97 - satisfactory results
Nun klopfte auch mir das Herz bis zum Hals und ich wollte Antworten. Würden sich Louis Sorgen bewahrheiten oder nicht? Würden die Partner abspringen, Eleanor mehr glauben schenken oder zu Louis Vater und seiner Firma stehen? Würden sie ihn in diesen Zeiten auch unterstützen? Oder würden sie ihm den Rücken kehren, weil sie glaubten, dass die Tomlinsons sie tatsächlich betrügen würden? Würde Eleanor gewinnen oder verlieren? ,,Er hat nicht viel gesagt", begann Louis von seinem Telefonat mit seinem Vater zu erzählen, ,,durch die Zeitverschiebung, die lange Anreise und das Meeting war er verständlicherweise sehr müde. Das Treffen mit seinen Partnern hat sehr lange gedauert und bevor er mich anrufen wollte, wollte er erstmal nach Hause.
Auf jeden Fall hat er erzählt, dass er seinen Partnern die ganze Geschichte von vorne bis hinten erzählt hat. Sie wissen jetzt alle, dass ich schwul bin, das ich Eleanor betrogen habe, aber auch, dass ich in dir mein Glück gefunden habe. Mein Vater erzählte ihnen von der Erpressung, was in der E-Mail stehen würde, die sie bald von meiner ehemaligen Verlobten erhalten würden und das Eleanor mich nicht nur als Betrüger in der Liebe sondern auch bei der Arbeit als Betrüger hinstellen wollte. Daraufhin haben viele seiner Partner gemeint, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hatte und es Schwachsinn ist. Natürlich ist das mit dem Betrug scheiße von mir gewesen, aber ich werde nicht der erste und leider auch nicht der letzte sein. Sie wissen, dass ich nicht böswillig, sondern um der Liebe wegen gehandelt habe. Es ist keine Rechtfertigung oder Entschuldigung, aber ein Anfang.
Deshalb sind sie auch der festen Überzeugung, dass ich sie niemals auf der Arbeit hintergehen würde. Auch meinem Vater standen sie bei, wie er schon vorausgesagt hat, sie alle haben ihm seinen Anfängerfehler schon vor langer Zeit verziehen und waren nicht sonderlich besser, können ihm das dementsprechend gar nicht böse nehmen. Ein paar andere Partner waren skeptischer, einmal ein Betrüger, immer ein Betrüger hatten sie über mich gesagt, aber mein Vater machte ihnen deutlich, dass ich Privates von Beruflichem unterscheiden kann. Es waren wohl viel längere und hitzigere Diskussionen, als mein Vater zugeben wollte, aber im Endeffekt haben sie beschlossen, dass sie als Einheit gegen den versuchten Rufmord angehen werden. Wenn die E-Mail von Eleanor losgeschickt wird, sobald wir in San Francisco angelegt haben, dann werden sie sie ignorieren.
Eleanor hat keine Macht mehr über mich, sie hat nichts mehr gegen mich in der Hand. Die Partner meines Vaters, mein Vater selbst, sie wissen Bescheid und auch wenn einige mich wahrscheinlich ab sofort mit anderen Augen sehen werden, weil sie nicht verstehen können, wie ich Eleanor betrügen konnte, sie werden dennoch an der Seite meines Vaters bleiben. Ich muss nicht wieder mit ihr zusammenkommen, sie nicht heiraten, keine Kinder mit ihr bekommen. Von mir bekommt sie gar nichts mehr, kein Ruhm, keine Aufmerksamkeit, keine Vermittlung zu Modeljobs, kein Geld. Harry, ich bin frei von ihr, ich kann dir endlich ein guter Freund sein, ich werde mich anstrengen, dich auf Händen tragen, alls wieder gut machen, was ich in den letzten Wochen verbockt habe", Louis war so glücklich während er erzählte, er schien zu neuem Selbstbewusstsein zu finden, er umarmte mich, küsste mich und ich ließ mich vollständig fallen.
