17 - Rettung zur richtigen Zeit
Hier saßen wir also. Ein Junge, deren Rätsel ich immer noch nicht gelöst hatte - was ich aus jetziger Sicht auch nicht in der Zukunft schaffen würde - und ich, das Mädchen, dass auf zwei aufeinander einprügelnde Jungs gestürmt war, nur um sie voneinander zu lösen, weil sie nicht selbst einsahen, wie schwachsinnig ihre Auseinandersetzung war. Das beeinflusste nicht nur beide Teams, die eigentlich auf dem Spielfeld eingetroffen waren, um sich ein gutes Spiel zu liefern. Jeder von ihnen mit der Hoffnung auf einen erfolgreichen Sieg, woraufhin sie den Pokal in den Händen halten würden, von allen Leuten umjubelt. - Doch das war das Problem; wir besaßen Zuschauer ringsherum, die alles mitverfolgt hatten und nun fassungslos da standen. Ihre Flaggen und Hände waren gesunken. Keiner vergeudete mehr Zeit damit, sich darüber Gedanken machen zu müssen, wann sie die Schilder mit Los Wilddogs! wieder hochhalten mussten.
Während ich die beiden erfolglos versucht hatte, voneinander zu trennen, riefen sie sich Beleidigungen über Beleidigungen zu, die die Masse geschockt nach Luft schnappen ließ.
***
"Brauchst du ein Kühlpack?", fragte ich nun Luke. Wir saßen gehemmt in der Umkleide der Jungen, wo ich vor kurzem noch unausweichlich hinein gestolpert war. Es stank furchtbar nach Männerdeo, Männerduschgel und ich dachte sogar kurz, ich würde billiges Rassierwasser in der Luft riechen. Diese Kabine unterschied sich ziemlich von der der Mädchen. Die Klamotten befanden sich nicht ordentlich übereinander gefaltet auf einem Stapel. Stattdessen lagen sie Kreuz und quer über Bänke und Boden verteilt, als wäre eine Bombe in die Luft gegangen.
"Nein danke. Geht schon", presste Luke mit zusammengebissenen Zähnen hervor, was sich schmerzerfüllt und wehleidig anhörte. Er hielt sich mit einer Hand das blutige Knie zu, mit der anderen verdeckte er sein Gesicht, das mit Kratzern überzogen war. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie Oliver seine Fingernägel in Lukes Haut gebohrt und damit blutige Wunden hinterlassen hatte. Ich hatte das alles miterlebt und in demselben Moment hatte ich doch tatsächlich dieselben Schmerzen empfunden, wie die beiden, obwohl ich im Gegensatz zu ihnen unversehrt blieb - was ein pures Wunder war.
"Doch. Ich hol dir eins." - Ich stand von der gegenüberliegenden Bank auf und ging in den kleinen Nebenraum, der keine Fenster besaß und somit stockfinster war. Ich suchte vergebens nach einem Lichtschalter oder irgendetwas, das mir Halt gab, wo ich entlang tasten konnte.
"Kühlpacks liegen links in der Ecke des Kühlschranks!", versuchte Luke schnell einen Satz zu formen, bevor er wieder ein schmerzerfülltes Stöhnen von sich gab.
Meine Hände tasteten sich die Wand entlang, hin zu der Ecke, in der der kleine Kühlschrank platziert sein sollte. Endlich ergriff ich das Metall des Griffes und zog ihn auf. Dabei musste ich in die Hocke gehen, doch wenigstens spendete er mir nun etwas Licht, sodass ich wieder klarer sah.
Außer zwei oder drei Kühlpacks im obigen Fach, war er prall bis oben hin gefüllt mit Red Bull und sonstigen Getränken, die man normalerweise in Dosen vorfand.
"Wunder dich nicht! Ist mit so ziemlich jedem Getränk gefüllt, dass man in Elizabeth City findet! Wir haben das ursprünglich für unseren Sieg kühl gestellt!"
"Tja. Daraus wird wohl nichts mehr", meinte ich vorwurfsvoll.
