mit viel Mühe offen halten konnte. ,,Kakashi..." wisperte sie leise und schloss ihre Lider, da sie wusste, dass er bei ihr war und auf sie aufpasste. Siehatte ihm kurz vor ihrer Bewusstlosigkeit noch einmal in seine schwarzen und roten Seelenspiegel sehen können, aber da dachte sie, es sei lediglich ein Traum. Jedoch handelte es sich um keinen.
Sie kratzte all ihre Energie zusammen und richtete sich langsam auf, wobei er schnell um das Feuer schlich und ihr half. Eigentlich sollte er sie daran hindern, aber er konnte nicht. ,,Sei vorsichtig. Du bist noch nicht wieder ganz fit." Die Wärme, die von seiner Hand an ihrem Rücken ausging, bereitete ihr eine Gänsehaut. Es war aber keinesfalls eine unangenehme, eher im Gegenteil. Sie schmiegte sich achtsam an ihn heran und lehnte ihren Oberkörper an seine Schulter, um mehr von seiner Wärme spüren zu können und um nicht umzufallen.
1378 Wörter
Da wäre Teil 2 für heute... nur noch 8^^
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