•Kinder•
,,Habt ihr Zukunftspläne?"
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Klar, ich konnte mir mit Kleo eine Zukunft vorstellen, aber miteinander hatten wir nie darüber gesprochen.
,,Schatz, Dylan und seine Freundin sind seit kurzem zusammen, sie heiraten nicht schon so schnell wie wir es getan hatten nach einem halben Jahr", lachte Mr. Gale und ich lachte mit. Kleo lächelte nur und es war nicht einmal ein ehrliches Lächeln.
Dachte sie etwa anders?
,,Wie lange seid ihr zusammen?", fragte sie weiter. ,,Etwas mehr als drei Monate", antwortete Kleo, um irgendetwas einmal sagen zu können.
Ich nickte zustimmend und die Frau sah Mr. Gale an. ,,Aber dann hat mir mein Mann erzählt, dass ihr schon zusammen wohnt", sagte sie und ich nickte. ,,Wir waren schon einmal als Teenager zusammen", erzählte ich.
,,In diesem Fall Heirat?"
Heirat? Nach drei Monaten?!
,,Schatz, jetzt beruhig dich, du kannst die zwei nicht so ausfragen." Sie zuckte die Schultern und sah Kleo an. ,,Was denken Sie, wann sollte man heiraten?"
Kleo sagte erst nichts.
Bitte Gott, lass sie nicht ausrasten.
,,Wenn der Mann den Antrag macht", grinste Kleo und trank einen weiteren Schluck Wein. Mr. Gale nickte zustimmend. ,,Gute Antwort."
Dachte Kleo schon daran? Oder nicht?
Egal! Sicher nicht!
Das Essen kam Gott sei dank und nun kam Mr. Gale auch auf das Geschäftliche. ,,Also Dylan, ich will dich nicht schon bei der Vorspeise bedrängen, aber wie hast du mein Angebot zu Kenntnis genommen?" Ich lachte. ,,Sie wollen also, dass ich während dem Essen über das Geschäftliche rede. Ich meine, dann ist man schon so oder so gut drauf." Er lächelte und nickte. ,,Ich spiele gerne meine Chancen aus."
Wir diskutierten und Kleo und seine Frau hatten sich hin und wieder unterhalten. Ein paar Mal hörten sie uns wieder zu und dann sprachen sie wieder über etwas anderes.
,,Also ja?", fragte Mr. Gale schlussendlich. Ich nickte leicht. ,,Wenn sie mit den Vereinbarungen einverstanden sind, dann gibt es dann wohl eine Werkstatt in New York."
Er reichte mir die Hand und ich schlug ein.
,,Willst du dann, das was Sam macht, auch in deiner anderen Werkstatt auch machen?", fragte Kleo und ich zuckte die Schultern. ,,Ich denke eher nicht. Du hattest recht, Sam hat es drauf mit Kunst." Mr. Gale sah mich interessiert an. ,,Was ist, wenn ich jemanden hierhin fliegen lasse und Sam das dem Jungen dann beibringen könnte?", fragte er und ich nickte. ,,Wir können es versuchen."
Das Dessert kam und wir assen noch fertig. Dann standen wir auf und es schüttelten sich alle gegenseitig die Hand. ,,Wir könnten sehr gerne wieder mit ihrer Freundin mal essen gehen." Ich nickte und nahm Kleos Hand. ,,Sie ist auch mein Engel", sagte ich und Kleo verdrehte die Augen. ,,Schleimer", sagte sie und ich zog sie dann ins Auto.
Ich zog mir die Krawatte locker und sah Kleo an. ,,Seine Frau war aber eine Neugierige. Weiss rein gar nichts über uns, aber möchte alles wissen." Kleo zuckte nur die Schultern. ,,Die gibt's immer."
Ich fuhr los und grinste. ,,Ich freu mich schon auf zu Hause." ,,Hattest du deswegen so gehetzt?", fragte sie und ich zuckte die Schultern. Eigentlich hatte sie recht, ich hätte am Schluss nicht so hetzen sollen, aber ich hielt es nicht mehr aus, Kleo in dem Kleid zu sehen.
