123 - move flat

Weitere zwei Wochen später war es soweit, der Tag des Umzugs. Liam und Zayn waren aus ihren Flitterwochen wieder da, braun gebrannt und glücklicher als jemals zuvor. Ihre Hochzeitsreise beschrieben sie kurz und knapp, aber dadurch war eindeutig klar, wie viel Spaß sie als frisch verheiratetes Paar hatten. Sonne, Strand, Meer und Sex, das war Zayns Beschreibung gewesen, bei der Liam rot angelaufen war, aber die wir uns auch alle hätten denken können. Dementsprechend kamen sie aber auch ziemlich erschöpft in London an, wollten mir zwei Tage später aber dennoch beim Umzug helfen. Niall, Louis und ich hatten in ihrer Abwesenheit schon die meisten meiner Sachen zusammengepackt, sie mussten eigentlich nur noch nach London transportiert und dort eingerichtet werden.

,,Wie fühlst du dich Harry?", fragte Louis, wir beide lagen in meinem Bett, hatten gemeinsam die letzte Nacht bei mir zu Hause verbracht. ,,Ich fühle mich komisch. Ich bin hier aufgewachsen, habe hier so viele Erinnerungen gesammelt und fühle mich jetzt so, als würde ich ein Stück weit alles zurücklassen, meine Heimat, meine Kindheit, so viele Erinnerungen. Aber auf der anderen Seite bin ich auch froh, ein neues Kapitel starten zu können, mit dir. All die negativen Erinnerungen aus meiner Kindheit lasse ich damit nämlich auch zurück und auch wenn sie mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin, es könnte kaum ein besseres Gefühl geben. Bei dir fühle ich mich ein wenig so, wie neugeboren, ein ganz neues Leben wartet auf mich, ein neuer Ort, eine neue Universität, so viele neue Abenteuer, die ich mit dir bestreiten kann. Und deshalb fühle ich mich auch irgendwie gut und glücklich."

Louis lächelte, küsste meine Stirn und strich mir eine Locke hinter das Ohr. ,,Ich weiß genau was du meinst, als ich damals von zu Hause ausgezogen bin, war das auch total seltsam für mich und ich habe immer wieder daran gedacht, was ich jetzt zurücklassen werde. Aber dann habe ich daran gedacht, wie viele neue Möglichkeiten und Freiheiten mir mein Auszug bietet, zum Beispiel irgendwann mit der Liebe meines Lebens zusammenzuziehen und ich bin mehr als froh, dass du jetzt diesen Platz eingenommen hast." Lächelnd nahm ich den Kuss entgegen, den Louis mir schenkte und wollte mich danach noch einmal an ihn kuscheln, als meine Mutter nach uns rief. ,,Harry, Louis, eure Freunde sind da!"

Seufzend stand ich auf und zog Louis mit mir, wir liefen die Treppe hinab und waren gleich darauf im Flur, wo Niall, Zayn und Liam standen und warteten. Sie waren extra aus London hergefahren, um mir zu helfen und Liam und Zayn sahen sogar relativ fit aus, wenn man bedachte, dass sie erst vor zwei Tagen aus den Flitterwochen zurückgekommen waren. ,,Oh! Ich hab ganz vergessen, zur Hochzeit zu gratulieren", sagte meine Mutter plötzlich, die zurück in den Flur gekommen war, ,,Niall, Louis und Harry haben erzählt, wie wunderschön der Tag gewesen sein soll. Das prophezeit eine wunderschöne und ewig haltende Ehe." Während Louis und Niall sich zusammenrissen, um nicht laut loszulachen, bedankten sich Liam und Zayn. ,,Es freut uns wirklich, das unseren Gästen unsere Hochzeit so gut gefallen hat, wie uns selbst auch. Den Tag werde ich auf ewig in Erinnerung behalten."

Sobald Zayn das gesagt hatte, wurde er verliebt von Liam gemustert und erhielt einen gefühlvollen Kuss. Die Ringe an ihren Fingern zu sehen fand ich toll und ich wünschte mir, irgendwann so auch mit Louis verbunden zu sein. ,,Alles klar, wollen wir anfangen?", fragte Niall und sah in die Runde. ,,Umso eher wir beginnen, umso eher sind wir fertig und umso eher gibt es Essen", sagte er, als wäre es die logischte Gleichung der Welt und ging dann ohne auf eine Antwort zu warten hoch in mein Zimmer, wo sich die Kartons stapelten. Meine Möbel blieben alle hier, bloß mein Schreibtisch kam mit. Louis hatte in seinem Kleiderschrank schon für mich Platz gemacht und auch zwei Betten wären unnötig. In den Kartons befanden sich also eigentlich nur Klamotten, Bücher, CD's, DVD's, Bilder, Fotoalben und mein ganzer Kram für die Universität, denn auch wenn ich jetzt in Londin studieren gehen würde, diese Unterlagen könnten mir noch weiterhelfen.

