Pov Der Fremde

Hier stand ich nun, in der Dunkelheit, an einem der wenigen Tage, wo ich dieses dämliche Hotel von außen sah. Liv öffnete die Augen wieder und sah mich an.
>Bist du etwa sowas wie ein Vampir und das Sonnenlicht bringt dich um?< fragte sie.
Ich schüttelte den Kopf. >Glaubst du wirklich nach Jahrzehnten in diesem seelenlosen Hotel hätte ich mich nicht einfach in die Sonne gestellt, wenn sie mich umbringen würde?<
vielleicht hätte ich es mir manchmal gewünscht...

>Wie lang bist du hier schon eingesperrt?< sie machte anstalten aus der Sonne auf mich zu zutreten. Ich machte einen Schritt nach vorn, streckte die Hand aus, um sie davon abzuhalten.
>Genieße die letzten Minuten, die Dunkelheit hier kann einen manchmal verschlingen< meine Hand fühlte die wärme der Sonne, als ich sie berührte.
Wie angewurzelt stand sie da und starrte auf meine Hand an ihrem Arm. Hastig zog ich sie zurück, spürte aber so gleich den tiefen Stich in mir, als mir klar wurde warum sie so schaute.

Liv machte den Mund auf, als wolle sie etwas sagen, doch schloss ihn dann einfach wieder.
>Wir sollten langsam zurück< ich wandte mich von ihr ab.
>Warte< ich hörte ihre Schritte hinter mir und verharrte in meiner Bewegung.
>Was war das gerade? Ich konnte deine Hand sehen, ohne das du den Handschuh ausgezogen hast, er ist einfach so in der Sonne verschwunden< sie stellte sich vor mich und sah mich fragend an.
>Das war nichts. Ich sagte ja der Mond hat Einfluss auf die Energie hier< versuchte ich sie abzuwimmeln.
>Warum verschließt du dich so? Vielleicht finden wir ja einen gemeinsamen Weg hier raus. Scheinbar gibt es ja einen Weg, sonst würden die Männer mit Masken nicht einfach kommen und gehen können wie sie lustig sind und da, die Sonne gebe es doch sonst auch nicht. Immerhin ist hier immer Nacht und... und ich wäre doch auch nicht hier gelandet, irgend was muss mich ja hier rüber gebracht haben. Du kannst doch nicht aufgegeben haben< redete sie drauf los.

Ich hatte keine Lust dieses Gespräch zu führen. Zu oft hatte ich die Hoffnung gehabt, von hier entkommen zu können und zu oft war ich daran gescheiert.
>Es gibt keinen Weg hier raus< sagte ich schließlich und setzte mich wieder in Bewegung.

Ich spürte ihren festen Griff um meinen Arm und ließ mich von ihr erneut stoppen.

>Und wie erklärst du dir dann das ich hier bin? Du hast selber gesagt, ich hätte dich nicht sehen dürfen und doch habe ich es< erneut stellte sie sich vor mich. Das Feuer das in ihren Augen brodelte, sprang mich regelrecht an. Es war als hätte sie plötzlich wieder neue Kraft bekommen.

>Warum du mich sehen konntest weiß ich auch nicht...< ich wich ihrem Blick aus.
>Aber du weißt warum ich hier eingesperrt bin mit dir?< fragte sie, ihre Stirn runzelnd.

>Du bist hier, weil ich es so wollte< ich sah ihr direkt in die Augen. Jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen.

>Ich...w...wieso?< stammelte sie und wich einen Schritt zurück, als hätte sie plötzlich wieder angst vor mir.
Ich war ihr nicht einmal böse drum, wahrscheinlich hätte ich vor mir selbst Angst, würde ich mal wieder in einen Spiegel sehen.

Statt ihr zu antworten drehte ich mich langsam um, da mich ein ungutes Gefühl beschlich.
Gerade so erhaschte ich einen Blick, auf den letzten Sonnenstrahl, bevor auch dieser verschwand.

>LAUF< schrie ich und riss Liv mit in Richtung des Hotels.
Doch schon nach wenigen Metern wurden wir beide umgerissen. Auf dem Boden liegend, bereitete ich mich auf das vor was mich nun erwartete ...

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Was denkt ihr über den Unbekannten bzw. die Zahnfee?