Kapitel 6: Wünsche
Kapitel 6: Wünsche
Wir liefen bis in den siebten Stock. Gegenüber eines Wandteppichs blieb Draco stehen. „Was wollen wir hier da ist doch nur eine Steinmauer.", murrte ich schlecht gelaunt. „Meine Mutter hat mir erzählt, dass gegenüber des Wandteppichs von Barnabas dem Bekloppten der Raum der Wünsche ist. Warte einfach ... vielleicht gibt es ihn ja wirklich.", erzählte Draco und fing an vor der Wand auf und ab zu laufen. Sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass er am Überlegen war. „Draco das ist lächerlich, was soll es bitte bringen vor einer Wand auf und ab zu laufen? Ich hau ab."
Draco schien mich einfach zu ignorieren und machte weiter. Mit einem gekonnt zickigem Pff drehte ich mich um und lief weg. Weit kam ich allerdings nicht, denn Draco rief mich zurück. Da ich nun doch etwas neugierig war ging ich wieder zurück ... und tatsächlich an der gerade noch kahlen Wand war nun eine Tür aufgetaucht. Draco hielt sie mir auf und deutete mir einzutreten. „Willkommen im Raum der Wünsche."
Ich weiß, kein Mensch denkt, dass Draco so sein kann, doch er ist ein Mensch, der kaum jemandem sein wahres Ich zeigt. Der äußere Schein trügt so oft, dabei lohnt sich bei vielen Menschen auch ein zweiter Blick. Keiner der Gryffindors würden mir je glauben, dass Draco anders ist, weil sie ihre Vorurteile einfach nicht bei Seite legen können. Ich verurteile deswegen auch niemanden aber man muss Menschen eine Chance geben. Ein Name sagt nichts über einen Menschen aus ... ich bin doch das beste Beispiel oder? Noch heute werde ich schief angeschaut, weil die Black Familie früher Todesser waren und damals in meinem dritten Schuljahr in Hogwarts wurde ich von vielen als Massenmörderin abgestempelt, obwohl ich nie einen Menschen getötet hatte. Schon allein der Name meines Vaters reichte. Leider.
Zögerlich aber doch neugierig betrat ich den Raum. Er war sehr gemütlich eingerichtet. Ein Sofa voller Kissen, welches sehr bequem aussah stach mir sofort ins Auge. Ansonsten war der Raum in Grüntönen gehalten, typisch Slytherin eben und mit unzähligen Regalen und Schränken ausgestattet, sowie einem Tisch, auf dem genügend Essen und Trinken stand für eine ganze Bande von Vielfraßen. Die Regale waren mit Trankzutaten ausgestattet und mit unzähligen Büchern. Eigentlich der Perfekte Raum für mich.
„Ist das echt oder nur eine Illusion? Ich meine, es wirkt echt aber unmöglich."
„Das ist echt ... ich dachte so würde dir der Raum gefallen und die Farbe gefällt mir."
„Typisch Slytherin halt. Du hättest ruhig eine etwas neutralere Farbe auswählen können.", lachte ich. Ich konnte es gar nicht glauben, dass so etwas möglich war: „Wie hast du das gemacht? So etwas gibt es nicht."
„Natürlich gibt es so etwas. In dieser Welt ist alles möglich. Ich habe mir einfach vorgestellt, wie der Raum aussehen soll. Würde ich mir jetzt vorstellen, dass der Raum anders aussehen soll, dann würde er sich mir anpassen. Wenn du jetzt zum Beispiel für kleine Mädchen müsstest, dann würde ich mir eine Tür vorstellen und dahinter wäre dann ein Klo für dich. Genauso ist es mit dem Essen. Ich dachte zwar jetzt nicht genau an Essen aber ich hatte hunger und so hat mir der Raum etwas zu essen hingestellt. Ich gebe dir sogar etwas ab wenn du nett zu mir bist.", erklärte Draco grinsend.
Ich schlug ihm leicht auf den Arm: „Ich bin immer nett."