,,Weisst du, dir gefällt mein Kleid, aber trotzdem möchtest du es mir ausziehen", hauchte sie in meinem Ohr. ,,Hör auf mich während dem Autofahren zu...zu."
Kleo sah meine Hose an und sie grinste. Ich bekam einen Steifen, als ich daran dachte, was Kleo und ich zu Hause machen würden. ,,Weisst du, die Handschellen habe ich immer noch." Sie schüttelte lachend den Kopf. ,,Nie wieder."
Wir stiegen aus und wir gingen in den Lift. Dort zog ich sie schon an mich und küsste sie. Sie wurde leidenschaftlicher und wir kamen im zweiten Stock an. Wir gingen aus dem Lift und ich küsste Kleo am Hals. Sie lachte kurz, aber verstummte dann.
,,Was ist?", fragte ich.Ich drehte mich um, weil ich dachte, dass irgendein Nachbar uns sah.
Da stand aber nicht ein Nachbar, sondern es war Kleos Dad. Er sah uns an und ich liess Kleo an der Hüfte los.
Kleo pov.
Mein Dad? Hier? Was hatte das zu bedeuten?
Nachdem mich Dylan losgelassen hatte, ging ich langsam die Treppe runter. ,,Dad?"
,,Also nennst du mich wieder Dad und nicht Mr. Brooks?", lächelte er und das hatte ich total vergessen.
Ich stand nun vor ihm und wusste nicht, ob er sich erinnerte oder nicht.
,,Mr. Brooks, heisst das, dass sie sich wieder erinnern?", fragte Dylan und mein Vater nickte. Ich liess ihn erst gar nicht erst nachdenken. Sofort umarmte ich ihn und wollte ihn am liebsten auch nicht loslassen.
Ich bekam Tränen in den Augen. ,,Ich hatte dich vermisst", schluchzte ich. Ich wusste nicht, wie lange wir dort standen und uns umarmten.
Es kann sein, dass es ein paar Sekunden war und die mir sehr lange vorkamen. Es war aber auch gut möglich, dass es einige Minuten waren.
Ich sah meinen Vater an, als er mich langsam losliess und Dylan ansah. Er reichte ihm die Hand. ,,Danke, dass du auf sie aufgepasst hast, während sie eine schwere Zeit durchmachte." Dylan nahm die Hand an und dann kratzte er sich am Hinterkopf. ,,Das war doch selbstverständlich." Mein Vater schüttelte den Kopf. ,,Das war es nicht. Ich weiss am besten, wie Kleo ist wenn sie unausstehlich ist, aber du bist bei ihr geblieben." ,,Wollen Sie reinkommen?", fragte Dylan und holte den Schlüssel aus der Hosentasche.
Mein Vater aber schüttelte den Kopf. ,,Ihr wolltet eich wohl einen schönen Abend machen. Ich will euch nicht dabei stören." ,,Wo gehst du hin?", fragte ich und er antwortete: ,,Es gibt ein Hotel hier in der Nähe. Aber morgen Abend fliege ich zurück."
Ich hatte meinen Vater gerade wiedergewonnen, dann wollte ich ihn nicht gleich wieder verlieren. ,,Dad, du kannst auch hier bei uns übernachten. Du musst nicht extra Geld ausgeben für ein Hotel." Ich sah Dylan an, der nickte zustimmend.
,,Nein, ich will nicht-." ,,Keine Widerrede!", bestimmte ich und Dylan öffnete die Tür und wir gingen in die Wohnung. Ich zog meine High Heels aus und ging ins Zimmer.
,,Setzten Sie sich", bot Dylan an und kam ins Zimmer. Er sah mich ein wenig enttäuscht an. Ich zog mein Kleid aus und zog Jogginghosen an und ein schwarzes lockeres T-Shirt an.
Dylan zog sich die Schuhe aus und sah mich an. Ich ging zu ihm und bücke mich zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, dann ging ich ganz nah an seinem Ohr. ,,Wir wiederholen das. Ich verspreche es dir." Er lächelte gezwungen und ich ging ins Wohnzimmer.
