_78_ 2014


Fey POV

Lukas Eltern waren ebenso bestürzt, als sie erfuhren was geschehen war.
Der Abend endete damit, dass ich mich in einer der Kneipen maßlos betrank und daheim alles wieder raus kotzte, klar war es keine Lösung aber es tat einfach gut.

Ich war einfach nur noch Down, aber war ja wohl verständlich.
Meine Eltern haben mich aus ihrem Leben ausradiert, die Liebe meines Lebens hat mich belogen und einfach verlassen, was will man mehr?
Natürlich war ich froh noch meine Freunde zu haben, hätte ich die nicht wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen in Erwägung zu ziehen meinem Leben ein Ende zu setzten.
Aber zu wissen, dass ich bald wieder in Korea war und alles wieder seinen Alltag einnehmen würde machte es besser. Ich hatte gar keine Lust mehr hier zu sein und wir waren erst seit einem Tag hier.
Ich lag schon den ganzen Tag im Bett und wollte einfach nicht aufstehen, geschweige denn etwas essen.

Luka ließ mir auch die Zeit und war schon den ganzen Mittag in der Firma mit seinem Vater, Christiane ließ mir auch meine Zeit und so lag ich im Bett und schaute Fernseh.
Immer wieder ging ich an mein Handy und auf Namjoons Chat, ich hatte irgendwie das Bedürfnis ihm zu Schreiben, doch ich ließ es sein. Es war vorbei! Vor allem verstand ich meine Gefühle nicht, er hatte mich so sehr verletzt und trotzdem wollte ich ihm Schreiben? Und Kontakt zu ihm? Aber das war wohl so, wenn man eine Person immer noch liebte und bei ihr sein wollte.
Ich wusste, dass ich ihn los lassen musste...
Aber ich war noch nicht bereit dazu.

Plötzlich bekam ich eine Nachricht rein.

Kaito🍙

Hey, na wie geht's dir? Du fehlst mir, es ist so langweilig ohne dich 😭 und du bist noch so lange weg...

Fey
Warum bist du noch wach?😲 Es ist mitten in der Nacht, du musst schlafen! 😡
Ich vermissen dich auch und glaube mir, am liebsten würde ich morgen wieder nach Hause fliegen... Wir sind gestern bei meinen Eltern vorbei gefahren und weißt du was?! Sie sind einfach umgezogen! Haben das Haus verkauft! Und mich ganz aus ihrem Leben gestrichen ! Seit dem liege ich im Bett und will nach Hause zu euch/dir 😔

Es dauerte eine Weile bis Kaito wieder anfing zu tippen und eine weitere Weile bis seine Antwort kam.

Kaito 🍙

Ich habe von dir geträumt, bin auf gewacht und musste dir schreiben 😅
Oh man das klingt echt gar nicht gut 😔 es tut mir leid, ich denke du solltest nicht mehr nach Deutschland, jedesmal wirst du nur verletzt.

Wie er Recht hatte! Da fiel mir ein, dass ich es ihm noch gar nichts davon erzählt hatte das ich Namjoon im Flieger getroffen hatte. Gott~! Wie ich es hasste diesen Namen auszusprechen oder schon zu denken, aber was hatte ich für eine Wahl, so hieß er nun mal, trotzdem wurde mir jedesmal schlecht.
Ich schrieb Kaito eine Mega lange Nachricht, was ich im Flieger erlebt hatte.

Kaito 🍙
Oha, du arme...~ Das tut mir wirklich leid, aber jetzt kannst du damit abschließen 😔 hoffentlich.. komm bald wieder, aber ich sollte jetzt weiter schlafen 😶

Fey
Kein Ding, Schlaf schnell wieder ein ^~^ und träum was schönes 💖

Seufzend legte ich mein Handy wieder zur Seite und schaute wieder in den Fernseher, ich sah mir die für mich neuen Folgen von the Big Bang Theory an und hatte so wenigstens ab und zu etwas zu schmunzeln.
Wären doch wenigstens der Rest von GD hier?~ irgendwie hatte ich keine Lust mehr im Bett zu liegen, aber ich hatte auch keine Lust raus zu gehen, alle interessanten Sachen schienen mir ewig weit weg zu sein.

Denn was sollte ich denn jetzt alleine auf einem Spielplatz?! Zumal ja Winter war und das Wetter draußen eklig.
Also hatte ich keine andere Wahl und blieb im Bett liegen.