"Ja dank Oliver", schnaufte er immer noch mit voller Wut in sich: "Der hat uns das ganze Spiel versaut!"
"Ja ja. Als sei nur er daran Schuld, dass ihr nicht weiterspielen könnt. Was ist denn eigentlich vorgefallen?", wollte ich wissen und nahm dabei ein Kühlpack heraus, das so kalt war, dass meine Finger blau anliefen und ich jegliches Gefühl aus ihnen verlor. Dann wickelte ich es in ein Tuch ein und ging zurück zu Luke in die Umkleide, der an seiner Körperhaltung nichts weiter verändert hatte. Immer noch völlig gekrümmt saß er dort und starrte auf die ekeligen Verletzungen, die er sich zugezogen hatte.
Ich wollte mich wieder gegenüber von ihm setzen, doch er schüttelte bloß leicht mit dem Kopf - anscheinend besaß er keine Kraft mehr, eine formellere Geste anzuwenden - und befahl mir somit, mich neben ihn zu setzen, sowie er sich zu mir gesellt hatte, als meine Tränen im Schulflur gelaufen waren.
Ich reichte ihm das Kühlpack, woraufhin er es sich gleich auf die Wunde an seinem Knie drückte.
"Danke."
"Also, was ist nun passiert?"
"Dieser egoistische Trottel hat einfach den geplanten Spielzug geändert, sodass es ein Kinderspiel für die Gegner war, den Football an sich zu reißen. Damit haben wir die wichtigste Chance unseres Lebens verpasst."
"Du willst also durch Football ans Collage gelangen?", fragte ich ihn, weil ich zunächst den restlichen Teil über Olivers Verhalten gegenüber dem Team verarbeiten musste.
"Nein, nein...ich mach mir nichts aus Football. Ich stecke da nicht all zu viele Hoffnungen rein. Dafür bin ich definitiv zu schlecht. Ich sehe es eher als Hobby an. Außerdem dürfte es kein Problem sein, am Collage aufgenommen zu werden."
Bei diesen Worten drehte sich mir der Magen um und in meinem Kopf mochte die Ergänzung zu diesem unbeendeten Satz stehen. Doch Lukes Bescheidenheit verweigerte es ihm offensichtlich, diesen Satz zu Ende zuführen. Er würde durch die besonderen Kontakte seiner Eltern und weil diese anscheinend eine Goldmine besaßen, an jedem College aufgenommen werden. - Im Gegensatz zu meinen Eltern, die als nicht erfolgreiche Autorin und chaotischer Architekt arbeiteten und gerade mal soviel verdienten, dass es für Nahrung und den Aufenthalt auf Quantum reichte. Durch Kredite bestand vielleicht die Möglichkeit, irgendwann das neue Haus abzuzahlen.
"Und wieso sagst du dann, dass ihr die wichtigste Chance eures Lebens verpasst habt?"
"Weil ich nicht nur an mich denke, wie so manch anderer und ich außerdem weiß, wie wichtig dieser Erfolg für Footballspieler aus meinem Team ist, damit sie am Collage ihrer Träume angenommen werden."
Es verschlug mir beinah die Sprache, wie er diese Worte mit so viel Leichtigkeit aussprach. Auch wenn er oft ziemlich stur sein konnte, unterschied Oliver und ihn eine große Sache voneinander; sein Mitgefühl. Er besaß keinerlei Egoismus.
"Aber nun zu anderen Dingen", lenkte er schnell vom Thema ab und biss sich dabei flüchtig auf die Unterlippe: "Wieso bist du dazwischen gegangen?"
Ich wollte darauf eine klare Antwort geben und ich wusste auch, dass sich eine passende Antwort irgendwo in meinem Kopf aufhielt. - Doch aus einem unerklärlichen Grund konnte ich es nicht. Im Moment fiel mir kein guter Grund dafür ein, weshalb ich mein eigenes Wohlergehen für einen unnützen Streit bereit war zu opfern.