„Du hast Pansy die Nase gebrochen.", lachte er. „Mopsgesicht hat es nicht anders verdient!", gab ich trocken zurück und schnaubte. „Ich will mal nicht so sein.", sagte Draco, zwinkerte und warf sich auf das Sofa. Ich tat es ihm gleich und somit schnappten wir uns auch gleich etwas zu essen.
Das Essen war himmlisch und so lagen wir nun mit vollen Bäuchen auf dem Sofa. „Draco?"
„Hmm?", entgegnete er, während er seinen Kopf zu mir drehte.
„Ich brauche wirklich mal ein Klo. Wäre also wirklich nett, wenn du dir eins wünschst."
Draco musste schmunzeln, doch dann schloss er seine Augen und kreierte mir ein Klo vom aller feinsten. Der Boden, sowie die Fliesen an der Wand waren aus Marmor. Es sah aus, wie ein Modernes Muggelbadezimmer.
Nach meinem „Geschäft" gesellte ich mich zu Draco zurück. Bei dem Gedanke daran wieder aus diesem Raum hinaus zu müssen seufzte ich. „Warum dieses theatralische Seufzen?", fragte Draco.
„Ich möchte nicht wieder zurück. Hier ist es so schön und keiner nennt mich eine Massenmörderin."
„Wer dich nochmal Massenmörderin nennt bekommt es mit mir zu tun ... eine kleine Drohung wird schon reichen und dann lassen sie dich in Ruhe. Außerdem müssen wir ja auch nicht gehen. Von mir aus können wir auch für immer hier bleiben. Wir bekommen hier alles, was wir brauchen."
„Ja das wäre schön.", flüsterte ich etwas heiser und Draco legte seinen Arm um mich.
„Weist du, was das traurigste an der ganzen Sache ist?", begann ich und zögerte, ob ich es Draco wirklich sagen sollte. Letztendlich entschied ich mich dafür. „Ich wollte immer wissen, wer mein Vater ist um ihn kennen zu lernen ... jetzt, da ich es weiß wünsche ich mir ich würde einen anderen Vater haben ... oder zumindest nicht wissen, wer es ist."
„Ach Allie, wir alle wünschen uns hin und wieder eine andere Familie aber wir können sie uns nicht aussuchen. Glaubst du ich bin immer so glücklich mit meiner? Klar meine Mutter ist super und mein Vater auch aber er hat von seinen Eltern gelernt und er ist ihnen manchmal zu ähnlich, auch wenn er vernünftiger ist. Ohne meine Mutter wären wir vermutlich nicht so, wie du uns kennen gelernt hast. Wir wären vollkommen herzlos. Es ist nicht immer leicht aber man kann mit allem zurechtkommen. Severus wird immer für dich da sein, die bescheuerten Gryffindors mit Sicherheit auch und selbst in meiner Familie wirst du immer jemanden finden, der hinter dir steht. Ich bin immer für dich da, egal was passiert ..."
Draco wurde selten bis hin zu gar nie sentimental, doch was er jetzt gesagt hatte war wirklich von Bedeutung. Ich würde ihm immer vertrauen können. Er war immer für mich da, ohne jegliche Einschränkungen. Ein wahrer Freund.
„Danke Draco.", krächzte ich. Ein Kloß hatte sich in meinem Hals gebildet. „Sag bloß niemanden, dass ich so etwas von mir gegeben habe, schließlich muss ich meinem Ruf gerecht werden.", lachte Draco. Der eiskalte Slytherin. Eigentlich müsste jeder, der ihn auch nur ein wenig beobachtet hat erkennen, dass er nur zum Schein so tut aber irgendwie scheint es niemand zu schnallen. Vielleicht kommt es ja noch.
Wir lagen noch eine Ewigkeit dort und redeten über Gott und die Welt. Draco war wirklich mein bester Freund. Er brachte mich zum Lachen und war immer für mich da. Irgendwann beschlossen wir nun doch, dass wir wieder zurückgehen sollten. Es war schon Zeit für das Abendessen, doch vorher wollte ich meine Schuluniform gegen meine Alltagskleidung tauschen. Draco beschloss dasselbe zu tun, also trennten sich unsere Wege kurzerhand. Vor dem Gemälde des Gryffindorturms erwartete mich aber nicht die Fette Dame.
