17.

Zum Glück hat außer Eliza und Sophia niemand weiteres von dem Ausrutscher erfahren. Wobei ich mir mittlerweile nicht mehr sicher bin, ob es das wirklich war oder nicht eher etwas, was längst überfällig und nicht zu vermeiden war. Nur die Tatsache, dass sich seitdem zwischen Benni und mir nichts verändert hat und wir nah wie vor normal reden können, lässt die beunruhigenden Bauchschmerzen stummer werden. Es scheint eher so, als wäre seitdem der Kontakt zwischen uns ... offener. Zumindest kann ich mich an keine Zeit erinnern, in der ich so viel mit ihm geschrieben habe, geschweige denn so offen mit ihm über Themen sprechen konnte. Aber vielleicht liegt es auch nur daran mit jemanden zu schreiben, der dir nicht irgendwas vorschreibt oder etwas von dir will. Vielleicht verstehen Ben und ich uns deswegen so gut, weil wir beide dieses Gefühl so gut kennen. Er von seinen Eltern, ich von Sophia und Jason.

Ich lasse meinen Kopf in den Nacken fallen und spüre mein hochgebundenes Haar, welches sich dort zusammenbauscht, damit es nicht durch das Badewasser feucht wird. Heute habe ich ziemlich früh angefangen zu arbeiten, daher war ich bereits Mittags aus der Firma raus und habe so noch fast den ganzen Tag vor mir. Was ich mit der freien Zeit anfangen soll, weiß ich noch nicht, vermutlich werde ich letztendlich auf meinem Sofa landen, mit einer Packung Chips und einem guten Film, wenn Lynn sich nicht spontan melden sollte.

Als mein Handy vibriert und die Nachricht sehe, die Ben mir geschickt hat,  lasse ich beinahe das Handy ins Wasser fallen. Er hat mir ein Video von einem seiner Kumpels geschickt, der sich wohl auf einer Party so abgeschossen hat, dass er sich einfach auf einen der Tisch gestellt und ausgezogen hat. Kopfschüttelnd, aber grinsend fliegen meine Finger über den Touchscreen.

Was hast du nur für Freunde! :D

Reiche Freunde die wissen wie man feiert

Reich und bekloppt

Heute irgendwas Interessantes, wo man hingehen könnte?

 Die zweite Nachricht schreibe ich schnell hinterher, da ich doch zwiegespalten bin, ob ich nicht doch meinen Hintern aus der Wohnung befördern sollte. Zwar bin ich nicht mehr auf den menschlichen Stoffwechsel angewiesen, dennoch merke ich, dass die Sonnenstrahlen dennoch gut tun und ich dieses winzige Prickeln auf meiner Haut geradezu genieße.

Hab in knapp einer Stunde ein Spiel und danach ist wieder Party bei Cy

Ein Gedanke setzt sich in meinem Kopf fest und ich werfe einen Blick auf die Uhr. Meine Mundwinkel heben sich und schnell tippe ich eine Antwort ins Handy, bevor ich es auf den Wannenrand lege und nach dem Handtuch greife.

Viel Glück

Und jetzt komm nicht damit, dass du das nicht brauchst Black

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Eine knappe dreiviertel Stunde später komme ich an der Tribüne des Footballspiels, wo Ben's Team antritt, an und sehe mich um. Da ziemlich weit vorne was frei ist, setze ich mich dort auf die Tribüne und kann bisher nur seine Schwester sehen, die mit ein paar der Mädels bei den Cheerleadern steht und sich unterhält, bis langsam die Spieler aus der Umkleide auf das Spielfeld kommen, vorne voran Ben. Ab dann gibt es sowohl für die Fans als auch die Spieler kein Halten mehr.

