13.

Erleichtert lasse ich meine volle Tasche neben mich auf den Teppichboden des Hotelzimmers fallen, kurz darauf landet mein Körper auf der Matratze des weich aussehenden Bettes - und das ist es auch. Lynn lässt sich neben fallen und ein lautes Seufzen schlüpft aus ihrem Mund, ehe sie sich auf ihren Armen abstützt und mich grinsend ansieht. "Ich kanns kaum glauben, dass wir das wirklich gemacht haben. Spontan nach LA! Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so was Spontanes gemacht habe."

"Ich denke, wir beide brauchten mal eine Pause von Zuhause", erwidere ich schmunzelnd, stütze mich dann auch ab und schaue raus aus dem Fenster, direkt in die hell scheinende Mittagssonne. Wir mögen zwar nur das Wochenende in LA sein, aber allein diese Zeit will vollstens ausgenutzt werden. 

Ich wende mich zurück zu meiner besten Freundin, die in ihrem Köpfchen sicher schon eine Liste zusammengestellt hat, was wir die wenigen Tage alles unternehmen werden. Was aber von Anfang an klar war, war der heutige Abend, den wir gebührend mit einem Club-Besuch feiern werden. Dafür liegt mein Kleid bereits im oberen Bereich meines Koffers, damit ich dieses, zusammen mit den High Heels nicht lange suchen muss. Davor jedoch ...

"Ich bin so langsam am verhungern. Du auch?"

Ein Blick genügt, und uns ist beiden klar, dass wir es uns so richtig gutgehen lassen werden. Was so viel bedeutet wie - Burger und Fries, zusammen mit einem schön großen Milchshake. Dafür muss ich mich jedoch umziehen, denn in Jogginghose und Top habe ich nicht vor mich auf die Straßen von LA zu stürzen. Zielsicher stehe ich also auf, öffne meinen kleinen Koffer und wühle nach einer Shorts und einem lockeren Shirt, dann verschwinde ich ins Badezimmer, um mich gleichzeitig etwas frisch zu machen. Stundenlang im Auto zu sitzen, hat definitiv seine sichtbaren Spuren hinterlassen. Allerdings hatten wir beide nicht das Bedürfnis zu fliegen, ganz abgesehen von den Kosten, die Lynn nicht so leicht hätte abzwecken können wie ich. Wobei auch mein Geld nicht i Hülle und Fülle vorhanden ist.

Keine zehn Minuten später stehe ich zurechtgemacht vor Lynn's Beinen und stupse sie mehrmals an, damit auch sie sich soweit fertig macht, dass wir fünfzehn Minuten später unser Hotelzimmer verlassen können. Die Mittagssonne wärmt unsere Haut, als wir die Straßen entlang spazieren, die freie unbekümmerte Zeit genießen und Ausschau nach einem guten Burgerladen halten. Währenddessen erzähle ich Lynn von dem Urlaub mit Ruby, woraufhin ihre Augen neugierig aufflackern. "Oh, irgendwann müssen wir unbedingt auch so einen Urlaub machen. Einfach mal in ein anderes Land, neue Kulturen entdecken. Heiße Kerle aufreißen." Bei Letzterem wackelt sie mit den Augenbrauen und auch, wenn ich meine Augen bei ihren Worten verdrehe, kann ich das Grinsen auf meinem Mund nicht verbergen. "Du bist unverbesserlich, weißt du das?"
"Und ob! Schließlich bin ich nicht ohne Grund deine beste Freundin, Schätzchen."

Plötzlich bleibt sie ruckartig stehen und hält mich an meinem Arm fest, dass ich beinahe stolpere. Dann deutet sie mit ihrem Finger auf einen Laden auf der gegenüberliegenden Seite. "Schau mal, der sieht doch gut aus."
"Bist du sicher, dass du auf den Laden und nicht eher auf den Kellner geachtet hast, der eben rausgekommen ist?", hake ich nach, lasse mich aber widerstandslos von ihr in die Richtung ziehen. Auf der gut besuchten Terrasse suchen wir uns ein Plätzchen aus, das sowohl Sonne als auch Schatten bietet und greifen nach den Speisekarten vor uns. Es dauert nicht lange, bis genannter Kellner schließlich auch vor uns steht und erst Lynn, dann mich mit einem charmanten Lächeln ansieht, gleichzeitig seinen Block zückt.

"Und, was darf ich den Ladies bringen?"

