Einsamkeit und Traurigkeit

Ich verbrachte die erste Zeit damit durch die Bücher im Kaminzimmer zu stöbern. Allerdings war das Lesen einfach nicht so meins. Selbst die aufkommende Langeweile konnte das nicht ändern.

Die Zahnfee lag seit Tagen in dem Bett und schien sich zu erholen. Reden tat er allerdings nicht mit mir. Lumi war die meiste Zeit bei ihm, so dass ich mich allein beschäftigen musste.

In einem Büro hatte ich Stifte und Papier gefunden. Zuerst hatte ich nur etwas drauf rum gekritzelt. Dann hatte ich mir eines der zahlreichen Gemälde im Haus gesucht und versucht es ab zu zeichnen. Die Vorlage war eine Vase mit Sonnenblumen gewesen. Herausgekommen war ein unförmiges Ding mit dem Versuch einer Sonnenblume. Kurz um, ich konnte nicht wirklich zeichnen und hatte es dann auch einfach gelassen. Aus dem Ergebnis hatte ich einen Papierflieger gefaltet und ihn im Empfangsbereich oben von der Treppe geworfen.
Ja ich gebe zu, mir war wirklich sehr langweilig.

Irgend wann hatte ich angefangen auf ein Papier niederzuschreiben was ich alles über diesen Ort und seine Bewohner bereits wusste. Es stellte sich heraus, es war nicht mal ein Blatt voll.

Das Hotel war auf wundersameweise nicht mehr heruntergekommen und verlassen gewesen. Warum das passiert war? Was fragt ihr mich das?
Lumi war ein Geist, der scheinbar unfreiwillig hier gelandet war.
Und dann gab es da diesen Mann, den Lumi als Zahnfee bezeichnet hatte und ich mittlerweile auch. Denn irgend eine Bezeichnung musste er ja kriegen. Wobei es komisch war von einer Zahnfee zu sprechen und gleichzeitig, aber jemand männliches zu meinen... zumindest nahm ich an, dass er ein Mann sein musste. Scheinbar gab es irgend ein Material, dass ihm erhebliche Verletzungen zu zog... mir jedoch nicht.
Und dann gab es da noch die gruseligen Maskenmänner, die scheinbar den Mann hier festhielten und Schuld an seinen Verletzungen waren.

Ich sagte ja, die Informationen waren wenig. Dafür die Fragen um so mehr.

Das Stück Papier steckte ich unter mein Kopfkissen. Vielleicht würde ich es ja weiter führen und am Ende endlich eine Antwort auf all die Fragen finden. Oder ich schrieb ein Buch über all das... aber wer sollte es lesen?
Vermisste mich denn wirklich gar keiner da draußen?

Ich warf mich auf mein Bett und blinzelte die Tränen weg. Bislang hatte ich gedacht, ich hätte mich meinem Schicksal einfach ergeben, aber plötzlich kam alles hoch. Ich hatte ein Leben da draußen, ich hatte Pläne und ein Studium. Schlagartig wurde mir klar, dass ich all die Hausarbeiten umsonst geschrieben hatte, denn ich würde nie eine Note dafür erfahren.
>Warum zum Teufel bin ich hier?< flüsterte ich in die Stille hinein.

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