»5«𝕾𝖜𝖊𝖊𝖙 𝖙𝖗𝖆𝖕

𝕵𝖊𝖗𝖔𝖒𝖊

»𝕯u Idiot, ich hab's dir doch gesagt.« mit einem ruck zog Marco beide von mir weg.

Die beiden sahen aus als ließen sie sich unheimlich einfach Händeln. Es wirkte als wäre ich unmenschlich schwach, aber ich war mir zu sicher dass Marco einfach ein gottverdammtes Tier war. Den einen mit der linken, den anderen mit der rechten Hand. Seine Gestalt umhüllte ein dunkler gar schwarzer Schatten, der sich wie einen Mantel um seinen Körper legte. Er wirkte unantastbar. Er machte mir Angst. Es gab wenige Menschen bei denen ich mir selbst eingestand das ich sie fürchtete. Wenn ich das tat fühlte ich mich in meinem Stolz gekränkt. Wer gestand sich auch gern ein das er schwach war? Marco musste jemanden wie mich ganz einfach zwischen Daumen und Zeigefinger zerquetschen können. Da war es nur gesund Angst zu haben. Dennoch, es kränkte mich in meinem Stolz. Doch wem musste ich etwas beweisen? Niemand konnte in meinen Kopf schauen.

»Ihr könnt es auch nicht lassen.« brummte der brünette.

Mir stach die Silber glänzende Kette an seinem Hals auf, an der ein Kreuz Anhänger hing. Es war wie das Zeichen des christlichen Glaubens. War Marco etwa ein gläubiger? Vielleicht sollte ich anfragen mein Zimmer zu wechseln. Mit einem gläubigen, der mich so einfach zermürben konnte, wollte ich nichts zu tun haben.

»Geh hoch!« zischte er mir zu. 

Ich wagte mich weder ihm zu widersprechen, noch dem Befehl nicht folge zu leisten. Mir war nun endgültig jedes Recht dafür verloren gegangen, nachdem ich mich gleich in den ersten paar Stunden genau aus diesem Grund in Schwierigkeiten gebracht hatte. Jungfräuliches Blut. Ich schluckte. Was hatte das nur zu bedeuten? Nur ungerne wollte ich der Sache Glauben schenken, da ich noch immer der Meinung war das sie einfach aufwändig kostümiert waren um mich herein zu legen. Sicher das machte keinen Sinn und ich konnte mir das nicht einmal selbst abkaufen. Das war aber allerdings die beste Erklärung für all das hier. Nie im Leben passierte hier etwas Übernatürliches. Das gab es nur im Fernsehen. Schnell stürmte ich durch die Korridore, in der Hektik wusste ich sogar plötzlich wo ich hin musste. Wäre da nicht der Junge der vorhin neben mir gesessen hatte, seine Monster Lippen waren für immer fest in mein Hirn gebrannt, und genau in die Richtung auswich in dich ich es auch tat. Kurzerhand rannte ich in ihn hinein und beförderte uns beide zu Boden. Ich saß auf ihm drauf und hielt unsere Gesichter davon ab aufeinander zu knallen. Warum war nur er mit solchen Lippen gesegnet worden?

»Ist alles in Ordnung?«

»Mir geht's gut.« gab er atemlos zurück. 

»Wovor läufst du weg?«

»Vor verrückten Freaks.«

»Du solltest es besser mit mir treiben ich bin auch noch Jungfrau.« ich wurde knallrot bei seiner Aussage. 

Das war doch nicht normal. Ich biss meine Zähne zusammen und atmete einmal tief durch. Am liebsten hätte ich ihm eine Backpfeife gegeben. Das hatte er für diese unangebrachte Aussage mehr als nur verdient, wir sprachen zum ersten Mal miteinander. Normalerweise stellte man sich dem anderen vor oder entschuldigte sich. Aber man fragte doch niemanden dessen Namen man nicht kannte nach Sex? Zumindest nicht an einem Internat.

»Erstens kenne ich deinen Namen nicht mal und zweitens, spinnst du so etwas vor zu schlagen?!«

»Warst nicht du es der sich vorhin lautstark mit unserem Playboy Lehrer darüber unterhalten hat?« woher hatte er das denn schon wieder.

»Ich bin Yung. Zwillingsbruder von Harper.« stellte er sich dann vor.

Noch immer verharrten wir in der Pose. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, ich war noch immer recht benommen von dem schrecken der unten passiert war und von dem anschließendem Sturz. Eigentlich wollte ich aufspringen und weiter rennen. Doch der Typ löcherte mich mit Fragen und ich wollte mich nicht schon wieder für irgendetwas rechtfertigen müssen. Außerdem waren die zwei Typen in Marcos Gewalt.

»Jerome was machst du wieder für einen Mist da?! Du solltest Hoch gehen!« brüllte nun Marco. 

»Meine Schuld.« beteuerte Yung.

Ich war ihm sehr dankbar dafür. Es war nämlich auch seine Schuld gewesen, aber ich wäre mir nicht sicher ob mein Mitbewohner mir das abkaufen würde. Marco war sicher so wütend, dass er mittlerweile bestimmt keine Skrupel mehr hatte mich zu schlagen. Ja ich hatte mich ihm oft widersetzt, nur bisher hatte es keinen Grund gegeben ihm zu gehorchen. Er war ja nicht mein Freund oder Aufpasser oder sonst etwas. Ich war grade erst angekommen und musste eben meine eigenen Erfahrungen machen. Und Grenzen ausreizen.

