08.
Unser Club Besuch hängt mir noch Stunden später im Magen und so sehr ich es auch versuche, ich kann das, was sich auf der Tanzfläche abgespielt hat, nicht aus meinem Kopf vertreiben. Die Berührungen, die Worte. Allein, dass ich es zugelassen habe so mit Benni zu tanzen, grenzt schon an ein unüberlegtes Handeln, doch alles, was dann kam, war eindeutig nicht das, was hätte passieren dürfen.
Es ist falsch. Auf so viele Weisen. Und je schneller dieses Kribbeln in meinem Bauch verschwindet, wenn ich an seine Hände auf meinen Körper denke, desto besser. Vermutlich liegt es einfach nur daran, dass ich schon länger niemanden hatte, der mir und vor allem meinem Körper das gibt, was er anscheinend braucht. Und ich weiß auch ganz genau an wen ich mich wenden muss, um diese verwirrten Emotionen in mir wieder zu bändigen.
Zielstrebig nehme ich mein Telefon, welches neben meinem Bett an dem Ladekabel angestöpselt ist, und tippe so schnell die Nachricht ein, dass ich mir über meine Worte erst bewusst werde, als mein Finger bereits auf Senden geklickt hat und mir keine Wahl gegeben hätte sie nochmals zu überdenken. Ich sperre den Bildschirm und lasse es neben mich auf die Matratze fallen. Meine Augen bleiben an meiner Zimmerdecke hängen, während meine Gedanken darum kreisen, dass ich das, was ich im Club empfunden habe, so schnell wie möglich wieder vergessen muss. Eine andere Option gibt es für mich nicht.
Da ich genau weiß, dass es maximal eine Stunde dauern wird, bis er vor meiner Haustür stehen wird, stehe ich von meinem Bett auf und visiere meinen Kleiderschrank an. Wenn es eine Sache gibt, die dieser Mann liebt, dann die Unterwäsche, welche meinen Körper perfekt in Szene setzt und am besten nur das Nötigste bedeckt. Genau für solche Fälle habe ich ein Fach, in dem sich meine Schätze befinden und aus denen ich ein pechschwarzes Set hervorhole. Schmunzelnd halte ich den dünnen Stoff gegen das Licht. Es gab eine Zeit, in der ich puderrot geworden wäre, hätte meine Schwester mir solch eine Unterwäsche in die Hände gedrückt. Heute jedoch besteht der größte Teil - wie auch wahrscheinlich bei ihr - aus solchen Teilen und ich bereue keinen einzigen Penny, den ich für sie alle ausgegeben habe.
Meine Shorts sowie mein lockeres Shirt ersetze ich durch meine Auswahl, nehme dann eines seiner Hemden, die ich mir irgendwann angeeignet habe, und ziehe es drüber. Der weiße Stoff sticht durch meine gebräunte Haut hervor und zusammen mit meinem schwarzen Haar sieht das Outfit sexy und verführerisch zugleich aus.
Aus meiner Küche hole ich zwei Gläser, ein Weinglas und ein Whiskesglas, welches entweder von ihm oder Jason benutzt wurde. Zusätzlich stelle ich die passenden Getränke auf den kleinen Wohnzimmertisch, und setze das ganze Zimmer in eine angenehme Szene. So, wie ich ihn kenne, wird er entweder sofort auf mich zukommen oder erst etwas entspannen wollen, ehe ich mich an seinem Körper satt sehen kann.
Meine Beine ziehe ich unter meinen Körper während ich auf meinem Handy durch das Internet surfe, bis ein verdächtiges Klingeln an meiner Tür ertönt. Ich lege es daraufhin auf den dunkelbraunen Tisch und gehe auf die Tür zu, wo mir keine Minute später seine leicht zerzauste Gestalt entgegen sieht. Sein verschmitztes Lächeln wird breiter, sobald seine Augen über mein Erscheinungsbild wandern, und ohne zu zögern legt sich einer seiner Arme um mich. Mit einem Hunger, den ich nicht anders von ihm kenne, pressen sich seine Lippen auf meine, bestimmen von Anfang an wem von uns die Dominanz gehört. Und die gebe ich ihm mit dem größten Vergnügen.