~

Weihnachten war endlich rum und wir trafen uns heute zum ersten mal mit den anderen.
Treffpunkt war bei Luka, wir saßen draußen in der Garage und hatten eine Gasheizung laufen, damit es einigermaßen warm wurde.
Die anderen trudelten nach und nach rein und die Begrüßung fiel so aus, als ob wir uns Ewigkeiten nicht gesehen hätten.
Die Jungs machten sich genüsslich erst einmal ein Bier auf, doch sie spürten auch schnell das etwas nicht stimmte.
"Was ist los?" Fragte mich Lars dirket.
Ich zögerte kurz bevor ich ihnen von Namjoon erzählte.
"Ich schätze mal, dass es Schicksal war das du ihn getroffen hast." Sagte Chan und senkte seinen Blick.
"Denke ich auch, aber irgendwie hat mich dass und dass mit meinen Eltern total aus der Bahn geworfen."
"Was meinst du mit deinen Eltern?" Fragte Mario verwundert.
Ich sah zu Luka und er verstand, dass er es erzählen sollte. Die Jungs sahen mich schockiert an und konnten nicht fassen was Luka erzählte.

Irgendwie war auch jetzt die Stimmung hinüber und ich fühlte mich wieder total unwohl.
Am liebsten würde ich Luka anbetteln, ob wir nicht schon früher wieder nach Hause konnten, denn wer weiß ob wir nicht auch noch mit der gleichen Maschine zurück fliegen würden.

Immer mehr bereute ich es ihn kennengelernt zu haben.
Immer mehr wollte ich die Zeit zurück drehen, zu dem Tag an dem ich die Mail von Frau Korn bekam, in der sie mich auf diese App hinwies und immer mehr bereute ich es, dass ich meine Muttersprache umgestellt hatte. Denn hätte ich sie auf deutsch gelassen, wäre ER mir niemals vorgeschlagen worden.

"Fey?" Riss mich Marcos Stimme aus meinen Gedanken.
"Ja?"
"Hast du eigentlich schon den Vertrag für die Metrial Group angefangen?"
"Um? Noch nicht, die wollen den Vertrag ja erst in ein Paar Wochen." Fragend sah ich ihn an und wusste nicht so ganz auf was er hinaus wollte.
"Fang doch schon mal damit an, dann hast du wenigstens Ablenkung."
"Sorry, aber dafür hab ich jetzt wirklich kein Kopf." Entschuldigend sah ich ihn an, ich wusste ja das er es nur gut meinte.
"Also Leute Silvester." Sagte Luka und klatschte in die Hände.
Doch als er Silvester erwähnte musste ich sofort an Taes Geburtstag denken, Tränen stiegen in mir hoch und ich zwang mich diesesmal aber nicht zu weinen. Ich hatte es satt ständig zu weinen und war schon genervt von mir selbst.

Was ist das eigentlich für ein Kack leben? Warum ich? Warum muss mir das passieren? Immer wieder hatte ich die Kraft, mich aus dem Schwarzen Loch zu  ziehen, doch ich hatte diesesmal  keine Kraft mehr. Ich stürzte wieder in dieses Loch, doch dieses mal tiefer. Ich fühlte mich leer und hatte im Moment nichts mehr was sich für mich lohnte zu kämpfen und mich aus diesem Loch zu holen. Außer mein Studium und die Arbeit.

Vielleicht sollte ich mich wieder mehr auf GD konzentrieren, denn Luka hatte mich damals auch gerettet, aber der Gedanke mich von GJ zu entfernen tat mir weh, denn sie konnten ja schließlich nichts dafür und ach! Wie kann ich überhaupt sowas denken?! Und wieder hasste ich mich selbst...

Während die Jungs entschieden was wir an Silvester tun würden, baute ich mir in Gedanken ein Haus in meinem Loch, in welches ich mich zurück ziehen würde.
Natürlich blieb meine Stimmung keinem verborgen. Als ob es selbstverständlich wäre, legte Luka seinen Arm um mich und drückte mich näher an sich, zärtlich streichelte er meine Wange und ließ so ein wohliges Gefühl in mir auf flammen. Dieses Gefühl genoss die Wärme und die Zuneigung die er ausstrahlte.

Ich hörte den anderen nicht mehr zu und genoss diese Situation einfach. Vielleicht lag die Lösung direkt vor mir und ich wollte sie die ganze Zeit nicht wahr haben?
Aber Namjoon hatte sich zu sehr in mein Herz gegraben, dass es dort für jemand anders im Moment keinen Platz hatte. Ich liebte und hasste ihn zu gleich.

"Mir ist kalt und ich bin müde~" sagte ich aus dem Nichts und stand auf.
"Ich komm dann auch gleich!" Rief Luka mir hinter her.
Ich nickte ihm zu und ging ins Haus, anschließend ins Bad, machte mich fertig und legte mich wieder ins Bett. Ich kuschelte mich in Lukas Decke und Kissen und machte den Fernseher an.
Es lief nur Kacke im Fernsehen, ich suchte mir ein Programm was langweilig genug war um schnell ein zuschlafen.