"Ich weiß nicht so recht...", stotterte ich unsicher: "Ich hatte nichts Besseres zu tun auf dem Feld. Und Cathrin hat ja nun sowieso gewonnen." - Der letzte Satz war mir unbeabsichtigt hinausgerutscht, sodass ich keine Zeit mehr fand, um diese Worte rückgängig zu machen.
"Was meinst du denn damit? Sag nicht, du hast etwa schon wieder eine Wette mit ihnen abgeschlossen!"
Komischerweise konnte er das mit festerer Stimme sagen, als die vorherigen Sätze, die vor Schmerz nur so gestrotzt hatten.
"Nur mit Cathrin und nur wegen eines guten Zwecks. Nichts Gefährliches!"
"Bei Cathrin ist alles gefährlich! Wenn sie sagt, sie würde etwas für dich tun, wenn du gewinnst, kannst du das gleich vergessen. Sie tut nur etwas, wenn sie selbst daraus auch einen Nutzen ziehen kann. Also, was beinhaltet diese Wette?"
Sollte ich ihm das wirklich anvertrauen? Es ging ihm ja eigentlich nichts an. Doch schließlich gab ich nach. Er würde nicht eher locker lassen, bis er es wüsste und bis dahin würde er mir meine Nerven weiterhin unnötig rauben. - "Ich soll einmal bei den Cheerleaderinnen mitmachen und wenn ich mich blamiere, soll ich mich zukünftig von Oliver und der Clique fernhalten", erklärte ich, wobei mir erst jetzt die Konsequenzen davon klar wurden. Ich würde Oliver nie wieder sehen können und das einfache Leben dank der Clique konnte ich mir wohl auch abschminken.
"Bis jetzt klingt die Wette ganz gut", grinste Luke vor sich hin, bevor ich ihm einen genervten, kurzen Blick zuwarf. Er räusperte sich kurz und wurde schließlich wieder ernst.
"Und was springt für dich dabei raus, wenn du gewinnst?"
Sollte ich es ihm wirklich sagen? Unsicherheit machte sich in mir breit. Wenn diese Worte die Luft berührten, konnten sie nie wieder zurückgenommen werden. Ich wusste ja bereits, wie er auf Lügen reagierte und wie er daraufhin alles in den Hals bekam, um es mir wieder auszureden und die Wahrheit ans Licht zu bringen.
"Sie gibt sich als meine Freundin aus. Aber nur für einen Abend", fügte ich schnell hinzu, bevor er etwas darauf erwidern konnte. - "Meine Eltern denken immer noch, dass ich letztens bei einer Freundin übernachtet habe, als ich bei dir über Nacht geblieben bin."
Mir drehte sich der Magen wieder um. Es klang mehr als merkwürdig, wenn ich sagte, ich hätte bei ihm übernachtet. Bis dahin war er mir noch so gut wie fremd gewesen.
Ich schluckte schnell und fügte dann hinzu: "Meine Eltern haben diese Freundin zu uns nach Hause eingeladen."
"Siehst du nun, was solche dreisten Lügen für eine Auswirkung ausüben können?", beschwerte sich Luke besserwisserisch. Irgendwie tobte immer wieder die Wut in mir, wenn er sich ständig wiederholte und mich vor so etwas warnte.
"Cathrin wird nur für einen Nachmittag meine Freundin spielen, um meine Eltern zufriedenzustellen und damit sie mich endlich mit diesem Freunde finden in Ruhe lassen. Das heißt, Cathrin hätte es gemacht, hätte ich gewonnen."
Ich senkte den Kopf leicht und starrte zu Boden. Das Rot neben mir auf seinem Knie versuchte ich komplett zu ignorieren.
Ich musste daran denken, wie der Schiedsrichter mich von Oliver und Luke getrennt hatte und daraufhin auch die beiden voneinander, mithilfe des Coaches, der nur so mit wütenden Ausdrücken um sich schmiss. - Man müsste meinen, sie würden nach der Aktion aus dem Team rausfliegen. - Natürlich fielen nur noch mehr Beleidigungen. Irgendwo musste Olivers und Lukes Wut schließlich hin, wenn sie es schon nicht mit Gewalt machen durften.