"Hast du mich etwa vermisst, Baby?", raunt er mit belegter Stimme an meine Lippen, in dessen untere er spielend beißt. Ein unkontrolliertes Seufzen schlüpft aus meinem Mund und ich nicke zustimmend, was genau das ist, was er hören wollte. "Gut. Deine Nachricht war genau das, worauf ich gewartet habe."
Als ich es schaffe mich von ihm zu lösen ziehe ich ihn an seiner Hand in meine Wohnung, wo er mit seinem Fuß die Tür ins Schloss kickt. Seine Jacke auf die Sofalehne legend setzt er sich zu mir auf das Sofa und betrachtet die Getränke vor uns, ehe er nach dem Whiskey greift und sich sofort ein Glas einschenkt. Er lässt es sich nicht nehmen mir ebenfalls ein Glas meines Weins einzuschütten und reicht mir mein Glas, was ich mit einem Lächeln quittiere.
Entspannt lehnen wir uns auf dem Polster zurück und er zieht meine nackten Beine auf seinen Schoß, wo er mit seinen Fingerspitzen über die weiche
Haut streicht und mir so eine Gänsehaut bereitet. Es gibt mir die Möglichkeit sein Erscheinungsbild zu betrachten, welches bis heute genauso attraktiv ist wie früher.
Ich kann nicht einmal sagen, wann aus unserer Beziehung eine Liaison geworden ist. Als ich Lenn damals kennenlernte, hat es einige Jahre benötigt, bis ich erkannt habe, wie ich wirklich zu ihm stehe. Meine Gefühle für Jason hatten mich geblendet, bis er eines Tages mit Giulio zurückkehrte. Erst da haben wir wirklich gemerkt, dass mehr zwischen uns herrscht wie Freundschaft. Er war auch der Mann, dem ich meine Jungfräulichkeit geschenkt habe und ich bereue es bis heute nicht. Selbst, als die Distanz unüberwindbwar war und wir wussten, dass es besser ist, wenn wir uns trennen, hat immer dieses Knistern zwischen uns geherrscht, was nie erloschen ist. Es war vorauszusehen, dass Lenn und ich keine Beziehung auf Dauer führen würden wie Sophia und Jason, dennoch sind wir bis zum heutigen Tag in Kontakt geblieben. Sowohl als Freunde als auch Spielpartner. Es ist unter anderem sein Verdienst, dass meine Ansprüche an einen Mann - die laut Matteo zu hoch zu sein scheinen - bis heute bestehen und von denen ich nicht wegkommen kann. Wieso sollte ich mich mit etwas zufrieden geben, wenn ich etwas haben kann, was um ein Vielfaches besser ist?
Der einzige Manko, den dieser Mann jedoch besitzt, ist dass er kein Mann für nur eine Frau ist. Er ist ein Jäger, der stets eine neue Beute braucht, um sich vollends zufrieden zu fühlen. Und genau das ist der Grund, weshalb zwischen uns nie mehr entstehen kann als das, was wir haben. Wobei ich nicht sagen kann, dass ich mit diesen Umständen nicht zufrieden wäre.
Warum sehnst du dich dann nach einem Mann, der dir alles gibt und nicht nur einen Teil von sich?
Meine Gedanken beiseite schiebend trinke ich einen großzügigen Schluck meines Weins und lasse dabei eines meiner Füße über seine Schenkel wandern, während ich seinen Worten lausche. Dies ist ein weiterer Punkt, warum ich mich in seiner Gegenwart wohl fühle: wir können trotz der Umstände, dass wir hin und wieder miteinander schlafen, uns normal unterhalten und miteinander lachen. Wenn dem nicht so wäre wüsste ich nicht, ob ich dieses Einverständnis zwischen uns aufrecht erhalten könnte.
"Und, wie sieht es bei dir aus? Hast du jemanden in Aussicht, oder gibt es weiterhin niemanden, der mir das Wasser reichen kann?" Schmunzelnd wackeln seine Augenbrauen, woraufhin ich lachend den Kopf schüttle. "Wenn dem so wäre, denkst du ich hätte dir dann geschrieben?"
