Kapitel 4: Was ist denn nun meine größte Angst?
Kapitel 4: Was ist denn nun meine größte Angst?
Es war nun bereits Donnerstag und Narzissa war gestern da. Sie hat Draco einen Einlauf verpasst. Lucius hingegen suchte anscheinend nur nach einer Gelegenheit Hagrid loszuwerden. Unfair, wie ich finde, da Hagrid wirklich sehr nett ist. Und auch den Hippogreif werde ich heute noch Besuchen gehen, um mich selbst von seinem Wesen zu überzeugen. Auch wenn ich es nicht darf, es geht hier nicht mehr um Dracos Dummheit, sondern um das Leben eines Tieres. Lucius möchte, dass Hagrid suspendiert wird und, dass Seidenschnabel stirbt.
Ich kann es nicht verstehen und ich will es auch nicht. Auf jeden Fall werde ich an der Sache dran bleiben und versuchen Hagrid irgendwie zu helfen. Draco musste heute auf jeden Fall wieder in die Schule, doch pünktlich erscheinen wollte Draco anscheinend nicht.
Er kam Mitten in Zaubertränke herein und sein Arm war in einer Schlinge, dabei konnte er ihn Einwandfrei bewegen. Und selbst schneiden konnte er seine Gänseblümchenwurzeln anscheinend auch nicht. Naja eigentlich würde es doch wirklich jeder genießen nicht alles machen zu müssen.
Dracos wehleidiges Gestöhne wollte ich mir allerdings nicht anhören, also konzentrierte ich mich auf den Trank. Leider verpasste ich so auch ein Gespräch über meinen Vater. Er soll angeblich gesehen worden sein, doch das erfuhr ich dann doch noch von meiner Liebreizenden Feindin Pansy. Wie ich dieses Mopsgesicht doch hasste.
Naja auf jeden Fall waren wir gerade beim Aufräumen, damit unser Trank noch etwa köcheln konnte. Ich redete derweil mit Daphne Greengrass, da sie dieses Jahr meine Sitznachbarin war und ich schon längst fertig war. Sie war eigentlich gar nicht so schlimm. Ich verstand mich relativ gut mit ihr. Sie war nicht so eingebildet wie Pansy, auch wenn es ihre beste Freundin war.
Daphnes Eltern sind Reinblütig, jedoch sieht sie diese Rassistischen Vorurteile, die ihre Eltern hegen nicht so eng. Sie geht gelegentlich heimlich in das Muggeldorf, welches sich in der Nähe von Greengrass Manor befindet, wenn ihre Eltern ausser Haus sind, um eine Freundin zu besuchen. Astoria ist die kleine Schwester von Daphne, sie kommt nächstes Jahr nach Hogwarts und angeblich soll sie einmal Draco heiraten. Jaaa Draco Malfoy soll sie heiraten. Ich war schon damals Gott froh, dass mich niemals jemand zwingen wird irgendjemanden zu heiraten nur aufgrund seines Blutsstatus. Daphne ist davon auch wenig begeistert.
„Das ist so schrecklich, ich soll Miles Bletchley heiraten. Okay ... er sieht gut aus. Und er ist ganz nett. Sein Bruder ist übrigens Hüter bei irgend so einer Quidditch Mannschaft. Ich will ihn trotzdem nicht heiraten. Aber das werden meine Eltern noch sehen, ob sie mich mit 17 verloben werden oder nicht. Ich bin ja mal ganz stark für keine Hochzeit mit Bletchley und keine Zwangsverlobung.", meckerte Daphne.
„Ich würde mir das auch nicht gefallen lassen. Aber mir wird das ja zum Glück niemals passieren, schließlich ist meine Mutter Tod.", entgegnete ich und war wirklich froh, dass mich niemand zu einer Heirat zwingen würde. „Und dein Vater? Er ist doch ein Black, die Blacks sind bekannt für Zwangsheirat.", fragte Daphne vorsichtig und erwähnte auch zum Glück nicht, dass mein Vater ein gesuchter Massenmörder war. Ich schüttelte den Kopf und antwortete schlichtweg: „Blutsverräter."
