110 - close together
Am nächsten Morgen hatten wir, schon bevor wir aufwachten, die nächste Hawaii Insel erreicht. Es handelte sich um die Insel Kauai, dessen Spitzname, aufgrund der überwiegenden tropischen Regenwälder, Garteninsel lautete. Am Hafen des Stadtviertels Nawiliwili legte das Schiff an und nachdem ich meine sehr langweilige Frühschicht in der Eisdiele hinter mich gebracht hatte, gingen Louis und ich von Bord. Liam, Zayn und Niall mussten nicht arbeiten und waren dementsprechend schon heute Morgen losgegangen, dies war aber auch nicht weiter schlimm, schließlich genoss ich die Zweisamkeit mit Louis sehr. Wir entschlossen uns für eine Kajaktour und zusammen mit einem Reiseführer saßen wir dann jeweils in einem Kajak und paddelten fleißig hintereinander her. Es ging vorbei an Wasserfällen, riesigen Bäumen und Wäldern, wunderschönen Flecken von Mutter Erde, die so unberührt aussahen, als wäre noch nie ein Mensch dort gewesen und das war einfach perfekt.
Der nächste Tag hielt die Insel Big Island für uns bereit. Der offizielle Name dieser Insel lautete ebenso wie der Bundesstaat, nämlich Hawaii. Dies war die größte Insel von Hawaii im Zentralpazifik, genau wie der Name es verheißen ließ. Neben zwei aktiven Vulkanen gibt es auf dieser Insel außerdem farbige Sandstrände in den Farben schwarz und grün. Wir legten in der Bucht der Hauptstadt dieser Insel an, Hilo. Damit waren wir unweit der Vulkane und hatten definitiv vor, zu ihnen zu fahren. Nachdem wir unsere Route geplant hatten, um auch die farbigen Sandstrände zu besichtigen, fuhren wir, heute wieder mit Liam, Niall und Zayn, los. Wir hatten uns ein Auto gemietet und nach knapp vierzig Minuten hatten wir den ersten Vulkan erreicht. Es war gruselig zu wissen, dass dieser Vulkan aktiv war und jederzeit ausbrechen könnte. Zusammen mit dem zweiten könnten sie wahrscheinlich die ganze Insel unter Lava und Asche begraben.
Auch dem zweiten Vulkan hatten wir schnell einen Besuch abgestattet und von dort aus ging es dann erst einmal nach Punalu'u, wo der schwarze Sandstrand seinen Platz gefunden hatte. Bis ich es nicht mit meinen eigenen Augen gesehen hatte, hatte ich mir gar nicht vorstellen können, wie so ein komplett schwarzer Sandstrand aussehen könnte, aber es war unglaublich und für mich ein einmaliger Anblick. Wir zogen unsere Schuhe und Socken aus, ließen sie am Strand zurück und wateten dann ein wenig durch das Wasser, bis mir etwas großes auffiel, was ich zuerst für einen Felsen gehalten hatte, bis es sich bewegte. ,,Leute, schaut mal", ich griff Louis bei der Hand und hatte auch die Aufmerksamkeit der anderen drei Jungs. ,,Eine Schildkröte", hörte ich Louis neben mir leise sagen und ich konnte nur nicken, während wir das wunderschöne Tier beobachteten. Langsam kam es voran und lief Richtung Wasser, bis es dieses schließlich erreicht hatte und nach einem kurzen Kampf mit den Wellen wieder in den Tiefen des Pazifiks verschwand.
Noch kurz blieben wir an diesem Strand, machten uns bald darauf auf, um auch die letzte Sehenswürdigkeit zu besuchen, die wir sehen wollten. Papakolea Beach, der grüne Sandstrand und auch das konnte ich mir erst nicht vorstellen, bis ich es mit eigenen Augen sah. Es war kein giftiges oder dunkles Grün, sondern eher ein saftiges, wie auf einer schönen Wiese. Ich ließ die Sandkörner durch meine Finger gleiten und konnte diesen atemberaubenden Moment kaum in Worte fassen. Einer Informationstafel entnahm ich, dass es auf der gesamten Welt nur vier solcher grünen Sandstrände gab, umso unwirklicher wurde es, dass ich mich an einem befand. Ich hätte ja nicht einmal geglaubt, jemals so viel von der Welt zu sehen und nun hatte ich schon die halbe Welt bereist.
Bei der vierten und für uns letzten Insel von Hawaii, die wir einen Tag später zu sehen bekamen, handelte es sich um Maui. Anlegen taten wir mit dem Schiff an der Nordwestküste, in der Stadt Lahaina. Da ich jedoch an diesem Tag Spätschicht hatte, nutzten Louis und ich den Morgen, gingen von Bord, sobald das Schiff angelegt hatte und hielten uns überwiegend am Strand auf. Ein wenig erkundeten wir noch die Innenstadt, aber sonst blieb uns auch leider nicht mehr so viel Zeit, weshalb es dabei blieb, ehe ich zurück aufs Schiff musste. Auch wenn Louis noch länger auf der Insel hätte bleiben können, er wollte mit mir zurück und während ich arbeitete, lag er am Pool und genoss die schöne Sonne, die eine große Hitze mit sich brachte.
Am Abend kehrten wir dann auch dieser Insel von Hawaii den Rücken und nun hieß es wieder, drei Seetage überstehen, bis wir am Morgen des vierten Tages das Festland wieder erreichen würden. Es ging nach Mexiko und ich war jetzt schon unglaublich aufgeregt. Es handelte sich zwar schon um unser vorletztes Reiseziel, aber es gab immerhin den Lichtblick von neuem Essen, dem Kennenlernen von neuen Kulturen und allgemein der Entdeckung des Landes, was mich noch positiv stimmte. Das wir bald am Ende der Reise angekommen waren, versuchte ich derweil einfach zu verdrängen.
