•Perfekter Ort und Zeitpunkt•
,,Wehe du krümmst ihr ein Haar, dann-" ,,Was?", fragte sie und ging hinaus.
Schnell suchte ich mein Handy und hatte Panik, dass Rebecca Kleo etwas angetan hatte.
Wo war sie?
Ich rief an. Bitte nimm ab, wiederholte ich zu mir selbst. Sie liess das Handy ganz schön lange klingeln, als ich gerade auflegen wollte, nahm sie doch ab und ich war total erleichtert.
,,Kleo?! Wo bist du?", fragte ich gehetzt und Kleo schien überrascht auf der anderen Leitung zu reagieren. ,,Ehm, ich habe dir gestern gesagt, dass ich mit meiner Chefin essen gehe. Es hatte doch länger gebraucht, als ich dachte."
Das hatte ich total vergessen!
,,Bleib dort wo du bist, ich hol dich ab", sagte ich. ,,Nein, ich kann auch laufen." Ich wollte nicht, dass sie alleine nach Hause ging. ,,Nein, schon gut. Ich bin gerade noch angezogen."
Sie seufzte. ,,Okay, komm aber erst in einer Viertelstunde, dann bin ich fertig." Ich legte auf und ging nach draussen.
Draussen zündete ich mir eine Zigarette an und rauchte. Zum Glück hatte ich Kleo seit drei Tagen kaum gesehen und es war ihr nicht aufgefallen. Wenn ich jetzt darüber nachdachte, hatte ich sie auch nicht seit drei Tagen geküsst. Ich vermisste ihre weichen Lippen auf meine...
Ich holte sie ab und sie setzte sich. ,,Du hättest mich nicht abholen müssen", sagte sie und schnallte sich an. ,,Mach ich doch gerne", grinste ich. Sie lehnte sich vor und küsste mich. Ich wollte den Kuss andauern lassen, doch sie löste sich.
,,Du hast geraucht", sagte sie überrascht. Wie redete ich mich jetzt aus dieser Sache raus?
,,Ehm, ja im Moment ist es ziemlich stressig auf der Arbeit." Gelogen war es nicht.
,,Wieso sagst du mir sowas nicht?", fragte sie und ich schüttelte den Kopf. ,,Ich wollte dich nicht unnötig damit belasten." ,,Tust du nicht", entgegnete sie.
Wir fuhren nach Hause und Kleo war wohl richtig wütend darüber, dass ich rauchte.
Sie legte sich ins Bett und sagte nichts mehr.
Kleo pov.
Ich wurde von Dylan geweckt. Er murmelte die ganze Zeit Wörter.
,,Nein... Rebecca... Nein.... Kleo." Ich fragte mich, was das zu bedeuten hatte. ,,Was? Rebecca?" ,,Lass mich... Rebecca." Mir wurde es zu bunt und ich weckte Dylan.
,,Dylan", sagte ich und schüttelte ihn an den Schultern. Dylan schreckte hoch und atmete schwer. ,,Kleo, Gott sei Dank. Es geht dir gut", sagte er erleichtert und umarmte mich. Sein Herzschlag raste förmlich und ich löste mich von seiner Umarmung.
,,Warte", sagte ich und brachte ihm ein Glas Wasser. ,,Dylan, was ist mit dir los? Du gehst mir aus dem Weg. Sprichst nicht mit mir und du murmelst in deinem Schlaf Rebecca. Hast du was mit ihr?", fragte ich.
,,Nein! Ich liebe dich!", sagte er und wollte mich berühren, doch ich wich zurück. ,,Das bezweifle ich nicht, aber was sollte ich sonst denken?" Er sah mich an atmete tief ein. ,,Ich sage es dir."
,,Ja, das wäre vielleicht auch besser so", sagte ich und er setzte sich nochmal aufrecht. ,,Rebecca stalkt mich. Sie taucht bei mir in der Arbeit auf, versucht mich bei jeder Gelegenheit anzufassen. Sie war heute in der Wohnung Kleo und hatte sich an mich gerissen. Ich dachte, sie hatte dir etwas angetan, dass du nicht zu Hause warst."
Er sah mich an und ich dachte darüber nach.
Rebecca?
,,Ich hatte anscheinend den Schlüssel auf dem Tisch liegen gelassen am Mittag und Rebecca hatte gesagt, sie bringt ihr mir nach dem Essen vorbei. Ich hatte sie noch vor dir getroffen und sie wollte mich nach Hause fahren, aber ich hatte abgelehnt, weil du mich so dringend abholen wolltest."
