105 - long awaited

Schaut gerne noch einmal beim letzten Kapitel vorbei, solltet ihr es nicht gelesen haben und wenn es gefällt, Voten bitte nicht vergessen

Louis überlegte kurz. ,,Das ist eine gute Frage. Ich denke sie ist entweder auf ihrer Kabine oder beim Frühstück. Aber was sie getan hat, das ist auf ihrem Mist gewachsen und du musst dich dabei für gar nichts entschuldigen. Sie ist mittlerweile alt genug, um es besser zu wissen, da solltest du dich nicht für sie entschuldigen", antwortete Louis, er merkte, dass ich mich noch nicht ganz wohl in der Nähe von Eleanors Vater fühlte, einfach noch mit starken Unsicherheiten zu kämpfen hatte, weshalb er meine Hand ergriff. ,,Dennoch, so habe ich sie einfach nicht erzogen und ich finde es schrecklich, dass sie dir sowas antun wollte. Allein die E-Mail loszuschicken war schon unheimlich grausam, hättest du dich bis dahin noch nicht geoutet gehabt, obwohl eben das eine sehr persönliche Entscheidung ist.

Man sollte meinen, dass sie alt genug ist, aber vielleicht hat sie den Bezug zur Realität ein wenig verloren. Ich werde ihr helfen, ihr Hilfe suchen, hauptsache sie kommt wieder auf den richtigen Weg und wird soetwas niemals wieder irgendjemandem antun. Und..", Philip sah auf unsere Hände, die sich umklammerten, ,,ihr seid ein tolles Paar und das ihr euch hier auf dem Schiff kennen und lieben gelernt habt, muss einfach Schicksal sein. Harry, du musst nicht denken, das ich sauer auf dich bin oder sonstiges. Es ist nun einmal so, wo die Liebe hinfällt und wenn Louis meine Tochter nicht liebt und sie ihn ebenso wenig, dann gibt es für mich da gar kein Problem." ,,Das ist beruhigend", gab ich zu, ,,Ich hatte nur Sorge, dass du wütend bist und glaubst, dass ich die Verlobung von Eleanor und Louis zerstört habe, obwohl ich sogar Anfangs noch versucht hatte, sie zu retten."

Philip lächelte mich an. ,,Da musst du dir wirklich keine Sorgen machen. Ich habe Louis schon immer gern gehabt und war sehr glücklich, als er mit meiner Tochter zusammen kam, aber zu sehen, wie glücklich er bei dir ist, das habe ich noch nie zuvor gesehen und nach allem, was Eleanor angerichtet hat, habt ihr euch das Glück auch mehr als nur verdient. Und das du versucht hast, die Beziehung der beiden zu retten, weiß ich sehr zu schätzen, aber manche Dinge sind einfach nicht dafür gemacht, gerettet zu werden. So werden alle Beteiligten sicher früher oder später ein besseres Leben führen können", der Mann klopfte mir leicht auf die Schulter und entlockte mir ein erleichterndes Lächeln. ,,Danke für dein Verständnis, es ist wirklich eine Erleichterung."

,,Da gibt es nichts zu danken", winkte Philip ab, ,,eine Frage hätte ich aber noch. Könntet ihr mir zeigen, wo die Orte sind, an denen Eleanor sich aufhalten könnte? Ich bin kein Freund von Kreuzfahrten und kenne mich dementsprechend wenig auf solchen Schiffen aus." Louis schaute fragend zu mir, weshalb ich ihm und er daraufhin wiederum Philipp zunickte. ,,Machen wir, aber mit Eleanor setzen wir uns nicht mehr auseinander. Wir wollen die letzten Tage der Kreuzfahrt genießen, ohne weiteres Drama", sagte mein Freund und sprach mir damit aus der Seele. ,,Natürlich, das kann ich total verstehen. Sobald ich sie gefunden habe, könnt ihr dann auch gehen. Ich möchte eure Zeit nicht länger beanspruchen als nötig und der Rückflug für Eleanor und mich geht auch schon in vier Stunden."

,,Dann wollen wir das mal schnell hinter uns bringen", murmelte Louis und so liefen wir erst einmal an den verschiedensten Restaurants vorbei, in welchen er und Eleanor zu Beginn immer gefrühstückt hatten. Doch sie war nirgendswo auffindbar, beim Frühstück war sie dementsprechend schon einmal nicht. Also schlug Louis den Weg zu dem Appartement ein, welches Eleanor und er sich bis vor ein paar Tagen noch geteilt hatten. Wie auch immer er es geschafft hatte, weiterhin mit ihr in einem Bett zu schlafen und all sowas, er war genauso erleichtert wie ich, dass das endlich vorbei war. ,,Hier ist ihre Kabine", teilte Louis Eleanors Vater mit, weshalb er an die Tür herantrat, während Louis und ich etwas Abstand nahmen. Sobald er klopfte, war ich total angespannt und als hinter der Tür Schritte ertönten, wurde es nur noch schlimmer.