Da wir beide wissen, dass ich recht habe, erwidert er nichts darauf und beginnt stattdessen seine Hand weiter zu meinen Schenkeln wandern zu lassen. Ich lasse meine Beine locker, sodass es keine Mühe bedarf sie auseinander zu schieben. Und sobald seine Finger auf den Stoff treffen erkenne ich wie sein Blick dunkler und verlangender wird. In einem großzügigen Zug trinkt er sein Glas leer, stellt es dann auf dem Tisch ab, ehe er nach meinem Glas greift und diese Tätigkeit wiederholt. Im Gegenstaz zu seinem Glas ist meines noch halb voll, doch allein sein Blick vernebelt meinen Verstand.
Saß ich im einen Moment noch neben ihn, haben mich seine Hände auf seinen Schoß dirigiert, wo ich seine Erektion klar und deutlich spüren kann. Seine Hände legen sich um meinen Hintern, dass seine Finger auf meine fast nackte Haut und seine Wärme meine Kälte trifft. Knurrend beginnt er mein weiches Fleisch zu kneten, während sich meine Hände in seinem Haar verfangen und sein Gesicht näher an meines ziehen. "Ich hoffe Du hast morgen nichts Wichtiges vor. Ich kann nämlich nicht garantieren, dass du morgen ohne Schmerzen laufen kannst."
"Viele Worte, Mister. Wie wäre es, wenn du Taten folgen lässt?"
Das brauche ich ihm nicht zweimal sagen, als sich seine Lippen erneut auf meine legen, während er uns ohne Probleme vom Sofa hochhebt. Meine Beine schlingen sich um seinen Torso als er uns in mein Schlafzimmer trägt ohne unseren Kuss zu lösen. Er kennt diese Wohnung bereits so auswendig, dass er jeden Raum finden würde ohne seine Augen zu öffnen oder von mir zu nehmen. In meinem Schlafzimmer setzt er sich mit mir auf seinem Schoß auf das Bett, widmet sich weiter meiner Kehrseite, während ich mich wie eine schnurrendes Kätzchen an ihm reibe.
Mein Mund wandert von seinen Lippen über zu seinen Hals, wo ich über seine erhitzte Haut lecke und beiße. Sein Stöhnen ist Musik in meinen Ohren, motiviert mich in meinem Tun, als sich meine Hände gleichzeitig an seinem Hemd an seinem Körper zu schaffen machen. Je mehr seiner Haut zum Vorschein kommt, desto mehr habe ich das Verlangen über diese zu lecken, bis ich vor ihm knie und das tue, von dem ich weiß, dass es uns beiden gefällt.
Seine Hand ahmen mir nach, lösen jeden einzelnen Knopf, bis er den weißen Stoff von meinen Schultern schieben und mich wie ein Geschenk öffnet. Ein leiser Schrei entkommt meinem Mund, als er sein Gesicht zwischen meinen Brüsten vergräbt und sich ihnen ausgiebig widmet. Es ist eindeutig zu viel Zeit vergangen, als wir das letzte Mal Sex hatten und innerlich notiere ich mir für das nächste Mal nicht so viel Zeit vergehen zu lassen. Vor allem, da es oft Lenn ist, der unerwartet vor meiner Tür steht oder mir eine Nachricht schreibt, ob ich Zeit hätte.
Als ich es nicht mehr aushalte, ihn endlich in mir spüren will, ziehe ich ihn mit Gewalt an seinen Haaren zurück, bewusst, dass ihm genau das gefällt. Seine roten Augen haften an meinen, bis er uns so schnell dreht, dass ich mit meinem Bauch auf dem Bett liege und sein Körper über mir.
"Das ist es doch, was du willst, hmm?"