"Gibt es dich denn zum mitnehmen?", fragt Lynn unverblümt, was ihn zum Lachen, mich wiederum zum Fremdschämen bringt. "Was sie eigentlich sagen wollte", gehe ich dazwischen und werfe ihr einen bösen Blick zu, "dass wir beide gerne die Nummer 23 hätten. Dazu einen Vanille und Schoko-Milchshake und zwei Cokes."

Schmunzelnd notiert er die genannte Bestellung, bevor er uns zu meinem Glück dann allein lässt. Unter dem Tisch trete ich meine beste Freundin, die daraufhin empört aufschreit und mich mit ihren zusammengekniffenen Augen mustert. "Was denn? Er ist süß. Und was in LA passiert, bleibt auch in LA."
"Hast du gerade ernsthaft den Las Vegas Spruch abgezogen?"
Ich schüttle amüsiert den Kopf, sage aber nichts weiter zu. In gewisser Weise kann ich es ihr nicht mal übel nehmen, denn im Gegensatz zu mir stürzt sich Lynn auf die Männer und genießt das Leben einer Single Frau.

Und ich? Ich muss immer wieder an jemanden denken, der mich auf eine Art und Weise berührt, die nicht sein sollte. Dabei versuche ich unseren Kontakt schon so gering wie möglich zu halten und schreibe ihm nur, wenn er mir eine Nachricht schickt. Jegliche Kontakte meinerseits begrenzen sich auf Nachrichten, die er mir schickt, nicht von mir selbst ausgehend.

Überraschend schnell werden uns unsere Burger mit den Süßkartoffel-Fries und die Getränke gebracht sowie die Getränke. Bevor uns der Kellner allein lässt, schiebt er mir über den Tisch eine Karte hingegen und setzt ein charmantes Lächeln auf. "Sofern ihr heute Abend nichts zu tun habt, kommt doch vorbei."
Er zwinkert mir zu und lässt uns dann allein. Neugierig mustere ich das schwarze Kärtchen, auf dem in goldener Schrift Diamond's Club steht sowie die Adresse, um dorthin zu gelangen. Ich gebe sie Lynn, die sie sich genaustens ansieht, dann ihr Handy hervorholt und etwas eingibt und dann überlegend nickt. "Ich denke, wir haben unseren heutigen Club gefunden, oder was sagst du?"

Ich sehe mir die Bilder an, die mir auf ihrem Bildschirm entgegenleuchten und zucke mit den Schultern. "Sieht gut aus."
"Und wenn mich nicht alles täuscht, könntest du heute sogar noch auf deine Kosten kommen." Ihre Brauen wackeln vieldeutend. "Auch, wenn ich ehrlich gesagt gehofft hatte, ihn klarmachen zu können. Aber ich glaube kaum, dass es dort an guter Ware mangeln wird, also kann ich es verkraften."

Ich lasse ihre Worte unkommentiert, sondern konzentriere mich nun auf den triefenden Burger vor meiner Nase, der nur darauf wartet, von mir gegessen werden. Gleichzeitig ignoriere ich das komische Gefühl in meinem Bauch, wenn ich an den Blick des Kellners denke, der auf mir gelegen hat.

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Stunden später stehen wir zu zweit vor dem großen Spiegel im Badezimmer, suchen unser Make-Up zusammen, was zu unseren Outfits passt und singen zu den Songs, die aus der Musikbox kommen, lauthals mit. Je ein Glas Wein befindet sich neben uns, um den Abend gebührend einzuläuten. Während ich auf einen Smokey-Look setze, scheint Lynn experimentierfreudiger zu sein, wobei sie bei ihrer Figur keinerlei Probleme hat. Lynn ist eine der wandelbarsten Personen, denen ich begegnet bin, daher wundert mich ihr blutrot geschminktes Make-Up kein bisschen.

Mitten in dem aktuellen Song ertönt das Vibrieren einer eingehenden Nachricht, was mich dazu veranlasst das Rouge zur Seite zu legen. Ich beiße mir auf die Unterlippe, unsicher, was ich von der SMS halten soll - und vor allem, ob ich dem nachkommen oder es lieber lassen sollte.

Schick mir ein Selfie. Ich will dich sehen

"Was ist?"

