Ausser ich
,,Ich habe gehört, was passiert ist und ich dachte, keine Ahnung, dass ich dich jetzt nicht im Stich lassen sollte."
Dylan pov.
Ich sah sie an. Die Tränen konnte sie nicht zurückhalten und es war ihr auch egal. Ich wusste nicht, was ich hier machen sollte und ich wusste nur, dass ich ihr helfen wollte, obwohl ich keine Ahnung hatte wie. Ob es ihr recht war oder sonst welche Fragen, die mir gerade durch den Kopf gingen.
Stella sass da, stand aber auf als sie mich sah und hatte Liv dabei. Sie lag im Kinderwagen und schlief. Es war schon fast zehn Uhr.
,,Ich lass euch mal alleine", sagte sie. Man konnte den Trauer quasi hören und sie tat mir leid. Kleo und sie hatten sich nicht auf Anhieb verstanden, was sich aber deutlich verbessert hatte, fand ich.
,,Was willst du? Denkst du echt, dass du mich jetzt interessierst? Du hattest was du wolltest, Nick ist ein Arsch und jetzt? Meinst du ich fall dir gleich um die Arme?", schluchzte sie und ich schüttelte den Kopf. Ich wusste wohl nicht, was ich sagen sollte, denn ich sagte nichts. Mein Mund blieb offen, aber kein Worte kamen raus.
Sie dachte wirklich, dass ich das wollte. Das ich wollte, dass sie sich von Nick trennte. Es wäre anders gewesen, wenn Nick sie nicht betrogen hätte, dann hätte ich ihr vielleicht noch ihr Glück gewünscht. Verheimlicht, dass ich noch Gefühle für sie hatte. Ich hätte Britt geheiratet und alle wären zufrieden gewesen.
Ausser ich.
Es kam aber doch nicht so wie es sollte und nun stand ich da wie ein Idiot herum. Vor der Frau meiner Träume und ich brachte kein Wort heraus.
,,Verpiss dich", zischte sie und ich ging in die Hocke. Sie sah mir in die Augen und nun fing ich mich wieder.
,,Ich wollte das alles nicht. Glaubs mir, mein Gedanke war es nicht, dir Schaden zuzufügen. Ich wollte, dass dir jemand die Augen öffnet. Mir ist es egal, ob du jetzt was für mich empfindest oder nicht. Das Einzige was ich jetzt will, ist, für dich da zu sein."
Sie sah mich mit ihren braunen Augen an. Kleo versuchte die Tränen zurückzuhalten, aber es gelang ihr nicht, denn sie weinte. Ich stand auf und zog sie leicht am Arm. Sie stand auf und weinte auf meiner Brust. Ich umarmte sie und es war ein gutes Gefühl, sie endlich wieder bei mir zu haben. Auch wenn ich wusste, dass sie wahrscheinlich nachher immer noch dasselbe dachte. Dass ich nur das Schlechteste für sie wollte.
Stella kam wieder hierhin und setzte sich. Ich strich Kleo über ihre Haare und hoffte, dass sie bald aufhören würde zu weinen.
Plötzlich kamen ein Arzt und noch zwei drei Krankenschwestern und die eine machte hektisch die Tür auf.
,,Was ist los?", fragte Kleo schluchzend, aber alle ignorierten sie. Sie konzentrierten sich wenig auf uns und wollten wohl so schnell wie möglich in das Zimmer. Kleo akzeptierte das nicht und packte eine Krankenschwester leicht am Arm. ,,Ich hab gefragt, was los ist?!", fragte sie wütend. ,,Der Zustand wurde kritischer", sagte sie und riss sich los.
Kleo wollte rein und Stella fing an zu weinen. Zum Glück schlief Liv und bekam von dem allen nichts mit. Ich packte Kleo und sie fuchtelte herum. ,,Lass mich los!", schrie sie und ich liess nicht locker. Sie konnte unmöglich jetzt ins Zimmer gehen. ,,Kleo! Beruhig dich! Du kannst nicht rein, wenn die Ärzte ihren Job machen wollen." Sie riss sich los und setzte sich. Total unruhig wartete sie.
Es kam ein Mann und sah Stella an. Er umarmte sie und ich hatte ihn vorhin noch nie gesehen. ,,Das ist Mike. Stellas Bruder", murmelte Kleo, ohne dass ich überhaupt fragte.
Wir warteten etwa 20 Minuten, dann kam endlich ein Arzt. Er hatte keinen guten Gesichtsausdruck, weswegen ich mich aufs schlimmste vorbereitete.