„Muss cool sein noch nicht zu wissen, wen man einmal heiraten soll.", meinte Daphne und lächelte. „Du musst ihn nicht heiraten, das weißt du doch oder? Ich meine, du hast es selbst gesagt, dass du nicht willst also kannst du dich dagegen wehren."
„Schon aber es ist meine Familie, es ist schwer ihnen zu gefallen, geschweige denn es ihnen recht zu machen."
„So lange du dich dafür nicht verstellen musst und du selbst bleibst finde ich es ja wirklich in Ordnung, was du machst aber es ist schon krass was ich über Leute ... naja ... wie deine Eltern gehört und gelesen habe. Ich weiß, dass sie nicht immer so sind, doch es ist schon krass."
„Sag es doch ... sie sind Todesser."
Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Ich wollte ihr nicht zu nahe treten, denn schließlich ging es um ihre Familie. Andererseits finde ich nicht richtig, was ihre Familie macht, doch ich schätze es ist nicht meine Angelegenheit und ich sollte mich einfach mal zurückhalten.
„Alle hier im Kreis aufstellen.", hörte ich Severus sagen. Er wollte Neville unbedingt vorführen. Was ihm das bringen würde, wusste ich nicht, doch Sev genoss es sichtlich. „Seht euch an, was mit Longbottoms Kröte passiert. Wenn er es geschafft hat, eine Schrumpflösung zu brauen, wird sie zu einer Kaulquappe zusammenschrumpfen. Wenn er allerdings versagt hat, und davon gehe ich fest aus, dann könnte seine Kröte vergiftet werden."
Severus hob Trevor hoch und ließ ein paar Tropfen der Schrumpflösung in Trevors Maul rinnen. Alle warteten gespannt. Plötzlich gab es ein leises Plopp und Trevor wurde zur Kaulquappe. Wir Gryffindors brachen in Beifall aus. Severus sah sauer drein und verwandelte Trevor mit einem Gegentrank zurück. Anstatt uns den Ruhm zu gönnen zog Severus uns im ernst 5Punkte ab, weil Hermine Neville geholfen hatte. Der spinnt doch. Aber egal, ich werde mich nicht mit ihm streiten.
Als ich aus dem Klassenzimmer ging folgte mir Daphne. „Hei, warte Allie.", rief sie. Ich drehte mich um und wartete auf sie. Außer Atem blieb sie neben mir stehen. „Du hast recht."
„Womit?"
„Na ... mit allem. Meine Eltern können mich nicht zwingen Bletchley zu heiraten." Um ihr zu antworten nickte ich.
„Das kommt jetzt vielleicht etwas komisch, weil wir uns kaum kennen und so aber ... falls ich jemals auch nur daran denken sollte mich dem Einfluss meiner Eltern zu beugen, dann musst du mich wachrütteln okay?"
Das kam jetzt zwar etwas plötzlich, vor allem, da ich nicht dachte, dass sie mich so etwas fragen würde, doch ich versprach ihr, sie zu unterstützen. Auch, falls sie Schwierigkeiten mit ihrer Familie bekommen würde.
Wir liefen noch gemeinsam zu Großen Halle, verabschiedeten uns jedoch, um an unsere Haustische zu gehen. Ich setzte mich gegenüber von Harry und Hermine, zwischen Ron und Pavarti.
„Hermine hat ein Geheimnis.", flüsterte Ron. „Ich weiß, und ich werde versuchen dahinter zu kommen.", flüsterte ich zurück. „Gut."
Das Essen fiel für mich heute eher bescheiden aus. Ich hatte irgendwie keinen Hunger, also aß ich Salzkartoffeln und tränkte sie in reichlich Bratensoße. Nach dem Essen ging es dann weiter mit Vgddk. Ich freute mich schon riesig. Hoffentlich ist Lupin besser als Lockhart und Quirrel. Doch bei den Vorgängern würde es wohl jedem Lehrer schwerfallen noch schlechter zu sein. Und so gab es für uns doch eine angenehme Überraschung, was Professor Lupin anging.
