Fey POV

Ich hatte Kaito unzählige Nachrichten geschrieben, aber keine einzige von ihnen kam an. Nicht mal Kaoru hatte Kontakt zu ihm, er ging davon aus, dass das Biest ihm das Handy weg genommen haben könnte.
Ich war wirklich wütend und für mich war das Thema nicht gegessen! Ich schwor mir, dass ich zu ihm nach Japan fliegen würde um mich dann von ihm verabschieden zu können.

Es war wirklich alles traurig, wir waren die letzten zwei Wochen so sehr mit unserer Wohnung beschäftigt, dass  Masumi und Kaoru seit einer Woche bereits wieder in Japan waren. Ich hatte am Flughafen Rotz und Wasser geheult.

Denn wir wussten alle, dass wir uns so schnell nicht wieder sehen würden. So war es nun Mal und spätestens jetzt wurde mir klar das wir langsam erwachsen wurden. Das sich Wege trennen aufgrund von der Arbeit. Wir GD hatten ja schon seit Jahren einen enormen Verantwortung doch die Verantwortung und Pflichten holte jetzt auch den Rest ein.

Doch viel Zeit zum trauern hatten wir nicht gerade, wir waren dabei uns für das Interview vorzubereiten, noch dazu stand bald ein Geschäftsessen mit Mike und Matthew an.
Luka und ich waren auf dem Weg zu der Redaktion des Magazins, es sollten ein paar Bilder gemacht werden und dann eben das Interview.

Wir waren beide extrem aufgeregt als wir das Gebäude betraten. Ein Mann und einen Frau saßen hinter dem Tresen und sahen uns schon fragend an.
"Kann ich Ihnen helfen?" Fragte die Frau.
"Ja, wir haben ein Interview Termin."
"Name bitte."
"Merzen Luka."
"Ah ja, hier haben wir Sie beide. Sie werden zu erst in der Maske erwartet. " Die Frau stand auf und wir folgten ihr in den Fahrstuhl.

Sie klopfte an der Tür und lieferte uns dort ab.

~

Anderthalb Stunden später hatten wir die Bilder gemacht und jetzt ging es weiter zum Interview.

Der  Journalist Herr Ahn nahm uns herzlich in Empfang.
Er zeigte auf zwei Sessel gegenüber von ihm, dass wir dort Platz nehmen sollten.
"So, sollen wir gleich Anfangen?" Fragte er freundlich. Luka nickte.

"Wie lange sind Sie denn jetzt schon mit Ihrer Firma in Korea?"

"Seit fünf Jahren."

"Und warum ausgerechnet Korea? Vorallem sie sind ja noch Recht Jung."

Luka erklärte noch einmal die Geschichte, wieso, weshalb, warum und wieder bekamen wir riesig Lob bezüglich unseres Alters.

"Und Fey ist heute Ihre Assistentin? Beziehungsweise. Fey, bist du denn schon fertig mit deinem Studium?"

"Sie ist nicht nur meine Assistentin sondern auch seit drei Jahren meine Freundin." Luka erzählte das ganze ziemlich stolz, was mein Herz höher schlugen ließ.
Herr Ahn bekam große Augen "Also sind Sie sozusagen ein Unternehmerpärchen. Das ist ja großartig!"
Ich glaube er sah in diesem Augenblick so etwas wie die Story des Jahres in uns.

"Sie beide zusammen führen in so jungen Jahren ein so erfolgreiches Unternehmen, unglaublich."

"So ganz stimmt das nicht, ohne unsere Freunde wären nur wir zwei nie soweit gekommen. Luka führt zwar mit seinem Namen die Firma, aber jeder einzelne von ihnen trägt zum Erfolg der Firma bei." Lächelte ich.
"Naww. Das hast du schön gesagt, dass ist das was ich so sehr an dir Liebe. Du vergisst nie wie wichtig alle Menschen und denkst eher an sie wie an dich selbst.-" er wollte noch etwas sagen denn er biss sich ultra süß auf die Lippe.
"Und ich habe echt lange überlegt wie und wann ich das hier mache, aber ich glaube es gibt keinen perfekteren Zeitpunkt als diesen hier. Ich will unser Glück perfekt machen und Frage dich deshalb: Fey? Willst du mich heiraten?" Ich erstarrte für einen kurzen Augenblick und konnte es nicht fassen, geschockt sah ich ihm zu wie er eine kleine Schachtel aus seiner Hosentasche zog.
Ich fing an zu zittern und realisierte es erst richtig als er die Schachtel öffnete und mich Erwartungsvoll ansah.
Ich musste antworten und es gab nur eine Antwort "Ja! Oh mein Gott Ja! Ich will dich heiraten!" Als ich die Worte Aussprach wurde ich mir mehr der Situation bewusst, dass ich diesen wundervollen Jungen bald heiraten würde.