Kleo sprang sofort auf und sah den Arzt an. Stella sass noch, aber sah den Arzt ebenfalls aufmerksam an.
,,Ihr Vater hat viel Blut verloren, aber er kommt durch. Sie sollten ihn aber lieber morgen noch einmal Besuchen. Machen Sie sich keine Sorgen. Er wird es schaffen."
Kleo war erleichtert, alle waren das eigentlich. ,,Gehen wir alle nach Hause.", bestimmte Mike und dann sah er mich an. ,,Du fährst Kleo nach Hause." Kleo sah ihn ein wenig wütend an. ,,Ich kann auch den Bus nehmen.", entgegnete sie beleidigt. Wir verabschiedeten uns von Stella.
Zusammen gingen wir nach unten und Kleo wollte wirklich weiterlaufen, als ich sie doch am Arm fest hielt. ,,Bitte Kleo, lass mich dich nach Hause bringen. Das heute Morgen war ein Ausrutscher. Es tut mir leid.", sagte ich ein wenig mit trauriger Stimme und Kleo sah die Gegend an. Es wurde mittlerweile zwölf.
Sie seufzte. ,,Nick ist sicher daheim und ich will nicht nach Hause." Ich sah das als kleine Chance und ergriff sie. ,,Du kannst auch bei mir schlafen.", sagte ich. ,,Natürlich schlaf ich auf der Couch.", fügte ich noch schnell hinzu und Kleo überlegte kurz und nickte dann. ,,Wenn du dich dran hälst."
Wir fuhren zu mir und es war Stille, aber zumindest war sie angenehm. Wir stiegen aus und gingen ins Hotel. Ich machte die Tür auf und ging hinein.
Kleo folgte mir und ich schmiss meine Jacke auf eine Stuhl. ,,Fühl dich wie zu Hause.", sagte ich und ging zuerst in mein Zimmer und holte eine Decke raus. ,,Ich kann auch auf der Couch schlafen.", sagte sie und ich schüttelte den Kopf. ,,Ja, das weiss ich. Ich meine als du Fantasien von Liams handeln hattest mit der Kamera in deinem Zimmer, bist du auch auf der Couch eingeschlafen." Sie sprach das Thema nicht weiter an, weil es kein angenehmes Thema war. Sie widmete sich einer Tüte auf dem Tisch.
,,Hast du Geburtstag?", fragte sie und ich sah mein Handy an. ,,Ja, aber ich wollte meinen Geburtstag nicht feiern, aber Ashley brachte mir noch was vorbei. Sie sagte, ich solle es um zwölf öffnen. Ashley hat immer ihre Gründe.", lachte ich und Kleo nickte leicht. ,,Alles Gute.", gratulierte sie mir und ich sagte nichts. Ich nahm die Tüte und öffnete sie. Es war ein Wein drin. Rotwein.
Ob sie das extra gemacht hatte? Obwohl, dass Kleo bei mir kommen würde, konnte sie kaum wissen.
,,Ist es okay, wenn ich auf der Couch schlafe?", fragte sie und ich schüttelte den Kopf. ,,Geh aufs Bett. Ich bleibe noch wach." Die nickte leicht. Statt gerade zu gehen, sah sie mir zu, wie ich ein Glas aus dem Schrank nahm. ,,Willst du auch?", fragte ich und sie zuckte die Schultern. ,,Ein Glas?", fragte ich und sie nickte dieses Mal.
Ich füllte die Gläser mit Wein und sie nahm es gerade in die Hand. ,,Willst du noch was anderes?", fragte ich und sie nickte. ,,Wodka?", lachte ich, aber Kleo nahm das nicht als Witz und nickte.
Dann dachte ich daran, dass sie gerade mit Nick Schluss gemacht hatte und vielleicht den Kummer wegsaufen möchte. ,,Ehm, sicher?", fragte ich und sie nickte wieder.
,,Okay.", sagte ich und stand auf. Ich rief den Zimmerservice an, der mir eine Flasche Wodka vorbeibrachte. ,,Danke, dass sie so spät noch hochkommen." ,,Das ist unser Job.", entgegnete er, obwohl man ihm ansah, dass er leicht genervt war.
Ich nahm die Flasche und stellte sie auf den Tisch. Ebenfalls hatte ich schon zwei kleine Gläser bereit gestellt und Kleo nahm sich gerade die Flasche. Sie füllt beide und sie würgte es runter. ,,Denkst du echt, das ist eine gute Idee?" Sie nickte und trank immer weiter.
