d-70 ; Nayeon's breakdown (draft)

Schluchzend vergräbt Nayeon ihren Kopf in der Matratze, hält Jaemins reglose Hand fest zwischen ihren.

Wie lange schon hat sie genau das befürchtet? Wie lange schon konnte sie kaum noch schlafen? Wie lange schon hat sie sich immer Sorgen gemacht, wenn Jaemin nicht bei ihr war?

Und jetzt ist das passiert, wovor sie so Angst hatte. Sie konnte ihn nicht beschützen, konnte ihm nicht helfen. Hat es erst Stunden später erfahren, und selbst dann konnte sie ihn noch nicht sehen.

Wie soll es jetzt weitergehen? Je schlechter es ihm geht, desto mehr Freiheiten will sie ihm nehmen, doch sie kann doch ihren eigenen Sohn nicht einsperren, kann ihm nicht verbieten, all das zu tun, was er sich so wünscht, angefangen bei den einfachsten Dingen. Doch da ist immer diese Angst, diese Sorge. Wo bist du? Wie geht es dir? Ist jemand bei dir? Wer passt auf dich auf?

Und selbst wenn sie die Antworten auf all diese Dinge weiß, so geht es ihr doch nicht aus dem Kopf, dass sie nicht bei ihm ist.

Sie wollte ihn schon immer beschützen.

Doch kann sie es jetzt noch?

Vor etwas, was so geschehen wird, egal, was passiert? Etwas, das sie noch immer nicht akzeptieren will? Nicht akzeptieren kann?

Ein so strahlendes, Freude bringendes Kind wird aus den Armen seiner liebenden Mutter gerissen. Mit nicht einmal achtzehn Jahren.

Wie soll sie das auch verkraften können? Wo er doch noch so viele Ziele in seinem Leben hatte. Er wird sie nicht erreichen. Niemals. Und sie kann nur tatenlos dabei zusehen, wie er genau darunter leidet, wie aus dem hell strahlenden Stern ein abgestumpftes Leuchten wird, bis es schlussendlich ausgehen wird wie eine Kerze im Wind. Flackernd, schwankend, züngelnd, mit einem Schlag nichts als Rauch.

Was soll sie tun?
Was kann sie tun?
Wie wird es erträglicher für ihn?
Wie kann sie ihm helfen?

Wie kann irgendjemand ihm helfen?

Sie weiß die Antwort. Doch sie kann sie nicht ertragen, so wie sie sich selbst nicht ertragen kann. Er steht so dicht vor ihr, und doch gleitet er aus ihren Armen, durch ihre Finger. Und nichts kann sie tun, um ihn aufzuhalten.

Nichts kann sie tun.
Nichts kann passieren, was helfen würde.
Nichts kann es ihm erträglicher machen.
Nichts kann passieren, was ihn wieder so strahlen ließe.

Ihr kleiner, wunderschöner Stern nähert sich seinem Ende und sie wird es nicht aufhalten können.

19-07-26

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