Sowie die Kabinentür sich öffnete, umklammerte ich Louis Hand so fest ich konnte. Ich hatte Angst, sie würde ihn mir aus den Händen reißen oder sonst irgendwas mit ihm anstellen. Egal was, ich war hier und ich würde Louis beschützen. ,,Dad?! Was machst du denn hier? Das ist doch jetzt ein schlechter Scherz", keifte Eleanor überrascht und wollte ihrem eigenen Vater die Tür vor der Nase schon wieder zuschlagen. Er aber war zum Glück schneller, versperrte der Tür mit seinem Fuß den Weg und hielt Eleanor damit davon ab, vor ihrer Verantwortung davonzulaufen. Wütend blickte sie zu Louis und mir. ,,Wow, du hast nicht nur bei deinem eigenen Vater gepetzt, sondern auch noch bei meinem und ihn zusätzlich hierher bestellt", sie wollte einen Schritt auf uns zu machen und wer weiß was anstellen, doch Philip hielt sie zurück.

,,Es war meine Entscheidung, hierher zu kommen. Eleanor, was ist los mit dir? Warum tust du das? Ich weiß alles, ich habe die E-Mail gesehen, was nützt dir das? Deine Mutter und ich haben dich anders erzogen und du bist doch auch nicht so ein Mensch. Ich bin hier, um dich abzuholen. Wir fliegen später nach Hause und ich möchte, dass du jetzt bitte deine Sachen zusammenpackst", forderte Philip, woraufhin Eleanor ihn fassungslos ansah. ,,Ich möchte aber nicht mit. Die Kreuzfahrt geht noch ein paar Tage, ich bin eine erwachsene Frau und darf ja wohl selbst darüber bestimmen, wo ich mich aufhalte", konterte Eleanor und sie hatte zwar Recht, sie musste aber begreifen, dass das hier ihr nicht gut tat. ,,Hättest du dich wie eine erwachsene Frau verhalten, wäre ich jetzt nicht hier Eleanor und das weißt du genau. Und jetzt keine weiteren Diskussionen."

,,Dad bitte", mit einem Mal schwang Eleanors Stimme um, sie klang flehend. ,,Louis und Harry haben das alles geplant und sich ausgedacht, damit ich vor dir schlecht dastehe. Ich weiß nicht, was ich ihnen getan habe, aber sie hassen mich. Nichts von dem, was sie dir erzählt haben, ist wahr. Außerdem hat Louis die E-Mails erstellt und abgeschickt. Sie wollen mich ruinieren, in ein schlechtes Licht rücken, unsere Familie ruinieren und sie sind auf einem guten Weg, genau das zu erreichen. Du musst mir glauben. Du bist mein Vater, du glaubst mir doch, oder?" Philip seufzte. ,,Eleanor bitte, pack deine Sachen. Wir fliegen gleich zurück nach England und dann reden wir über alles weitere. Ich kenne die Wahrheit und so sehr es mir auch leid tut, besonders weil du meine Tochter bist und ich dich sonst gerne bei allem unterstütze, du bist im Unrecht und du tust Louis und Harry Unrecht. Das muss aufhören."

Eleanor schaute mit großen Augen zu ihrem Vater, hätte wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass er ihr widerspricht und sie nicht bei ihren Lügen unterstützt. Ihre Augen wurden wässrig und bevor wir auch nur eine Träne ihre Wangen hinab kullern sehen konnten, hatte sie sich in den Armen ihres Vaters versteckt. Dieser empfing sie trotzallem warmherzig und das war wohl genau, was sie jetzt brauchte. Sie wirkte wirklich nicht, wie eine erwachsene Frau, sie wirkte verloren und einsam, aber würde hoffentlich jetzt die nötige Hilfe und Unterstützung von ihrer Familie bekommen, wahre Freunde finden und vielleicht irgendwann sogar die große Liebe. Dann würde sie auch verstehen, warum sie es nicht geschafft hatte, Louis und mich auseinander zu bringen. Und ich denke, sobald sie das dann verstanden hat, ist sie schon einen großen Schritt weiter auf dem Weg der Besserung.

Während Philip Eleanor noch im Arm hielt, formte er mit seinen Lippen in unsere Richtung ein Dankeschön, was für uns das Zeichen war, das er von nun an alleine klarkommen würde. Wir lächelten, winkten ihm zu, entgegneten ein gehauchtes Auf Wiedersehen und drehten uns dann um, um Eleanor und ihren Vater alleine zu lassen. Sie hatten sicherlich eine ganze Menge zu reden, so vieles, was sie einander erzählen mussten und Louis und ich, wir hatten auch etwas zu tun, nämlich zurück ins Bett zu verschwinden, wie Louis es mir versprochen hatte. Zurück auf unserer Kabine zogen wir die unbequemen Jeanshosen aus, wanderten ins Schlafzimmer und ließen uns küssend in die Kissen fallen. Schon jetzt versprach der Tag gut zu werden, wir hatten Eleanor in die Obhut ihres Vaters gegeben, nun hatten wir etwas Zweisamkeit und später würden wir noch etwas mit unseren Freunden unternehmen. Besser konnte ein Tag doch gar nicht laufen und während ich mich an Louis kuschelte und noch einmal die Augen schloss, konnte ich nur daran denken, wie glücklich ich mit ihm war.

___
Da ist Eleanors Versuch, ihren Vater zu manipulieren zum Glück fehlgeschlagen und dadurch war doch alles gar nicht so dramatisch, was sagt ihr dazu?😳
All the love xx

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top