Nach und nach fand mein ganzer Kram seinen Weg nach unten, sowohl in das Auto von Louis, als auch in das von Zayn und Liam. Einen ganzen Umzugswagen zu bestellen, wäre bei meinen wenigen Sachen dann doch ziemlich unnötig gewesen. Wir kamen gut voran, fast war mir das alles sogar etwas zu schnell, aber einfach nur wegen der Aufregung. Nun würde sich einiges verändern und so schön das auch war, so beängstigend konnte das auch sein. Als der letzte Karton in Louis Auto platziert wurde, war das ein ziemlich seltsames Gefühl, gleichzeitig fühlte es sich aber auch echt gut an, als die Kofferraumklappe nach unten fiel und meine Sachen damit sicher beherbergte. ,,Also, wer hat Hunger?", fragte meine Mutter in die Runde, Niall war der erste, der die Hand hob, aber auch wir folgten meiner Mutter hungrig in die Küche. Dort war Gemma gerade dabei, die letzten Teller auf dem Tisch zu verteilen.

,,Ich habe eine Griechische Reispfanne gemacht, ich hoffe sie schmeckt euch", meine Mutter stellte das köstlich riechende Essen auf den Tisch, von welchem wir uns sogleich bedienten. Dass das nun für längere Zeit das letzte Mittagessen mit meiner Familie sein würde, realisierte ich erst jetzt, weshalb ich alles nur noch mehr genoss. Die Gespräche, das Gelächter über schlechte Witze, die heimische Atmosphäre, einfach die Anwesenheit von Gemma und meiner Mutter und natürlich das leckere Essen. Immerhin würde es nicht das letzte Mal sein, das versuchte ich mir die ganze Zeit zu sagen, um nicht allzu traurig zu sein und so funktionierte es tatsächlich ganz gut, bis jeder seinen Teller leer gegessen hatte und es Zeit wurde, Abschied zu nehmen.

Wir sammelten uns draußen auf der Auffahrt und während Zayn, Liam und Niall sich schnell verabschiedeten und schon einmal losfuhren, fiel mir das alles natürlich etwas schwerer. ,,Mum, du kannst dich immer melden, egal was ist, egal was dich belastet, okay? Ich bin immer hier für dich, selbst wenn ich jetzt weiter weg wohne, du kannst dich auf meine Unterstützung verlassen." Ich nahm sie in den Arm und sobald wir uns wieder lösten, lächelte meine Mutter mich sanft an. ,,Wann bist du nur so groß geworden? Ich bin so stolz auf dich Harry. Du bist genauso ein freundlicher, herzensguter Mensch geworden, wie ich es mir für dich gewünscht habe und so sehr ich dich auch vermissen werde Harry, du bist nun einmal erwachsen geworden, dein Glück liegt bei Louis und ich werde dich, wie ich dir schon oft gesagt habe, nicht daran hinden, dein Glück auszuleben."

,,Du bist die beste Mum, die ich mir hätte wünschen können", ein letztes Mal umarmte ich sie, dann wurde es Zeit, sich auch von Gemma zu verabschieden. Die ganze Zeit über hatte ich schon Tränen in den Augen, doch als ich meine Schwester weinen sah, begannen auch meine Tränen zu fließen. Ich nahm sie in den Arm und hob sie hoch, sodass sie ihre Beine um meine Taille schlingen konnte, ihr Gesicht drückte sie an meine Schulter. ,,Ich werde dich so vermissen Harry, wer soll mir denn jetzt bei den Hausaufgaben helfen? Und wer soll mich Nachts trösten, wenn ich einen Albtraum hatte?", fragte sie, schluchzte einmal, weshalb ich sie nur noch enger drückte. ,,Ich kann dir immer noch bei den Hausaufgaben helfen und wenn du Nachts nicht schlafen kannst, dann ruf mich einfach an, okay? Ich bin hier für dich", ich drückte ihr einen Kuss auf den Haaransatz und setzte sie dann wieder auf dem Boden ab.

,,Auf Wiedersehen", murmelte ich und ging dann mit langsamen, schweren Schritten zum Auto. Ich war froh und glücklich, bei Louis einzuziehen, das hieß ja aber nicht, das es mir nicht schwer fiel, meine Familie hier zu lassen. Auch mein Freund verabschiedete sich noch einmal mit einer Umarmung bei meiner Familie, stieg dann ebenfalls ins Auto und startete den Motor. Sobald er aufs Gas drückte, nahm er meine Hand in seine, führte sie an seine Lippen und küsste meinen Handrücken. ,,Ich liebe dich Hazza." Ein angenehmer Schauer durchfuhr meinen Körper und lächelnd erwiderte ich die Worte. ,,Und ich liebe dich Louis." So ließ ich meine Heimat hinter mehr und war mehr als bereit dafür, mir mit Louis eine neue Heimat, ein neues Zuhause aufzubauen. Mit der Liebe meines Lebens eine gemeinsame Zukunft zu planen, was konnte es schöneres geben?

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Nun ist Harry auch schon ausgezogen und zieht jetzt mit Louis zusammen, was könnte das ganze bloß noch besser machen?🌝
All the love xx

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