Fey POV

Luka und ich hatten die Wohnungssuche gleich in angriff genommen und auch schon für diese Woche einige Termine vereinbart. Wir hatten jetzt noch gut zwei Wochen Zeit ein neues Zuhause zu finden, was sich aber als schwierig herraustellte, da nicht wirklich viele  Wohnungen zum nächsten Monat frei wurden.
Wir hatten schon mit den Jungs gesprochen und zur Not könnten wir erst einmal zu Chan. Wenigstens hatte ich noch diese Freunde.

Kaito ging mir komplett aus dem Weg, ich hatte ihn seit Tagen nicht mehr gesehen.
Was mir mein Herz noch schwerer machte.
Denn der Abschied rückte immer näher und was machten wir?, Wir nutzen die Zeit nicht einmal richtig.

Wieder einmal hetzte ich von der Uni Richtung Firma. Gedankenverloren an das was ich noch alles zu tun hatte hastete ich zur Ubahn.
"Omg! Ich glaube das ist sie!" Vernahm ich aus der Menschen Menge, auch wenn es mich wirklich interessierte wer da gerade deutsch sprach, hatte ich keine Zeit mich um zudrehen.
"Fey?!" Hörte ich laut meinen Namen und stoppte sofort. Langsam drehte ich mich um und sah in die Menschenmenge hinter mir.

Doch aufs erste sah ich nichts ungewöhnliches, okay zwei Westliche Jungs welche in meine Richtung liefen.

"Oh mein Gott! Sie ist es wirklich!" Sagte der linke, doch ich sah die beiden nur schräg an.
Der linke fing immer mehr an zu Grinsen und ich war überfordert, wer waren diese beiden Jungs?
Plötzlich standen sie direkt vor mir.
"Er kennst du mich denn nicht mehr?" Fragte der linke Junge mit einer tiefen Stimme.
"Um Gottes Willen! Aaron!" Schrie ich und zog den nun einen Kopf größeren Jungen an mich ran.
Ich konnte es nicht fassen und drückte ihn wieder weg um ihn genauer anzuschauen.
"Du bist es wirklich! Was machst du denn hier?!" Er hatte nicht mal Zeit zum Antworten da hatte ich ihn schon wieder an mich gedrückt.
Ich vergaß im Augenblick alles und musste mir eine Träne verdrücken.
Egal was passiert war, ich war froh ihn zu sehen und sofort schossen mir ein Haufen Fragen durch den Kopf.

Doch diesesmal drückte er mich sachte weg.
"Unglaublich, du hast dich kaum verändert." Grinste er los.
"Wie erwachsen du geworden bist. Unglaublich das du schon 18 bist." Ich schaute ihn von oben bis unten an.
"Ja, sechs Jahre ist es her. Ach übrigens das ist mein Freund Silas."
"Hallo.-" sagte ich knapp und wandte mich dann wieder meinem Bruder zu.
"Habt ihr Zeit? Ich denke du kannst dir vorstellen wie viele Fragen ich gerade habe."
"Haha! Was denkst du denn?! Ich bin nur hier um dich zu suchen. Und ich habe dich gefunden."
"Du bist nur hier um mich zu suchen?" Verdutzt sah ich ihn an.
Doch dann fiel mir wieder meine Pflicht ein, ein schneller Blick auf mein Handy verriet mir, dass ich schon zu spät war.
"Ich muss jetzt aber wirklich dringend in die Firma, am besten kommt ihr mit." Sagte ich hastig und setzte mich schon Bewegung.
"Firma?" Hörte ich hinter mir.
"Später, wir müssen jetzt wirklich los. Habt ihr ein Ticket?"
"Ja, haben alles." Hörte ich hinter mir.

