84 - two opportunities

Mit einem erleichterten Gefühl betrat ich das Deck. Nachdem guten Gespräch mit Louis Vater, bei dem ich so nervös gewesen war, wirkte alles so viel leichter. Auch wenn ich von Anfang an daran geglaubt hatte, dass Louis Sexualität der Firma seines Vaters nicht schaden würde, das im Allgemeinen noch einmal von Mark bestätigt bekommen zu haben, war sehr ermutigend. Und das er dann auch noch gesagt hatte, das er ein Stück weit hoffte, das Louis sich von Eleanor trennt, wenn das nicht genug Beweise für Louis waren, das er sich seinem Vater vollständig anvertrauen und ihm auch das von der Erpressung erzählen konnte, wusste ich auch nicht weiter. Selbst wenn Eleanor die E-Mail abschicken sollte, es wirkte auf mich so, als hätte Mark eine ganz schöne Atmosphäre auf der Arbeit mit seinen Mitarbeitern und mit seinen Partnern entworfen, mit der sich alles klären ließ, selbst Drama und Gerüchte dieser Art.

Kaum stand ich vor dem Pool sah ich Liam, Zayn und Louis darin wie kleine Kinder mit einem Ball herumtollen. Für mich sah es ganz so aus, als würden sie Schweinchen in der Mitte spielen. Von weiter weg sah ich Niall, der noch zwei Stunden seiner Arbeit nachgehen musste und gerade einem älteren Ehepaar ihre gewünschten Eisbecher servierte. ,,Hey ihr", ich stellte mich an den Beckenrand. ,,Hey Hazza", Louis war sofort bei mir und lächelte mich strahlend an, zog sich am Beckenrand hoch und stand keine Sekunde später neben mir. Zayn und Liam begrüßten mich auch kurz, verabschiedeten sich dann in den Whirlpool, damit ich Louis in Ruhe über das Gespräch mit seinem Vater in Kenntnis setzen konnte. Er führte mich zu den drei Liegen, die sie sich gesichert hatten, umwickelte seine Schultern mit seinem Handtuch, setzte sich auf seine Liege, während ich auf Liams Platz nahm und wir uns damit gegenüber saßen.

,,Also, wie war das Gespräch? Was hast du herausgekriegt?", fragte Louis sofort neugierig. ,,Nur positives, so viel ist sicher", gab ich zunächst zurück, um Louis erst einmal zu beruhigen und im Allgemeinen die Situation etwas entspannter zu machen, die Anspannung und Nervosität von Louis war nämlich zum Greifen nahe. ,,Das hört sich sehr gut für uns an", Louis legte seine Hand auf mein Knie, durch die Berührung alleine begann schon alles in mir zu kribbeln und sich nach der Nähe des Wuschelkopfes zu verzehren. ,,Es ist auch sehr gut", sprach ich, ,,ich hoffe nur, dass dir das die Zweifel etwas nehmen lässt und du endlich darauf vertraust, dass dein Vater für dich da ist, egal was auf dich und uns und ihn zu kommt."

Bevor Louis etwas darauf antworten konnte, ich war mir sicher, dass er widersprechen wollte, redete ich weiter und erzählte ihm von den Geschehnissen der guten letzten Stunde. ,,Also erst einmal, dein Vater hat mich ganz nett empfangen, hat uns Tee gemacht und mich dann gefragt, was mir auf dem Herzen liegt. Natürlich hat er auch gefragt, wo du steckst, aber da meinte ich, dass mir das ganze Thema etwas unangenehm ist und ich das lieber allein mit ihm besprechen wollte. Als ich damit begann, über ein potentielles Praktikum bei seiner Firma zu sprechen, war er total aufgeschlossen hat das sofort bejaht, aber fragte dann natürlich auch, was mir unangenehm an diesem Thema sei." Ich seufzte einmal, fuhr mir durch die Locken und beobachtete die Wassertropfen, die Louis Körper hinunterglitten. Es machte ihn noch so viel anziehender, es war fast schon unfair.

,,Wie wir es abgesprochen haben, habe ich ihm dann davon erzählt, dass ich bei alten Praktikumsplätzen diskriminiert worden sei und ich aufgrund der Größe seines Unternehmens und der Anzahl seiner Partner Angst hätte, dass das wieder passieren könnte. Dein Vater war total lieb und verständnisvoll und hat mir dann von seiner Assistentin erzählt, die lesbisch und glücklich verheiratet ist. Außerdem haben sie zwei Kinder adoptiert. Der einzige der dagegen war, den hat dein Vater aus der Firma entlassen. Und dann stell dir mal vor, wenn er sich für seine Mitarbeiterin so einsetzt, wie setzt er sich dann erst für seinen Sohn ein, wenn so jemand wie Eleanor vorbeispaziert und dir das Leben zur Hölle machen will?"

Louis seufzte und zuckte mit den Schultern. ,,Harry, es ist einfach..-", sofort unterbrach ich ihn. ,,Hör mir bitte weiter zu, ich bin noch nicht fertig." Mein Gegenüber grinste. ,,Natürlich, tut mir leid. Fahre fort." Ich schmunzelte ebenfalls kurz, dachte dann über die weiteren Ereignisse nach und berichtete sie Louis. ,,Ich habe geweint..", sofort wurde ich von Louis gestoppt. ,,Du hast geweint? Wieso Hazza?", seine beiden Hände ergriffen die meine, er küsste meine Fingerknöchel und schien für einen Moment zu vergessen, dass wir uns in der Öffentlichkeit befanden. ,,Es waren eher Tränen der Rührung oder der Freude, wie du es auch nennen willst. Ich hab Mark erzählt, dass ich nie wirklich eine Vaterfigur hatte und es mich einfach glücklich macht zu sehen, dass es noch so tolle Väter wie ihn da draußen gibt, die sich um ihre Kinder kümmern und wollen, dass sie sich wohlfühlen. Und das, egal in welchem Alter sie sind, die Eltern die meiste Zeit über ihr Schatten sind.

