119 - reunion

Die ganze Zeit sah ich mich aufgeregt nach Louis um, kaum das wir das Flugzeug verlassen hatten. Auch wenn wir erst noch unser Gepäck holen mussten, bevor ich ihm überhaupt begegnen konnte, ich freute mich jetzt schon unglaublich auf ihn. Mein Herz schlug schon die ganze Zeit in einem ungesunden Takt und wirklich realisiert, dass ich nun zurück in England war, nach ganzen drei Monaten Abwesenheit, hatte ich auch noch nicht. Alles was sich in meinem Kopf abspielte und alles was für mich zählte war gerade Louis. Als wollte das Universum mich quälen, waren meine Koffer natürlich die Letzten, die sich blicken ließen, aber wenigstens warteten Zayn, Liam und Niall mit mir, die ihre Koffer gleich zu Beginn bekommen hatten. Sobald meine Koffer auf dem Förderband erschienen, schnappte ich sie mir und lief dann sofort weiter in Richtung Ausgang, so schnell ich konnte.

Noch im Flugzeug, als wir darauf warten mussten, aussteigen zu dürfen, hatte ich meine Nachrichten von Louis schon gelesen und wusste nun genau, wo er auf mich warten würde. Die Kette, die ich, seit Louis sie mir geschenkt hatte, täglich trug, wippte im Rhythmus meiner Schritte hin und her und je näher ich Louis kam, desto aufgeregter wurde ich. Bisher war alles glatt gelaufen, meine Mutter und Gemma glaubten, ich würde mit dem Zug nach Holmes Chapel fahren, überhaupt war ich sicher gelandet und Louis nun wiederzutreffen, sollte die kleinste Schwierigkeit sein, doch am Treffpunkt angekommen war niemand da. Panisch sah ich mich um, drehte mich schlussendlich zu Liam, Niall und Zayn, die sich auch suchend umschauten.

,,Seht ihr ihn? Wir wollten uns doch hier treffen?", hektisch drehte ich mich weiter um meine eigene Achse, andere Menschen trafen ihre Geliebten wieder, ihre Wiedersehensfreude blühte nun voll auf, während meine wie eine Blume verwelkte. Er hatte doch geschrieben, dass er hier schon wartete und sich auf mich freuen würde, ihm konnte also auf dem Weg hierhin gar nichts passiert sein, dennoch sammelten sich nun Sorgen an. Meine Augen füllten sich mit Tränen und alles was ich wollte, war Louis wieder in die Arme zu schließen, ihn zu küssen, ihn wieder bei mir haben, war das wirklich zu viel verlangt? ,,Vielleicht ist er sich nur schnell die Beine vertreten", versuchte Zayn eine logische Erklärung zu finden, ,,wer weiß, wie lange er hier gestanden und gewartet hat." ,,Aber muss er sich wirklich die Beine vertreten, wenn er weiß, das wir gelandet sind?", fragte ich ungläubig, bis auf einmal Liam uns unterbrach.

,,Da ist er! Da ist Louis", rief er freudig aus und zeigte auf meinen Wuschelkopf, der knapp hundert Meter entfernt aus einer Toilettenkabine trat. Louis entdeckte auch uns, wenn er nicht sogar Liam rufen hörte und sofort kam er freudestrahlend auf uns zu. Ich derweil ließ einfach alles fallen, meinen Rucksack, meine Jacke, ließ meine Koffer stehen und rannte auf Louis zu. Die Entfernung wurde immer weniger und auch wenn es nur zwei Wochen ohne ihn waren, ich war so unglaublich glücklich ihn wieder bei mir zu haben. Mein Herz lag in seinen Händen und ich wusste, er würde es beschützen, darauf aufpassen und dafür sorgen, dass mir und meinen Gefühlen nichts geschieht.

Kaum hatte ich Louis erreicht, war ich auch schon wortwörtlich in seine Arme gehüpft. Meine Beine hatte ich um seine Taille geschlungen, meine Arme schlangen sich um seinen Nacken und ich hielt mich an ihm fest, wie ein Babygorilla sich an seiner Mutter festhielt. ,,Willkommen zurück", raunte er gegen meine Haut, sofort bekam ich eine Gänsehaut und konnte mein Glück ein weiteres Mal kaum fassen. ,,Hey", brachte ich nur über die Lippen, nahm mein Gesicht aus seiner Halsbeuge, um in sein wunderschönes Gesicht zu sehen. Wir beide wechselten nur kurz Blickkontakt, dann lagen unsere Lippen aufeinander und verwickelten sich in einem wunderschönen, leidenschaftlichen Spiel der Wiedersehensfreude. Aber es war noch viel mehr als das, es war auch die Tatsache, dass wir nun ein neues Leben hier begannen, wir gemeinsam, bei dem uns niemand mehr in die Quere kommen könnte.

Louis war für mich mittlerweile so viel mehr geworden, als bloß mein Freund. Er war mein bester Freund, mein Weggefährte, mein ein und alles, meine Luft zum Atmen. Niemals hätte ich vermutet, innerhalb von drei Monaten für eine Person so sehr zu fallen, ich hätte nie geglaubt, überhaupt solch eine feste Bindung und Liebe spüren zu können, geschweige denn, dass mich jemals jemand so lieben würde. Aber ganz oft kam es nun einmal anders, als man denkt und ich war dankbar, dass mir das Leben Louis geschenkt hatte. Meine Lippen kribbelten von unseren Küssen, mein Herz fühlte sich zu Hause und mein Körper fühlte sich in Louis Armen einfach nur beschützt. So beschützt hatte ich mich bisher sonst nur unter meiner Bettdecke gefühlt, als würden selbst Mörder davor Halt machen und mir nichts anhaben können, doch mit Louis glaubte ich, selbst den Weltuntergang überleben zu können.