Ich schaue von dem Display geradewegs in Lynn's Gesicht, die nickend auf mein Handy deutet. "Ich..." Ich räuspere mich und überdenke meine Worte einen Moment, immerhin weiß Lynn nichts von der verwirrenden Situation zwischen mir und Benni. "Eventuell habe ich jemanden kennengelernt, weiß aber nicht, ob ich dem nachgehen sollte." Ich stocke einen Moment. "Er will, dass ich ihm ein Bild von mir schicke."
"Und? Was hält dich davon ab es zu tun?" Sie zuckt belanglos mit den Schultern. "Ein Bildchen ist nichts Großes und kann man tendenziell jedem schicken. Es hat nichts zu bedeuten. Also warum nicht?" Ihre Augen brennen sich nun geradezu in mich ein. "Außer, es ist nichts Belangloses und eventuell doch mehr? Wobei ich mich dann frage, wieso ich bis dato noch nichts davon weiß, meine Liebe."

"Es ist ... kompliziert?", versuche ich es zu erklären, merke aber schnell, dass dies Lynn nicht zufriedenstellt, daher füge ich hinzu: "Es ist nichts Nennenswertes."

Das wäre es erst, wenn etwas passieren würde. Und das versuche bis dato tunlichst zu vermeiden.

"Na dann, go for it."

Nickend stimme ich ihr zu, hebe mein Handy in die Höhe und lasse eine Hand in mein Haar gleiten, während ich mehrere Fotos mache. Letztendlich wird es das erste Bild, das ich gemacht habe, und schicke es ohne weitere Überlegung ab.

Dann lege ich das Handy mit dem Bildschirm nach unten auf die Ablage und widme mich den restlichen Zügen meines Make-Ups, glücklicherweise ohne bohrende Blicke von der Schwarzhaarigen neben mir.

Erst, als wir uns fertig und mit den Weingläsern bewaffnet, auf das Bett setzen, erscheint eine neue Nachricht von Benni, auf die ich sofort antworte.

Was machst du gerade?

Ich bin mit meiner besten Freundin für zwei Nächte nach LA gefahren und wir genießen den Abend bei Wein.

Es dauert einige Minuten, bis seine vorerst letzte Nachricht kommt, auf die ich nichts mehr erwidere.

Viel Spaß.

Entschlossen entsperre ich das Handy, beschließe kurz darauf sogar es gänzlich auszuschalten und im Hotelzimmer zu lassen. Dann begeben Lynn und ich uns aus dem Hotelzimmer zum Aufzug, der uns vom fünften Stock ins Erdgeschoss bringt, bevor wir uns am Eingang ein Taxi rufen, der uns zum Diamonds Club fährt. 

Die Schlange vor dem Club verpasst uns einen harten Dämpfer, und einen Moment überlegen wir ernsthaft, ob es sich dafür wirklich lohnt, werden aber in unserem Vorhaben aufgehalten, sobald ein bekanntes Gesicht plötzlich am Eingang erscheint und zielstrebig auf uns zukommt. Das Schmunzeln auf seinen vollen Lippen keinen einzigen Moment verschwindend, beugt er sich zu uns und gibt uns beiden einen Kuss auf die Wange. "Ich dachte schon, ihr würdet die Einladung ablehnen", raunt er leise an mein Ohr, was mir eine unerwartete Gänsehaut bereitet. Dann führt uns der noch immer Namenlose an der Schlange vorbei, nickt dem Türsteher zu und öffnet uns galant die Tür. "Nach euch."

Lynn lässt sich das nicht zweimal sagen, nimmt meine Hand und zieht mich hinein in den Club. Am Eingang erhalten wir ein Bändchen für Getränke und Snacks, müssend dafür aber jegliche Taschen und elektronischen Geräte abgeben. Recht schnell stehen wir daraufhin in einem riesigen Saal, der nicht nur von tanzenden Menschen tummelt, sondern durch den aufsteigenden Nebel zusätzlich Eindruck hinterlässt. Aufmerksam sehe ich mich um, beobachte die Masse um uns herum, und meine Augen bleiben an einer Ecke hängen, die zwar durch die Belichtung kaum zu sehen ist, für meine Augen jedoch klar und deutlich erkennbar. 

"Das Diamonds setzt seine Grenzen recht weit unten", ertönt die angenehm raue Stimme in mein Ohr, kurz darauf legt sich eine Hand an meine Hüfte. "Hier kann man einige Fantasien erfüllen, ohne Angst zu haben, dass sie an die Öffentlichkeit gelangen."
Ich schlucke, denn ich hatte nicht erwartet an so einem Ort zu landen. Seine Worte und der Anblick der Frau, die sich offensichtlich auf den Schoß eines Mannes auf und ab bewegt, haben mich dermaßen abgelenkt, dass ich nicht einmal mitbekommen habe, wie Lynn sich von meiner Seite gelöst hat und sich nun mitten in der Menge befindet. 