Den Reporter hatten wir für kurze Zeit vergessen.

Erst als er sagte "Das ist wunderbar! Herzlichen Glückwunsch! Das wird die Story des Jahres! Ich sehe schon die Schlagzeile 'Das erfolgreichste Jung Unternehmerpärchen heiratet!' "

Wir beide fingen an zu kichern und immer wieder musste ich auf meine Hand schauen, auf welcher nun ein kleiner Ring zierte.

"Darf ich das mit in das Interview nehmen?"
"Klar!" Sagten wir beide im Chor und fingen an zu kichern.
"Sie sind wirklich ein tolles Paar, herzlichen Glückwunsch." Lächelte der Reporter.
Wir bedankten uns noch einmal bei ihm und dann ging es schon weiter mit seinen Fragen.

Aber ehrlich gesagt konnte ich mich kaum noch konzentrieren vor Freude, doch desto mehr ich darüber nachdachte umso bewusster wurde mir, dass es kaum noch Leute gab mit denen ich meine Freude teilen konnte. Ich würde GJ zwar später schreiben, aber das wird nicht das gleiche sein, als wenn wir später nach Hause kommen würden und zusammen feiern.

Das mein Glück doch eine traurige Kehrseite hatte ließ mich im Augenblick etwas zwiegespalten fühlen. Doch mein Glück überwiegte etwas.

"Wann wird die Ausgabe gedruckt?" Fragte Luka noch, während wir Richtung Ausgang liefen.
"Mit der nächsten, also in zwei Wochen." Luka nickte zu Frieden und gemeinsam verließen wir das Gebäude.
Kaum waren wir draußen fiel ich meinem zukünftigen Mann um den Hals.
"Ich kann's noch gar nicht glauben!" Quiekte ich und küsste ihn über sein ganzes Gesicht.
"Ich auch nicht! Das Mädchen welches ich schon so lange liebe, endlich an meiner Seite zu haben und das für immer." Er drückte mich fest an sich.

"Lass uns das feiern!" Strahlte Luka und zückte sein Handy. Was er damit vorhatte wusste ich auch noch nicht.

"Lars! Heute Abend kommt ihr zu uns in die Wohnung, wir haben etwas zu feiern!"
"Haha, dass erfahrt ihr noch früh genug, also bis später dann." Luka legte einfach auf und grinste mich an.
"Meine zukünftige Frau, wir müssen noch etwas einkaufen gehen."
Als er das sagte glänzten seine Augen richtig und ich konnte es immer noch nicht fassen bald verheiratet zu sein.

Ich musste die ganze Zeit grinsen und auf meine Hand starren, den Ring immer wieder anfassen, da ich es einfach immer noch nicht glauben konnte.

Doch als wir durch die Stadt liefen und über all an jeder Ecke BTS zu sehen war, kam mir Namjoon wieder in den Sinn. Ich glaube die Hochzeit war der Beste weg um für immer mit ihm abzuschließen. Denn so konnte ich mich ganz anders auf mein neues Leben konzentrieren.

Luka und ich kauften ein paar Flaschen Schnaps und knabberzeug, er beschloss uns alle nacher zum Essen einzuladen.

Bis wir letztendlich zu Hause waren, war es auch schon später geworden und wir hatten gerade noch Zeit uns um zu ziehen bevor es klingelte.
Auch wenn ich mittlerweile 23 und Luka 25 war, hatten wir immer noch den gleichen Klamotten Stil. 