,,Ich habe dich so vermisst", Louis strahlte über das ganze Gesicht und während er mir noch einen Kuss schenkte, lief er mit mir auf dem Arm zu Niall, Zayn und Liam, die auf meine Sachen aufgepasst hatten. ,,Hey Leute, schön euch wiederzusehen", begrüßte Louis unsere Freunde, ließ mich runter, um alle einmal umarmen zu können, aber gleich danach fanden unsere Hände sich ineinander verschränkt wieder. ,,Wie war der Flug?", fragte mein Freund in die Runde, während ich mich an seine Seite kuschelte und kaum glauben konnte, dass ich ihn endlich wieder hatte. ,,Lang, aber durchaus angenehm. Keine sonderlichen Turbulenzen", erzählte Liam, ,,wie waren deine zwei Wochen in England?" ,,Ach, deutlich mehr Stress, als im Urlaub, so viel steht fest. Aber ich bin jetzt dennoch so viel ausgelassener, von daher macht mir das auch nichts", Louis sah zu mir, küsste meine Wange und sofort wuchs ein Grinsen auf meinen Lippen.

,,Kommt ihr alle nach Hause?", fragte Louis, ,,oder sollen wir jemanden mitnehmen?" ,,Also uns braucht ihr nicht mitnehmen. Liams Eltern holen uns gleich ab, mit ihnen fahren wir erstmal nach Wolverhampton, wo sie wohnen, und besprechen letzte Dinge für die Hochzeit", antwortete Zayn und danach schauten wir zu Niall, der auch abwinkte. ,,Mein Bruder wartet im Parkhaus auf mich, also ich komme auch nach Hause. Dann wird es jetzt auch wohl für uns Zeit, sich zu verabschieden", seufzte Niall und wehleidig nickten wir. Es war schon komisch, wenn man seine besten Freunde auf dem Schiff kennenlernte und sich nun für ungewisse Zeit verabschieden musste. ,,Wir sehen uns spätestens auf unserer Hochzeit", versuchte Liam die Stimmung etwas aufzulockern und brachte mich dazu, laut auszuatmen. ,,Ich hoffe stark, dass wir uns auch vor der Hochzeit mal treffen."

,,Natürlich du Doofnuss, das hoffe ich doch auch", sagte Liam schmunzelnd und zog mich gleich darauf in seine Arme. Nach und nach wurden alle fest umarmt, verabschiedet und nach einer letzten Gruppenumarmung wurde es Zeit, zu gehen, auch wenn niemand von uns das wirklich wollte. ,,Wehe ihr schreibt nicht alle, sobald ihr sicher zu Hause angekommen seid", mahnte ich, hob einen Zeigefinger in die Luft und bekam zum Glück von allen ein Nicken, wenn auch mit breitem Grinsen. Louis nahm meine Hand, in der anderen hielt er einen meiner Koffer, genauso wie ich in meiner freien Hand meinen andere Koffer hielt. Mit einem letzten Blick zurück gingen wir alle in unterschiedliche Richtungen und damit war das Kapitel der Kreuzfahrt endgültig abgeschlossen.

Louis führte mich zu seinem Auto, welches durchaus teuer aussah, wir verstauten meine Koffer, meinen Rucksack und dann ging es los nach Holmes Chapel. Ich freute mich, meine Familie nach drei Monaten endlich wieder zu sehen. Meine Mutter und Gemma waren schon ganz aus dem Häuschen und auch wenn ich sie natürlich regelmäßig über alles, ausgenommen von Louis, auf dem Laufenden gehalten hatte, konnte ich mir vorstellen das sie dennoch noch einmal eine ausführliche Erzählung haben wollten, besonders wenn Louis ins Spiel kam. ,,Und, bist du schon aufgeregt, meine Familie kennenzulernen?", fragte ich neugierig, legte meine Hand auf die von Louis, welche auf meinem Oberschenkel ruhte.

,,Gerade hält es sich noch in Grenzen, weil ich einfach noch nicht ganz realisiert habe, dass nun tatsächlich alles von der langen Reise vorbei ist, aber sobald wir bei dir zu Hause sind, werde ich vor Aufregung wahrscheinlich platzen. Ich hoffe einfach nur, dass sie mich mögen", sagte Louis, weshalb ich seine Hand etwas fester drückte. ,,Sie werden dich definitiv mögen, so viel steht fest. Wahrscheinlich werden sie dich erst einmal sogar nur für eine Fata Morgana halten, aber auch das ist ja irgendwie ein Kompliment", brachte ich schmunzelnd über die Lippen, während Louis lachte. Viel Zeit der Fahrt über unterhielten wir uns, lauschten der Musik aus dem Radio, sangen mit, doch irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn als ich das nächste Mal die Augen öffnete war es dadurch, dass Louis an mir rüttelte. ,,Ich glaube, wir sind da."

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Nun ist es für Louis Zeit, Harrys Familie kennenzulernen? Wie die wohl reagieren werden?🌝
All the love xx

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