»9«𝕿𝖗𝖆𝖕𝖉𝖔𝖔𝖗
𝕵𝖊𝖗𝖔𝖒𝖊
»𝕯ämonen sind dafür bekannt die Reize der Menschen schamlos aus zu nutzen. Sie Schrecken nicht zurück sie zu verführen und greifen gerne auf alle passenden Mittel zurück. Dazu gehören Geld, Macht, Rache und Liebe...«
Mit den Fingerkuppen fuhr ich vorsichtig über die Busspur auf meiner Schulter. Es tat noch immer höllisch weh. Immerhin hatte sich schon ein Schorf gebildet. Dieser Typ machte mich wahnsinnig.
Vielleicht auch eine Art Verführung? Aber zu welchem Zweck. Ein lautes Klopfen ließ mich hoch Schrecken. Der Lehrer sah mir direkt in die Augen. Sein Blick durchdrang mich. Es kam mir vor als würde er in meinem Kopf herumspuken und meine Gedanken lesen als wären sie ein Buch. Wieder wurde mir schwindelig. Verzweifelt versuchte ich seinem Blick aus zu weichen, doch mein Kopf war unbeweglich. Ohne das ich es wollte fing ich an zu zittern. Ich hatte angst. Wie machte er das?
»Hier wird nicht geträumt, ich sehe alles.«
Ich sah gezwungenermaßen nach vorne. Mein Kopf war noch immer am drücken. Es fühlte sich an als wäre er zwischen einer Presse und wurde immer und immer stärker zusammengedrückt. Mir war als würde er gleich platzen wie ein Luftballon. Dann plötzlich sah er weg. Das Gefühl war so schnell wieder weg wie es gekommen war. Hörbar atmete ich aus und hielt mir den Kopf. Mir war ein wenig schwindelig geworden. Ich konnte kaum klar denken, aber aus schierer Panik es würde wieder passieren starrte ich auf den Lehrer. Was war das bloß gewesen? Ich schluckte meine erneut aufgekommene Angst herunter und zwang mich dazu auf zu passen. Tausend Fragen bombardierten meinen Kopf. Knurrend biss ich die Zähne zusammen, alles bloß nicht noch einmal das. Hier wurde ich noch verrückt.
»Meistens erkennt man sie an ihren roten Augen, Spitzen Zähnen oder auch schwarze Augen die alles Licht in sich verschlingen.« sofort kamen mir Marcos in den Sinn. »Ihre eigentliche Gestalt ist eine formlose schwarze Masse, oder ein hauchdünner Nebel, sie hinterlassen an Orten kleine spuren Schwefel.« der Lehrer lief vor seinen Pult hin und her während er Redete.
Hinter ihm an der Tafel schwebte ein Stück Kreide in der Luft, das stichpunktartig seine Aussagen anschrieb. Das musste ich mir einbilden. Vielleicht hatte man mir etwas ins Essen getan und nun halluzinierte ich. Das würde auch meinen Schwindel und die Kopfschmerzen erklären. Zwar konnte ich mir nicht erklären wie und warum Drogen in meinem Essen gekommen waren aber so musste es einfach gewesen sein. Oder ich leidete an Schizophrenie und konnte es nur unheimlich gut unterdrücken. Und das war nicht möglich.
Ich hob meinen Kopf. Der Schatten Gestern in meinem Zimmer. Das war ohne Zweifel eine Art stickiger schwarzer Nebel gewesen. Auf einmal war ich Wahnsinnig interessiert ohne dass ich es beabsichtigt hatte. Ich wollte eigentlich alle hier weiterhin für Freaks erklären, so drehte ich wenigstens nicht auch noch am Rad.
Irgendwie war der Unterricht gar nicht so schlecht. Abgesehen davon dass der Lehrer irgendwelche Mindtricks mit mir gemacht hatte war er doch in seinem Maße Lehrreich. Vielleicht nicht das was ich unbedingt wissen sollte und musste. Es war eine Abwechslung zu dem was ich von der Schule kannte.