Vom ersten Anpfiff schauen alle gebannt auf das Spiel, lassen sich fesseln durch den körperintensiven Sport, der selbst den stämmigsten Mann zu Fall bringen kann. Und dennoch kann ich meinen Blick nicht von einem gewissen Spieler lassen, der trotz allem mit so viel Ehrgeiz, Kraft und Elan seine Gegner austrickst und ausschaltet, dass es mich nicht wundert, dass oft genug sein Nachname gerufen wird. Die Zeit vergeht so schnell, dass ich erst wirklich wahrnehme, dass wir gewonnen haben, als die Spieler auf ihren Captain zurennen und sich auf ihn schmeißen, voller Jubel und Freude.

Auch ich spüre wie das Grinsen auf meine Lippen getackert ist, selbst als ich die Tribüne verlasse und mich zum Durchgang in Richtung der Umkleiden begebe. Die Spieler sind dermaßen in Feierlaune, dass sie mich kaum bemerken - bis auf einer, der, sobald seine Augen auf meine treffen, mit einem Lächeln zu mir kommt. "Hey, was machst du denn hier?" 
Sein Atem ist noch immer abgehakt durch das viele Rennen, während ich mit den Schultern zucke und versuche nicht zu grinsen. "Hatte nichts weiter zu tun und ich habe bisher noch keins von deinen Spielen gesehen. Da dachte ich, ich schaue es mir mal an." Dann stoße ich mich von der Tribünenwand ab und bleibe direkt vor ihm stehen. "Und als du erwähnt hast, dass es noch ne Party gibt hatte ich noch einen Grund. Glückwunsch übrigens zum Sieg."

"Danke." Er schaut in Richtung der Umkleiden, wo bereits alle anderen Spieler verschwunden sind. "Ich gehe schnell duschen und ziehe mich um, geh schon mal vor. Sawyer steht auf dem Parkplatz, du wirst den Rolls Royce schon erkennen." Dann küsst er meine Schläfe und joggt den Weg seiner Mitspieler nach, während ich mich umdrehe Richtung Parkplatz, wo man den Wagen definitiv nicht übersehen kann. Sawyer steht bereits angelehnt an dem Wagen und begrüßt mich mit dem freundlichen Nicken, als ich mich ebenfalls an den Wagen lehne. Sobald mein Handy klingelt und ich nachsehe verdrehe ich seufzend meine Augen.

Patrick, mit dem ich mein letztes Date hatte, hat mir erneut geschrieben. Und jedes Mal, wenn ich ihm versuche zu verstehen zu geben, dass er mich in Ruhe lassen soll, kommt er trotzdem wieder an. Seufzend packe ich mein Handy wieder weg, als ich von weitem schon die ersten Grölgeräusche hören kann. Benni kommt mit Eliza auf mich zu, die im Gegensatz zu ihrem Bruder alles andere als nach Feiern zumute aussieht, was sich auch bestätigt, da wir, sobald wir eingestiegen sind, nach zwanzig Minuten Fahrt nur noch zu zweit sind und seine Schwester bei ihnen zuhause abgesetzt haben. Meine Gedanken schweifen dabei immer wieder zu den Nachrichten, was meine gute Laune doch etwas dämmt und meinen Kopf zum rasen. 

"Wieso bist du so angespannt Val?"

Die Besorgnis in seiner Stimme sorgt dafür, dass ich, statt zu antworten, lediglich mein Handy hervorhole, den Chat öffne und es ihm entgegenhalte. Von den Nachrichten am Anfang, wo es noch harmlos war, bis zu denen, wo er die höchsten Versprechen macht, damit ich mich wieder mit ihm treffe bis zu krankeren, perverse Nachrichten ist alles dabei. "Der geht mir schon ne Weile auf die Nerven", sage ich seufzend und sehe ihn dabei an, wie er durch den Verlauf scrollt. "Und ja, ich habe schon versucht ihn zu blocken, aber er ist ein IT Ass. Der kommt durch fast alles durch und ich habe einfach keine Ruhe vor dem. Auch wenn er ganz gut aussieht." Letzteres murmle ich leise, denn Aussehen ist nun einmal nicht alles.