,,Nun erzähl schon, wieso kannst du dich denn an alles erinnern?", fragte ich neugierig und stellte den Wasserkocher an. Dylan kam ins Wohnzimmer und er machte einen Kaffee von der Kaffeemaschine.
,,Nur einen Tee", sagte Dad und ich nickte. Mir selbst machte ich auch einen Tee und wir setzten uns dann. ,,Also?", fragte ich nach. Dad seufzte. ,,Also es war so, nachdem Dylan und du im Zimmer euch geküsst hattet, war mir die Situation bekannt vorgekommen." Dylan kratzte sich am Hinterkopf und es war ihm peinlich.
Als wir vor drei Jahren zusammen waren, hatte Dad uns oft erwischt, wie Dylan mich küsste.
,,Dann also fing ich an mich zu fragen, ob ich Dylan nicht schon einmal gesehen hatte, auch wenn du mit ihm gerade zusammengekommen seid. Vor kurzem hatte ich auch ein Foto von euch entdeckt. Darauf seid ihr zwei als Teenager darauf. Ich fragte Stella, ob ich das falsch verstanden hätte, dass ihr erst seit kurzem zusammen seid. Sie sagte, nein, ich hätte alles richtig verstanden und ich zeigte ihr das Foto. Sie fand keine Antwort darauf und dann ging ich spazieren und traf auf Thomas. Er begrüsste mich und ich hatte ihn gefragt, woher er mich kannte. Natürlich wollte er es mir zuerst nicht sagen, doch ich hatte ihn überredet, es doch zu tun. Er erzählte mir, dass ihr beste Freunde seid und ausserdem zeigte er mir ein paar Fotos. Dann plötzlich bekam ich meine Erinnerungen. Es ist schwierig zu verstehen und zu erklären wie, aber schlussendlich hatte ich sie wiederbekommen. Dank Dylan und Thomas."
Ich war sprachlos. Dann aber lächelte ich umarmte Dylan. ,,Kleo, der Kaffee", sagte er und ich küsste ihn auf die Wange, dann liess ich ihn los. Er verdrehte die Augen. ,,Für was denn?", fragte er und wischte sich den Lippenstift von der Backe. ,,Wieso? Ohne dich hätte mein Dad seine Erinnerungen nicht bekommen?" Er zuckte die Schultern. ,,War ja keine Absicht."
Mein Dad sah auf die Uhr. ,,Es ist schon recht spät." ,,Es tut mir leid, ich muss wohl mal ein Gästezimmer einrichten. Sie müssen leider auf dem Sofa schlafen." Mein Dad schüttelte den Kopf. ,,Für eine Nacht ist das ausreichend. Danke."
Nachdem ich das Sofa eingerichtet hatte, ging ich ins Schlafzimmer und Dylan war schon im Bett. Er kehrte mir den Rücken zu und ich seufzte.
,,Dylan, ich hatte gesagt, wir wiederholen das", sagte ich und legte mich ins Bett. ,,Ausserdem musst du gar nicht wütend sein." Dylan reagierte nicht und ich seufzte nochmal. ,,Dylaaan", sagte ich und er reagierte immer noch nicht.
Ich beugte mich zu ihm und er hatte seine Augen schon geschlossen. ,,Ich weiss, dass du nicht schläfst, aber egal", sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Lippen und dann noch einen auf seinen Hals. Er reagierte immer noch nicht und ich legte mich ganz nah neben ihn. Ich umarmte ihn und atmete ihn in den Nacken. Er mochte es nicht, aber er sagte nichts. Nun war ich mir sicher, dass er total beleidigt war.
Dann aber nach zehn Minuten drehte er sich um und ich tat so, als würde ich schlafen. ,,Ich kanns nicht ausstehen, wenn du mir in den Nacken atmest", murmelte er und drehte mich um und umarmte mich.
Ich musste lächeln und war zufrieden.
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