»Will ich auch wohl hoffen.« der größere warf uns abwertende Blicke zu »Komm jetzt.«

Willenlos stand ich auf und folgte Marco die Treppe hinauf. Der dunkle Schatten folgte ihm. Und auf Abstand tat ich das auch. Er wirkte aufgebrachter als er sein sollte. Ich war aber auch noch sehr aufgewühlt, ich konnte sogar meinen Schweiß ein wenig riechen.

»Du bist so dämlich im Hirn meine Fresse.« fauchte er und lief im Zimmer auf und ab. 

Ich lag da und starrte an die Decke. Wie hätte ich auch erahnen können was hier mit mir passieren würde sobald ich nur ein wenig zu nah neben der falschen Person saß. Wojtek hatte sich ja sogar neben MICH gesetzt. Wo war es denn nun meine Schuld gewesen?

»Wenn du so scharf darauf bist mit jemandem zu schlafen, such dir einen von den vernünftigen.«

»So wie dich?« scherzte ich. 

»Weißt du was.... Ich glaube ich Stimme jetzt zum ersten Mal im meinem Leben in etwas dummes ein.« er zog sich das Weiße Hemd über den Kopf. »Jeff du bleibst heute Nacht auf dem Flur.« er schnipste mit den Fingern und der Schlüssel drehte sich im Tür schloss um.

»Weil du mir keine andere Wahl lässt.« langsam Schritt er auf mich zu. 

Das Bett sank etwas ein als er sich links und rechts über mich kniete. Seine Hände fuhren meinen Oberschenkel sanft entlang. Verwirrt sah ich ihn an. Was war hier nur los? Meine Augen fuhren über seinen Körper. Ich musterte sein Gesicht. Seine Augen zogen mich in ihren Bann. Mein Kopf war leer. Plötzlich konnte ich mich nur Wage an meinen Namen erinnern. Was ich aber wusste war das dieser Mann unwiderstehlich war. Ich schlang die Arme um seinen Nacken, bereit meine Lippen auf seine zu pressen. Meine Augen schlossen sich. Ich wartete auf den weichen, süßen Kuss.

»Nicht« hauchte er und zog sich aus meiner Umklammerung. »Ich will nicht das tun was du denkst.«

»Mit mir schlafen aber nicht küssen wollen?« brummte ich genervt. 

»Du weißt wirklich nicht worauf du dich einlässt.«

»Auf mehr Zärtlichkeit?« 

Er seufzte. »Mach mich nicht verantwortlich wenn komische Dinge passieren. Du hast dir all das selbst eingebrockt.« Marco stand auf und schubste mich, dass ich auf meinen Rücken fiel. »Fast hättest du schon wieder einen Fehler gemacht.«

»Marco es wurde eine Schülerratssitzung einberufen, am besten du beeilst dich und kommst sofort runter.« Jeff steckte seinen Kopf durch die Tür. 

Mit einem Mal, als seine Augen sich von mir abwendeten, kam ich wieder zu Verstand. Mein Gott was war das nur gewesen? Und ernsthaft wie viel Mühe hatte er sich bei diesem scheiß Hologramm bitte gegeben. Marco stand fluchend auf. Er war also im Schülerrat. So etwas hatte ich von diesem Spießer auch nur erwartet. Hoffentlich hatten sie ordentlich viel Ärger, denn genau das war es was ich ihm wünschte, nachdem er mich aus spaß hypnotisiert hatte, gleich nachdem ich vor zwei Verrückten geflüchtet war. Doch er schien überhaupt nichts in der Richtung mir gegenüber zu empfinden. Marco griff an seinen Nacken und reichte mir seine Kette.

»Trag das, ich kann dich nicht immer wieder vor allen retten.«

Ich sah ihn leicht skeptisch an. Als wenn er ernsthaft von mir verlangen würde, dass ich mir das Zeichen einer Religion um meinen Hals legte. An sich wollte ich gerne auf ihn hören, aber das war einfach ein abstoßender Gedanke. Marco hatte mein Zögern gemerkt und riss mir die Kette aus der Hand. Er stellte sich hinter mich und legte sie mir an. Angewidert verzog ich mein Gesicht. Musste das wirklich sein? Er konnte mich sogar zwingen seinen Glauben an zu nehmen, denn ich würde allein aus Angst vor ihm so tun als ob.

 »Vertrau mir es ist das beste für dich, es sei denn du willst das diese dummen Vampir Idioten noch einmal über dich herfallen.« 

Bei dem Wort Vampir, zog ich skeptisch die Augenbrauen hoch. Für wie dumm hielt er mich? Ich war vielleicht naiv aber alles glauben was man mir erzählte würde ich auch nicht.  Wie weit konnte man den Neuen wohl bringen wenn man ihn von Sekunde eins verarschte? Sobald er weg war würde ich die Kette einfach abnehmen. Der ältere lief auf die Tür zu und drehte sich noch einmal zu mir um, nur um mir wütend in die Augen zu starren. Ich hatte nicht einmal etwas getan. Scheiß Freak.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top