Nachdem er sich alles durchgelesen hat kann er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und reicht mir mein Handy kurz darauf wieder. "Wo hast du den denn her? Du musst aufpassen, dass er sich nicht Firmenintern  einhakt Val."
"Ich habe ihm nichts davon erzählt. Glücklicherweise. Ich habe ihn durch Matteo kennengelernt. Er meinte vielleicht wäre er ja was für mich. Wie man sich irren kann." Ich seufze und lehne meinen Kopf nach hinten auf die Polsterung. "Ich hab vorhin beim Baden schon versucht zu entspannen, selbst das hat nicht geholfen. Also brauche ich Alkohol. Da kommt die Party mehr als gelegen."

Daraufhin folgt ein wissendes Ahh, gefolgt von einem "Nicht nur Alkohol" und "Ich glaube Matteo ist heute auch da."
"Dann Gott bewahre, dass er auch da ist."

Da meine Augen geschlossen sind merke ich erst, dass Benni sich von seinem Platz gelöst und neben mich gesetzt hat, sobald seine Hand auf meinem Bein liegt. "Und wenn, ignorier ihn. Er gehört nicht zu uns und da du mit mir zu der Party gehst, dürfte er dich in Ruhe lassen." Dabei brennt sich seine Hand beinahe durch die Kleidung hindurch, so sehr kann ich sie spüren. Ich schlucke hart, bevor ich meine Augen öffne und ihn lächeln zu sehen. Fuck.

"Ähm ... ja", bekomme ich nur raus, da sich in meinem Kopf ein ganz anderes Szenario bildet. Mit seinen Händen auf meinem Körper. Die Dinge tun, an die sich meine Haut noch sehr genau erinnern kann. Sein Schmunzeln ist Antwort genug und ich schwanke zwischen Frust und Erleichterung, als er seine Hand von mir nimmt. "Wir sind da." 
Nachdem er seinem Chaffeur bescheid gibt, sieht er erneut zu mir. "Bereit?"

Nickend steige ich mit ihm aus dem Wagen und man kann anhand der Musik bereits hören, dass die Party schon gut im Gange ist. "Dann auf ins Getümmel." Dann greife ich nach seiner Hand und ziehe ihn mit mir Richtung Eingang, wo wir bereits laut begrüßt werden.
"Da ist ja unser bester Spieler!" Isaac kommt direkt auf Benni zu und drückt ihm ein Glas Scotch in die Hand. "Und du hast eine Begleitung dabei." Seine Augen schweifen zu mir. "Valeria richtig?" 

Ich schaffe es noch zu nicken, ehe Benni nun derjenige ist, der mich mit sich durch den Flur zieht in einen Salon, der getränkt ist vom Geruch von Alkohol, Schweiß und anderen Stoffen, über die ich gerade nicht nachdenken will. "Was willst du trinken?", ruft er über die laute Musik in mein Ohr und die Antwort kommt prompt. "Such aus, Hauptsache stark." 

Er führt uns Richtung Küche, wo der Alkohol in Massen steht und schnappt sich ein Glas das er füllt und mir hinhält. Dankend nehme ich es ihm ab und trinke einen Schluck, schmecke den brennenden Alkohol sofort. Zu schade, dass er bei uns nicht so stark wirkt und man dementsprechend viel mehr trinken muss, um wirklich betrunken zu werden.
"Cheers." Er hebt sein Glas und lässt es gegen meines klirren, bevor ich einen Schluck trinke und seinen intensiven Blick erwidere. Das Blau seiner Augen strahlt durch die Lichter noch intensiver und selbst wenn ich wollte, ich könnte nicht wegsehen. "Komm wir gehen zu den anderen."

