14 - match

,,Das war wirklich schön heute", murmelte Louis, als wir uns zur Showbühne begaben, wo der Kapitän gleich über unser nächstes Reiseziel berichten würde. Es handelte sich um Rom und eins war mir klar, ich wollte unbedingt zum Colosseum. ,,Ja, fand ich auch. Nichtmal Gemma hat es geschafft, mir im Kletterwald die Angst zu nehmen." ,,So? Dann nehme ich das mal als Kompliment, aber nächstes Mal machen wir dann etwas, worauf du Lust hast." ,,Nächstes Mal?" Stotterte ich ein bisschen überrascht und lief rot an. ,,Ja, es sei denn natürlich, du möchtest nichts mehr mit mir machen", Louis sah nun ebenfalls etwas beschämt weg, doch ich griff ihn am Handgelenk und brachte ihn damit dazu, stehenzubleiben. ,,Natürlich möchte ich noch mehr mit dir unternehmen, wie schon gesagt, es macht mir wirklich Spaß mit dir und ich mag dich Louis." Der braunhaarige sah zu seinem Handgelenk, wo ich ihn festhielt, bevor er wieder zu mir hochsah. ,,Ich mag dich auch Harry."

Rot werdend lächelte ich ihn an, ließ ihn dann wieder los und lief weiter zur Showbühne, wo ich Niall schon ausgemacht hatte. ,,Hey, schon frei?" Begrüßte ich ihn und setzte mich mit Louis dazu. ,,Ja, war echt wenig los zum Schluss, also haben wir ein paar Minuten eher geschlossen. Wie war dein Tag?" Neugierig sah Niall zwischen Louis und mir hin und her und grinste verdächtig. ,,Unser Tag war schön, wir waren zusammen im Kletterpark", antwortete Louis, schreckte aber plötzlich hoch, als eine weitere Stimme ertönte. ,,Ich dachte wir wollten dann wann anders zusammen in Kletterpark", Eleanor stand hinter uns, wir alle drehten uns mit großen Augen zu ihr um. ,,Ja Baby, können wir ja auch noch", versuchte Louis sich zu retten, ,,nur war das heute ja schon gebucht und es wäre schade, hätten wir das nicht irgendwie genutzt."

Eleanor quetschte sich zwischen Louis und mich, um sich hinzusetzen, unmittelbar fühlte sich alles ein Stück weit kälter an und der Wuschelkopf schenkte mir einen entschuldigenden Blick. ,,Tut mir ja leid, dass das Telefonat wichtig war und ich nicht immer mit dir wie ein Affe im Baum spielen kann", sie drückte ihre rot angemalten Lippen kurz auf Louis Wange, der sich daraufhin erstmal darüber wischte, um die Farbe wieder loszuwerden. ,,Wie gesagt, macht ja nichts. Ich hoffe du hast alles klären können", murmelte Louis, er wirkte ein wenig betrübt, die Stimmung war gekippt und wir allen sahen dann stumm nach vorne, wo der Kapitän gerade auf die Bühne trat.

Er erzählte uns davon, dass wir, zurück in Europa, morgen früh in Rom ankommen würden, wie immer zwei Tage dort blieben und danach weiter schippern würden nach Pisa. Wie etwartet wurden uns als Attraktionen das italienische Eis, die Pizza und Pasta, das Colosseum und der schiefe Turm von Pisa empfohlen. Wenn die zwei Tage dann auch in Pisa um waren, war der erste Reiseabschnitt vorbei, ein paar Gäste würden dann das Schiff verlassen und neue hinzukommen. Ich war nur erleichtert zu wissen, dass Louis die vollen drei Monate hier drauf bleiben würde. Es war schön ihn in meiner Nähe zu haben, etwas mit ihm zu unternehmen und ich hoffte, dass wir auch nach der Reise Freunde bleiben könnten. Nach Pisa folgte dann erstmal eine Überführung des Schiffes von vier Tagen nach Kiel. Dort würde dann offiziell der zweite Reiseabschnitt des Schiffes beginnen.

,,Und, habt ihr Lust uns morgen wieder herumzuführen?" Fragte Eleanor, kaum das der Kapitän die Bühne verlassen hatte. ,,Wir müssen morgen beide arbeiten und ich war noch nie in Italien, also wird das leider nichts", antwortete ich, hatte aber ohnehin keine Lust mir Eleanor nochmal anzutun. Aussagen die sie tätigte, schienen davon zu zeugen, dass sie nicht nachdachte, bevor sie sprach und auch sonst war sie selbst ihr meist am wichtigsten. Sie würde wahrscheinlich nichtmal merken, wenn sie Louis irgendwo in Rom verlieren sollte. Ich verstand immernoch nicht, warum und wieso die beiden verlobt waren, aber vielleicht wollte ich es auch einfach nicht verstehen. Louis war so nett, liebenswürdig und darauf bedacht, dass es anderen gut geht, was ich auch beim klettern nur zu gut zu spüren bekommen hatte. Und Eleanor war sehr Ich-bezogen und froh, wenn andere für sie die Arbeit erledigten, zumindest von dem, wie ich sie jetzt kennengelernt hatte.

