☁️Chapter 3☁️


Eine kurze Zeit blieb es still, bis der hellblaue Himmel auf einmal von schwarzen Wolken bedeckt wurde, man hörte kurz darauf Gewitter und schon fing es an zu regnen.

Der Wind wurde stärker, sodass Louis' Blumenkronen wegflogen. Verwirrt sah ich mich um, erkannte kaum noch etwas, da es um uns herum, düsterer geworden war.

Als ich zu Louis blickte, sah ich, dass er ängstlich seine Augen geweitet hatte und sich hektisch umsah.

"Louis." Es war nicht meine Stimme, die das sprach. Sie klang dunkel und düster, wie aus typischen Horrorfilmen.

Louis fing daraufhin an zu weinen, schnell zog ich ihn auf meinen Schoß um ihn zu beruhigend.

"Ganz ruhig, Louis! Ich bin hier! Denk an was schönes!", versuchte ich ihn zu beruhigen und drückte sein Gesicht an meinen Oberkörper, streichelte beruhigend seinen Rücken.

"Louis." Erneut diese Stimme, nur diesmal viel Näher. Ich sah nach hinten, in die Richtung der Stimme und rutschte sofort ein Stückchen weg, als eine pechschwarze, große Gestalt auf uns zu kam. Sie sah dem Menschen ziemlich ähnlich, doch irgendwie auch nicht. Kennt ihr diesen Slenderman? Ungefähr so sah diese Teil aus.

Der Wind und Regen wurde immer heftiger, sodass ich die Augen etwas zukneifen musste, um überhaupt etwas sehen zu können.

"Louis, Louis, hör mir jetzt zu, okay!", sprach ich dann hektisch und packte das Gesicht, des Kleineren, damit er mich ansehen konnte.

"Es ist nur ein Traum, okay? Völlig unecht! Du liegst in deinem Bett und schläfst! Wach auf, Louis! Wach auf!", redete ich durchdringen auf ihn ein, sah ihm dabei die ganze Zeit in seine blauen, verweinten Augen, streichelte dabei sanft seine hohen Wangenknochen.

"Es ist völlig unrealistisch! Diese Blumenwiese, diese Gestalt, dass ich einfach so hier bin! Nur ein Traum! Wach auf!"

Und plötzlich wachte ich verschwitzt und nach Atem ringend auf.

Mein Zimmer, mein Bett, Gott sei dank. Erleichtert blies die Luft auf und fuhr durch meine Locken.

Das war ja jetzt etwas anders gelaufen, als eigentlich geplant.

Wer war diese schwarze Gestalt? Anhand Louis' Blick musste er ja wirklich Todesangst gehabt haben. Gibt es vielleicht jemanden der ihm wehtat?

Okay, Harry. Tief Luft holen. Ein. Aus. Ein. Aus. Alles gut.

Die Gestalt musste eine tiefgründigere Bedeutung haben. Dieses Auftreten... der Regen, die Dunkelheit, das Gewitter, der Wind und vor allem Louis' Blick nach zu urteilen, musste der Kleine wirklich ziemlich Angst vor dieser Person haben. Vielleicht jemand aus der Schule? Irgendwer, der ihn Mobbt? Oder aus der Familie? Ein gewalttätiger Vater kommt heutzutage auch immer häufiger vor. Vielleicht auch jemand, den Louis kennt, jedoch nicht auf der Schule war oder so. Oder ich übertreibe einfach und es war nur ein Alptraum. Wer weiß.

Ich werde dem aber auf jeden Fall nach gehen.

~*~

Abwesend tippte ich mit meinem Kugelschreiber auf dem Holztisch herum, starrte aus dem Fenster und hörte nur im Hintergrund unserem Biolehrer Mr. Dawson zu.

Bio war mega unnötig. Wie man nen Kondom benutzt wusste ich und da ich schwul war, musste ich nicht wissen, wie genau man Kinder bekam. Mehr ist unwichtig, besonders unser jetziges Thema. Zugvögel oder so.