Naja, danach sind wir aber zurück aufs eigentliche Thema gekommen und ich hab versucht herauszufinden, wie das mit den Partnerfirmen aussieht, inwiefern eine E-Mail von Eleanor sie irgendwie interessieren würde. Mark erzählte mir auf meine Fragen, die wirklich keinerlei Verdacht geschöpft haben, falls du dich das fragst, dass er zwar nicht in jeden einzelnen Kopf der Menschen gucken könnte, sich aber ziemlich sicher ist, dass die Mehrzahl die Toleranz gut verinnerlicht hat, da auch jeder seine Assistentin mit Respekt behandelt. Louis glaub mir, du hast mit deinem Vater wirklich einen der tolerantensten, freundlichsten, liebenswürdigsten und hilfsbereitesten Menschen. Du hast das ganz große Los gezogen und das sollte man einlösen und nicht in der Ecke verstauben lassen. Dein Vater hat mir sogar angeboten, sollte ich das Praktikum bei ihm in London machen, mir eine Wohnung zu suchen oder halt solange bei dir zu wohnen, wenn du nichts dagegen hättest."

Louis staunte nicht schlecht und nickte anerkennend. ,,Das ist wirklich..wow..da werde ich gerade ein bisschen sprachlos. Natürlich, wenn das mit dem Praktikum nicht nur inszeniert wäre, ich würde dich während deiner Zeit in London sofort bei mir wohnen lassen. Ich bin gerade nur so unheimlich erleichtert, dass seine Partner wirklich alle so tolerant zu sein scheinen. Klar habe ich schon von der Assistentin gehört, ich habe ja selbstverständlich auch manchmal mit ihr Kontakt, aber...damit hätte ich nicht gerechnet..ich..", nun kullerte Louis eine Träne über die Wange und mit einem zaghaften Lächeln strich ich ihm diese mit meinem Daumen weg. ,,Na, Freudentränen?", zog ich ihn liebevoll auf und er nickte. ,,Danke Harry, das du mit ihm gesprochen hast. Ohne dich, ich wüsste einfach nicht, was ich tun soll. Du bist alles für mich und wären wir jetzt nicht mitten auf dem Sonnendeck, ich würde dich sowas von küssen zum Dank."

Ich konnte mir ein Kichern nicht unterdrücken, strahlte Louis voller Liebe an und sah mich kurz um, ehe ich ihm einen flotten Kuss auf die Wange drückte. ,,Das wird ja wohl nicht verboten sein", fügte ich zu meiner Aktion hinzu und erhielt ein zustimmendes, genießerisches Brummen. ,,Habt ihr noch über irgendwas geredet?", fragte Louis neugierig und ich antwortete sofort mit einem:,,Ja." Mir fiel ein, das ich noch so viel mehr Gründe genannt bekommen hatte, die Louis dazu bringen könnten, sich seinem Vater anzuvertrauen, die ihm einfach die Angst nehmen mussten. ,,Dein Vater hat mich noch gefragt, als das mit dem Praktikum, meinen Ängsten vor Diskriminierung und seinen Partnern geklärt war, ob es wegen Eleanor und dir schon etwas neues gibt. Er möchte, dass du jemanden heiratest den du liebst und wegen ihm sollst du dich in keiner Weise zu irgendwas verpflichtet fühlen.

Das hat er zwar schon gesagt, als wir gemeinsam mit ihm gesprochen haben, aber er hat es nochmal deutlich betont, du bist ihm wichtig Louis", meine Hand fand den Weg auf den Oberschenkel des Wuschelkopfes. ,,Und was meinst du, was wir jetzt tun sollen?", fragte Louis unsicher, legte seine Hand auf meine. ,,Naja, zu Mark hab ich gesagt, dass ich nochmal mit dir reden werde, damit du dann wiederum mit ihm redest. Er meinte, er fände das wirklich schön, weil seit deine Mutter nicht mehr da ist, er dir nicht die nötige Unterstützung gegeben hat und das möchte er jetzt nachholen. Seine Worte waren, das egal was los ist, egal in welchen Schwierigkeiten du mal stecken solltest, du immer mit ihm reden kannst und ihr gemeinsam eine Lösung findet." ,,Das hat er gesagt?", fragte Louis mit großen Augen und drückte meine Hand. ,,Ja, das hat er und er wirkte sehr ehrlich damit Louis, welchen Grund hätte er, das nicht ernst zu meinen?

Deshalb hatte ich überlegt, dass du ihm entweder gleich von der Erpressung berichtest, damit da irgendwie gemeinsam eine Lösung gefunden werden kann, schließlich betrifft es ja auch ihn und seine Firma. Oder wir zwei versuchen, erstmal eine Lösung zu finden und erzählen ihm dann im Nachhinein davon, das musst du für dich entscheiden, aber die erste Variante fände ich besser, da kann auch eindeutig weniger schief gehen. Aber so oder so, im Endeffekt kannst du dir wirklich sicher sein, dass Eleanors Erpressung nutzlos sein wird. Jeder wird dich akzeptieren und ob nun herauskommt, dass du sie betrogen hast oder nicht, natürlich ist sowas schrecklich, aber man denkt manchmal halt einfach nicht darüber nach, sondern gibt seinen Gefühlen freien Lauf. Das wird sicher verstanden werden. Und mein Gefühl ist, dass ich endlich mehr sein möchte, als für alle nur der gute Freund von Louis Tomlinson. Also, was sagst du?"

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Also, was sagt Louis..? Für welche Variante wird er sich entscheiden?
All the love xx

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