Mit einer Hand hob Luke mein Kinn wieder hoch. Seine Fingerspitzen waren eiskalt vom Kühlpack.
"Wieso hast du nicht gewonnen?", war alles, was er dazu fragte.
"Cathrin hat auf einmal eine andere Choreo angewendet, die sie mir nicht zum Üben aufgetragen hatte. Sie hat gesagt, dass sie es spontan entschieden hätte, aber aus irgendeinem Grund glaube ich ihr nicht. Alle anderen Cheerleader kannten die Choreo noch vom letzten Mal, als sie sie getanzt haben."
"Wohl eher; sie wussten es vom Tag davor noch, weil sie es dann eintrainiert haben."
Ich zuckte kurz mit den Schultern: "Ist sowieso egal. Selbst, wenn ich gewonnen habe - was sicherlich nicht der Fall ist - würde sie nur ihren eigenen Nutzen daraus ziehen, wie du sagtest."
In diesem Moment erklangen High Heels auf den Fliesen des Flures. Wir wechselten kurz einen Blick, um sicherzugehen, dass der andere genau wusste, dass es Cathrin war, die gleich auf hundertachtzig hineinstürmen würde. Wir machten uns auf das Schlimmste gefasst. Bei Cathrin konnte man sich bei nichts wirklich sicher sein.
"Was fällt dir eigentlich ein, Britton?! Deinetwegen hat Oliver überall blaue Flecke!", beschwerte sich Cathrin sofort, ohne auch nur einen Blick zu mir zu werfen. Luke galt ganz allein ihrem Fokus.
"Hast du dir schon mal Luke angesehen?", stieß ich unüberlegt heraus und stand wütend auf, um auf einer Augenhöhe mit Cathrin zu sein, die bereits ihre Hände in die Hüften gestemmt hatte.
"Wegen Oliver hat er blutige Wunden und kaum mehr eine klare Stimme!"
"Halt dich daraus, Jennifer! Das ist ein Gespräch zwischen Luke und mir!", funkelte sie mich mit schmalen Augen an.
Wie schaffte es diese Person bloß immer, mich in den Wahnsinn zu treiben und kurz vor dem Explodieren vor Wut zu stehen?
"Ist schon gut." - Luke verkrampfte sich schmerzhaft und gab alles, um aufzustehen. Das Kühlpack hielt er dabei immer noch zittrig in den Händen. Ich streckte schon meine Arme nach ihm aus, um ihm Halt zu geben, doch er lehnte ab und drückte mich nur ein Stück zurück von Cathrin, vor der ich bis zu diesem Augenblick wie angewurzelt gestanden hatte.
"Lass uns lieber über eure Wette sprechen."
Cathrin und ich mussten ihn gleichzeitig so unverständlich und komisch angeschaut haben, dass sein wagemutig entschlossener Gesichtsausdruck nichts daran hätte ändern können.
Nun würde er, wie eine Pistole, losschießen. Seine Worte so schnell ausgesprochen, wie eine Kugel, die sich eilig den Weg durch die Luft bahnte. Luke würde sagen, dass Cathrin gewonnen hätte, damit er sein Ziel erreichte, mich nicht Oliver und der Clique zu verschreiben.
Doch zu meiner Überraschung erwies sich das Gegenteil. - "Du hast eine Choreo aufgeführt, die Jenny nicht kannte, stimmt das?"
"Ja, vielleicht, aber sie hätte...", fing Cathrin hastig an zu erklären, doch sie wurde vorher von Luke unterbrochen: "Ich fragte, ob es stimmt." - Knallhart bot Luke ihr die Stirn. Ich stand wie versteinert daneben und betrachtete das Geschehnis.
Cathrin verdrehte kurz die Augen und stöhnte auf. - "Ja. Es stimmt."
"Dann hat Jenny also gewonnen?", stellte er klar und warf mir einen kurzen Blick über die Schulter zu, der mir Hoffnung schenkte, ich könnte die Wette immer noch gewinnen. Cathrin musste aus unerklärlichen Gründen so eingeschüchtert von ihm gewesen sein, dass sie ihm die Wahrheit sagte.