Ich lasse mich von ihm führen, werden hin und wieder durch Begrüßungen gestoppt, bis wir in der Sitzecke des Pools ankommen, wo sich bereits Cyril, seine Schwester und zwei andere Personen befinden. Während Benni die anderen begrüßt, lasse ich mich auf einen freien Platz fallen und trinke ein paar Schlucke von meinem Drink. Dabei bemerke ich den Blick des Mädchens, die Benni eben begrüßt hat. Ich grinse sie breiter an, worauf sie wieder wegsieht und blicke mich dann um.

Die Feier ist noch größer als die davor und ich kann sehen wie die ersten schon ihre Lines ziehen.
Da Ben anscheinend ziemlich eingenommen ist von dem Mädchen und ich sicher kein Anhängsel sein will, trinke ich den Rest meines Glases und stelle es dann ab, stehe auf und gehe auf die Typen zu. Ich versuche dabei nicht zu hinterfragen, was ich gerade tue und ob das eine gute Idee ist - aber irgendwie habe ich das Gefühl den heutigen Tag zu nutzen, um komplett abzuschalten. Sobald ich vor ihnen stehen bleibe, schauen sie mich erst verdutzt an, machen mir aber trotzdem Platz und einer von ihnen hält mir sogar einen Schein hin. Grinsend nehme ich diesen und rolle ihn, ziehe die Line und atme durch. Das Gefühl ist ungewohnt und zieht in meiner Nase, die Wirkung lässt aber nicht auf sich warten, sondern scheint direkt reinzuhauen. Doch länger darüber nachdenke schaffe ich nicht, da ich ruckartig an eine Brust gezogen werde, während mein Handgelenk fest umklammert ist. "Was machst du da?!" 

"Alles gut Ben." Ich grinse zu ihm und ziehe ihn an seiner Hose nach unten, dass er sich neben mich setzen kann. "Ich bin schon viiiiel entspannter. Keine Gedanken an nervige Typen."
Er verdreht seine Augen, legt aber seinen Arm um mich und stützt sich etwas vor, sodass seine Lippen mein Ohr streifen, als er leise in meine Richtung flüstert. "Können wir wenigstens zu den anderen zurück gehen Val?" 

Auf mein Nicken hin stehen wir auf, muss aber von Benni gestützt werden, der seinen Arm um meine Taille schlingt und sein Atem mein Gesicht streift. "Du hättest keine Line ziehen sollen. Vor allem nicht von denen. Keine Ahnung was da drin ist, bei meinem Zeug weiss ich es wenigstens."

"Du warst beschäftigt, ich habe mich nur selbst beschäftigt. Oder hätte ich dich etwa stören sollen?"
"Wer sagt, dass du störst?" Er führt mich zurück zu seinen Freunden, doch statt mich neben sich zu ziehen, befördern mich seine Arme direkt auf seinen Schoß. "Elaine ist nicht meine feste Freundin, mir ist recht egal was sie sich denkt."

"Schade, dann kann ich ja niemanden eifersüchtig machen."
Okay, ich glaube die Mischung aus Alkohol und Drogen scheint selbst mir nicht zu bekommen. 
"Obwohl, so wie sie dich angesehen hat könnte sie es doch werden", füge ich leise hinzu und lehne mich dabei näher an seine Brust, genieße seine Nähe, seine Wärme, die er ausstrahlt.

"Sie ist es sowieso. Sie war schon genervt, dass ich letzte Woche die Nacht nicht mit ihr verbracht habe." Sein Blick gleitet an mir vorbei, ehe er grinsen muss und wieder in meine Augen blickt. "Kann ich dich hier lassen?"
"Sicher. Lass mich hier nur nicht zu lange allein, sonst muss ich mir eine andere Gesellschaft suchen."

Ich stehe von seinem Schoß auf und lasse ihn selbst aufstehen. Als er weg ist schaue ich mich um, merke aber wie mir schnell langweilig wird und die gemischte Wirkung des Mix sich auf meinen Körper als auch auf meine Geduld auswirkt. Daher beschließe ich einfach rein zu gehen und mir was neues zu trinken zu holen.