Luka und ich setzten uns an den Tisch und warteten auf die Jungs.
"Wann willst du heiraten?" Fragte er mich.
"Nächstes Jahr im Sommer." Lächelte ich, da Herbst oder Winter für mich gar nicht in Frage kamen, was er aber auch eigentlich wusste.
"Ich hätte aber gesagt das wir in Deutschland heiraten oder?"
"Ja, ist einfacher wegen der Gültigkeit, dann ist die Ehe in Deutschland und in Korea gültig." Bestätigte Luka.
"Kirchlich oder nur Standesamt?" Doch bei der Frage mussten wir beide lachen, da wir beide kein Stück gläubig waren.
"Dann wäre das auch geklärt. Aber eine riesige Hochzeit können wir auch nicht feiern, so viele Leute haben wir gar nicht die wir einladen können." Lachte ich, okay das lachen war eher traurig.
"Ja also wir, das sind sieben. Meine Eltern, meine Oma. Meine Tante und meinen Onkel und meine Cousinen und Cousengs, deinen Bruder noch. Und ich glaube das war's dann auch schon."
"Weißt du was mir gerade auffällt, ich hab in all den Jahren noch nie deine Oma oder sonst wen kennengelernt."
"Ja, das liegt auch daran, dass die alle in Hamburg wohnen. Meine Eltern sind mit Anfang 20 in den Süden gezogen."
"Oh echt? Warum? Und warum haben wir eigentlich noch nie darüber gesprochen?" Rief ich empört über uns beide.
"Wir haben auch nie wirklich über deine Verwandten gesprochen." Lachte Luka.
"Weil es da nicht viel drüber zu reden gibt." Lachte ich mit.
"Ich hab nur noch eine Oma, wenn sie noch lebt.. was ich nicht weiß. Die wohnt aber in Spanien. Und meine Eltern sind beides Einzelkinder. Was zur der Zeit aber eher selten war."
Luka nickte und ich sah ihn mit einem Blick an, dass er nun weiter erzählen konnte.
"Meine Eltern waren im Sommer mal im Urlaub in Süd Deutschland, also haben da eine Tour gemacht eher gesagt. Und haben sich total in die Gegend verliebt, dass sie gesagt haben sie wollen weg aus Hamburg."
"Und wie oft siehst du dann deine Familie?"
"Nicht oft, wenn überhaupt einmal im Jahr, aber ich hatte eh noch nie so den Draht zu ihnen. Die haben sich immer viel öfter gesehen und wenn wir dann mal da waren, hatte ich nicht in die Gruppe gepasst. Also das heißt nicht, dass sie mich verstoßen haben. Es war eher, dass ich mich zurück gezogen hatte."
"Aber warte... Das heißt du hast alle auch deine Oma seit 2012 nicht mehr gesehen?"
"2011 an Weihnachten."
"Warum sind wir dann nie zu ihnen gefahren? Ich meine wir sind oft einfach mal übers Wochenende nach Düsseldorf oder Köln, da hätten wir ja auch mal nach Hamburg fahren können."
"Naja, meine Familie ist schon speziell da oben. Du weißt ich komme aus gutem Hause und ohne die Unterstützung meines Opas, hätte mein Papa es nie geschafft, die Firma auf zubauen. Mein Opa ist ja gestorben und meine Oma ist eine richtige Furie, so eine alte verkalkte Dame die alles und jeden hasst und jeden rum kommandiert. Jedenfalls, an einem Tag hat meine Mutter mit ihr telefoniert. Und meine Eltern wollten eigentlich Weihnachten 2014 mit uns nach Hamburg. Meine Mutter hat ihr alles erklärt aber die alte wollte dich einfach nicht dabei haben. Sie verstand es nicht, dass meine Eltern dich aufgenommen haben und sie verstand es auch nicht, dass wir kein Paar waren und sie konnte es auch nicht nach vollziehen das wir nach Korea sind, für sie sind Asiaten  Mindere Menschen. Dann sagte sie, du seist eine Schmarotzerin die nur unser Geld will und sie will dich nicht im Haus haben. Meine Mutter ist dann völlig ausgerastet und meinte das wir entweder alle kommen oder gar nicht."
Das traf mich hart und nachdem was Luka erzählte hatte ich auch keine Ambitionen mehr diese Frau mal kennenzulernen.
"Und was ist mit der Familie von deiner Mutter?"
"Oma und Opa sind verstorben und sie war auch Einzelkind."
"Und warum willst du dann deine Oma zur Hochzeit einladen?"
"Um ihr zu zeigen wie wundervoll du bist." Flüsterte er mir entgegen, griff sachte nach meinem Shirt zog mich näher an sich ran und fing zärtlich an mich zu küssen.

Es ist immer noch krass wie viel Zeit seither vergangen war. Soviel Zeit, dass wir schon von Jahreszahlen sprachen.

"Sollen wir GJ auch nach Deutschland einladen?" Fragte ich traurig, da ich mir sicher war, dass sie wahrscheinlich eh nicht kommen könnten.
"Versuchen können wir es, der Gedanke zählt. Und wir können ihnen auch anbieten, dass sie bei mir zu Hause unter kommen."
"Wo denn?-" lachte ich "Ihr habt nur ein Gästezimmer und ich glaube die haben alle genügend Geld sich ein Hotel zu leisten." Lachte ich.
"Stimmt auch wieder, manchmal vergesse ich immer, dass die alle eigentlich stink reich sind." Lachte Luka.

Doch das Klingeln an der Tür unterbrach unsere Unterhaltung.
Zusammen liefen wir zur Tür und nahmen alle in Empfang.
Nachdem sich alle im Wohnzimmer eingefunden hatten, bekamen wir auch gleich fragende und ungeduldige Blicke.

"Ich denke ihr kommt von selbst drauf." Grinste ich breit, hob meine linke Hand und zeigte auf den Ring.

"Nicht euer Ernst!" Rief Lars, sprang von der Couch auf und gratulierte uns als erster.

~

Huhu ihr lieben

Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende 🤗💖