Sir Cadogas sprang in dem Gemälde umher. Mit seinem Schwert fuchtelte er bedrohlich umher, dass er mir keine Angst machte stachelte ihn nur noch mehr an. „Passwort.", sagte er matt. „Flubberwurm.", antwortete ich. „Falsch kleine Massenmörderin.", stieß Sir Cadogas hämisch hervor und grinste. „Aber die Fette Dame hatte Flubberwurm für 3 Wochen festgelegt und diese sind noch nicht vorbei.", beharrte ich, doch Sir Cadogas machte hier seine eigenen Regeln. „Dein Massenmördervater hat sie vergrault und nun sage mir das Passwort, sonst kommst du nicht hinein."
Wow, mein Vater machte mir das Leben aber auch wirklich sehr leicht. Hätte er nicht etwas diskreter sein können?!
„Woher soll ich das Passwort denn wissen, wenn ich im Krankenflügel war? Ich wusste nicht Mals, dass Sirius Black im Schloss war. Könnten sie mich nicht einfach ausnahmsweise und freundlicherweise hineinlassen und ich sage ihnen das Passwort bei nächster Gelegenheit?"
„Natürlich nicht, wo denkst du hin kleine Massenmörderin. Aber ich hätte einen Vorschlag, mit dem ich leben könnte. Duelliere dich mit mir und solltest du entgegen meiner Einschätzung und meiner festen Überzeugung wirklich gewinnen, dann lasse ich dich hinein."
„Ich werde mich nicht mit ihnen duellieren!"
„Sie sollen für mich angeblich ein würdiger Gegner sein. Man munkelt sie könnten sogar ihren Onkel Professor Snape besiegen."
„So ein Blödsinn."
„Wenn du nicht möchtest, dann geh jetzt und komme nicht wieder ohne das Passwort!"
„Was soll denn das? Da..."
„Na, ich möchte kein Wort mehr hören, entweder du duellierst dich mit mir oder du sagst mir das richtige Passwort."
Sir Cadogas ging mir schon jetzt furchtbar auf die Nerven, ich hoffte nur, dass die Fette Dame bald wieder zurückkommen würde. Zu meinem Glück kam gerade Seamus vorbei. „Hat er dich auch schon gefragt, ob du dich mit ihm duellieren möchtest?", fragte er belustigt. „Oh ja.", entgegnete ich lächelnd.
„Mr. Finnigan, duelliere sie sich mit mir!", sprach Sir Cadogas. „Sumpfkröte." „Duellieren sie sich mit mir und ich werde den Weg frei geben." Sir Cadogas schien als Gemälde wirklich viel Langeweile zu haben. „Wenn sie jetzt nicht sofort das Gemälde öffnen, dann sprenge ich sie in die Luft!!!"
„Ihr Schüler seid so langweilig.", gab Sir Cadogas noch von sich, bevor er das Gemälde aufschwingen ließ. Sofort rannte ich nach oben und zog mich schnell um. Danach ging ich gemütlich wieder zurück. Seamus wartete unten im Gemeinschaftsraum auf mich und ging mit mir zum Abendessen in die Große Halle. „Glaubst du sie lassen mich in Ruhe?", fragte ich ihn. Er antwortete schmunzelnd: „Die haben doch alle Angst vor Snape, keiner wird es wagen irgendwas zu dir zu sagen."
Und so war es auch ... keiner sagte mehr etwas zu mir. Jetzt hieß es dann erst einmal wieder Quidditch, denn das erste Spiel stand schon bald an. Gryffindor gegen Slytherin. Die folgenden Wochen trainierten wir sehr hart trotz des schlechten Wetters. Und am letzten Training berichtete Wood, dass die Slytherins nicht spielen, weil Dracos Arm ja noch immer zu kaputt ist. So ein Schwachsinn, die wollen nur nicht spielen bei dem Wetter. Naja jetzt hieß es wohl doch Gryffindor gegen Hufflepuff. Und diese waren auch nicht gerade zu unterschätzen.
