113 - show around

Dadurch, dass Louis sich so rührend um mich gekümmert hatte, ging es mir am nächsten Morgen schon wieder viel besser. Zum Glück, denn heute würden wir in der Stadt Ensenada anlegen und davon wollte ich sicher nichts verpassen. Wie bei so vielen anderen Reisezielen, war dies hier nun auch mein erstes Mal in Mexiko und ich war so aufgeregt, einen Teil des Landes kennenzulernen. Louis hatte den Tag schon so durchgeplant, dass es für mich nicht zu anstrengend werden würde, wir blieben also in Hafennähe, sollte ich aber morgen wieder vollständig fit sein, hatte er noch eine besondere Überraschung parat. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, was er geplant hatte, aber ich vertraute ihm und würde ihm einfach folgen.

Da wir erst gegen drei Uhr am Nachmittag anlegen würden, blieben Louis und ich noch einige Zeit im Bett liegen, nachdem wir aufgewacht waren. Er machte mir einen Tee umsorgte mich weiterhin, auch wenn ich ihm versicherte, dass es mir schon wieder viel besser ging und meine Hals- und Kopfschmerzen nur eine Eintagsfliege gewesen waren. Zum Mittagessen schafften wir es dann auch einmal, aufzustehen und uns fertig zu machen und nach einem schönen Essen mit Liam, Niall und Zayn gingen wir auf das Deck. Wir schnappten uns jeder eine Sonnenliege, machten es uns auf dieser gemütlich und warteten dann einfach darauf, dass wir den richtigen Hafen erreichen würden.

Dies dauerte dann auch gar nicht mehr so lange und wie so oft standen bei der Einfahrt in den Hafen einige Menschen dort, winkten uns zu und bestaunten das riesige Schiff. Nachdem wir auf Wunsch von Niall zurück gewunken hatten, gingen wir schnell auf unsere Kabinen, packten unsere Sachen für den Tag und verließen dann zu fünft das Schiff mit Louis als unseren Reiseführer. Das erinnerte mich daran, wie er Eleanor ganz zu Beginn der Reise weis machen wollte, dass ich deren Reiseführer in Tunis war, obwohl ich in dieser Stadt nie zuvor gewesen war. In dem Moment hatte ich mich wirklich unwohl gefühlt, aber die Erinnerung an sich war doch ganz amüsant. Ich hatte Eleanor so viel Quatsch über irgendwelche Entstehungsdaten erzählt, aber ich war mir sicher, dass sie all das schon wieder vergessen hatte, denn wenn man kein Freund von Geschichte war, prägte man sich das selten ein.

Louis, der meine Hand ergriff, holte mich aus dieser Erinnerung und fragte nach, woran ich gedacht hatte, da er sofort merkte, wenn ich nicht ganz bei der Sache war oder mir irgendetwas auf dem Herzen lastete. Also erzählte ich ihm von meinen Gedanken, was auch ihn reichlich amüsierte. ,,Ich denke, dieser Einfall gehört nicht gerade zu meinen besten, aber es hatte immerhin funktioniert." ,,Ja und dafür hast du mich in eine verdammt blöde Situation gebracht", gab ich zurück, musste aber lächeln und signalisierte Louis damit, das alles okay ist. ,,Ich weiß, ich hoffe du kannst mir das irgendwann verzeihen", grinste Louis. ,,Hab ich doch schon längst", erwiderte ich schmunzelnd und nahm liebend gerne den Kuss entgegen, den Louis mir danach schenkte.

,,Ihr Turteltauben, ich liebe euch beide zusammen ja wirklich, aber ich will auch wissen, wo es jetzt hingeht", quengelte Niall, der bisher stumm hinterher gelaufen war. Louis lachte laut auf und hielt sich die Hand vor den Mund, um sich selbst zurückzuhalten. ,,Du bist so ungeduldig und neugierig Niall", brachte er lachend hervor, Zayn und Liam mussten ebenfalls schmunzeln, während Niall schmollend die Arme vor seiner Brust verschränkte. Als Louis das sah, musste er noch einmal kurz lachen, ehe er sich zusammenriss und Niall aufklärte. ,,Da Harry ja noch ein wenig angeschlagen ist, wollte ich nicht, das wir uns soweit aus dem Hafengebiet entfernen oder zu lange in der Sonne herumlaufen. Deswegen ist unser erster Stop gleich hier um die Ecke, ein einfaches Museum, allerdings hat es ein Planetarium und ich dachte, dass das vielleicht ganz interessant sein könnte."

Louis hatte sich über alles, was wir heute besichtigen würden, wirklich Gedanken gemacht. Über die Laufwege, das Wetter, wie viel Zeit uns blieb und all sowas. Es war wundervoll und ich konnte nicht in Worte fassen, wie dankbar ich um seine Mühe war. Das Museum selbst war auch schon einen Besuch wert, bei einem kurzen Stop in der Kantine aßen wir Kuchen und hatten dabei einen Blick auf den Hafen und damit auch auf das Kreuzfahrtschiff. Das Planetarium war aber eindeutig das Highlight, wir kamen pünktlich zu der Show und wurden in einer 3D-Ansicht durch das Universum geführt, lernten die Planeten und Sterne näher kennen und was sich in der Dunkelheit des Weltalls sonst noch so verbarg. Das man dabei die ganze Zeit sitzen konnte war wirklich angenehm und Louis hatte das perfekt bedacht.