"Du musst dir um deine Freundin keine Sorgen machen. Ich bin mir sicher, sie weiß, was sie tut." Dann stellt sich der Schwarzhaarige direkt vor mich und betrachtet mich interessiert. "Und wenn du mich lässt, würde ich dir gerne einen Willkommens-Drink ausgeben."
Nochmal sehe ich an ihm vorbei zur Tanzfläche und erkenne Lynn, wie sie ausgelassen mit zwei Mädels zu tanzen scheint, bevor ich mich dem Mann vor mir zuwende. Warum nicht.
"Aber nur unter der Bedingung, dass du mir deinen Namen verrätst."

"Ich bin Matt."

"Dann, Matt", sage ich und hake mich bei ihm ein. "Führe mich zur Bar."

Das lässt er sich nicht zweimal sagen, legt seine andere Hand über meinen Arm und bringt mich geradewegs zu der mit Neonlichtern-beleuchteten Bar, dessen Tresen fast eine gesamte Seite beansprucht. Unzählige Spirituosen verteilen sich auf der Wand, zeigen die große Auswahl an Getränken, die geboten werden und auch serviert werden, wenn ich mir die Karte so ansehe. Am Tresen entlässt mich Matt aus seinem Griff, um sich über diesen zu beugen und dem Barkeeper etwas zu sagen. Dieser mustert erst ihn, dann mich und nickt, ehe er sich dran macht einen blutroten Cocktail zuzubereiten, der dann vor mir platziert wird. Matt wiederum scheint sich mit einem einfachen Whiskey zu begnügen und hält mir das Glas dann auffordernd entgegen. "Auf einen interessanten Abend."

Ich stoße mit ihm an, schließe dann meine Lippen um den bunten Strohhalm und probiere meinen Drink. Eine Mischung aus Grapefruit, Mango und Ananas kann ich schmecken, mit der nachkommenden Note des Alkohols. Die Mischung aus süß und sauer spricht mich total an und zufrieden nicke ich. Mit einer Hand an meinem Rücken führt er mich in die Ecke, an dessen anderem Ecke sich das Pärchen, das ich eben beobachtet habe, befindet und wie zuvor noch mit sich beschäftigt zu sein scheint. Wobei ich nicht verstehen kann, wie die beiden mitten in einem Club Sex haben können, in dem wissen, dass nur wenige Meter neben ihnen unzählige Menschen tanzen und sie sehen können.

Matt lässt sich neben mich auf die Sitzgelegenheit fallen, legt seinen Arm hinter mich und mustert mich interessiert. "Da du ja nun meinen Namen kennst, ist es nur fair, wenn du mir auch deinen verrätst, oder?"
Seine Finger streichen hauchzart über meine nackten Schultern und sorgen wider Erwarten dafür, dass ich die Wärme seines Körpers als angenehm empfinde. Daher drehe ich mich mit meinem Körper mehr zu ihm und lächle. "Valeria. Und meine Freundin, die irgendwo dort tummelt, ist Lynn."

"Dann, Valeria, bin ich dafür, dass wir unsere Drinks noch einen Moment genießen und dann zu ihr stoßen."
Nickend setze ich den Strohhalm erneut an und trinke ein paar Schlucke. Bin mir dabei bewusst, dass während auch er von seinem Glas trinkt, seine strahlend blauen Augen auf meinem Mund liegen.

Nachdem beide unsere Gläser leer sind, nimmt er mir meines ab und stellt sie auf den kleinen Tisch vor uns, hält mir dann seine Hand entgegen, die ich ergreife und mich auf die Tanzfläche ziehen lasse. Ich lasse zu, dass er mich mit meinem Rücken an seine Brust zieht, dass seine Hände auf meiner Taille liegen und mich so seine Wärme spüren lassen. Mehr und mehr scheinen meine Gedanken sich in Luft aufzulösen, loszulassen.