Das Mittagessen ließ ich ausfallen und stürmte in mein Zimmer. Ich hatte noch keinen Hunger, immerhin hatte ich erst vor ein paar Stunden ausgiebig gefrühstückt. Und mal ganz ehrlich, wer aß schon zu Mittag? Ich musste Unbedingt ein neues Oberteil finden und ich konnte nun eben nicht eine Sekunde länger warten. Jeder glotzte dumm oder grinste mich verblödet an. Mir reichte es. Ich riss die schwere Tür wütend auf und warf sie hinter mir mit einem lautem knallen zu. Mit einem Satz sprang ich auf mein Bett und ließ mich Kopfüber herunterhängen um in der Schublade des Nachtschranks zu wühlen. Meine Klamotten flogen durch die Luft und landeten auf dem Boden. Kein Shirt und wenn dann zumindest keines das noch nicht kaputt war. Verdammt. Ein lautes seufzen verließ meine Lippen. Ich starrte verloren in den Raum hinein. Dort zog sich Marco grade um und stand halbnackt in der Gegend rum. Ich hatte ihn gar nicht bemerkt. Sollte er sich doch denken was er wollte.
»Wie war dein Erster Schultag?«
»Sehr... Lehrreich.«
Der konnte etwas erleben. Ich rollte mich vom Bett, ließ mich auf meine Beine fallen und versuchte das ganze relativ elegant auf zu spielen. Höchstwahrscheinlich war es das aber eben nicht gewesen. Neckisch grinste ich ihn an. Er zog fragend eine Augenbraue hoch. Nun lief ich auf ihn zu. Grade so konnte ich über seine Schulter gucken, er war echt ein Riese. Zielstrebig griff ich seine Schultern. Mit einem Grinsen, legte ich meine Lippen auf seinen Hals. Das war das Einzige was mir einfiel, mit dem ich mich wehren konnte. Auch wenn er mir angst machte. Ich musste meine Charme nutzen.
»Was wird das?«
»Die Rache für gestern.« ich begann mich stark fest zu saugen und versuchte eine große Stelle seines Halses ein zu färben.
Ich drückte mein Unterleib von hinten gegen seinen Körper. Unbeeindruckt grummelte der ältere leise vor sich hin.
»Lass den Quatsch. Ich muss zum Club.« murmelte er.
Wiederwillig schob er mich von sich, was ihm kaum gelang. Er hatte mich leiden lassen, jetzt würde ich ihn leiden lassen. Nur das war gerecht.
»Willst du nicht heute schwänzen?« meine Hand fuhr langsam an seinem Körper hinunter.
»Nein das ist keine Sache die man aufschieben kann.« er wendete seinen Kopf ab als wäre er leicht verlegen.
»Sicher?«
»Ja.«
Er spielte mir etwas vor, das merkte ich nur zu deutlich. Scheinbar hatte ich entweder kein potential zum Verführen, oder er hatte Nerven aus Stahl. Vielleicht war er auch impotent. War mir auf jeden Fall eine logische Erklärung warum er sich jedes Mal so zusammenreißen konnte. Es gab wohl doch keine Möglichkeit für mich sich gegen ihn zu wehren. Meine Hand glitt langsam über seinen Schritt. Ich blickte ihm provokant in die Augen und rieb sie etwas gegen ihn.
»Wir können es auch kurz halten, dann kommst du nur zu spät.«
»Wir können auch gar nichts machen, dann muss ich meine Pflichten nicht verletzen.« er riss meine Hand weg. Seine Augen wurden wieder schwarz. »Du solltest es wirklich lassen. Wir können es später auch noch machen. Alles nur nicht jetzt.«
Er quetschte sich an mir vorbei in den Gang. Hatte er mir grade ernsthaft gesagt dass ich mit ihm tun durfte was ich wollte? Wusste er was er mir grade versichert hatte? Hatte er sich überhaupt selbst beim Reden zugehört? Das würde er sicherlich sofort zurücknehmen wenn ich das Thema erneut anschnitt.
Autsch. Das war nicht das was ich gewollt hatte und ich wünschte mir das er das zurücknehmen würde, doch ich wusste das würde er eben nicht tun. Das war doch nicht sein Ernst? Jegliche Möglichkeit mich gegen ihn zu wehren war nun Vertan.
Etwas niedergeschlagen folgte ich dem älteren um mich ebenfalls für einen Club ein zu schreiben. Er hatte zwar nicht gesagt wohin er ging, aber da ich mich nicht auskannte konnte ich ihm auch einfach folgen. Immerhin würde ich dann nicht alleine verloren gehen.
»Ich sag's dir, nimm nicht den Film oder Freizeit Club.« murmelte Marco als wir auf einer Höhe waren.
Film Club Klang doch perfekt. Ich würde auf jeden Fall seinen Rat missachten und nur um ihn zu verärgern dorthin gehen. Außerdem klang Film Club doch sehr nach etwas mit dem ich mich gut identifizieren konnte. Nämlich nicht mit lernen.
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