Ich gab schnellen Schrittes die Richtung an und rannte beinahe zur Bahn.
Gerade noch rechtzeitig kamen wir am Gleis an als die Bahn schon stoppte.
Wir setzten uns auf die freien Plätze und ungläubig starrte ich meinen Bruder an. Ich hatte in den all den Jahren nicht mal versucht ihn zu finden, nicht einmal hatte ich seinen Namen bei Facebook eingegeben oder auf Instagram. Und er? Er fliegt gleich nach Korea um mich zu suchen? Ein schlechtes Gewissen keimte in mir auf.

"Du bist einfach nach Korea gekommen und hast gedacht du suchst mich?"
"Quatsch!" Lachte er "Da könnte ich ja  Jahrzehnte suchen." Er fing herzhaft an zu lachen. Es war wirklich schön ihn lachen zu sehen und erst jetzt wurde mir bewusst, dass er mir doch gefehlt hatte. Auch wenn er mich nervte, hatte ich ihn doch irgendwo lieb.

"Nein. Ich hab dich vorher in Facebook gesucht und hab dann über deine Freundesliste versucht raus zufinden in welchem Stadtteil du sein könntest. Und nach langer Recherche hab ich deinen ungefähren Standort herrausgefunden. Und bin jetzt seit einer Woche hier und suche dich. Mama hat mir im ungefähren erzählt was du studieren willst, also habe ich die passenden Unis gesucht.-"
"Das hast du alles getan? Aber warum?"
"Ganz einfach du bist meine Schwester. Auch wenn das was damals passiert war scheiße war, ich liebe dich immer noch und du hast mir gefehlt und Mama auch."
"Ach auf einmal tut es ihr leid?" Fauchte ich leicht und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Seid der Scheidung ist ihr einiges bewusst geworden und sie hat viel geweint."
"Scheidung?" Hakte ich nach.
"Ich weiß nicht ob du es mit bekommen hast, dass wir nicht mehr zu Hause wohnen-"
"Ja, dass hab ich zu spüren Bekommen." Kommentierte ich dazwischen.
"Papa, hatte eine Affäre und Mama verlassen. Sie musste das Haus verkaufen und wir sind dann Richtung München gezogen."
"Aha. Und jetzt tut ihr alles Leid?"
"Sie ist wirklich am Boden zerstört. Wir waren uns ja nicht sicher ob du noch in Korea bist oder vielleicht sogar wieder in Deutschland bist."
"Ich habe nichts mehr was mich zurück nach Deutschland holen könnte."
"Nicht mal dieser Junge von damals?"
"Wen meinst du?"
"Der mit dem du dich in Deutschland getroffen hast. Diese Maschine."
"Meinst du Luka?"
"Ah ja so hieß er!"
"Jah. Zu dem fahren wir jetzt."
Aaron bekam große Augen.
"Wie jetzt?! Luka ist auch in Korea?!"
"Ja seit fünf Jahren."
Der kleine wusste erst einmal nicht was er darauf antworten sollte.
Plötzlich sah er mich ernst an.
"Fey, Mama wünscht sich nichts mehr als dich wieder zu sehen und dir zu sagen wie leid ihr alles tut."
"Wenn es ihr leid tut, kann sie ja nach Korea kommen, aber ich gehe wegen ihr nicht nach Deutschland." Aaron sah mich erstaunt an.
"Ich glaube du weißt gar nicht was alles abging damals, oder?"
"Nicht so ganz."
"Das erzähle ich dir ein anders mal."
Aaron nickte, er spürte das dieses Thema nicht für Silas mit bestimmt war.

"Wir müssen aussteigen." Sagte ich ernst und stand auf.
Ich lief wieder vorraus, doch diesesmal schwieg ich. Irgendwie freute ich mich gerade das er da war und auf der anderen Seite holte mich meine Vergangenheit ein.
"Was ist eigentlich aus dem asiatischen Jungen geworden, wegen dem du damals rüber bist?"
"Woher weißt du von ihm?!" Erschrocken drehte ich mich zu meinem Bruder.
"Ich hatte euch beim skypen belauscht." Kicherte er, doch ich fande das ganze nicht so lustig.
"Willst du wirklich wissen was aus ihm geworden ist?" Hakte ich nochmal einmal nach und er nickte heftig.

