Kapitel 3: Die Fassaden bröckeln


Kapitel 3: Die Fassaden bröckeln




„Allie, ich hatte Angst.", sagte Severus leise. Seine Stimme war brüchig, doch ich verstand nicht. Mein fragendes Gesicht, schien ihm schon zu reichen, denn er redete weiter: „Ich hatte Angst dich zu verlieren. Du bist mir ans Herz gewachsen. Ich würde es nicht übers Herz bringen dich zu verlieren. Allie, du bist für mich die Tochter, die ich nie haben konnte."


„Ach Severus, du hättest mich nie verlieren können. Du hast mir eine Familie geschenkt und das werde ich dir nie vergessen. Für mich warst du immer mehr Vater, als Patenonkel und das wird sich auch nicht ändern. Er ist zwar mein Biologischer Vater aber ich kenne ihn doch gar nicht und selbst wenn ich ihn irgendwann kennen lerne und ihn als einen richtigen Vater ansehe, dann werde ich eben zwei Väter haben."


Severus umarmte mich und ich sah sogar, dass ihm eine Träne die Wange hinunter lief. So emotional habe ich ihn noch nie gesehen und ich glaube auch sonst niemand.


„Es ist gar nicht so einfach in seinem Leben positiv zu denken, wenn man seine große Liebe enttäuscht hat und alles verlor, was einem lieb war. Lichtblicke sind schwer anzunehmen. Man klammert sich daran fest, weist du. Es tut mir leid, ich weiß, dass du für den Alter schon sehr reif bist."



Ich wusste gar nicht, dass Severus es nicht so leicht hatte, doch jetzt verstehe ich, warum er immer seine Eiskalte Miene aufsetzt. Sie macht ihn weniger verletzlich und versteckt seine Gefühle vor jedem anderen. Ich glaube ich hätte es genauso gemacht, denn Mitleid von anderen machte alles nur noch schlimmer, da man gar nicht erst an solche Vorfälle erinnert werden möchte. Für mich ist es eine Ehre, dass er sich mir gegenüber öffnet. Ich weiß, dass ich ihm alles sagen kann und, dass er mir aus jeder „Scheiße" wieder heraus helfen würde. Er war eben wie ein Vater.



„Achso, falls du Draco besuchen möchtest, dann kannst du natürlich auch außerhalb der Sperrzeit gehen, ist alles abgeklärt.", sagte Sev und setzte wieder seine Eiskalte Miene auf. „Wie jetzt? Was ist denn mit Draco?", fragte ich  besorgt. Ich hoffte wirklich, dass ich nichts Schlimmes passiert war. „Er ist im Krankenflügel und ihm geht es soweit ganz gut, er hat lediglich einen gebrochenen Arm aber das wird schon wieder." „Ich bin dann mal weg." Kaum hatte ich das ausgesprochen, sauste ich an Severus vorbei und ging im Eilschritt zum Krankenflügel.



Vor dem Krankenflügel fing mich Madam Promfrey ab. „Miss Black, bitte lassen sie sich von ihm nicht überzeugen, dass er Todesschmerzen hat. Es geht ihm gut und sein Arm wird schon bald wieder heile sein. Er setzt alles daran, dass Hagrid Schwierigkeiten bekommt.", erklärte sie. „Er hat sich einem Hippogreif falsch genähert, obwohl mehrere Schüler bezeugen können, dass Hagrid alle belehrt hat. Könnten sie einmal mit ihm reden?" Ich nickte verstehend: „Ich werde sehen, was ich tun kann." Madam Pomfrey nickte dankbar und ging in ihr Büro. Ich hingegen ging in den Krankenflügel zu Draco.



Er lag in seinem Bett und zauberte bunte Lichter in die dunkle Luft. Er bemerkte mich nicht, also beobachtete ich das Ganze noch etwas. Nun zauberte er violette und dunkelblaue Lichtschlangen. Sie irrten durch die Gegend, bis sie sich fanden und miteinander verschmolzen. Ein helles weißes Licht erschien und kurz danach wurden die Lichter Orange und Grün. Leider hörte alles wie auf Knopfdruck wieder auf und Draco sah mich erschrocken an.