In der Küche steuere ich direkt den Vodka an und suche mir etwas zum mischen, was ich dann in ein Glas gebe und nach einem Probeschluck für gut befinde. Danach lehne ich mich mit dem Rücken an den Tresen und schaue über die Menge, um die anderen Anwesenden zu beobachten. Die meisten sind entweder am trinken, Drogen nehmen oder am rummachen. Nach ein paar weiteren Schlucken kommt ein Typ plötzlich auf mich zu und bleibt direkt vor mir stehen. "Na, allein hier?"
"Einen besseren Spruch hast du nicht auf Lager oder?", kontere ich und verdrehe die Augen.
Er jedoch lässt sich nicht beirren und kommt einen Schritt näher. "Oh doch, die habe ich. Aber ernsthaft, so jemand wie du kann doch nicht allein hier auf der Party sein."
"Und wenn?"
"Dann leiste ich dir sehr gerne Gesellschaft."

Ein Blick über ihn zeigt, dass er gar nicht übel aussieht. Seine nicht zu verachtende Brust ist von einem V-Shirt bedeckt, die er mit einer normalen Jeans kombiniert hat. Sein schwarzes Haar wirkt, als wären seine Finger so einige Male durch sie geglitten. Wobei ich merke, wie meine eigenen neugierig zu zucken beginnen, um zu testen, ob sie genauso weich sind wie sie aussehen. Spontan stelle ich mein Glas neben mir ab und greife nach seiner Hand, ziehe ihn zwischen die anderen und lasse zu, dass er mich an meiner Taille nahe an sich zieht.

Je länger wir jedoch tanzen, desto mehr versucht er mit seinen Händen an meinem Körper entlang zu fahren, doch als es mir dann doch zu viel wird, schiebe ich sie von mir. "Sorry, aber mehr wirst du sicher nicht bekommen."
"Ach komm schon. Wenn du dich schon so an mir reibst, kannst du mich nicht mit ner Latte hängen lassen", knurrt er, doch zucke ich nur lachend mit den Schultern und löse seine Hände von mir. "Erstens, ich habe mit dir getanzt und mich nicht an dir gerieben. Wenn ich sowas will, gibt es dafür eindeutig andere Männer als dich."

Ich will von ihm weggehen, aber er hält mich an meinem Arm fest. "Du wirst mich sicher nicht hier einfach stehen lassen."
"Und wie. Sieh genau hin."
Ich reiße mich etwas stärker von seinem Griff, dass er leicht taumelt, und gehe Richtung Pool zurück. Ich denke nicht weiter darüber nach, als ich nach dem Saum meines Shirts greife und es über meinen Kopf ziehe, gefolgt von meiner Shorts und dann kopfüber in das kalte Nass springe. So weit ich komme tauche ich die Bahn entlang und entspanne immer weiter, bis ich an die Oberfläche schwimme und tief Luft in meine Lungen sauge. Das Haar wische ich aus meinem Gesicht, bevor ich mich umsehe und Ben mit seinem Kumpel auf dem Sofa am Beckenrand sitzen sehe. Kurzerhand schwimme auf die beiden zu und lehne mich mit meinen Armen auf den Beckenrand. "Habt ihr auch was für mich?", frage ich und setze einen süßes Blick auf.

Benni's Blick heftet sich auf mich, während er aufsteht, auf mich zukommt und sich dann vor mir hinkniet. "Nein". Er pustet grinsend den Rauch des Gras in mein Gesicht. "Vielleicht später."
Schmollend spritze ich ihn mit etwas Wasser ab, bevor ich lachend zurückschwimme, damit er ja nicht auf dumme Ideen kommt. Ich sehe um mich und finde tatsächlich ein Handtuch, weswegen ich mich am Beckenrand abstütze, um aus dem Wasser zu kommen und eines der Handtücher zu nehmen, die ziemlich nah liegen. Ich wringe meine Haare etwas aus, um mich dann noch etwas mit dem Handtuch abzutrocknen. Dann nehme ich meine Kleidung zu, die ich aufhebe, und suche mir den Weg durch die Menschen, auf der Suche nach einem Badezimmer.