,,Nick, ist so ein Arsch.", murmelte sie plötzlich und sie war schon angetrunken. ,,Er kann mik mal.", murmelte sie und sie wollte dann nich aus der Flasche trinken. ,,Nein nein nein, gib sie mir.", sagte ich, doch sie lehnte sich ein wenig nach hinten und streckte den Arm aus. ,,Hol sie dir.", grinste sie und ich seufzte.
Wieso musste mir Ashley auch Wein schenken? Oder wieso musste ich das Wort Wodka sagen?
Ich stand auf und nahm es ihr aus der Hand. Sie stand auf und lächelte mich an. Ihre Augen waren aber völlig benebelt und sie sah mich lange an. Dann legte sie ihre Hand auf meine Backe. ,,Wiezo haben wir Schluss gemakt?", fragte sie und ich zuckte die Schultern. ,,Weil ich nicht um dich gekämpft hatte.", antwortete ich und sie kam langsam näher. ,,Du hattest nie an mik gedakt.", murmelte sie. ,,Denkst du ernsthaft, dass ich über dich hinweg bin?"
Sie wollte mich küssen, doch ich nahm ihre Hand weg. ,,Kleo, du bist betrunken. Ich will dich jetzt nicht küssen." Sie stöhnte. ,,Er willst du und dann dok nikt." ,,Ja, aber ich will dich mein ganzes Leben lang, nicht nur wenn du besoffen bist."
Sie verdrehte die Augen und brachte sie ins Zimmer. Sie legte sich hin und schlief auch sofort ein. Ich sah ihr ein wenig zu und musste lächeln.
Wieso war ich so verliebt?
Ich stand auf und zog mich auch um. Schlussendlich schlief ich ein.
Am nächsten Morgen ging ich ins Bad und duschte. Ich hatte nur mein Handtuch um. Eigentlich machte ich es ja immer so, aber hauptsächlich wollte ich Kleo in Verlegenheit bringen, wenn sie mich sah.
Ich ging ins Zimmer und Kleo stand gerade auf. Sie rieb sich die Augen und sah gerade weg als sie mich sah. ,,Ehm sorry.", entschuldigte sie sich. ,,Kein Problem, aber ich würde mich schon gerne noch umziehen ausser du willst..." Sie unterbrach mich kopfschüttelnd. ,,Spars dir." Ich grinste und sie ging aus dem Zimmer. Schnell zog ich mich um und ging ins Wohnzimmer.
,,Wenn du willst können wir einen Kaffee trinken im Hotel.", schlug ich vor und sie schüttelte den Kopf. ,,Nein ich will ins Krankenhaus und die Sache von gestern tut mir leid." Ich schüttelte den Kopf. ,,Kein Problem. Soll ich dich fahren?", fragte sie und sie lehnte ab. ,,Nein, schon okay." ,,Lass mich dich fahren." ,,Du hast Geburtstag. Geh und feiere.", sagte sie und ich lächelte. ,,Ich könnte mir kein besseres Geburtstagsgeschenk vorstellen, als mit dir den Tag zu verbringen. Ich habe gesagt, ich werde dich nicht versuchen zu küssen und das mit dem One Night Stand tut mir leid."
Ich kratzte mich am Hinterkopf und schenkte ihr mein schönstes Lächeln. Sie seufzte. ,,Nur Freunde!", sagte sie und ich nickte. ,,Nur Freunde." Dann nickte sie und machte die Tür auf. ,,Nach den Krankenhausaufenthalt, kannst du dir was aussuchen, was wir machen."
Wir fuhren zum Krankenhaus und ich ging auch mit. Bevor wir aber ins Zimmer gehe wollten, wurden wir von dem Arzt angehalten. Stella war auch schon dort, aber sie war nicht im Zimmer.
,,Was ist los?", fragte Kleo und ich wurde auch nervös. ,,Wenn Sie mir bitte folgen würden.", forderte der Arzt und alle folgten ihm.
Wir gingen in einem Besprechungsraum und der Arzt fing an. ,,Das was ich Ihnen sagen werde, wird für sie sicher nicht einfach werden." ,,Sagen Sie es bitte einfach geradeaus. Ich mag keine langen Shows.", unterbrach ihn Kleo und er nickte. Dann kam die Schocknachricht.
,,Ihr Vater hat sein Gedächtnis verloren. Er erinnert sich nur an das, was vor zwanzig Jahren passiert war."
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