,,Wir haben es geschafft", hauchte ich überglücklich, ,,du hast es geschafft", betonte ich und unterstrich meine Aussage mit einem leidenschaftlichen Kuss. ,,Nein, wir ist schon ganz richtig. Ohne dich hätte ich gar nichts geschafft. Hätte ich bloß eher auf dich gehört und mit meinem Vater gesprochen, dann hätte er vielleicht schon eher mit seinen Arbeitskollegen und Partnern sprechen können und wir könnten uns jetzt schon öffentlich auf dem Deck zeigen", murmelte Louis, redete sich schon wieder schlecht, was mir das Herz zerriss. ,,Mach dir keine Vorwürfe Boo, du hast selbst gesagt, besser spät als nie, oder? Die Hauptsache ist, dass es jetzt vorbei ist und wir uns jetzt auch öffentlich zeigen können, ohne Angst vor Eleanor und irgendwelchen Rachegelüsten haben zu müssen. Zu Beginn hattest du solche Angst, dich vor deinem Vater zu outen, nun wissen es alle seine Partner und es macht dir nichts aus, du kannst stolz auf dich sein." Ich ergriff Louis Hand und küsste seine Fingerknöchel, was ihn sanft lächeln ließ.
,,Es macht mir nichts aus, weil ich dich an meiner Seite habe und solange ich dich an meiner Seite habe, ist mir egal, was andere über mich denken, naja abgesehen von meinem Vater. Aber da er auch zu mir steht, habe ich das Gefühl, nichts mehr befürchten zu müssen. Morgen trifft er sich mit Eleanors Vater, um ihn darüber in Kenntnis zu setzen, was seine Tochter so treibt. Und so wie ich den Mann kennengelernt habe, wird er davon aber ganz und gar nicht begeistert sein. Deshalb hatte ich gedacht, warten wir wirklich noch bis San Francisco, nicht nur weil das die Dramatik erhöht, sondern auch, weil sie sich dann keine Ausrede mehr einfallen lassen kann, die sie ihrem Vater auftischt." ,,Meinst du nicht, wir hatten schon genug Drama?", fragte ich grinsend, was Louis mit den Schultern zucken ließ. ,,Wenn man weiß, dass man schon gewonnen hat, ist das Drama irgendwie nur noch halb so schlimm."
,,Du bist ein Spinner", gab ich lachend zurück, haute Louis spielerisch auf die Brust, weshalb er mich zu sich heranzog und mich mit einem Kuss unterbrach. ,,Ein Spinner, den du liebst und deinen Freund nennst", grinsend verdrehte ich die Augen und nickte. ,,Das kann ich wohl kaum abstreiten, ich würde es aber auch gar nicht anders wollen. Eleanor wird Augen machen, sobald wir in San Francisco sind, der Anker ins Wasser gelassen wird und du ihr nicht vor die Knie fällst." ,,Ich hoffe doch, dass ich sie nur mindestens einmal so überraschen kann, wie sie mich mit der Erpressung überrascht hat. Und dann, dann möchte ich nie wieder etwas mit ihr zu tun haben. Außerdem werde ich nur noch vor einer Person auf die Knie fallen, das hab ich dir doch schon gesagt", den letzten Satz raunte mir Louis ins Ohr, drückte mir einen Kuss auf die Wange und bracht mich dazu, rot anzulaufen.
,,Es ist noch nicht so spät, wir hatten noch nichts zum Abendessen, wie wäre es, wenn wir etwas kochen und zur Feier des Tages Liam, Niall und Zayn einladen, nachdem wir sie gerade noch so plötzlich verlassen haben?", fragte ich, ohne auf Louis letzten Satz einzugehen, aber das musste ich auch gar nicht. Er wusste, dass ich mir eine Zukunft mit ihm wünschte, die das Schiff noch lange überdauern würde. Louis lächelte deshalb auch nur und nickte. ,,Das klingt gut, sammelst du sie ein? Dann besorge ich die Lebensmittel", schlug er vor, was mich zustimmen und uns beide kurz darauf aufbrechen ließ. Wie vermutet fand ich meine Freunde noch an der Poolbar, Zayn hatte mittlerweile auch frei und saß bei Liam und Niall. Niall war der erste, der aufsprang, als er hörte das er zum Essen eingeladen war, weshalb wir ihm grinsend folgten.