Wie berauscht heiße ich diese Leere in meinem Kopf willkommen und lasse diesen letztendlich nach hinten auf Matt's Brust fallen. Seine Arme legen sich um meine auf meinen Bauch, wiegen uns zu den Beats der Musik, die uns berieseln und mich immer weiter in einen Strudel ziehen. Sein heißer Atem an meinem Hals lässt mich aufseufzen. Seine Lippen, die meine Haut berühren, entfachen ein Feuer in mir, dass sich auf jede Zelle in mir ausbreitet. 

Mir wird heiß. Mir wird alles egal. Und selbst wenn ich weiß, dass an dem etwas ganz und gar nicht stimmt, beschließt mein Verstand den Moment der Schwerelosigkeit auszukosten.

"Spürst du es schon?", haucht er an meine Halsbeuge, beißt in die sensible Haut, um dann an ihr zu saugen. Mein Stöhnen geht in der Musik unter, nur für Matt und mich hörbar. Seine Hand wandert über mein Kleid, zwischen meine Schenkel und schieben den Slip zur Seite, streichen wieder und wieder durch meine Nässe. "Lass dich fallen und genieß es, Valeria. Nichts hier ist wichtig, nur deine Lust und das, was du willst."

Und genau das tue ich.

Ich koste die Empfindungen meines Körpers aus, blende die Menschen um mich herum aus und dränge mich seinen Fingern entgegen, die sich in mich schieben und meine Lust immer weiter entfachen. Seine Härte presst sich dabei an meinen Hintern, reibt sich verlangend an mir, bis er sich von mir löst, nur um mich dann an meiner Hand zurück zu den bedeckten Lounges zu ziehen. Ruckartig zieht er mich auf seinen Schoß und ich lasse es zu.
Seine Lippen prallen auf meine, seine Zunge nimmt meinen Mund in Beschlag und ich lasse es geschehen. 
Seine Hand krallt sich in mein Haar und fixieren mich, während ich mich beginne an ihm zu reiben wie ein williges Tier. 

"Verdammt, Val, ich will dich genau hier ficken. Hier und jetzt."

"Tu es, bitte", keuche ich erstickt auf, gefangen in dem Nebel der Lust und Leichtigkeit, bis ich meine Augen öffne. Seine blauen Augen flimmern vor mir auf, zusammen mit den Gefühlen, die sich in bahnbrechender Geschwindigkeit zurück an die Oberfläche brechen und mich zurück in die Wirklichkeit holen.

Ruckartig stoße ich mich von Matt ab, ziehe mein Kleid wieder zurecht und versuche das, was soeben passiert ist, zu verstehen.

Der Cocktail. Die Puzzleteile fügen sich zusammen und ohne ein weiteres Wort lasse ich Matt zurück. Ich höre nicht auf seine Rufe, sondern suche in der Menge meine beste Freundin, die ich nach langer Suche zwischen zwei Männern finde, deren Blicke mehr als deutlich sind.

"Lynn!"

Ihre Augen, die sich in dem Moment öffnen und zu mir blicken, wirken noch verhangener als ich mich bis eben noch gefühlt habe. Ich ziehe sie an ihrem Arm zu mir, stoße den Typen, der sich mir in die Quere stellen will, weg und lotse uns zum Ausgang. Ich werfe einen letzten Blick zurück in die Menge und erst jetzt fällt mir auf, was ich zu Beginn nicht gesehen habe: die zu lockeren Bewegungen, die verdunkelten Ecken des Clubs, die viel mehr zu sein scheinen als erwartet. Und der Nebel, der fast kontinuierlich aus den Boxen zu strömen scheint. 

Zielstrebig führe ich Lynn und mich zur Garderobe, hole unsere Sachen und bringe uns aus dem Club raus. Die frische Luft fühlt sich wie eine innere Reinigung an, auch wenn meine beste Freundin wohl länger in diesem Zustand sein wird als ich. Dabei wundert es mich, dass es überhaupt solch eine Wirkung auf mich gehabt hat.

Vielleicht wäre es dir mit mehr Blut im Organismus nicht passiert.

Innerlich nehme ich mir vor, mehr darauf zu achten, Blut zu trinken, während ich nach einem Taxi Ausschau halte, was mich und Lynn zurück zum Hotel bringt. Doch auf der Fahrt zurück wird mir nicht nur das bewusst: die Gefühle, die ich für Benni zu entwickeln scheine, können nicht so belanglos sein, wenn es genau diese waren, die mich aus dem Rausch zurückbringen konnten. Nur weiß ich nicht, ob ich darüber froh sein sollte oder in verdammt dicke Probleme stürzen werde.

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