"Dann schau mal nach rechts" sagte ich und blieb dirket neben einem Pappaufsteller von den Jungs stehen.
"Fey, bitte im ernst." Lachte Aaron.
"Das sind BTS. Die sind bei uns in Deutschland mittlerweile berühmt."
"Es ist mein ernst!" Sagte ich böse.
Aaron sah mich verdutzt an.
"ER WAR der Grund warum ich noch schneller nach Korea wollte! Und was war?!-" ich konnte den Satz nicht Mal zu Ende sprechen, da sich ein Kloß in meinem Hals bildete und mir doch ungewollt nach so vielen Jahren wieder Tränen in den Augen standen.
"Lass uns weiter gehen" sagte Aaron und zog mich von den Plakat fort. Ich hatte es immer geschafft die ganze Werbung zu ignorieren, aber eben als ich ihn mir richtig angesehen hatte, fiel mir wieder auf wie schön er war.
Aaron fragte zum Glück auch nicht weiter nach.

Nach einigen Minuten waren wir dann endlich bei der Firma angelangt. Selbstverständlich betrat ich das Gebäude und wurde auch gleich von unserer Empfangsdame begrüßt.
"Sie werden schon von Herrn Merzen erwartet. Er ist in seinem Büro."
Dankend nickte ich ihr zu.

Ich klopfte kurz und wartete auf ein Zeichen, um dann mit meinem Bruder den Raum zu betreten.
"Huch? Wen hast du denn dabei?" Begrüßte mich mein Freund.
"Schatz, darf ich dir noch mal meinen Bruder Aaron Vorstellen."
"Schatz?" Fragte Aaron verwirrt und sah zwischen uns hin und her.
"Wie jetzt?" Kam es ebenso verwirrt von Luka.

Luka stand auf und stellte sich vor ihn, Aaron welcher mittlerweile kein kleines Kind mehr war konnte ihm fast in die Augen sehen. Aber das Aaron letztendlich doch einen Schritt zurück machte, brachte mich zum schmunzeln.
Luka lächelte und reichte ihm die Hand.
"Lange ist es her."
"Stimmt." Erwiderte Aaron und lächelte zurück.

Dann wandte er sich an mich und gab mir einen Kuss, warum wusste ich nicht, aber in diesem Augenblick schämte ich mich leicht vor meinem Bruder.
Doch Luka wollte immer noch eine Antwort, kurz fasste ich ihm alles zusammen.
"Wow, du musst deine Schwester sehr vermisst haben." Aaron nickte eifrig.
"Ja, auch wenn ich sie damals immer geärgert hatte, hatte ich wirklich nicht verstanden warum sie dann auf einmal weg war."
"Aaron, es tut mir leid wenn ich dir das sage, aber du hast ordentlich dazu beigetragen. Wahrscheinlich hast du das nur als ärgern gesehen, aber es hat letztendlich dazu geführt, dass Papa mich raus geworfen hat." Gott wieder spürte ich diese Wut in mir.

Mein kleiner Bruder sah mich schockiert an. Sollte ich ihm die Wahrheit erzählen wie genau alles zu Stande kam oder nicht. Ich entschied mich fürs erste das Thema zu wechseln.
"Ähm Schatz? Wir hätten da noch ein bisschen was zu klären." Luka sah mich entschuldigend an.
"Oh ja, klar. Klären wir das auf koreanisch am besten." Sagte ich bereits in der Sprache welche sie nicht verstanden.

"Warte kurz." Sagte er und griff zu seinem Telefon.
"Lars kannst du Mal kurz kommen."