,,Was machen wir jetzt noch?", fragte Louis mich, sobald ich Feierabend hatte und die Insel von Hawaii nur noch ein Punkt am Horizont war. ,,Ich weiß nicht", gab ich zurück, ,,findet heute Abend noch irgendeine Veranstaltung statt?" ,,Das ist eine gute Frage", antwortete Louis auf meine Frage, nahm meine Hand und zog mich dann ins Schiffsinnere zur Showbühne. Dort hingen die Pläne aus, was heute Abend und die nächsten Tage noch so stattfand und wie man sich die Zeit vertreiben konnte. Neben Sportveranstaltungen, Bingoabenden und Basteltreffen fand heute Abend auch eine lockere Tanzparty im großen Saal statt. Schnell stand der Entschluss fest, dass wir dorthin gehen wollten, fragten Liam, Niall und Zayn, ob sie auch mit uns mitkommen wollten und nach ihrer Zusage machten Louis und ich uns noch einmal auf der Kabine frisch, ehe es schon zum großen Saal ging.
Vor diesem trafen wir auf unsere Freunde, die Musik konnte man schon spielen hören, momentan ein schnellerer Pop-Song, und kaum hatten wir den Saal betreten, wurden wir sofort von der Atmosphäre eingehüllt. Ein Kellner begrüßte uns an der Tür, überreichte uns jeweils ein Glas Sekt, womit wir uns erst einmal an den Rand der Tanzfläche stellten, um anzustoßen. ,,Auf eine wundervolle Reise", begann Zayn. ,,Auf tolle neue Freunde", fügte Liam hinzu. ,,Auf eine zweite Familie", ergänzte Niall. ,,Auf die Liebe", lächelte Louis, blickte mir dabei in die Augen. ,,Auf uns", schloss ich ab, hob mein Glas in die Höhe, was mir die anderen gleich taten. Die Gläser klirrten aneinander, danach nahm ich einen kleinen Schluck Sekt, aber nicht viel mehr, da ich kein großer Fan davon war.
,,Möchtest du tanzen?", fragte Louis, hielt mir seine Hand hin, die ich ergriff, nachdem ich mein Glas Sekt bei Liam losgeworden war. Louis hatte seines davor noch schnell leer getrunken und danach einem herumlaufenden Kellner auf das Tablett gestellt. Bei einem schnellen Song betraten wir die Tanzfläche, passten uns schnell dem Rhythmus und dem Takt der Musik an und bewegten uns gemeinsam. Lautstark sangen wir den Songtext mit, amüsierten uns und starteten wundervoll in den Abend. Für einen kurzen Moment erspähte ich auch Niall auf der Tanzfläche, doch er war schnell wieder weg und tanzte wohl woanders weiter. Zayn und Liam standen derweil noch immer am Rand und unterhielten sich angeregt. Das Glas Sekt hatte Zayn mittlerweile gegen ein Bier eingetauscht, Liam hatte eine Cola, an der er ab und an nippte, sonst hatte er aber nur Augen für Zayn.
Als ein langsamer Song ertönte fanden sofort alle Paare zueinander, der Saal wurde in ein sanftes Licht getaucht und fast automatisch wurden dadurch Unmengen an romantischen Gefühlen freigesetzt. Louis zog mich zu sich heran, seine Arme schlang er um meine Taille und meine Hände legten sich auf seine Schultern. Unsere Gesichter waren so nahe aneinander, das mein Herz vor lauter Aufregung klopfte, unsere Nasen berührten sich immer wieder und ich versuchte mir alles von diesem einzigartigen Moment auf ewig einzuprägen, um ihn nie wieder zu vergessen. Louis war der Erste, der mir jemals so den Kopf verdreht hatte, er war der Erste, der mein Herz jemals so zum durchdrehen brachte und er war der Erste, bei dem ich mir wirklich sicher war, dass es sich um Liebe handelte.
Unsere Lippen striffen sich immer wieder, es brachte mich um den Verstand und irgendwann hielt ich es nicht mehr aus, weshalb ich diese Prozedur nicht länger über mich ergehen ließ, sondern Louis ergriff und meine Lippen auf seine legte. Der Kuss war sanft und voller Gefühle, er war ergreifend und sagte so viel über uns aus, dass es fast schon erschreckend war. ,,Ich liebe dich", murmelte ich gegen seine Lippen, der Geschmack von diesen mit einem Hauch von Sekt lag immer noch auf meinen, ich genoss es in vollen Zügen und schaukelte weiter sanft zu der Musik hin und her. ,,Ich liebe dich auch. Ich könnte ewig mit dir tanzen", hauchte Louis, zog mich noch etwas näher zu sich und brachte mich zum Lächeln. ,,Gut, dass wir noch die ganze Nacht haben." Und auch wenn wir leider nicht für die Ewigkeit hier bleiben und tanzen konnten, an diesem Abend schenkten Louis und ich uns trotzdem unsere eigene kleine Unendlichkeit.
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Es freut mich sehr, dass Happy Larry euch auch so gefällt und einige von euch hatten Recht, als nächstes geht es nach Mexiko🌝 Welches Land oder welche Stadt würdet ihr eigentlich gerne einmal bereisen?
All the love xx
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