24 - clarification
Der Kuss ließ mich auf Wolke Sieben schweben und alles um mich herum vergessen. Das der Regen uns durchnässte, das wir mitten auf dem offenen Meer waren und das Louis verlobt war. Er war nicht der reiche Mann und ich nicht der arme Student, in diesem Moment, in dem unsere Lippen sich begegneten, waren wir eins. Seine Lippen waren atemberaubend und machten mich sofort abhängig von ihnen. Es war eine Sucht, der man nicht entfliehen wollte. ,,Louis..was..?" Flüsterte ich rau und völlig atemlos von dem Kuss gegen seine Lippen. Alles was ich vorher gedacht hatte warf ich über Bord, das er verlobt war und wir damit jemanden hintergehen würden, das ich nicht seine kleine Beschäftigung nebenbei sein wollte und ich dies jetzt wohlmöglich werden würde, denn bei diesem Kuss wurde all das völlig nichtig. Es fühlte sich perfekt an, nach einer tiefen Verbindung, nicht nach einer beginnenden Affäre.
,,Ich glaub, ich bin dir eine Erklärung schuldig", entgegnete er und verband daraufhin unsere Lippen nochmal miteinander. Wie ein Puzzle das sich zusammenfügte erwiderte ich den Kuss, denn was anderes stand für mich gar nicht zur Auswahl. ,,Können wir auf dein Zimmer und reden?" Fragte Louis nach dem zweiten Kuss, was mich noch ganz benebelt von den Gefühlen nicken ließ. Niall war arbeiten also konnte er uns nicht stören und vielleicht würde ich endlich ein paar Antworten bekommen, mehr als die schwammigen Aussagen, die ich bisher erhalten hatte. Louis lief mir hinterher und die Fahrt im Fahrtstuhl herrschte ein unangenehmes Schweigen. Meine Lippen sehnten sich schon jetzt wieder nach Louis, aber ich wollte dem Verlangen nicht sofort nachgeben. Nicht ohne ein paar Antworten.
,,Möchtest du vielleicht erst einmal was anderes anziehen? Sonst werden wir noch krank", schlug ich vor, als wir mein Zimmer betraten und betrachtete unsere nassen Klamotten. ,,Gerne, mir ist ziemlich kalt." Ich nickte verständlich, denn es ging mir nicht anders und suchte Louis und mir dann aus dem Kleiderschrank jeweils einen dicken Pullover und eine Jogginghose. ,,Vielleicht bräuchte ich auch eine neue Unterhose", nuschelte Louis beschämt, als er sich seiner nassen Sachen entledigt hatte und nichts anderes außer seiner Boxershorts trug. Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen, reichte Louis dann aber auch eine trockene Unterhose und drehte mich von ihm weg. Ich zog mich ebenfalls komplett aus und all die trockenen Sachen wieder an, die mich sofort wärmten. Mit einem vorsichtigen Blick drehte ich mich um, um zu gucken ob Louis fertig war, wo mich sein breit grinsendes Gesicht empfang. ,,Netter Hintern", schmunzelte er, woraufhin ich ihm auf den Oberarm boxte. ,,Idiot."
Louis und ich setzten uns auf mein Bett, lehnten uns mit dem Rücken an die Wand und deckten uns zu. ,,Also, dann erkläre mir das mal bitte, denn ich wäre sehr froh zu wissen, worauf ich mich bei dir einstellen kann. War das einmalig oder was hat all das zu bedeuten?" Fragte ich dann gerade heraus, auch wenn mich das ziemlichen Mut gekostet hatte. Louis hatte mich geküsst und ich hatte das Recht zu erfahren, warum er das getan hatte und ob ich öfter in den Genuss seiner Lippen kommen könnte. ,,Erstmal, ich bin auch ziemlich verwirrt, das kannst du mir glauben. Ich hätte nicht erwartet, jemanden zu finden wie dich und dabei auch noch so zu fühlen. Wie ich dir schon gesagt habe, im Moment bist du meine einzige Vertrauensperson, du bist der Mensch, der mir wirklich ehrliches Interesse entgegen bringt und mich wohl fühlen lässt. Ich weiß nicht viel, aber ich weiß, dass ich das weiterhin fühlen will", murmelte Louis und griff nach meiner Hand.
Geschmeichelt von seinen Worten erwiderte ich den Druck und lächelte ihn mit roten Wangen an, bevor ich wieder zu dem ernsteren Thema kam. ,,Wieso bist du dann überhaupt mit Eleanor verlobt, wenn du bei ihr nie so eine Verbindung und so ein Interesse gespürt hast?" Louis seufzte, nahm seinen Blick von mir und schaute geradeaus. Er schwieg. ,,Louis bitte, die Antwort bist du mir schuldig. Man verlobt sich nicht einfach, weil das muss, wie du es mir erklären wolltest. Du scheinst mir nicht wie jemand, der so eine dumme Entscheidung trifft", sagte ich ehrlich und hoffte, ihn damit auch ein wenig zu ermutigen, mir die Wahrheit zu verraten. Wieder seufzte Louis, diesmal schien er aber wirklich über eine Antwort nachzudenken, anstatt zu schweigen. ,,Wie ich dir ja erzählt habe ist meine Mutter gestorben und ab da hat sich mein Vater in die Firma gestürzt. Er hatte so viele Probleme, konnte Angestellte nicht bezahlen, hat Termine verpasst, hat nach der Arbeit auch gerne mal zu tief ins Glas geschaut, aber das hat er mittlerweile zum Glück wieder alles im Griff.