"Val, wenn du ein Badezimmer suchst, gehst du in die falsche Richtung."

 Ich bleibe abrupt stehen und drehe mich zu ihm. Seine Boxer klebt ebenfalls an seinem Körper, betont gewissen Stellen, sehr detailliert und ich beiße mir unbewusst auf die Lippe, schüttle dann aber meinen Kopf. "Dann zeig mal wo's langgeht." 

Gemeinsam gehen wir in die entgegen gesetzte Richtung und er führt mich zu einem großen Bad. Hinter uns schließt er die Tür und ich beobachte ihn dabei, wie er durch den Spiegel sein Haar mustert, bis sein Blau durch diesen auf mein Braun trifft. "Was?"
"Wie kann dein Haar noch so gut aussehen?", frage ich rhetorisch und seufze, bevor ich meine Kleidung auf den geschlossenen Toilettendeckel lege und meine Unterwäsche ausziehe. "Ich weiß nicht. Dad hat mir wohl gute Gene mitgegeben."

Ich schaue mich nach einer Heizung um, auf die ich sie legen kann und werde zum Glück auch fündig. Mein Kopf fühlt sich mittlerweile um einiges leichter an, nicht mehr wie in Watte gepackt, was mich einerseits doch erleichtert. Immerhin hat Benni nicht unrecht, ich wusste nicht, was sich alles in dem Zeug befunden hat. Ich sollte mich wirklich eher an Benni halten, wenn ich nicht will, dass irgendwas passiert, was nicht passieren sollte. Welch Ironie ...

Ich ziehe mir meine Kleidung über und drehe mich dann zu ihm. Ben hat sich derweil ebenfalls angezogen und mustert mich nun abwartend. "Von mir aus können wir wieder. Das Zeug von dem Typen hat schneller die Wirkung verloren als ich gedacht hab."

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Nachdem ich nach Minuten langem Flehen etwas von Ben's Drogen bekommen habe geht es mir noch besser als vorhin. Zu jedem Song, der aus der Anlage dröhnt, tanze und singt ich mit. Die Stunden ziehen an mir vorbei, doch durch den Alkohol, die Musik und der Kulisse spüre ich kaum, wie spät es ist. Oder wie lange ich tanze. Oder singe. Ich genieße es lediglich so gute Laune zu haben, dass ich nicht darüber nachdenke, was Sophia wohl denken würde, würde sie mich so sehen können. Wäre sie erschrocken, dass ihre kleine Schwester Drogen genommen hat? Würde sie mir Vorwürfe machen, dass ich nicht darüber nachdenke, was ich tue?

Meine Tanzpartner wechseln über die Zeit hinweg, dass ich nicht mal zusammenzucke, als sich zwei Arme um mich schlingen und mich an eine warme Brust ziehen. Zumindest bis sich Bennis Kinn auf meine Schulter legt und sein Atem meine Kehle streift, während er mich noch etwas näher an sich zieht. "Gehen wir schlafen, Popstar?" 

Leicht drehe ich meinen Kopf zu ihm, dass unsere Gesichter nah beieinander sind. "Ich bin aber nicht müde", hauche ich leise. Lauter zu reden erscheint mir grade nicht richtig.
"Ich aber und die Party ist vorbei. Die Jungs gehen jetzt auch schlafen." Seine Hände streifen über meinen Bauch, während er mich weiterhin an sich drückt und ich bekomme nur ein gemurmeltes "Fein" raus, da ich  viel zu abgelenkt von seinen Berührungen bin.

