"Sein oder nicht sein"

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,,Was? Das kann doch nicht sein ernst sein!", rief Jungkook in das Mikrofon seines Handys und ließ sich nach Hinten auf das Sofa fallen. Für einen Augenblick schloss er seine Augen, legte seine Hand an seine Stirn und versuchte sich zu beruhigen, was ihm durchaus sehr schwer fiel. ,,Mama, musstest du ihn wirklich einfach reinlassen und mit ihm über solche Dinge reden? Nichts von all dem, was er euch erzählt hat, stimmt auch nur in irgendeiner Weise! Hoseok war derjenige, der meine Nachrichten nicht mehr beantwortete, nachdem er einfach gegangen war!"

,,Dann stimmt es auch nicht, dass du und dein Chef in einem intimen Verhältnis zueinander steht? Ich wusste schon immer, dass dein Herz für Männer schlägt. Ich bin deine Mutter, sowas merkt man schnell und somit sage ich auch nichts dagegen, aber du musst auch verstehen, dass ich mir Sorgen mache, weil ich nun Angst habe, du bietest deinen Körper an, um den Beruf zu machen, in dem du dich gerade befindest!", hörte er seine Mutter sagen und bekam deswegen einen halben Herzinfarkt.

,,Auf keinen Fall! Dass du das auch nur für eine Sekunde geglaubt hast, bricht mir wirklich das Herz, so ist es nämlich nicht, aber das wirst du nicht verstehen, wenn ich dir alles über ein Telefonat erkläre. Wenn ich das nächste Mal Zeit habe, werde ich Nachhause fahren und alles erklären, aber vor allem die Missverständnisse aufklären, die Hobi verursacht hat. Erst einmal muss ich ihn davon abhalten, noch mehr falsche Gerüchte über mich zu verbreiten", war noch alles, was er zu seiner Mutter sagte, bevor er auflegte, das Telefon beiseite legte und seufzte. 

Ihm war klar, dass er sich eigentlich nicht mehr mit seinem alten Schulfreund treffen sollte, aber jetzt blieb ihm auch keine andere Möglichkeit mehr, da er ganz genau wusste, was Hobi vorhatte damit, dass er zu seinen Eltern gegangen war und all diese Dinge erzählt hatte. So wütend er auch war, blieb er ruhig und hielt sich zurück, als er den Mann mit orangen Haaren vor sich sah, da sie sich kurz nach dem Telefonat in einem Café trafen. 

,,Es hat mich überrascht, nochmal von dir zu hören, aber es freut mich auch sehr, dass du dich mit mir treffen wolltest! Wie war dein Tag so?", meinte der Ältere in einem strahlenden Lächeln, aber Jungkook konnte dieses keinesfalls erwidern. Stattdessen blieb er auf seinem Platz sitzen, die Arme dabei vor seiner Brust verschränkte, die Miene ernst bleibend und sich nicht verändernd.

,,Kannst du mir erklären, mit welcher Begründung du zu meinen Eltern gegangen bist und ihnen Lüge hinter Lüge aufgetischt hast? Hoseok, als du mich küsstest, wusste ich schon, dass es keine gute Idee sein würde, mich weiter mit dir zu verwickeln, aber jetzt hast du mir noch einmal ganz klar und deutlich gemacht, dass ich dich endgültig aus meinem Leben schließen musst. Dennoch will ich einfach nur wissen, was du dir dabei dachtest, als du meinen Eltern diese Dinge erzähltest, die auf keinen Fall stimmen", entgegnete der Jüngere und seufzte leise.

Eigentlich wollte Hobi gerade antworten, wurde dann aber unterbrochen.

,,Weißt du eigentlich, wie sehr ich damals gelitten habe, als du einfach umgezogen bist? All die Jahre habe ich ständig daran gedacht und vor allem in der Zeit direkt danach, dachte ich, wir würden unseren Kontakt dennoch weiter halten, aber du warst derjenige, der mir meine Nachrichten nicht länger beantwortete, geschweige denn meine Anrufe annahm. Und jetzt erzählst du den Menschen, die mir Nahe sind, dass ich derjenige gewesen sein soll, der das tat? Und was ist mit der ganzen Sache, von wegen ich würde nur für meinen Job in einem intimen Verhältnis mit meinem Chef sein?"

Ein weiteres Mal wollte der Mann darauf antworten, wurde dann aber unterbrochen. Dieses Mal aber nicht, weil Jungkook wieder anfing zu sprechen, sondern weil dessen Handy plötzlich anfing zu klingeln. Wie es der Zufall dann auch wollte, war es ausgerechnet Taehyung, der ihn gerade anrief, weil er gerade aber in einem sehr wichtigen Gespräch war, ging er nicht ran.

Auch nicht beim zweiten Mal und beim dritten Mal, als das Klingeln ertönte, drückte er ihn sogar weg.

,,Komisch", sagte Taehyung leise, während er so auf seinen Bildschirm schaute, machte sich dann sofort auch Sorgen, weil es seinem Freund nicht ähnlich war, einen Anruf zu ignorieren und ihn auch wegzudrücken, vor allem nicht an seinem freien Tag. Für gewöhnlich telefonierten sie immer oder schrieben wenigstens, wenn der Ältere sich im Büro befand und Jungkook frei hatte. 

Ein Glück hatte dieser aber ein Handy, welches von der Firma kam und somit hatte Taehyung Zugriff darauf, konnte es orten und sah dann ganz genau, wo der Mann, den er so sehr liebte und um den er sich gerade sorgte, befand. Komischerweise in einem Café ganz nah an dem Firmengebäude. Weil es wirklich so nah war, zögerte er auch nicht lang, legte all seine Arbeit beiseite und ging sofort los, um wenig später dann wieder den Anblick vor sich zu haben, der jenem ähnelte, an dem Abend, an dem er dabei zusehen musste, wie Jungkook und Hoseok sich küssten.

Anders als damals, blieb er heute aber nicht ruhig. Ganz im Gegenteil machte er schnelle Schritte zu dem Tisch, an dem sie saßen, packte den Orangehaarigen an seinem Kragen, holte mit seiner geballten Hand aus und verpasste ihm einen heftigen Schlag mitten in sein Gesicht. ,,Lass deine Finger von meinem Freund!", zischte Taehyung in einem derartig bedrohendem Ton, dass selbst Jungkook etwas Angst vor ihm bekam. Eigentlich wollte der Ältere auch weiter noch auf den Mann einschlagen, der aufgrund des vorherigen Schlags schon am Boden lag, wurde aber zurückgehalten, als der Braunhaarige sich vor ihn stellte, seine Hände an seine Fäuste legte und ihm direkt in die Augen schaute.

,,Lass das! Wehe du schlägst ihn noch einmal", erwiderte Jungkook und schaffte es tatsächlich, dass Taehyung sich irgendwann beruhigte, obwohl er noch relativ hektisch atmete. ,,Vergiss ihn und lass uns einfach gehen, bevor noch mehr Leute auf uns schauen."

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MEIN GOTT, ich habe so lang darauf gewartet, endlich dieses Kapitel zu schreiben, in dem Tae den blöden Hobi endlich boxt 😫