"Ja, von mir aus. Wann soll ich die 'Ach perfekte beste Freundin' spielen?", fragte sie genervt, nun wieder mir zugewandt.
Ich überlegte kurz, wann es am besten passen würde. Morgen würde sicherlich nicht mehr viel Zeit bleiben, wegen des Umzugswahns und außerdem wollte ich Cathrin sowieso nicht auf Quantum, meinem einzigen zu Hause, das mir lieb und heilig war, empfangen. - "Ich werd's dir rechtzeitig sagen."
Damit zuckte sie kurz mit den Schultern und ging beleidigt und wütend in den Nebenraum, um ein Kühlpack für Oliver zu besorgen, den man sicherheitshalber in die Mädchenkabine deponiert hatte, aus Angst, Luke und er könnten sich noch einmal gegenseitig auffressen.
Ohne weitere Worte verließ sie den Raum wieder, schenkte uns keinen Blick mehr und wanderte den ganzen Flur wieder zurück zu ihrem besten Freund.
"Wieso hast du das getan? Du wolltest doch alles tun, um mich von Oliver zu trennen", sagte ich ungläubig und trat wieder hinter ihm hervor. Irgendwie wirkte es komisch, wenn er mich in Schutz nahm und sich mir mit einem Kopf Größenunterschied in dem Weg stellte.
"Ich will dich überzeugen, aber nur, wenn du es auch wirklich selbst einsiehst und dich freiwillig von ihnen abwendest. Und außerdem weiß ich, wie wichtig dir dieses Freundinnen-Zeug ist und was dich erwarten würde, wenn du es nicht durchziehst. Aber versprich mir, dass du deinen Eltern keine Lügen mehr erzählst, was diese Sache angeht, okay?"
Ich nickte schnell. Mein Herz schlug immer noch wild in meiner Brust umher. Ich konnte es einfach nicht fassen, was er da eben gerade für mich getan hatte. Er hatte mich vor Cathrins Wutausbruch bewahrt und sich dabei sogar für mich eingesetzt, obwohl er dieselben Absichten wie Cathrin verfolgte - auch wenn sie es vielleicht nicht aus denselben Gründen taten.
"Danke", flüsterte ich nur. - "Was wolltest du mir eigentlich gestern noch sagen? Tut mir übrigens wahnsinnig leid. Du hast nur einen ziemlich schlechten Zeitpunkt erwischt."
Ich strich mir eine Strähne wieder zurück in den Zopf, der zu brechen drohte.
"Ist schon gut. Hat sich erledigt. Ging eigentlich nur um den Literaturkurs und unsere alberne Situation."
"Da bin ich jetzt aber mal gespannt! Willst du sagen, dass ich etwa recht hatte und du falsch lagst?" - Amüsiert stemmte ich die Hände in die Hüften.
Er lachte schnell auf. - "Vergiss es! Ich wollte nur sagen, dass es in Ordnung ist, wenn man anderer Meinung ist. Und ja, ich gib zu, dass ich oft ziemlich stur sein kann, wenn es um solche Sachen geht."
Ich grinste frech, wobei Luke es mir gleich machte. Irgendwie unterhielten wir uns immer noch weiter über alles, was mit Literatur zu tun hatte. Ich fand es durchaus erstaunlich, wie viele Bücher er kannte, die ich bereits gelesen hatte, für die sich normalerweise niemand interessierte außer ich. Und es war erstaunlich, wie viele Bücher er bereits unter die Augen bekommen hatte, von denen ich noch nie gehört hatte. Das begründete er schlicht und einfach mit seiner Schwester, die ihr ganzes Leben mit Bücher kaufen, Bücher lesen und Bücher im gesamten Haus stapeln, verbracht hatte. Dadurch konnte man überall in der Villa lesen.
Irgendwie konnte ich ihm so nicht mehr böse für das sein, was er getan hatte. Jeder einzelne Versuch, mich Oliver bezüglich umzustimmen und wie er mich dabei öfter mal bis an die Tränen gedrängt hatte. Alles war auf einmal in der Luft verpufft.
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