40 - landmarks

Louis gab mir noch ein wenig Zeit, damit ich wieder zu Atem kommen konnte. ,,Wow, sowas hab ich echt lange nicht mehr gefühlt und erst recht nicht so gut", gab ich als erstes schmunzelnd von mir, drehte mich zu Louis um, um ihn leidenschaftlich küssen zu können. ,,Ich bin froh, dass du mich machen lassen hast und ich dir das somit zeigen konnte", erwiderte Louis ebenfalls grinsend und verwickelte mich gleich darauf in einen weiteren Kuss, seine Zunge spielte mit meiner, ergriff die Dominanz. Alles war so vertraut und wirkte so richtig, obwohl mein Innerstes wusste, dass es das noch nicht war. ,,Na komm, wir sollten uns abduschen und dann ins Bett. Wenn wir morgen noch was von Paris sehen wollen, sollten wir früh aufstehen." Ich stimmte zu, stahl mir dennoch noch einen Kuss, bevor ich aufstand.

Ich reichte Louis meine Hand, welche er ergriff, nachdem er den Abflussstöpsel entfernt hatte, damit das Wasser aus der Badewanne verschwand. Dieses Bad und Louis Hand an meiner besten Stelle hatte ich scheinbar echt gebraucht, mein Körper fühlte sich selten so rein und gut an. Es war etwas, wovon ich seit unserer ersten Begegnung geträumt hatte und von dem ich nie erwartet hätte, dass dies Realität wird, vorallem nicht in Paris, der Stadt der Liebe. Es hörte sich alles so verdammt kitschig und romantisch an, fast zu schön um wahr zu sein, aber umso dankbarer war ich dafür, das mit Louis erleben zu dürfen. Gegenseitig shampoonierten wir uns ein, während Louis das Shampoo in meine Locken einmassierte musste ich mich echt konzentrieren, nicht wieder hart zu werden. Das Wasser, welches seinen wunderschönen Körper hinab tropfte und seichte Spuren hinter sich her zog, machte es mir nicht gerade leichter, doch ich hielt durch.

Als wir fertig waren stieg Louis als erster aus der Dusche, mein Blick fiel auf seinen wohlgeformten Hintern, der sicher schon einige zum sabbern gebracht hatte. Zwar musste ich mich dazu zählen, aber bald würde dies sowieso alles meins sein. Der Brünette wickelte sich ein Handtuch um die Hüften und reichte mir danach auch eins, womit ich mich abtrocknete und nach dem Zähne putzen beim Rückgang ins Zimmer meine Inntimzonen versteckte, da die Fenster ziemlich groß und die Vorhänge noch nicht geschlossen waren. Dies tat ich zunächst, trat dann an meine kleine Tasche und holte mir meine Schlafsachen heraus, bestehend aus einer frischen Boxershorts und dem Trikot von Louis, welches er mir nach dem Fußballspiel geschenkt hatte. Leider war sein Geruch beim Waschen des Oberteils rausgegangen, aber vielleicht würde dieser heute beim Kuscheln wieder abfärben.

Ich zog mir das grüne Trikot mit der Rückennumer 28 und Louis Nachnamen darauf über und wurde dafür gleich von ihm angeschaut. ,,Du hast es echt behalten?" Er schien erstaunt und trat nur in seiner Unterwäsche gekleidet auf mich zu. ,,Natürlich, was hätte ich sonst damit machen sollen? Ich kann es zwar nicht über Tag tragen, aber in der Nacht auf jeden Fall, bisher hat Niall wegen des Nachnamen nicht gefragt, er hat aber auch keine Ahnung von Fußball und denkt wahrscheinlich das ist irgendein Spielername, er spielt lieber Golf", erzählte ich kichernd, stoppte aber abrupt, als Louis mich mit seinen Lippen zum Schweigen brachte. Stürmisch küsste er mich, mit solch einer Leidenschaft, die ich zwar in diesem Ausmaß bisher noch nie von ihm gespürt hatte, dafür jetzt aber umso mehr genoss und nicht hinterfragte.

,,Du bist unglaublich Harry Edward Styles, so verdammt unglaublich. Süß, schnuckelig, liebevoll und einfach nur unglaublich. Viel zu perfekt und sanft, als könnte deine Existenz wirklich real sein." ,,Lou", mit roten Wangen sah ich ihn an und fand keine Worte für das, was er gerade zu mir gesagt hatte. ,,Ich bin nicht perfekt", war schließlich das einzige was mir einfiel, um all seinen Aussagen entgegen zu wirken, doch er schüttelte den Kopf. ,,Für mich bist du es." Wie verliebte Teenager, auch wenn wir einander noch nicht gesagt hatten das wir uns lieben, fielen wir knutschend ins Bett und legten in komplizierter Weise die Decke über unsere Körper, keiner wollte sich von dem anderen lösen. ,,Du bist für mich auch perfekt, Menschen machen Fehler und auch wenn wir wahrscheinlich gerade einen der größten begehen und das nicht zu entschuldigen ist, ich bekomme dennoch nicht genug von dir."