~

Die Tage vergingen und wirklich endlich! Endlich flogen wir zurück nach Korea! Ich konnte mein Glück kaum fassen.
Die letzten anderthalb Wochen in Deutschland lag ich nur im Bett während Luka entweder in der Firma war oder sich mit den Jungs getroffen hatte.
Christiane und Harald kündigten sich schon für März an. Und wieder fing ein neues Jahr an. 2014 war da und ich hatte eigentlich gar keine Lust mehr.
Die 11 Stunden Flug, fühlten sich an wie die letzten zwei Wochen Deutschland. Sie zogen sich ins unermessliche und die Zeit wollte einfach nicht umgehen!
Ich sah mir verschiedene Filme an, auf deutsch, Englisch und koreanisch, ich versuchte zu schlafen was aber nicht klappte und langweilte mich zu Tode. Als wir am Gate standen hatte ich mir die anderen Passagiere genauestens angesehen, doch BTS waren nicht da, zum Glück~

Wir stiegen aus und holten unsere Koffer, alles was sich einmal komisch anfühlte, fühlte sich nun Heimisch an.
Zumindestens für mich, bei Luka spürte man das er Deutschland vermisste und auch die Jungs vermissten ihre Heimat, war ich ihnen wirklich so viel Wert, dass sie alles in Deutschland auf Dauer aufgeben würden?

"Bin ich froh wenn ich zu Hause bin." Maulte ich erschöpft.
"Ja ich auch, zum Glück ist es schon fast Abend. Ich geh dann erst einmal pennen." Gähnte Luka.
"Das machen wir glaub ich alle " kommentierte Lars dazu.
Wir waren alle Recht ruhig und konnten den Ankommensbreich endlich verlassen.

"Oh mein Gott! Das gibt's ja nicht!" Schrie ich von Null auf Hundert hell wach.
"Kaitoooo!" Schrie ich wieder vor Freude und rannte auf ihn zu.
"Fey!" Quiekte er kurz, aber da war ich ihm schon um den Hals gefallen und drückte ihn an mich.
"Leute! Was macht ihr denn hier?"
"Na dich/euch abholen." Grinste Masumi und auch sie nahm ich erst einmal in den Arm.
"Ihr habt mir so gefehlt." Lächelnd und über glücklich nahm ich sie alle in den Arm.

"Wie war bei euch Silvester?" Fragte mich Heiji.
"Naja, ging so. Es war zwar lustig, aber irgendwie nicht so ausgelassen wie sonst und bei euch?"
"Auch nicht so der Reiser, wir waren in Japan bei unseren Familien und sind auch erst wieder seit gestern in Korea." Antwortete mir Yoshihiro.
Doch plötzlich bekam er einen Stoß von Masumi in die Seite, welche ihn dann ziemlich böse ansah.
"Alles okay?" Kicherte ich.
"Ja, da ist noch etwas..  Aber wir wollten es dir persönlich sagen"
"Als ob das jetzt nichts besonderes wäre!" Schimpfte Masumi leise vor sich her.
"Was ist denn los?" Kicherte ich.
So ungewohnt wie es auch war, war Masumi mal verlegen und sah die ganze Zeit durch die Gegend, aber auf der Suche nach den passenden Worten.
"Wir sind ein Paar!" Quiekte sie dann plötzlich und strahlte wieder.
"Was?! Wie jetzt?!"
"Tja, wärst du halt mal öfters zu Hause, dann würdest du sowas auch mit bekommen, dass sich da was anbahnt war schon die letzten Wochen offensichtlich." Stichelte Kaito gekonnt und ich wusste worauf er an spielte.
"Das freut mich wirklich für euch." Grinste ich über beide Ohren, denn die beiden hatte ich schon insgeheim immer geshippt.

Luka und die anderen mussten zwischen durch aussteigen, was hieß das ich ihn erst wieder nächste Woche sah wahrscheinlich, da wir alle noch einbisschen was zu tun hatten, bevor die Arbeit wieder los ging.
"Bist du am Wochenende da?" Fragte ich Kaito, welcher neben mir saß.
"Ja, warum? Du auch?" Grinste er, was ich mit einem nicken bestätigte.
"Ja cool! Dann lass was zusammen machen." Er legte seinen Arm um mich und drückte mich enger an ihn.

"Endlich wieder zu Hause" seufzte ich nun etwas glücklicher und schloss noch ein bisschen meine Augen.

~

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