Dylan war wohl total erleichtert. ,,Wieso hast du mir das nicht gesagt?", fragte ich und bereute es auch gleich wieder. Ich hatte ihm ja auch nicht zuerst alles gesagt...
,,Ich wollte nicht, dass die Erste mit der du dich befreundest verrückt ist. Dir scheint es schon allgemein schwer zu fallen, Menschen zu vertrauen", erklärte er und ich sah auf die Uhr. ,,Es ist halb vier. Also du gehst morgen zur Polizei und meldest das, klar?" Er nickte. ,,Schlaf jetzt", sagte ich sanft und er legte sie hin. Ich umarmte ihn von hinten und atmete ihn nicht in den Nacken, sondern in den Rücken. Weshalb ich etwas unter ihm lag. Ein Bein hatte ich mit meinen Beinen umklammert.
,,Ich gehe nicht weg", flüsterte ich und blieb solange wach, bis ich Dylan regelmässig atmen hörte.
Am nächsten Tag wollte mich Dylan daran hindern, zur Arbeit zu gehen, doch ich lehnte ab und sagte ihm, dass er sich keine Sorgen machen müsste.
Doch ich hätte einmal auf Dylan hören sollen. Als ich zur Arbeit ging, wartete ich auf den Bus, denn es war mir zu kalt, um zu gehen. Rebecca kam und setzte sich neben mir. ,,Hallo Kleo. Wie gehts dir?", fragte sie und ich nickte nur. ,,Gut und dir?", fragte ich und sie nahm zeigte auf ihrem Auto. ,,Ich kann dich zur Arbeit fahren." Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich kann-" sie unterbrach mich und machte ihre Tasche auf. ,,Du steigst gefälligst in den Wagen!", forderte sie und in ihrer Tasche war ein Waffe.
Wegrennen? Jemanden anrufen?
Ach komm schon Kleo, ich bemitleidete mich schon selbst, dass ich dachte, dass ich Chancen hatte zu flüchten.
,,Rebecca, was soll das?", fragte ich und tat auf unwissend. ,,Steig einfach ein!", rief sie und ich stand langsam auf. Ich spielte wieder mit den Gedanken wegzurennen, aber wenn ich ehrlich war, würde das nichts bringen. Also stieg ich ein.
Dylan pov.
Am Nachmittag war ich gerade bei der Polizei, als mich Kleo anrief.
,,Können Sie ihr Handy ausschalten?", fragte der Polizist.
,,Meine Freundin ruft sonst nie an, warten Sie." Ich stellte auf Laut und der Polizist hörte mit.
,,Kleo?", fragte ich und dann war es doch sie Stimme, die ich einfach hasste. ,,Nein, hier ist Rebecca und Kleo möchte dich gerne Grüssen. Sie ist hier bei mir und amüsiert sich."
,,Wenn du ihr etwas antust, dann..." Ich verstummte, ich hatte nichts in der Hand.
Der Polizist schrieb etwas auf den Zettel und ich las es ab.
,,Was willst du?", fragte ich. ,,Dich", antwortete sie und legte auf.
Der Polizist schickte mich irgendwo anders hin und ich musste in einem Raum warten. Ich hatte totale Panik und wollte nur so schnell wie möglich Kleo wieder bei mir haben.
Ein Mann kam hinein und hatte einen Anzug an. Mehrere Männer waren an Computern und tippte herum. Auf einer anderen Wand war ein grosser Bildschirm.
,,Mr. O'Brien, ich bin Mr. Dustin. Ich kümmere mich um ihren Fall jetzt." Ich nickte und Mr. Dustin gab einem anderen einen Auftrag.
,,Also ihre Freundin ist momentan bei ihrer Stalkerin. Das nächste Mal, wenn sie anruft, halten sie sie gefälligst bei Laune und reden so lange wie möglich mit ihr", er sagte das so, als hätte ich vorhin alles falsch gemacht. ,,Sie wird sie sehr wahrscheinlich nicht mehr mit dem Handy anrufen, aber wenn Sie lange genug mit ihr reden werden wir sie orten können. So wie sie von ihr erzählt haben, ist sie kein Profi, also machen Sie sich keine Sorgen."