Louis schmunzelte auf meine Worte hin nur, mir war klar das er nicht über Eleanor reden wollte, aber es war in Ordnung, wir hatten das klärende Gespräch geführt und ich vertraute ihm. ,,Gute Nacht Love", hauchte Louis nach einem weiteren Kuss gegen meine Lippen, ,,schlaf schön." ,,Gute Nacht Boo, du auch", mein Herz schlug schneller bei seinem Kosenamen für mich, weshalb ich ihn auch bei seinem nannte und nach einem letzten sanften Kuss kuschelte ich mich müde an ihn. Paris hatte uns noch enger zusammen gebracht, diese Stadt konnte Wunder vollbringen und auch wenn man sagte, dass eher Städte wie Las Vegas die Orte waren, in denen alle Träume in Erfüllung gingen, für mich war es in dieser Nacht Paris.

Obwohl wir am nächsten Morgen früh aufstanden, war ich nicht müde. Ich hatte in Louis Armen geschlafen, ohne auch nur einmal aufzuwachen und ich wünschte mir für den Rest meines Lebens neben ihm aufzuwachen. In so kurzer Zeit hatte dieser Mann es geschafft, dass ich für ihn falle. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einer leckeren Tasse heißem Kakao holten wir die wenigen Sachen aus unserem Hotelzimmer, die wir für diese Nacht gebraucht hatten, packten sie kompakt zusammen und hatten dann den Plan, noch die restlichen bedeutenden Sehenswürdigkeiten von Paris zu erkunden. Mit dem Eiffelturm direkt vor der Tür liefen wir an diesem nur nochmal kurz vorbei und ich schoss ein Foto davon, beschloss es später meiner Mutter zu schicken.

Zu Fuß machten wir uns auf zum Triumphbogen und waren nach ungefähr zwanzig Minuten dort. Die ganze Zeit hielt Louis meine Hand, ihn schien es nicht zu stören, wenn uns Leute mal hinterher sahen, nur der Mut vor dem Outing vor den Menschen die er liebte, fehlte ihm. Ich konnte ihn verstehen, früher hatte ich davor auch Panik gehabt, aber mittlerweile konnte ich damit offen umgehen und meine Mutter und meine Schwester waren glücklich, dass ich sein konnte wer ich bin. Für die Aussichtsplattform des Triumphbogens hatten wir leider keine Zeit, sonst könnten wir uns das andere nicht mehr ansehen, weshalb wir weiter zum 'Jardin des Tuileries' liefen. Dies war ein ehemaliger Barock-Schlosspark, alles war im französischen Stil gehalten und wirkte dadurch noch einmal romantischer. Durch den Sommer blühten die Blumen richtig auf, die Wiesen waren saftig grün und wenn Liebe einen Geruch hätte, dann würde ich ihn wahrscheinlich genauso blumig, rosig beschreiben, wie ich ihn dort wahrnahm.

Unser vorletztes Ziel war der Louvre, das berühmte Kunstmuseum, in dem auch die Mona Lisa ausgestellt wird. Das Museum befindet sich in der ehemaligen Residenz der französischen Könige, dem Palais du Louvre und genauso imposant sah es auch aus. Die Schönheit und die einmalig Architektur hauten mich beinahe um. Vor der großen Glaspyramide baten Louis und ich eine Touristin, von der wir in einem kurzen Gespräch erfuhren, dass sie aus Amerika kam, ein Foto von uns zu machen. Lächelnd schlang Louis zunächst einfach nur einen Arm um mich, bevor er mich zu sich drehte und unsere Lippen miteinander verband. Seufzend genoss ich den kurzen Kuss und musste mir danach auf die Unterlippe beißen, als ich realisierte, dass dieses Ereignis nun auf meinem Handy festgehalten war. Die Bilder auf Louis Handy zu schießen war definitiv zu gefährlich, Eleanor ging öfter ungefragt an dieses.

Die letzte Anlaufstelle war die katholische Kirche Notre-Dame de Paris. Auch diese Kathedrale war imposant und ohne es wirklich zu beabsichtigen, dachte ich gleich an den Glöckner von Notre-Dame, allerdings an die beschönigte Disney-Version, nicht die brutale Geschichte, wie sie im Roman stattgefunden hatte. Schließlich wollte ich auch für mein Leben, für Louis und mich, ein Disneywürdiges Happy End und keines, das für mich mit dem Verlust von Louis enden würde, der dadurch Eleanor heiraten müsste. Nach einer kurzen Besichtigung des großen Gebäudes liefen wir zurück zum Eiffelturm, wo die Shuttlebusse des Kreuzfahrtschiffes abfuhren. Davor jedoch kaufte ich noch einen Aufnäher für Gemmas Decke, bevor wir danach in einen Bus stiegen und uns von diesem zurück nach Le Havre bringen ließen, an dessen Hafen das Schiff lag. Es war schon fast ungewohnt, jetzt nicht mehr dauerhaft Louis Hand halten zu können, aber Paris hatte mir einen Vorgeschmack darauf gegeben wie das Leben mit dem Mann den ich liebe in Zukunft sein könnte. Und ich war mir sicher, dass das auch schon bald so kommen würde.

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Wir sind schon bei Kapitel 40, es geht so schnell und im Moment ist auch noch alles rosarot vor lauter Liebe, ob das so bleiben wird?🌝
All the love xx

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