Ich lasse mich von ihm hinterher ziehen als er sich von seinen Freunden verabschiedet, die ebenfalls aufgestanden sind und wohl zu Bett gehen wollen. Ich folge ihm die Treppen empor, wobei ich erneut die schwankende Umgebung spüren kann. Ben scheint es ebenfalls zu merken und kurzerhand befinde ich mich in seinen Armen. Ein erschrockenes Quietschen weicht aus meinem Mund, da sich die Welt um mich noch mehr dreht und ich schlinge meine Arme um seinen Nacken. Ich verstecke mein Gesicht an seinem Hals als er die Treppen nach oben geht und lehne mich an seine Brust. "Du bist echt bequem", flüstere ich und schließe dann automatisch die Augen. So könnte ich einschlafen, aber auf Dauer wäre das wahrscheinlich unbequem für mich und für ihn.

Ich atme seinen Geruch ein und merke kaum, dass meine Lippen seinen Hals berühren, bis ich die leichte Gänsehaut auf seinem Arm bemerke. Um ihn zu ärgern, es trotzdem so wirken zu lassen, dass ich das nicht absichtlich tue, bewege ich meine Lippen langsam, sodass sie immer wieder seinen Hals streifen. Erst auf dem Gästebett lässt er mich sanft runter, dann entledigt er sich seiner Kleidung - und ich kann dabei für keine einzige Sekunde den Blick von ihm nehmen, bis er wissend grinst. "Gefällt's dir?"

"Wenn du so schön fragst, sicher." Ich lehne mich auf dem Bett zurück und winkle ein Bein an.
"Gott, dieses Bett ist sowas von bequem. Ich muss mir auch unbedingt so eins holen."
"So ein Bett magst du? Was hast du denn bitte für eins?" Er lässt sich neben mich auf die weiche Matratze fallen.
"Puhh, gute Frage. Ich weiß nur eins, es ist sau unbequem. Aber ich komme nie dazu ein neues zu holen." Ich drehe meinen Kopf zur Seite und sehe über seinen Körper, der neben mir liegt.
"Du wolltest schlafen."

"Ich bin schon ausgezogen im Gegensatz zu dir." 

Daraufhin stehe ich auf, ziehe mir ebenfalls die Kleidung aus und lege mich bäuchlings zurück auf das Bett. Meine Hände vergrabe ich unter dem Kissen und wende mein Gesicht in seine Richtung, schließe aber meine Augen. Und für einen Moment ist nichts bis auf unseren Atem zu hören. "Elaine ist nicht sonderlich begeistert von dir. Vor allem nicht, weil ich sie wieder allein lasse", unterbrechen seine Worte die Stille.
"Soll sie doch. Wir wissen beide wer gewinnen würde." Ich öffne meine Augen und merke, dass seine noch immer geschlossen sind. Wie auf Autopilot hebt sich mein Körper und beugt sich leicht über ihn, sodass mein Gesicht nah über seinem schwebt. "Und wenn wir mal ehrlich sind. Wenn du sie eher wollen würdest als mich würde sie jetzt hier liegen."

Dann legen sich meine Lippen auf seine Kehle, fangen an Küsse zu verteilen und leicht daran zu saugen, während meine Hand an seinem Oberkörper Richtung Süden entlang gleitet, bis mich seine Hand stoppt. "Ich dachte das war etwas einmaliges Val." Nicht nur du.

"Kannst du es mir verübeln? Ich habe Drogen genommen und Alkohol getrunken. Und wenn du dann auch noch so vor mir liegst, ist meine Selbstbeherrschung fast bei Null. Wäre mein Kopf komplett frei könnte ich mich noch zusammenreißen, aber so ..." Ich lasse den Satz offen und schaue in sein Gesicht, dessen Züge nichts über seine Gedanken verraten. "Stoß mich weg, dann wird es kein weiteres Mal passieren. Ich kann es grade nämlich nicht."