Es dauerte keine Minute und Lars stand in der Tür und sah die beiden halbstarken verdutzt an.
"Lars, dass ist Feys Bruder. Erklär ich dir nachher. Kannst du dich bitte um sie kümmern, ich hab noch ein bisschen was mit Fey zu besprechen."
"Lars ist ein Freund von uns." Flüsterte ich Aaron zu. Die drei verließen das Zimmer und gespannt sah ich zu Luka.

"Jetzt sag schon! Ich spür doch wie aufgeregt du bist " grinste ich.
"Ich habe heute eine Mail bekommen und du wirst es nicht glauben! Wir sind zu einem Interview eingeladen!"
"Oh mein Gott! Krass!" Rief ich vor Freude und wartete danach auf mehr Informationen.
"Es ist Koreas wichtigstes Wirtschaftsmagazin und sie haben uns angefragt, weil wir einerseits einer der erfolgreichsten Jungunternehmer sind und gleichzeitig auch einer mit Erfolgreichsten Ausländischen Firmen in der Metall Industrie." Luka strahlte über sein ganzes Gesicht und schneller als ich schauen konnte zog er mich an sich ran und drückte mich fest an sich, dass mir schon langsam aber sicher die Luft ausging.

"Oh mein Gott! Dass ist so unglaublich! Wann ist das Interview?!" Quiekte ich.
"Nächsten Monat." Luka und ich konnten nicht anders und mussten uns Küssen vor Freude.
"Was anders kurz. Wir haben später einen Besichtigungstermin und dann sind ja jetzt noch Aaron und sein Freund da."
"Ja, kein Problem. Da gehen wir später hin. Echt unglaublich, dass er einfach kommt um dich zu suchen. Er weiß aber glaube ich wirklich nicht, was damals alles passiert ist oder?"
"Hmm... Nicht wirklich. Ich glaube auch das meine Eltern ihm nie wirklich die Wahrheit erzählt haben. Ach übrigens mein Vater hatte eine Affäre und meine Eltern haben sich scheiden lassen." Merkte ich kurz an, dennoch ließ es mich kalt.
Luka nahm die Information auf und ging aber zum Glück nicht weiter auf das Thema ein.
"Lass uns mal zu ihnen gehen." Sagte er und nickte Richtung Tür.

Wir fanden die beiden dann in Obhut der Jungs in unserem Aufenthaltsraum.
Als wir reinkamen strahlte mich Aaron an.
"Es ist echt krass was ihr alles geleistet habt. Sie haben uns alles erzählt."
Dankend lächelte ich ihn an.
"Wie lange bleibt ihr noch Seoul?"
"Noch drei Tage, dann müssen wir zurück."
"Schön, dann haben wir ja noch ein paar Tage zusammen. Aber Luka und ich müssen jetzt los, wir haben noch einen Wohnungstermin. Wo ist eigentlich euer Hotel?"
"Ca. Eine halbe Stunde von hier. Sehen wir uns dann morgen?" Er bekam große Augen und sah mich wie ein Welpe an.
"Klar. Gib mir mal deine Handy Nummer, dann können wir schreiben. Aber ich muss morgen noch zu Uni und Samstag haben wir dann für uns."

Luka machte noch schnell ein paar Dinge fertig und zu viert verließen wir dann die Firma. Draußen verabschiedete ich mich noch mal von den beiden und ging mit einem Lächeln auf die Straße.
Eigentlich hatte ich damit gerechnet, nie mehr etwas von meiner Familie und hören, umso mehr freute ich mich, dass er da war.

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Huhu ihr lieben Dongsaeng deul 😁💖,

Ich hoffe euch hat diese kleine Wendung gefallen 😅, sorry für das späte Update aber wir hatten die Woche wirklich viel zu tun, wir haben ein Wohnung bekommen, dann hab ich mir noch ein weiteres Tattoo stechen lassen 😅 und Joa war alles etwas stressig 😁

Aber ich hab mich riesig gefreut als ich gesehen habe, dass wir nun 1K Sterne haben vielen lieben Dank an euch alle 😍😍😍💖💖💖😭😭😭