Gleich zum Anfang durften wir etwas Praktisches machen, also waren von vornerein alle Schüler gleich begeistert. Und Waddiwasi gefiel mir auch sehr, bei Gelegenheit würde ich ihn sicherlich mal ausprobieren.
Lupin stellte uns einem Irrwicht gegenüber, was mir persönlich sehr gefiel, denn unsere Ängste verwandelten wir in Witzfiguren. Neville war der erste und zum Glück wurde er nicht bloßgestellt. Nevilles größte Angst war Severus. Welch ein Wunder. Doch er verwandelte ihn, sodass er später in der Kleidung seiner Großmutter herum lief. Ron hatte panische Angst vor Spinnen, doch auch er meisterte es. Und schon war ich dran. „Allie, na los.", sagte Professor Lupin und sah mich zuversichtlich an.
Ich stellte mich vor den Irrwicht und er begann seine Gestalt zu ändern. Bei allen waren es Ängste, die man nachvollziehen konnte. Vielleicht konnte man das bei mir ja auch, doch es ist doch wirklich merkwürdig, wenn die größte Angst eines Menschen seine Eltern sind.
Plötzlich stand Sirius Black vor mir. Er sah so echt aus. Wie auf den „Wanted" Bildern. Seine Haut war schwärzlich von dem Dreck, einer schmuddeligen Zelle aus Azkaban. Seine Kleidung zerschlissen, Dreckig und ich war froh keinen Geruch wahrzunehmen. Doch sein Gesicht brachte mich erst so richtig zum frösteln. Es sah eingefallen und alt aus. Seine Haare hingen fettig bis zu seinem Kinn hinunter und sein Bart sah mehr als nur ungepflegt aus. Er öffnete leicht den Mund und lachte hämisch. Dabei entblößte er schäbige gelbe und teilweise schwarze Zähne.
Ganz plötzlich begann er wie irre zu schreien und lief immer näher auf mich zu. Ich war so geschockt, dass ich es nicht schaffte mich auf etwas zu konzentrieren. Sirius Black machte mir unheimliche Angst. Mein Vater machte mir Angst. Ich schrie und Tränen schossen mir vor Angst ins Gesicht. Es war zu viel für mich und schließlich brach ich am Boden zusammen.
*** (Erzählperspektive)
Remus konnte sich nicht rühren. Er sah seinen alten Freund Sirius Black. Es war als hätte ihn der Schlag getroffen. Es war jedoch nicht der Sirius, den er kannte. Dieser hatte etwas Düsteres in seinem Blick. Etwas Hasserfülltes. Etwas Grausames.
Die Schüler wichen instinktiv zurück. Sie waren geschockt von der Tatsache, dass Sirius Black im Raum war. Er ist zwar nur ein Irrwicht, doch das zählte nicht. Er sah echt aus.
Plötzlich ging Black schreiend auf Allie zu. Remus erwachte aus seiner Starre und stellte sich unverzüglich zwischen Allie und Sirius. Ein Vollmond tat sich vor ihm auf und er verwandelte ihn in einen Luftballon. „Riddiculus"
„Gib ihm den Rest Neville.", wies Lupin den Schüler an. Neville trat vor und verspottete den Irrwicht so sehr mit den anderen geschockten Schülern, die sich nichts sehnlicher wünschten, als das der Irrwicht verschwinden würde, dass er sich wieder in den Schrank verzog. Remus Lupin schloss die Tür und beendeten dann den Unterricht.
„Professor Lupin, sollen wir uns um Allie kümmern?", fragte Pavarti, doch Lupin verneinte. Hermine, die zu Allie geeilt war, nachdem sie in sich zusammen gesackt war ging nur schweren Herzens. Professor Lupin musste ihr mehrfach versichern, dass Allie in den besten Händen war und sie schon bald wieder wohlauf seien würde.