Sein Becken presst sich an meinen Hintern während ich seinen heißen Atem an meinem Ohr spüre. Folternd wandern seine Lippen meine Wirbelsäule entlang, bis er an meinen Slip ankommt und diesen von meinem Hintern streift. Seine Finger finden ihren Weg zwischen meine Beine und ich höre wie er zischend die Luft anhält. Das Wissen, dass er es ist, der mich so feucht werden lässt, genügt, dass ich kurz darauf das Rascheln eines Gürtels höre und ich nun seine Haut an meiner fühlen kann. Seine Hand wickelt mein Haar in einen festen Knoten, mit dem er mich fixiert, bevor er quälend langsam in mich eindringt. Wimmernd versuche ich ihm entgegen zu kommen, doch weiß er dies zu verhindern, indem er meinen Kopf an meinem Haar nach hinten sieht.
"Ich bestimme wie ich dich ficke, verstanden?" Seine Stimme erlaubt keine Widerworte, weshalb ich so gut wie möglich nicke, ehe er beginnt seine süße Folter fort zu setzen. Doch recht schnell werden seine langsamen Bewegungen schneller, sein Griff fester, bis er meinen Oberkörper halb zu sich gezogen hat, während er sich unerbittlich in mich schiebt. Das Klatschen unserer Körper füllt den Raum, zusammen mit unserem schneller werdenden Atem. Ich weiß, dass es nicht das einzige Mal sein wird, was die Vorfreude auf jedes weitere Mal, wo er sich immer weniger zurückhalten wird, wachsen lässt.
Spätestens, als Lenn seine freie Hand zwischen meine Schamlippen schiebt und beginnt mich zusätzlich zu reizen, dauert es nicht lang, bis ich das bekannte Kribbeln fühle und im nächsten Moment komme. Meine Finger krallen sich in das Laken und ich komme seinen Stößen entgegen während ich meinen Orgasmus ausreite, als ich ein lautes Knurren höre und kurz darauf spüre wie Lenn sich in mir ergießt. Beide lassen wir uns nach vorne auf das Bett fallen, wo er darauf achtet mich nicht zu erdrücken.
Als er sich neben mich auf die Seite rollt zieht er mich automatisch an sich, sodass eines meiner Beine über seinen liegt. Während seine Hand über mein Bein streicht seufze ich zufrieden und platziere Küsse auf seiner Brust, genieße das Gefühl der Befriedigung, welches alle anderen Gedanken verbannt.
"Du bleibst die Nacht?", frage ich, während ich meine Finger über seine Haut wandern lasse und erhalte ein zustimmendes Brummen über mir. "Ich habe meine Worte ernst gemeint, Baby. Und ich habe vor die Stunden sinnvoll zu nutzen. Aber vorher-"
Mit einem Kuss auf meinem Scheitel löst er sich von mir, um aufzustehen und greift nach seiner Boxershorts, die er über seinen Hintern schiebt. Ich bleibe noch im Bett liegen und mustere auf meiner Lippe beißend seinen Körper, was ihm natürlich nicht entgeht. "Vorher werden wir und was zu Essen bestellen. Ich habe nicht wirklich was zwischen die Kiemen bekommen, weil ich direkt von der Arbeit hierher gekommen bin."
"Dann sollte ich mich geehrt fühlen, was?" Schmunzelnd stehe ich nun ebenfalls auf, gehe aber ohne mir etwas über zu ziehen auf ihn zu. Zufrieden grinsend wandern seine Hände über meinen Rücken, bis sie meinen Hintern zu fassen bekommen und kräftig zupacken. "Du weißt, dass ich bei dir nie Nein sagen würde, Val."
Mit einem Kuss auf meine Stirn, was bis auf ihn nur eine weitere Person tut, löst er sich von mir und nimmt das Hemd, welches auf dem Boden liegt, um es mir anzuziehen. Zusammen gehen wir zurück ins Wohnzimmer, wo ich ihm mein Handy reiche und er uns Essen vom Chinesen bestellt. Dann machen wir es und auf meinem Sofa bequem, sehen uns einen Comedy-Film an und reden über das, was wir im Leben des anderen verpasst haben. Wir mögen zwar keine Liebenden im klassischen Sinne sein, dennoch haben wir eine Verbundenheit, die über eine normale Freundschaft hinausgeht. Und ich bin froh jemanden wie Lenn in meinem Leben zu haben.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top