Da ich mittlerweile die Ersatzschlüsselkarte besaß, kam ich ohne Probleme ins Appartement und meine Freunde schauten sich so gleich staunend um. ,,Das ist definitiv noch einmal etwas größer, als die Kabine von Zayn und Liam. Und die ist im Vergleich zu unserer ja schon ein Palast", kommentierte Niall, nachdem er die Räume durchkämmt hatte. ,,Nur weil wir eine Küchenzeile haben, ist das kein Palast", gab Liam schmunzelnd zurück und bekam wie erwartet von Zayn die nötige Unterstützung, was Niall schmollend einknicken ließ. Louis kam auch bald darauf zurück und während er mit Liam in der Küche verschwand, deckten Zayn, Niall und ich den Tisch im Wohnzimmer. Mir war klar, für welches Gericht Louis sich entschieden hatte, das einzige Gericht was er kochen konnte, unser Gericht, nachdem es ihm von seiner Mutter übergeben wurde.
,,So", Louis betrat gefolgt von Liam den Raum und servierte das Essen, ,,wir haben Hühnchen, gefüllt mit Mozzarella, umwickelt von Parmaschinken und dazu hausgemachten Kartoffelpüree gekocht, ich hoffe es schmeckt", sie stellten alles so hin, das jeder sich etwas auf seinen Teller tun konnte und bald darauf schlugen auch schon alle zu. Liam und Zayn saßen auf dem Sofa, Niall auf dem Sessel und Louis schnappte sich, wie ich es auch getan hatte, ein Kissen und setzte sich damit neben mich auf den Boden. ,,Das ist auch das einzige Gericht, was du kannst, oder?", kommentierte ich schmunzelnd, was Louis grinsend mit den Schultern zucken ließ. Er schnappte sich meinen Teller und tat mir etwas auf, ehe er sich als letzter nahm, wir alle uns einen guten Appetit wünschten und zu essen begannen. ,,Wieder eines der vielen Dinge, die ich nur durch dich gelernt habe", gab Louis zurück und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
,,Weshalb genau habt ihr uns jetzt eigentlich zum Essen eingeladen? Harry wollte es uns nicht verraten", fragte Liam, weshalb Louis schnell zu Ende kaute und sich dann räusperte. ,,Wir haben euch heute Morgen doch erzählt, dass mein Vater nach London geflogen ist und das Meeting mit seinen Partnern hatte. Ich war die ganze Zeit nervös, weil ich auf eine Antwort gewartet habe, aber gerade eben dann, kurz nachdem wir aus der Poolbar gegangen sind, hat er sich endlich gemeldet und sehr gute Neuigkeiten überbracht. Seine Partner halten weiterhin zu ihm und zu mir, sie glauben nicht, nur weil ich Eleanor betrogen hab, dass ich auch sie betrügen würde. Eleanor kann die E-Mail gerne losschicken, sie wird es auch sicherlich tun, aber bringen wird es ihr nichts. Ich bin ab sofort vollkommen frei, ohne Ängste und ohne Sorgen.
Ich kann nun jedem zeigen, dass dieser wunderschöne Mann zu mir gehört", erzählte Louis meinen Freunden den Grund für ihr erscheinen, was mir sofort wieder rote Wangen bescherte. Wir wurden mit großen Augen angesehen, sogar Niall war das Essen egal und als nächstes fand ich mich auf dem Boden liegend wieder, während meine Freunde mich umarmten. ,,Wir haben dir gesagt, mit der nötigen Unterstützung klappt das alles und du warst Louis eine riesige Unterstützung, also habt ihr euch das auch echt verdient. Oh das ist so toll, ich freu mich so für euch", schwärmte Liam, während ich beobachtete, wie Zayn Louis etwas zuflüsterte und ihm mit einem stolzen Lächeln auf die Schulter klopfte. Ich bedankte mich bei Liam und kurz darauf sagte Niall, der mich immer noch fest im Arm hielt, etwas, bei dem wir ihm nur zustimmen konnten. ,,Dann kann San Francisco jetzt ja kommen."
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Es wird alles immer besser und besser..wie wird es wohl, wenn sie San Francisco dann erreichen? Seid ihr gespannt?🌝
All the love xx
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