Ich nickte nur und ich fand es nett von ihm, dass er zumindest versucht hatte mich zu beruhigen.
Dann musste ich mein Handykarte in ein anderes rein legen und dann nach einer halben Stunde warten, bekam ich den nächsten Anruf.
,,Denken Sie, bevor Sie reden." Ich nickte und nahm ab.
,,Rebecca?", fragte ich.
,,Also Dylan, für wen entscheidest du dich?", fragte sie.
Mr. Dustin sah mich an.
,,Für dich, aber lass Kleo in Ruhe. Sie sollte nicht in dieser Sache hineingezogen werden. Ich liebe dich", log ich.
,,Wenn das so ist, wieso kümmerst du dich dann um Kleo?"
,,Tut es nicht, ich will nur dich, aber ich kann dich nicht haben, wenn du hinter Gitter stehst."
Es ertönte ein Schuss und ich hielt den Atem an. Mr. Dustin wurde langsam wütend und sagte, dass sie schneller machen sollten.
,,Was war das?", fragte ich und hatte eigentlich total Angst vor der Antwort.
,,Die Schlampe hält jetzt ihre Klappe."
,,Umgebracht?", fragte ich und mir wurde schon ein wenig schwindelig.
,,Nur ein Schuss ins Bein", sagte sie lachend. ,,Sie wirds überleben."
,,Ich hab sie!", rief ein Mitarbeiter.
Mr. Dustin gab mir aber ein Zeichen ich sollte weiter machen, doch mir blieb die Luft zum Atmen weg, wenn ich daran dachte, dass Kleo verbluten würde.
,,Dylan Babe, komm vorbei oder nein, ich komme."
,,Nein, ich komme zu dir. Ein Gentleman holt die Lady ab." Sie kicherte und ich fand sie einfach nur krank.
,,Okay, ich ruf dich in einer halben Stunde an."
,,Was? Wieso eine..." Doch sie legte auf.
Ein paar gingen nach draussen und ich wollte auf keinen Fall hier Däumchen drehen. ,,Ab hier übernehmen wir." ,,Nein! Ich komme mit!", sagte ich laut und gereizt.
Mr. Dustin sagte nichts mehr und liess mich mit sich mitfahren.
Kleo pov.
Ich hatte totale Schmerzen und hielt es fast nicht mehr aus.
,,Was willst du damit erreichen?", fragte ich und sie lachte. ,,Das du deine Klappe hälst, aber du redest einfach immer weiter."
,,Dann gib mir einen Maulkorb", zischte ich und sie stand auf. ,,Ich weiss gar nicht, wieso Dylan auf dich gestanden ist."
Niemand wusste das und ich auch nicht, wieso ich Dylan vor drei Jahren so faszinierte.
Nach zehn Minuten wurde mir langsam schwindelig. Ich hatte zu viel Blut verloren und bei dem Anblick wurde mir schlecht.
Rebecca machte sich bereit, denn anscheinend hatte sich Dylan zu einem Date überreden lassen.
Doch daran konnte ich nicht denken, denn mein Bein pochte und ich stöhnte auf, als ich mich langsam versuchte mich zu bewegen. Meine Hände hatte die blöde Kuh am Rücken gefesselt, somit konnte ich nichts gegen die Wunde drücken.
,,Also, du bleibst hier und Dylan trifft sich mit mir." ,,Klar, glaub ich dir sofort." Sie schlug mir mit irgendetwas gegen die Schläfe und das tat wirklich höllisch weh.
Die Kraft fehlte mir und ich wusste, dass ich kurz davor war, das Bewusstsein zu verlieren. Doch dann hörte ich viele kleine Schritte auf einmal und dir Tür wurde aufgeschlagen.
Mehr bekam ich nicht mit...
Dylan pov.
Die Männer gingen vor und hinter ihnen war ich. Die Sanitäter waren auch bereit und ich musste unten warten.
Kleo wurde nach unten gebracht und war bewusstlos.
,,Kleo!", schrie ich und zwei Polizisten hielten mich davon ab zu ihr zu gehen. ,,Wir wissen nicht, wo sie verletzt ist, beruhigen Sie sich zuerst."
Ich atmete tief ein, doch als ich Rebecca sah, konnte ich mich nicht mehr halten. Ich raste auf sie zu und wollte ihr eine reinhauen, doch der Polizist hielt mich wieder zurück.