Meine Gedanken wanderten wieder zu Louis, der am anderen Ende des Raumes saß und ebenfalls abgelenkt zu sein schien. Ich sah ganz genau, wie er immer wieder zu mir rüber linste und dann leicht rot wurde.

"Ich teile jetzt die Arbeitsblätter aus. Bearbeitet sie entweder alleine oder in kleinen Gruppen. Der Rest ist Hausaufgabe.", hörte ich Mr. Dawson sagen und schon gingen die Arbeitsblätter rum. 

"Machen wir zusammen, Haz?", fragte Zayn, der neben mir saß, als die Blätter bei uns ankamen.

"Sorry, Kumpel, nächstes mal vielleicht.", verneinte ich jedoch, stand entschlossen auf, ehe mit meinem Mäppchen und dem Blatt auf den kleinen Wuschelkopf zusteuerte.

"Hey, Louis. Können wir vielleicht zusammen arbeiten?", fragte ich ihn grinsend, als ich vor seinem Tisch stand und mich mit meinen Händen auf der Platte abstützte.

"A-Also eigentlich w-wollten N-Niall und i-" "Nein nein schon gut! Ich geh!", unterbrach der Blondschopf neben Louis ihn, sprang auf und ging schnurstracks zu einem Mädchen herüber.

"Na dann!"

Mein Grinsen wuchs und ich ließ mich auf Niall's Platz fallen, sah wie Louis sich nervös auf die Lippe biss.

"Musst nicht so nervös sein, Kleiner! Sind nur die Bioaufgaben", versuchte ich ihn etwas zu beruhigen und musste mich wirklich zusammenreißen um nicht einfach 'ich könnte dir aber auch noch anderweitige Bioaufgaben zeigen' oder sowas ähnliches rauszuhauen. "I-Ich bin nicht nervös." "Sondern?"

Eigentlich wollte ich noch ein 'schlecht geschlafen oder so?' hinterher schieben, doch das ließ ich lieber bleiben, als ich an diese gruselige Gestalt dachte. Über sowas sollte man keine Witze machen.

Nach ein paar Aufgaben, die ich halbwegs verstand, wollte ich mal das Gespräch in die richtige Richtung lenken.

"Vögeln Vögel eigentlich genauso wie Menschen?", fragte ich ihn und sah auf das Bildbild eines Vogels, der auf dem Blatt zusehen war. Warum zum Teufel haben wir Thema Vögel? Unnötig.

"I-Ich ä-ähm w-weiß nicht, Harry. Vermutlich.", nuschelte Louis peinlich berührt und nannte mir die Lösung von Aufgabe vier, die ich auch sofort aufschrieb.

"Ich hab noch nie einen Vogel mit nem Schwanz gesehen... aber apropos Sex; Was findest du, sind die besten Orte für Sex, Louis?", fragte ich grinsend und bemerkte, wie Louis sich verschluckte und versuchte seinen Husten zu unterdrücken.

"I-Ich öh-h... i-im Bett?", meinte Louis piepsig und ein ein dunkler rotton überzog seine Wangen. "Naaah ist das nicht nen bisschen zu langweilig? Voll 0815-mäßig. Gibt es keinen Ort, wo du's mal am liebsten tun würdest? Im Auto? Auf dem Jungsklo? Irgendwie sowas??" "N-Nein!" "Ach komm schooon. Wir sind siebzehn, Louis. Da ist es völlig normal, über Sex zu reden.", erwiderte ich und hoffte sehnlichst auf eine gescheite Antwort.

"I-Ich hab mir nie Gedanken u-um sowas gemacht." "Du bist mitten in der Pubertät. Jeder denkt in dieser Zeit an Sex. Auch so kleine, knuffige Jungs wie du. C' mon, ich erzähl dir dann auch, wo ich's am liebsten treiben würde", versuchte ich ihn weiterhin zu überreden und schlussendlich wusste ich, dass ich ihn hatte, als er resigniert aufseufzte.

"Uhh O-Okay..?"

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- 1023 Wörter

Over and Out!

Vik xx

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