„Wie lange stehst du schon dort?", fragte er mich mit aufgerissenen Augen. „Nicht lang.", entgegnete ich und lief zu seinem Bett. Draco sah mich ungläubig an. „Wie geht es dir?", fragte ich nun doch wieder besorgt. „Mein Arm tut ziemlich weh und auch die Tränke von Madam Pomfrey scheinen nicht zu helfen. Hagrid kommt dran!", nörgelte er und verzog sein Gesicht schmerzverzerrt. „Du armer.", sagte ich mitleidig. Draco nickte traurig. Wow, er hatte wirklich versucht seine Show bei mir abzuziehen. Tja Dracolein, ich bin schlauer als du und lass mich nicht verarschen. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und sah ihn streng an. „So, und wie geht es dir wirklich?"


„Ich sagte dir doch bereits, dass es mir nicht gut geht. Mein Vater wird diesen Bastard verklagen, kann noch nicht Mals auf seine Schüler aufpassen.", motze Draco. Das war doch jetzt nicht sein ernst?! Naja und dann schrie ich ihn an „Sag mal geht's bei dir noch?! Du willst jetzt andere für deine Dummheit bestrafen lassen? Draco das ist nicht dein Ernst!"



Sichtlich erschrocken über meine Worte stammelte er lediglich: „Äääh das ähm hmm." „Das lässt du bleiben!"


„Mein Vater kommt morgen um mit mir alles für die Anzeige zu besprechen."


„Dann sag ihm die Wahrheit."


„Weißt du, was für einen ärger ich dann bekomme?!"


„Boah Draco, denk doch mal vorher nach!"


„Ach ist doch egal."


„Egaaal? Weißt du eigentlich, dass Hagrid seinen Job verlieren könnte?"


„Ach Allie ..."


„Du bringst da in Ordnung!"


„Ja klar, wie denn?"


„Lass dir was einfallen."


„Ok."


„Ja!"


„Tut mir leid."


„Bei mir musst du dich nicht entschuldigen."


„Hmm..."


„Also wie geht's dir wirklich?"


„Verpetzt du mich?"


„Nö."


„Ganz okay eigentlich. Ziept nur noch ein bisschen. Hab trotzdem kein Bock auf Schule, also versuche ich es so lange wie möglich hinauszuzögern.", gestand Draco und ich musste schmunzeln. So schlecht war kein Unterricht ja schließlich auch nicht.



Ich lächelte Draco an und setzte mich zu ihm in sein Bett. „Wie hast du das mit den Lichtern vorhin eigentlich gemacht?", fragte ich  ihn interessiert. „Haha, ein Zauberspruch, den eine Mutter früher immer brauchte um mich zum Schlafen zu kriegen. Ich war nicht immer einfach."


„Kannst du mir den Spruch beibringen?"


„Klar."


Und so erklärte Draco mir, dass ich das allein mit meinen Gedanken machen konnte. Ich musste meinen Zauberstab nehmen und an Licht denken. Wenn ich meinen Zauberstab dann bewege formen sich die Lichter so, wie ich es gerne hätte. Narzissa kann dies bereits ohne ihren Zauberstab. Wir übten lange und schließlich sah ich mir Dracos Lichter an, bis ich schlussendlich einschlief.



„Allie, du solltest nun aufstehen, du warst schon lange genug hier.", hörte ich Sev schmunzeln. Müde blinzelte ich und setzte mich auf. „Ist schon der nächste Tag?", fragte ich etwas perplex. „Ja, allerdings. Du solltest duschen gehen und dann zum Frühstück, falls du vor hast pünktlich zu kommen."



Ich nickte müde, schob die Decke beiseite und stand auf. Meine Schuhe standen neben dem Bett, die ich mir sofort wieder anzog. „Bin ich gestern Abend wirklich eingeschlafen?", fragte ich Sev. „Allerdings. Draco hat dir die Schuhe ausgezogen und dich zugedeckt. Er liegt dort drüben, schläft allerdings noch.", entgegnete Severus und deutete mir nun endlich mitzukommen. Ich rannte schnell in die Keller, duschte, packte meine Sachen und lief schnell in die Große Halle zum Frühstück.



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Hallo :)


Ich weiß, es ist sehr ungewohnt, dass ich so schnell wieder update, denn schließlich sind erst zwei Tage vergangen, doch ich hatte irgendwie voll die Inspiration heute. In letzter Zeit kamen immer mehr Kommentare zu vergangenen Kapiteln und mich hat das sehr motiviert, auch wenn das Kapitel nicht so lang ist. Ich hoffe ich macht weiter so! Als Hobbyautorin ist es für mich das größte, wenn euch meine Geschichte gefällt und ich Votes & Kommentare bekomme. Ich freue mich jedes Mal so sehr und schreibe euch auch super gerne zurück!!! Viel Spaß noch auf Watty beim Lesen oder Schreiben heute :)


Eure Sina <33


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