,,Du Miststück! Wenn ihr irgendetwas fehlt, dann bring ich dich um!", schrie ich und Rebecca grinste nur. ,,Sie hats verdient." Die Polizisten führten sie ab.
Ich ging zum Krankenwagen.
,,Darf ich mitfahren?", fragte ich besorgt und sah Kleo an. Sie war bleich und ihr Haar wirkte zum ersten Mal glanzlos. ,,Lassen Sie ihn mitfahren", hörte ich Mr. Dustin von hinten und ich war dankbar, dass er das für mich tat.
Der Sanitäter machte mir klar, dass ich mir keine Sorgen machen müsste und es ihr gut ging.
***
Ich war daheim und es war schon mittlerweile zwölf Uhr.
Der Arzt hatte mich nach Hause geschickt und ich bekam noch einen Anruf von Mr. Brooks. Ich erklärte ihm alles und er wollte gleich vorbeikommen, doch ich wusste, dass er es nicht konnte, da er arbeiten musste und deswegen überredete ich ihn, dass er nicht kommen sollte. Doch Mr. Brooks war hartnäckig und kam doch morgen an.
Ich hielt in der Hand das Päcken in der Hand, in dem der Ring war. Nun war ich mir sicher, dass ich zu lange gewartet hatte und sie schon eher fragen hätte sollen.
Am nächsten Tag waren alle bei Kleo und Kleo wachte auch auf. Ich fühlte mich ein wenig schuldig, da es zum Teil meine Schuld war. Es war ja meine Stalkerin.
Kleo aber erklärte alles so, dass das gar nicht mehr der Fall war. Als alle gingen, war nur noch sie und ich da.
,,Ich dachte, sie hätte dich umgebracht", sagte ich und es klang schon wie ein flüstern. ,,Ja, aber ich konnte einfach nicht meine Klappe halten, kennst mich doch." Sie setzte sich auf und stöhnte vor Schmerz kurz. ,,Blöde Kuh", seufzte Kleo und ich setzte mich neben ihr. ,,Die Ärzte sagten, du musst noch zwei Tage hier bleiben. Du hast ziemlich viel Blut verloren und ausserdem ist eine Schusswunde nicht etwas, was man einfach so wegsteckt."
Sie nickte leicht und kam mir näher. Sie küsste mich und ich erwiderte den Kuss. Ich kostete jede Sekunde aus und wurde auch leidenschaftlicher, solange bis sie sich löste. ,,Ich bin echt müde", sagte sie und ich nickte. ,,Dann leg dich hin. Ich gehe erst, wenn du eingeschlafen bist."
Ich hielt mein Wort und blieb dort, bis sie einschlief.
***
Nach zwei Tagen kam Kleo wieder nach Hause. Ich bat Thomas darum sie abzuholen und er erfand irgendeine Ausrede. Ich wollte Kleo fragen, ob sie mich heiraten wollte.
Ich lud ein paar Leute ein und die meisten waren eh alle da, weil Kleo im Krankenhaus war. Alle wussten nicht, wieso ich sie einlud, die meisten dachten, weil Kleo wieder nach Hause kam, aber das war es nicht.
Thomas kam mit Kleo durch die Tür hinein und ich lächelte. Viele umarmten sie und ich wartete nur darauf, bis sie vor mir stand.
Es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor, als sie endlich vor mir stand und ich dran war. Nun war es mein Moment und ich nutze sie.
Es war der perfekte Ort und Zeitpunkt um sie zu fragen.
,,Kleo, ich möchte dich was fragen und der Rest kann von mir aus zuhören, was ich zu sagen habe." Alle sahen mich gespannt an und Thomas war der Einzige, der grinste, denn er wusste es.
,,Kleo, ich liebe dich einfach und ich möchte nicht mehr länger damit warten. Ich will mein Leben nur noch mit dir verbringen und du bist der Sinn meines Lebens."
Ich stellte mich auf die Knie und Kleo hielt die Hand vor ihrem Mund. Sie war überrascht und ich nahm das Päckchen hervor.
,,Willst du meine Frau werden?", fragte ich und Kleo sah den Ring an und war einfach so überwältigt. Sie nickte heftig und zog mich am Arm zu sich rauf und umarmte mich. Danach gab sie mir einen leidenschaftlichen Kuss und alle klatschten.
Alle waren zufrieden und ich war froh, dass sie ja sagte...
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