Das nächste Ziel, was Louis nach dem Museumsbesuch herausgesucht hatte, war zu Fuß fünfzehn Minuten weit weg. Auch wenn es achtundzwanzig Grad waren, es war trotzdem noch angenehm, diese kurze Strecke bei dieser Temperatur zu laufen, da die Wärme angenehm war und nicht auf den Körper drückte. Louis und ich konnten sogar noch Händchen halten, ohne das die Handflächen unangenehm schwitzten, was bei diesen Außentemperaturen schon ein Wunder war. Niall konnte nicht aufhören, dass die ganze Zeit zu hinterfragen, aber es war schon ganz lustig und wir hatten eine tolle Zeit gemeinsam. Die Riviera of Ensenada war schlussendlich unser Ziel. Louis erzählte, dass es sich um ein namhaftes Kulturzentrum handelte, mit weiteren Museen, Souvenirläden und Margarita-Verkostungen in ehemaligen Luxushotels.

Während ich von den Souvenirshops angetan war und mir schon ausmalte, wie das nächste Wappen wohl aussehen würde, waren die anderen eher bei der Margarita-Verkostung hängen geblieben und wollten, das Louis sie dahin bringt. Mir war derweil gar nicht nach Alkohol, erst recht nicht nach Tequila, der die Basis für Margarita bildete. Das weckte Erinnerungen an die Nacht in Helsinki, in der Louis und ich mit Eleanor und ihren Freundinnen feiern gewesen waren, Louis sich übergeben musste und wir am Ende in einem Bett geschlafen hatten. Das hatte ich Eleanor noch irgendwie erklären dürfen und das, was eine spaßige Nacht werden sollte, wurde definitiv einfach nur anstrengend.

Zum Glück stimmten Liam, Zayn und Niall schlussendlich doch zu, erst einmal mit mir ein Wappen für meine Schwester Gemma kaufen zu gehen, denn diese waren nicht immer leicht zu finden und da war man mit ein paar mehr Augenpaaren besser dran. Nachdem wir drei Souvenirläden durchforstet hatten, hatten wir endlich genau das gefunden, was ich suchte und nachdem ich den Aufnäher sicher in meinem Rucksack verstaut hatte, führte Louis uns in eines der ehemaligen Luxushotels, in denen man Margarita verkosten konnte. Ich verzichtete und blieb bei einem Glas Wasser, damit ich hoffentlich morgen schon wieder vollständig gesund sein würde und die Überraschung, die Louis dafür geplant hatte, erfahren würde. Auch wenn ich Louis mehrfach versichert hatte, dass er wegen mir gerne etwas Alkohol trinken könnte, er wollte nicht. Sollte es mir später doch wieder schlechter gehen, wollte er sich um mich kümmern und das bei vollem Bewusstsein.

Zayn, Liam und Niall hatten derweil Spaß, die unterschiedlichsten Sorten Margarita zu verkosten. Egal ob traditionell, mit Erdbeere, als gefrorene Variante oder auch als blaues Getränk, sie probierten alles und wurden immer gesprächiger, je mehr ihr Pegel stieg. Auch wenn Louis für heute eigentlich noch einen letzten Stop geplant hatte, das konnte man mit Niall, Liam und Zayn jetzt sowieso vergessen und da es auch immer später wurde, brachten wir unsere gut angeheiterten Freunde nach vielen Drinks zurück zum Schiff und direkt in ihre Kabinen, wo es nicht lange brauchte bis sie begannen, ihren Rausch auszuschlafen. Nachdem auch Niall ins Bett gebracht war und wir seine Kabine verließen, atmete ich erleichtert durch, lehnte mich an der Wand an und sah zu Louis.

,,Vielleicht hätte ich ihnen von diesen Margarita-Verkostungen nichts erzählen sollen", murmelte er schuldbewusst, doch brachte mich sofort dazu, zu widersprechen. ,,Warum das denn nicht? Es war doch ein schöner Tag und ein sehr lustiger Abend. So etwas gehört einfach dazu, vor allem weil der Tequila aus Mexiko kommt und..nennen wir es einfach mal, Kulturforschung", sagte ich belustigt und beruhigte Louis damit. ,,Also war dein Tag auch schön?", fragte er noch einmal sicherheitshalber nach. Sofort nickte ich. ,,Total schön und perfekt dafür, wie es mir ging. Danke Louis", ich küsste seine Wange und hielt seine Hand in meiner. ,,Hättest du vielleicht Lust, noch mit zum Ventana al Mar zu kommen? Das war das letzte geplante Ziel für heute, was ja leider gestrichen werden musste. Es ist ein schöner Park hier am Hafen, er hat einen tollen, großen Brunnen und außerdem spielt dort heute Abend Live-Musik. Ich hatte gedacht, dass das der perfekte Abschluss für den heutigen Tag ist."

,,Das klingt wirklich perfekt Louis und natürlich komme ich noch mit. Die Jungs werden sich morgen grün und blau ärgern, dass sie das beste verpasst haben, weil sie zu tief ins Glas geschaut haben." Hand in Hand verließen wir das Schiff wieder und innerhalb weniger Minuten waren wir in dem besagten Park angekommen. Es gab sogar einen Spielplatz für Kinder und durch die Live-Musik war eine ganze Menge los, aber Louis hatte Recht, es war wirklich der perfekte Abschluss für diesen Abend. Der Brunnen leuchtete in den verschiedensten Farben, bot eine spektakuläre Wassershow und die Musik war auch großartig. Es handelte sich um verschiedene Talente, egal ob Sänger, Band oder Sängerin, alles war dabei und traf genau den Zahn der Zeit. Louis und ich hatten eine wundervolle Zeit, tanzten, lachten, redeten und landeten am Ende ziemlich erschöpft im Bett und schliefen Arm in Arm ein, während in meinem Unterbewusstsein immer noch die Musik ertönte und der Brunnen in Regenbogenfarben erstrahlte.

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Mensch, da haben Zayn, Liam und Niall sich wohl nicht mehr kontrollieren können😹 Eine Ahnung was Louis für Harry als Überraschung geplant haben könnte?
All the love xx

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