*POV Harry*

Draco und ich saßen Seite an Seite auf dem Boden, leicht an die Wand gelehnt. Ich bettete meinen Kopf auf seiner Schulter und tastete vorsichtig nach seiner Hand. Als ich sie fand, strich ich ihm liebevoll über den Handrücken. Ich genoss diesen Moment unfassbar. "Du hast schöne Augen" murmelte Draco leise in mein Ohr. Ich merkte, wie ich leicht rot wurde und lächelte ein wenig. "Und ich hab dich vermisst, wenn du nicht zum lernen hergekommen bist" fügte er hinzu und wirkte dabei verlegen. Ich schmiegte mich an ihn. "Ich hab dich auch vermisst" gestand ich leise, ehe ich herzhaft gähnen musste.

"Ich glaub es wird Zeit, dass du ins Bett kommst" flüsterte Draco und sah mich von der Seite an. Ich seufzte, nickte aber. "Da hast du wohl recht. Du solltest aber auch schlafen gehen, ja?" erwiderte ich halblaut und stand langsam auf. Ich hielt Draco meine Hand hin, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Dieser nahm meine Hand dankend an, ehe er mir antwortete "Ja, mach ich. Versprochen." Ich lächelte ihn an und umarmte ihn fest. "Kommst du morgen wieder?" fragte er und sah mich mit großen Augen. Ich lachte leicht. "Ja, natürlich. Wir sehen uns morgen, schlaf schön!" verabschiedete ich mich von ihm und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. "Ich freue mich schon. Bis dann" verabschiedete auch er sich nun von mir. Schweren Herzens warf ich mir meinen Tarnumhang um und verließ auf Zehenspitzen die Bibliothek.

Beschwingt machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Ich wusste immer noch nicht so genau, was da gerade passiert war, aber ich war unfassbar glücklich. Draco war so liebevoll und sanft. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Ausgerechnet Draco Malfoy, mein ehemaliger Erzfeind, hatte mich im Handumdrehen um den kleinen Finger gewickelt. Und verdammt, es gefiel mir richtig gut. Er lächelte so selten, aber wenn er es dann doch tat, ging für mich die Sonne auf. Lautlos betrat ich Ron's und mein Zimmer und ließ mich glücklich ins Bett fallen. Meine Gedanken schweiften immer wieder zu Draco, doch nach wenigen Minuten übermannte mich schließlich der Schlaf.