Es ist nur so, aufgrund dessen, aufgrund der Vorgeschichte das uns das Leben so viele Steine in den Weg gelegt hat und wir an den Krankenhausrechnungen von meiner Mutter beinahe bankrott gegangen wären, wollte ich meinem Vater nicht noch mehr Probleme bereiten. Ich will ihm das Leben so leicht wie möglich machen, damit er sich wenigstens nicht um mich sorgen muss. Deswegen verwirkliche ich auch nicht meine Träume, sondern habe meinem Vater versprochen seine Firma zu übernehmen und bis dahin für ihn zu arbeiten. Es hört sich bescheuert an, ich weiß, aber so war es für alle Beteiligten am leichtesten. Eleanor hab ich bei einem Geschäftsessen meines Vaters kennengelernt, sie ist die Tochter von einem Modedesigner. Mein Vater hat mir gleich empfohlen sie etwas näher kennenzulernen, da sie schon da relativ erfolgreich war, was das Modeln angeht.
Also hab ich sie auf ein Date eingeladen, wir haben uns eigentlich wirklich gut verstanden und als ich sie meinem Vater als meine Freundin vorgestellt habe, da war er so glücklich, das ich mir sicher war, mit ihr die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Genauso war es dann bei der Verlobung. Ich hab meine Gefühle zurückgestellt und erst dadurch, was ich jetzt bei dir fühle ist mir das richtig bewusst geworden. Mein Gehirn sagt die ganze Zeit, dass ich lernen muss Eleanor zu lieben, um meinem Vater nicht zur Last zu fallen, aber mein Herz fühlt sich so sehr zu dir hingezogen, das es nichts lieber will, als die ganze Zeit in deiner Nähe zu sein. Ich weiß, dass ich mich dadurch verdammt widersprüchlich verhalte, aber du kannst mir glauben das dich zu küssen die beste Entscheidung seit langem war, die ich getroffen habe."
,,Würdest du es denn nochmal tun?" Schüchtern sah ich zu Louis, welcher verwirrt die Augenbrauen zusammenzog. ,,Was meinst du?" ,,Naja, mich küssen, trotz das du es deinem Vater eigentlich Recht machen willst und trotz das wir damit Eleanor betrügen?" Brachte ich vorsichtig über die Lippen, was Louis auch nach meiner anderen Hand greifen ließ. ,,Du betrügst hier niemanden, sondern ich. Und ich weiß, dass das nicht die feine englische Art ist, aber ja ich würde dich durchaus nochmal küssen, wenn du das möchtest", Louis konnte sich ein spitzbübisches Grinsen nicht verkneifen, was auch mich lächeln ließ. ,,Und mein Vater, der muss davon ja nichts erfahren, so falle ich ihm auch nicht zur Last." Louis legte seine Hände um meinen Nacken und wollte mein Gesicht wieder zu seinen Lippen ziehen, doch ich hielt ihn davon ab.
,,Louis, ich möchte keine Affäre sein oder etwas, womit du jetzt für die nächsten Monate spielst, bis wir wieder von diesem Schiff runter sind. Ich genieß deine Nähe nämlich wirklich auch sehr und fühle mich dir irgendwie verbunden, auch wenn das bescheuert klingt, ich hab mich selten bei jemanden so geborgen gefühlt", gab ich ehrlich zu und sah schüchtern auf meine Hände. Louis Hand, die sich auf meine Wange legte, ließ mich wieder aufsehen. ,,Mach dir da keine Sorgen Harry, ich fühle mich auch so geborgen bei dir, es wäre dumm, würde ich das gehen lassen", Louis blaue Augen sahen mich so eindringlich an, dass ich nicht anders konnte, als meine Angst nach hinten zu schieben und ihm zu glauben. Wenn Louis das wirklich ernst meinte, dann hatte ich nichts zu verlieren.
,,Darf ich?" Fragte mein Gegenüber nun vorsichtig, während er mir wieder näher kam und mich damit benebelte. ,,Nichts lieber als das", flüsterte ich gegen seine Lippen, die im nächsten Moment meine berührten. Es war wie, als würde man nach Hause kommen. Mein Herzschlag beruhigte sich automatisch und für nichts auf der Welt wollte ich dieses Gefühl eintauschen. Mir war klar, dass das alles andere als leicht werden würde, aber ich wollte die Zeit genießen, die ich mit Louis im Moment hatte, denn wer weiß wie lange sie schlussendlich anhalten würde. Noch war er mit Eleanor verlobt, noch stand eine Hochzeit fest und noch wollte Louis seinen Vater nicht enttäuschen, durch was auch immer. Doch Louis Lippen, die die meinen liebkosten, machten das alles etwas leichter zu ertragen, die Last war nicht mehr so schwer und die Probleme für kurze Zeit vergessen. Auf was auch immer ich mich jetzt eingelassen hatte, ich genoss es in vollen Zügen.
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Was würdet ihr an Harrys Stelle noch für Fragen haben, bevor ihr euch vollständig auf Louis einlasst? Oder wäre für euch alles geklärt?🌝
All the love xx
P.s. Liebe KiriHoran77, ich hab noch eine kleine Nachricht von Keimling18 für dich, weil sie mich darum gebeten hat, dir das in einem meiner Kapitel auszurichten:,,Danke für alles, was du für mich getan hast, für all die lieben Worte, die du mir geschenkt hast. Für all den Mut, den ich dank dir bekommen habe, danke dafür, dass du meinem Leben einen Sinn gegeben hast. Wir kennen uns jetzt schon seit genau einem Jahr und vier Monaten und du wirst mir mit jedem Tag wichtiger. Ein Leben ohne dich ist unvorstellbar und ich will dich auf gar keinen Fall mehr verlieren. Hab dich lieb mein kleiner Käsekopf❤."
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