Einen Tag vor dem Spiel machte Draco einen auf Schwerkrank. Total bescheuert aber wenn er meinte. Nach der Pause ging es dann zu Vgddk. Doch als plötzlich Severus das Klassenzimmer betrat an Stelle von Lupin war ich etwas verwirrt.
„Professor Lupin ist gesundheitlich verhindert, also vertrete ich ihn heute.", sagte Sev und musterte die Klasse. An Harrys freiem Platz blieb sein Blick hängen. „Wo ist Potter?" Das gefundene Fressen für ihn um den Gryffindors eins reinzuwürgen. Als Harry nach 10 Minuten dann in den Unterricht kam zog er ihm auch prompt Punkte ab. Und dann begann er mit uns über Werwölfe zu reden. Wir waren zwar noch nicht so weit, doch es war recht interessant ... und irgendwie auch etwas gruselig. Die Schmerzen bei der Verwandlung müssen wirklich grauenvoll sein. Ich hoffe wirklich, dass mir etwas Derartiges nie passieren wird.
Am nächsten Morgen schmiss mich Angelina aus dem Bett und schliff mich mit in die Große Halle zum Frühstück und natürlich auch zur Teambesprechung. Das Wetter war einfach miserabel, doch wir waren hart im Nehmen und nahmen uns ziemlich etwas vor.
Während dem Spiel konnten wir nichts sehen, da uns der Regen dank unserer Brille die Sicht verschlechterte. Zum Glück sagte uns Hermine einen Spruch, der Wasser abwies und so konnten wir wieder richtig weiter spielen und Tore werfen. Als Harry den Schnatz entdeckte jagte er ihm hinterher, bis ihn keiner mehr sehen konnte. Wir kämpften unten weiter, doch es wurde immer kälter. Ich kannte die Kälte und bekam so langsam Angst. Plötzlich viel Harry vom Himmel und die Dementoren hinterher. Ein Paar hatten sich auf mich fokussiert, also machte ich schleunigst, dass ich weg Flog. Sie verfolgten mich immer weiter bis weit über den verbotenen Wald.
Auf einmal tauchte wie aus dem Nichts direkt vor mir ein Dementor auf. Ich erschrak so sehr, dass ich vom Besen mehrere Meter hinab in den verbotenen Wald viel. Ich bereitete mich schon auf einen Scherzhaften Aufschlag vor, doch er blieb aus, stattdessen landete ich ganz sanft. Die Dementoren folgten mir zwar, doch durch ein helles weißes Licht verschwanden sie sofort wieder.
Als ich mich umsah, war dort aber nur ein schwarzer zotteliger Hund. „Warst du das?", fragte ich den Hund vorsichtig. Der Hund deutete ein nicken an. „Dankeschön!", schluchzte ich dankbar und ging zu dem Hund. Ich war ihm so dankbar nicht schon wieder diese Qualen durch zu machen, dass ich ihn in den Arm nahm.
Nach längerem Suchen fand Severus mich. Er wollte mir meine Geschichte nicht ganz glauben, er dachte ich hätte mir den Kopf angehauen, doch er war der Meinung, dass der Patronus Unterricht nicht mehr länger warten konnte.
So ging es nun mehrere Stunden jeden Tag. Ich brachte zwar dieses Weiß-silbrige schimmern zustande, doch niemals einen Gestaltlichen Patroni. Es dauerte Wochen, doch ich schaffte es schließlich.
„Wenn keine Erinnerung stark genug ist, dann verbinde die Erinnerungen miteinander und lasse alles Glück durch deinen Körper fließen.", sagte Sev schon halb verzweifelt.
Und dieses Mal klappte es wirklich. Ein zotteliger weiß-silbriger Hund tollte durch Severus Wohnung hindurch. Einfach magisch.
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Hallo ihr Lieben :)
So zu meinem Abschluss habe ich euch ein Kapitel am Freitag geschrieben, leider hat Wattpad bei mir gestreikt, deswegen kommt es erst heute.
Wie gefällt es euch? Ich hoffe natürlich gut! :)
Eure Sina :)
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