,,Achso, schade. Naja egal, Louis kommst du dann jetzt mit zum Essen? Ich hab Hunger." Eleanor sah ihren Verlobten nicht bittend, sondern auffordernd an, was diesen seufzen ließ. ,,Eleanor, gleich gibt es hier doch ein Fußballtunier, wofür ich mich angemeldet hatte." ,,Immer ist dir Fußball wichtiger als ich", Eleanor sprang empört auf und Louis tat es ihr sofort gleich. ,,Das stimmt doch nicht, ich hab es dir doch aber auch schon vor zwei Tagen gesagt und damit warst du auch vollkommen einverstanden." Niall und ich warfen uns einen vielsagenden Blick zu, wollten schon aufstehen und gehen, doch in dem Moment schaute auch Louis mich an und bat mich damit im Stillen zu bleiben. Seufzend blieb ich also sitzen, während Niall aber zum Buffet verschwand, wo wir uns eigentlich mit unseren Kollegen zum Essen verabredet hatten.

,,Na gut, dann geh ich auf unser Zimmer und warte auf dich", sie gab ihm einen Kuss, was mich schon fast zu schnell weggucken ließ und ich sah erst wieder hin, als Louis mir seine Hand auf die Schulter legte. ,,Danke, dass du gewartet hast, ich wollte dich fragen, ob du mit mir zum Fußball gehen willst", Louis lächelte mich zuckersüß an, sodass es beinahe nur eine Antwort gab. ,,Ehrlich gesagt bin ich mit meinen Kollegen zum Essen verabredet und das Fußballspiel ist auch nur für Gäste, da bin ich eigentlich nicht erwünscht." ,,Bitte Harry, ich möchte da nicht allein hin", schmollend zog der blauäugige seine Unterlippe vor. ,,Warum gehst du da denn nicht mit Eleanor hin?" Ich wusste nicht, warum ich nicht einfach sofort zustimmte, denn natürlich wollte ich mit Louis dahin, aber es kam mir alles immernoch ein bisschen Suspekt vor, was die Beziehung von Eleanor und Louis anging.

,,Hast du sie gerade nicht reden hören? Sie hasst Fußball und würde niemals freiwillig mit mir zu sowas gehen. Bitte, es sind auch nur neunzig Minuten und es wird auch keiner merken, dass du kein Gast bist." Louis versuchte alles, um mich zu überzeugen, was dann natürlich am Ende auch klappte. ,,Na schön, ich komm ja mit." ,,Super", fröhlich legte der junge Mann, der mich so anzog, einen Arm um meine Schulter und nahm ihn nicht runter, bis wir oben auf dem Deck am Heck angekommen waren, wo das Fußballfeld direkt neben dem Tennisplatz aufgebaut war. Es war nicht so groß wie ein tatsächliches Fußballfeld, aber dennoch beachtlich. Ich suchte mir einen Platz bei den aufgebauten Sitzplätzen aus Plastikstühlen, während Louis rüberlief, sich sein Trikot abholte und dann zu mir kam, um sich umzuziehen. ,,Hier, kannst du den halten?" Fragend sah er zu mir und zog dann seinen Pullover aus, womit er seine nackte Brust entblößte. ,,Na..Natürlich", stammelte ich, völlig abgelenkt von diesem Ausblick, seiner Vielzahl an Tattoos, die ich am liebsten alle studieren würde und griff nach dem Stück Stoff, ohne meinen Blick von Louis nackter Haut abzuwenden.

Erst als das Trikot den Platz an seinem Oberkörper fand und kein Stück nackte Haut mehr zu sehen war, sah ich wieder in sein Gesicht. ,,Und? Wie seh ich aus?" Grinsend drehte Louis sich einmal im Kreis. Das Trikot war grün, hatte hinten seinen Nachnamen draufgedruckt und darunter die Zahl 28. ,,Sieht gut aus", nuschelte ich, auch wenn ich in Gedanken hinzufügte, das er mir ohne Oberteil noch besser gefallen hatte. ,,Gut, dann drück mir die Daumen, die Gegner sehen nämlich hart aus", murmelte Louis und sah zu den Männern in den roten Trikots. ,,Daumen sind gedrückt, du packst das", sprach ich ihm Mut zu und lächelte ihn an. ,,Danke Hazza, dann geh ich mal zu meinem Team, alle kennenlernen und die Lage besprechen." Ich nickte Louis zu und erst als er weg war fiel mir auf, das er mir gerade einen Spitznamen gegeben hatte und was für einen.

Mein Herz klopfte ungesund schnell in meiner Brust und ich wusste gar nicht, was ich davon halten sollte. Es war doch nur ein Spitzname, warum drehte ich deshalb so am Rad? Tief durchatmend beobachtete ich Louis, wie er bei mehreren Männern stand, die alle wild durcheinander redeten. Ich hatte nicht sonderlich viel Ahnung von Fußball und würde wohl nie verstehen, was Abseits ist, aber Louis zu Liebe saß ich hier gern und feuerte ihn an. Die erste Spielhälfte schien aber gar nicht gut zu laufen, immer wieder wurde das Team von Louis gefoult, doch Strafen folgten darauf keine. Null zu zwei stand es dann in der Halbzeit und bedröbelt kam Louis zu mir angelaufen. Ich reichte ihm seine Wasserflasche und nachdem er einen kräftigen Schluck getrunken hatte, drückte ich ihn einmal fest. ,,Ich weiß, dass du mehr kannst, ich weiß, dass du noch nicht alles gegeben hast, also geh gleich wieder da raus und hau sie um. Wann hat man schonmal die Gelegenheit auf einem Kreuzfahrtschiff mitten im Mittelmeer Fußball zu spielen und zu gewinnen? Nicht so oft! Also mach mich stolz", danach handelten nur noch meine Sinne und bevor ich es selbst realisieren konnte, gab ich Louis einen Kuss auf die Wange, der sich mehr als richtig anfühlte.

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Da traut sich Harry aber was🌝
Wie Louis das wohl findet?
All the love xx

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