Das Hotel

Von Quinns Haus waren es 20 Minuten zu Fuß bis zum Stadtrand. Ihre hohen Schuhe waren das einzige Geräusch, dass die Stille durchbrach. Die Sonne war bereits am untergehen. Das ich mit ihnen hier lang gehe, ist einzig und allein dem Gruppenzwang geschuldet. Max war natürlich sofort dabei gewesen, als Quinn vorgeschlagen hatte bei dem Hotel nachzusehen.
Ich redete mir unentwegt ein, dass Jonas und Max uns beschützen könnten. Das klacken der Schuhe verstummte, als wir den Sandweg betraten. Der kleine Trampelweg führte an der einstigen Auffahrt des Hotels vorbei, am Waldrand entlang zur nächsten Stadt.
Als ich sah wie sich die Absätze von Quinns Schuhen im Sand vergruben, war ich froh um meine Sneaker die ich trug. Ganz vielleicht auch mit dem Gedanken, dass ich damit viel schneller rennen könnte.

Wir liefen den Pfad entlang, keiner sagte etwas. Mir entging nicht wie Max einmal zu viel, auf den Hintern meiner Freundin schaute. Fairerweise muss man sagen, dass ihr Kleid auch bös kurz war und man zwangsläufig draufsah.
>Hier< Jonas blieb stehen und deutete durch den Zaun durch.
>Krass< flüsterte Max. Tatsächlich waren dort am Boden lauter Spuren.
>Ist das da eine Schleifspur? Als hätte jemand etwas schweres über den Boden gezogen< ich deutete in Richtung des Hotels und spürte gleichzeitig eine Gänsehaut.
>Liv hat recht< stellte Max fest, nachdem er durch sein Handy an die Stelle heran gezoomt hatte. >Es führt direkt zum Eingang<

Ich starrte das riesige Gebäude an. Es war düster, hatte eine fast unheimliche Ausstrahlung. Von außen wirkt es majestätisch, aber verwittert, als wäre es einst ein prachtvolles Anwesen gewesen, das nun in Vergessenheit geraten ist. Efeu und andere Kletterpflanzen haben die Fassade teilweise überwuchert, und das Holz der Veranda und der Fensterrahmen ist rissig und morsch.
Der Eingang wird von zwei steinernen Säulen flankiert, die einst beeindruckend gewirkt haben müssen, jetzt aber von Moos bedeckt und teilweise zerbröckelt sind.

>Hallo ihr Lieben, wir stehen hier gerade an dem verlassenen Hotel und da führen einfach Spuren hin. Dem gehen wir jetzt mal nach. Immerhin fängt so jeder gute Horrorfilm an. Die hübsche Blondine und ihre Freunde filmen sich wie sie in ein grusel Hotel gehen< Quinn hatte ihr Handy gezückt und angefangen zu filmen.
>Wir gehen da ganz sicher nicht hin< ich zweifelte langsam doch an ihrem Verstand.
>Dafür sind wir doch hier, aber du kannst natürlich auch warten< sie lächelte schief, steckte das Handy weg und sah die beiden Jungs an.

Ich konnte es nicht glauben, dass ich mit ihnen über den Zaun kletterte und direkt auf das Hotel zu lief...

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