Als die Schüler wieder aufwachten kümmerte sich Lupin um Allie - Rose. Sie erinnerte ihn sehr an Sirius Black. Ihren Vater.
*** (Allies Sicht)
Benommen wachte ich in meinem Zimmer auf. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt. Ich richtete mich langsam auf und sah mich um. Es sah alles so aus, wie es hätte sein sollen, doch ich fühlte mich anders. Auf meinem Schreibtisch lag ein Zettel und ein Stück Schokolade.
Hallo Allie,
Bitte iss die Schokolade, danach wird es dir besser gehen!
Ich bitte dich auch liegen zu bleiben, schicke einfach eine Nachricht mit deinem Zauberstab, wenn du wach bist. Du solltest dich auf jeden Fall noch schonen. Mit einem Zusammenbruch ist nicht zu scherzen.
Professor Lupin
Unter diesem Zettel lag ein weiterer, es war eindeutig Severus Handschrift.
Höre auf Professor Lupin!!!
Severus
Die Schokolade aß ich sofort, doch liegen bleiben? Sicherlich nicht. Also stand ich auf und übernahm mich sofort. Es wurde für einen Moment schwarz vor meinen Augen und ich musste mich setzten, doch nach einem kurzen Moment konnte ich ganz normal aufstehen und somit ging ich in das Wohnzimmer.
Zu meiner Überraschung saßen Severus und Lupin zusammen auf dem Sofa. Sie sprachen über irgend so einen Trank, der anscheinend kompliziert war, doch für Severus ein Klacks. Ich schloss laut die Tür hinter mir und sofort hatte ich alle Aufmerksamkeit auf mir.
„Solltest du nicht liegen bleiben?", zischte Severus. Ich zuckte mit den Schultern und setzte mich neben ihn auf das Sofa. Lupin saß uns gegenüber auf einem gemütlichen Sessel. „Geht es dir besser Allie?", fragte Professor Lupin besorgt. „Ja, mir geht es gut."
„Wir sollten über deine Angst sprechen.", sagte Lupin. „Ich habe Angst vor meinem Vater. Sollte vielleicht nicht unbedingt so sein.", erwiderte ich. „Allie, du weist er wurde gesichtet. Ich muss sichergehen, dass du kein weiteres Mal in Ohnmacht fällst, nur weil du deinen Vater siehst, ansonsten lasse ich dich nicht nach Hogsmead.", meinte Severus. Er wollte mich doch nur zum Reden bringen.
„Was hast du gefühlt, als du ihn gesehen hast?", fragte Lupin nun.
„Angst."
„Und wenn du ein Foto von ihm siehst?"
„Weiß nicht. Ich sehe dann nur ... naja ... meinen Vater schätze ich."
„Allie ich glaube du hast in dem Moment gar keine Angst vor Sirius Black gehabt. Du hattest lediglich Angst vor dem Monster, welches alle in ihm sehen. Du hast Angst, dass es nur noch den irren Massenmörder in ihm gibt und nicht mehr den Sirius Black, mit dem ich einst befreundet war.", erklärte Professor Lupin.
„Also ist mein Vater gar nicht meine größte Angst, sondern das Monster, das wahrscheinlich in ihm ist?"
„Ja."
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Hallo Ihr! :)
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! :)
Die Widmung ist für die vielen Votes und Kommentare :)
Ich freue mich wirklich immer wieder über Votes und Kommentare, denn das motiviert mich weiterzuschreiben und es inspiriert mich natürlich auch. Ich freue mich jedes mal, wenn ich mit euch in den Kommentaren oder per PN schreiben kann! Ich wollte euch auch nochmal DANKE sagen, für alle Kommentare und Votes, die mich in letzter Zeit motivieren! :)
Liebe Grüße
Eure Sina <3
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