Vielleicht hofft ein Teil von mir, dass er der Stärkere von uns beiden ist. Oder ich will, dass er meinen Zustand ausnutzt. Denn wenn ich eines weiß, dann, dass dieser Mann vor mir mich schwach werden lässt und ich nichts gegen tun kann. Selbst, wenn ich es besser wissen müsste. 

"Ach scheiss drauf." Und seine Lippen pressen sich auf meine, gefolgt von seinen Händen, die mich auf seinen Körper ziehen und nicht zögern auf Wanderschaft zu gehen. "Gott du bist so heiss", seufzt er an meine Lippen und lässt jeglichen Funken an Selbstbeherrschung verpuffen. "Nimm mich einfach Ben, bitte", flehe ich bei dem Kontakt unserer Körper aneinander, reibe mich an ihm, um den Druck zwischen meinen Schenkeln irgendwie lindern zu können. Seine Hand schlüpft zwischen meine Beine, schiebt den Slip zur Seite und berührt mich dort, wo ich ihn brauche. Seine Boxer folgt, er schiebt mich über seinen Schwanz und wir beide stöhnen gleichzeitig auf, als er mich immer mehr ausfüllt.  Dann lasse ich mich immer wieder auf ihn sinken und werde mit der Zeit schneller, genauso wie unser Atem, der sich zwischen unseren Küssen miteinander vermischt.

"Gott, sei ruhig", hält er mich irgendwann fest, nur um dann schnell und hart in mich zu pumpen, dass ich meine Finger in seine Schulter krallen muss. "Fuck Ben."

Ich keuche auf, greife irgendwann mit meiner Vampirkraft nach seinen Armen, um seine Bewegungen zu stoppen. "Ich bin noch nicht fertig mit dir." 
Mit einem breiten Grinsend rutsche ich von ihm und dann weiter nach unten, wo ich seine Härte erneut in die Hand nehme und massiere. Dann beuge ich mich und lasse ihn in meinem Mund gleiten, verwöhne ihn und lausche seinem Stöhnen, was mich noch feuchter werden lässt. Meine Bewegungen werden immer schneller und ich versuche ihn so tief wie möglich aufzunehmen.
Seine Hände krallen sich dabei in das Bettlaken.

Als ich merke, dass es nicht mehr viel braucht, lasse ich ihn aus meinem Mund gleiten und schaue zu ihm auf, krabble wieder auf ihn und lasse mich wieder auf ihn sinken. Seine Hände löse ich von dem Bettlaken und lege sie auf meine Brüste, wo sie mit meinen zusammen anfangen sie zu kneten. Unser schneller Atem vermischt sich miteinander, während sich alles in mir immer mehr zusammenstaut und ich merke wie ich kurz davor bin. In einer fließenden Bewegung dreht uns Ben so, dass ich unter ihm liege, er in harten Stößen in mich eindringt und seine Hand zwischen uns gleiten lässt.

Wir kommen gleichzeitig, kosten den Moment so lange wie möglich aus, bis er sich stöhnend neben mich auf das Bett fallen lässt - und anfängt zu lachen. "Gott und schon wieder sind wir im Bett gelandet." Er zieht mich in seine Arme, dann spüre ich seinen Mund, wie er auf meiner Stirn verharrt.  "Soll ich dich dieses mal wecken?"
"Bitte", brumme ich erschöpft an seine Haut, atme seinen Geruch nach Sex, Schweiß und ihm tief ein. Ich mache es mir auf seiner Brust bequem, schließe die Augen und konzentriere mich auf seinen Herzschlag. "Und solange es niemand wichtiges rausbekommt, habe ich kein Problem damit. Beschweren kann ich mich nicht."

Ben beginnt mich zu kraulen, sorgt dafür, dass nach und nach jeder einzelne Muskel in mir entspannt ist und ich langsam aber sicher an ihn gekuschelt einschlafe. Seine Antwort, die er leise flüstert, höre ich nur im Nebel. "Ich auch nicht."

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